[Buchgedanken] Manuela Inusa: „Jane Austen bleibt zum Frühstück“

Nachdem das Buch schon lange auf meiner Wunschliste (und dann auf meinem SuB) lag, habe ich es nun endlich geschafft, Manuela Inusas „Jane Austen bleibt zum Frühstück“ zu lesen. Das Buch erschien 2015 im Blanvalet Verlag und ist wohl am ehesten dem Genre „Romance“ zuzuordnen.51-04wtbjll-_sx314_bo1204203200_

Penny Lane Rogers, die (wie könnte es anders sein) aus einem Beatles-vergötterndem Elternhaus kommt, arbeitet und lebt in der britischen Stadt Bath. Ihre Leidenschaft, der sie auch bei ihrer Arbeit in der Buchhandlung „A BATHtub full of books“ nachkommt, sind Liebesromane mit Happy End, vor allem von ihrer Lieblingsschriftstellerin Jane Austen, die sie über die kürzliche Trennung von ihrer großen Liebe Trevor hinwegtrösten sollen. Eines Abends liegt die Buchhändlerin wach in ihrem Bett am Sydney Place Nummer 4, dem Haus, das auch Jane Austen mit ihrer Familie mehr als 200 Jahre zuvor bewohnte, und wünscht sich, ihr Idol würde sie bei der Suche nach der Liebe unterstützen. Als Penny am nächsten Morgen aufwacht und tatsächlich Jane Austen in ihrem Bett vorfindet, beginnt für beide das vielleicht größte Abenteuer ihres Lebens.

Der Autorin gelingt es bereits auf den ersten Seiten, die verschiedenen Lebensstile und Weltanschauungen der beiden Hauptfiguren herauszuarbeiten und zu verdeutlichen. Dies wird durch den gekonnten Einsatz mehrerer personaler Erzählperspektiven unterstützt, die ich mir lediglich etwas stärker formal voneinander abgegrenzt gewünscht hätte.

„Jane Austen bleibt zum Frühstück“ ist ein flüssig geschriebener und leicht lesbarer Feel-Good-Roman, der neben humorvollen Szenen vor allem mit auch in den Nebenrollen detailliert gezeichneten und glaubwürdigen Charakteren glänzt, mit denen man sich sofort identifizieren kann, sei es Pennys Bruder George, sein guter Freund Frederick oder auch Pennys Mitbewohnerin Leila.

Interessant, aber tendentiell unbeabsichtigt ist auch die perfekte Übereinstimmung mit dem aus Legenden stammenden und in Diana Gabaldons „Outlander“-Reihe augegriffenem Mythos, bei Zeitreisen würde immer ein Zeitraum von etwa 200 Jahren zurückgelegt.

Gut gefallen hat mir zudem, dass am Ende nicht nur die Haupthandlungsstränge, sondern auch diverse Nebenhandlungsstränge zusammengeführt und aufgelöst wurden, sodass, ganz nach dem Vorbild Jane Austens, ein fast vollständiges Happy End entsteht. Auch wenn ich normalerweise kein Fan von Cliffhangern bei Romanen bin, und dies hier erst recht zutrifft, da soweit ich weiß bislang auch keine Fortsetzung angekündigt oder geplant ist, hätte ich mir doch eine leichte Erweiterung der Schlussszene zwischen Penny und Frederick gewünscht, in der dieser nach Pennys Enthüllungen seinen Gedanken nachhängt, die Endgültigkeit der Situation nicht akzeptiert und schwört, seine Angebetete wiederzusehen. Ich finde ja, er würde sich gut im 19. Jahrhundert machen … ;).

Das Cover ist wunderschön gelungen, der – sowohl auf dem Buchrücken als auch auf dem Cover leicht aufgeprägte – Titel spiegelt das Licht und ist ein absoluter Eyecatcher. Nachdem ich in letzter Zeit auch deutlich anderes erlebt habe, ist es zudem eine Erwähnung wert, dass der Buchsatz gelungen und das Lektorat und Korrektorat super gearbeitet haben.

Mein einziger „Kritik“punkt ist, dass mir das Buch so gut gefallen hat, dass ich mir etwas mehr gewünscht hätte. Das Setting, die Charaktere und die Handlung bieten so viele Möglichkeiten und hätten durchaus noch das ein oder andere Kapitel mehr vertragen können.

Mein Fazit? „Jane Austen bleibt zum Frühstück“ ist ein leichter, spannender und innovativer Liebesroman, der mit Humor und plastischen Charakteren besticht. Aufgrund des flüssigen Schreibstils der Autorin ist dies sicherlich nicht mein letzter Roman von ihr (in der Tat hat bereits ein weiteres Buch den Weg auf meinen SuB gefunden – in absehbarer Zeit folgt dann eine Vorstellung von „Love at last“).

Ich fange dann mal an, mir heute Abend Theodor Fontane herbeizuwünschen ;).

 

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