[Buchgedanken] Olivia Mikula: „Snow Heart“

Als letztes Buch in meinem fantastischen Lesefrühling habe ich „Snow Heart“ von Olivia Mikula (Pseudonym eines österreichischen Autors) gelesen. Das Buch ist 2017 im Drachenmond Verlag erschienen und am ehesten dem Genre New-Adult Contemporary/Urban Fantasy zuzuordnen.

Die begeisterte Buchbloggerin Caspara steht kurz vor ihrem Studienabschluss. 61amy58ssil-_sx349_bo1204203200_Zusammen mit ihrer Oma Grace lebt die Studentin in Dublin. Seit Geburt besitzt sie als wiedergeborene Schneefrau magische Kräfte, doch der Einsatz dieser führt unweigerlich zu ihrem Tod. Als der Austauschstudent Wyatt in Casparas Leben tritt, ändert sich dieses schlagartig. In einem Kampf auf Leben und Tod, der nicht nur sie sondern auch ganz Dublin einschließt, muss sich Caspara ihren Feinden – und ihren Kräften stellen. Doch welche Rolle spielt Wyatt in diesem Kampf. Und vor allem, auf wessen Seite steht er?

„Snow Heart“ ist ein kompromissloser Roman. Sowohl was die Sprache, als auch was die Handlung angeht – vielleicht einmal vom Ende abgesehen. Ohne Rücksicht auf Verluste zieht der Autor eine Schneise der Verwüstung durch das malerische Dublin – eine überraschende und willkommene Abwechslung, hätte ich nach Cover und Klappentext doch eher erneut einen klassischen Young-Adult-Fantasyroman erwartet (liegt vielleicht aber auch an der Vielzahl dieser Titel, die ich in letzter Zeit gelesen habe).

Die Handlung des Romans überzeugt mit vielen, unerwarteten Wendungen und hält den Spannungsbogen die ganze Zeit aufrecht. Auch wenn die Desillusionaten mit ihren weißen Krawatten sehr an die Cleaner von Charmed erinnern (vielleicht ja eine Hommage?), punktet der Roman mit seinem Setting insgesamt. Ich hätte mir zwar etwas mehr Entschleunigung, etwas mehr Erklärungen gewünscht, aber alles in allem kann ich auch gut damit leben, dass diese dem stetig eskalierenden Schlagabtausch geopfert wurden. Aus meiner Sicht passt das Ende jedoch nicht ganz zur Grundstimmung des Romans und wirkt daher leicht deplatziert.

Die Charaktere des Romans werden auch in den – zugegebenermaßen wenigen – Nebenfiguren plastisch gestaltet. Egal ob Grace oder Amy, der Leser kann sich sofort ein Bild von ihnen machen. Die Protagonisten entwickeln sich während der Handlung stetig weiter. Gerade aufgrund ihrer fehlenden Perfektion kann sich der Leser gut mit ihnen identifizieren. Die Bindung zu Caspara wird auch dadurch gefördert, dass der Roman aus der Ich-Perspektive geschrieben worden ist. Auf die zusätzliche, im zweiten Teil des Romans eingestreute, weitere Ich-Perspektive hätte ich jedoch gut verzichten können.

Der Schreibstil des Autors ist teils drastisch, aber dem Genre angepasst und lässt sich gut lesen. Auch die Balance zwischen der Haupthandlung und der Liebesgeschichte ist gut eingehalten, und die gelegentlich eingestreuten erotischen Szenen niveauvoll dargestellt worden.

Das Cover ist gelungen und wurde von Covergott Alexander Kopainski erstellt, das Lektorat ist von Isabell Schmitt-Egner durchgeführt worden. Leichte Defizite gibt es im Korrektorat (Michaela Retetzki), da hier doch einige Fehler durchgerutscht sind. Der Buchsatz und das Seitendesign sind erneut wunderschön geworden – daher hier auch mal das Lob an Marlena Anders (Satz) und So Lil’art (Rahmenillustration).

Mein Fazit? „Snow Heart“ ist ein gelungener Roman, der vor allem mit dem irischen Setting und einer spannenden Handlung punkten kann. Man kann sich gut mit den Charakteren identifizieren. Für New-Adult und Fantasyliebhaber bedenkenlos zu empfehlen. Leseempfehlung ab 16 Jahren.

5 Gedanken zu “[Buchgedanken] Olivia Mikula: „Snow Heart“

  1. Hey Erik 🙂
    freut mich, dass du Snow Heart gelesen hast.
    Es liegt bei mir noch auf dem SUB. Ich hatte das Glück es bei einem Gewinnspiel samt Signatur zu gewinnen :3. Das Cover ist einfach umwerfend. Ich bin gespannt, wie die Geschichte sein wird und hoffe, dass ich es in nächster Zeit auch lesen werde 🙂
    Liebe Grüße
    Sarah

    1. Da hattest du ja richtig Glück :). Ich habs mir gekauft, aber extra noch vor der Messe, sodass ich es mir dort von Andi und Alex signieren lassen konnte. Ich bin dann auch mal gespannt, wie du es findest :).

      1. Jaaa xD – ich lass mir die Drachen auch immer gern signieren, die Autoren sind ja einerseits supernett und andererseits sehr aktiv – und die Coverdesigner gleich mit, Marie & Alex sind dort ja quasi zuhause :).

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