Vor einiger Zeit habe ich „Das St. Alex – Nachtleuchten“ von Anne Lück gelesen, den Auftaktband ihrer New-Adult-Trilogie um das namensgebende Berliner Krankenhaus. Das Buch ist 2022 im Knaur Verlag, einem Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, erschienen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Samira hat keine Zeit für die Liebe: Neben ihrem Job auf der Kinder-Palliativstation des Berliner St.-Alex-Krankenhauses hat sie alle Hände voll damit zu tun, sich um ihre drei jüngeren Brüder zu kümmern. Ihre Mutter ist dazu offenbar nicht in der Lage. Deshalb übernimmt Sami auch so oft wie möglich Nachtschichten, um tagsüber für ihre Familie da zu sein. Der junge Arzt Louis hingegen zieht nach einem späten Feierabend gern noch durch die Berliner Clubs. Jemand wie er passt überhaupt nicht in Samis Leben, findet sie. Aber dann kommen die beiden bei einer gemeinsamen Nachtschicht dem seltsamen Fall einer jungen Patientin auf die Spur – und einander näher …
„Das St. Alex – Nachtleuchten“ ist ein in allen Punkten überzeugender New-Adult-Roman, ein Leuchtstreif am Lesehorizont. Dabei ist das Buch als Standalone lesbar, schließt es doch die Geschichte um Samira und Louis überzeugend ab, während der nächste Band der Reihe sich dann einem neuen Paar am Krankenhaus widmen wird.
Die Handlung ist – wenn auch natürlich genrebedingt teils vorhersehbar – abwechslungsreich, kurzweilig und spannend. Die Autorin webt dabei auch familiäre Probleme und schwere Themen, die sich naturgemäß bereits aus der Arbeit auf der Kinder-Palliativstation ergeben, in die Handlung ein, lässt diese aber nie Oberhand nehmen, behält den Schwerpunkt auf der Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten. Hierbei ist Anne Lücks Schreibstil leicht und flüssig zu lesen, und unglaublich gefühlvoll.
Auch das Setting überzeugt auf ganzer Linie. So gelingt es der Autorin, die Arbeit im Krankenhaus anschaulich und eindringlich zu schildern, den Kampf der Ärzte, Pfleger und Schwestern, die Abläufe, Nachtdienste und das persönliche Engagement für die Patienten dem Leser näherzubringen.
Die einzelnen Charaktere sind vielschichtig und dreidimensional angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Neben Samira als Protagonistin überzeugen hier vor allem Jannis, Miriam und, ja, auch Schnurrsula. Ich bin schon gespannt darauf, welche der Charaktere man in den weiteren Bänden als Nebenfiguren wieder trifft und hoffe, doch noch das ein oder andere von ihnen zu erfahren.
Die Buchgestaltung brilliert ebenfalls. Lektorat und Korrektorat haben sauber gearbeitet, der Buchsatz ist hübsch gestaltet. Der Buchumschlag ist unglaublich edel, mit hochwertiger Prägung auf Cover, Coverrückseite und Buchrücken ausgestattet, und verfügt über Klappen und farbige Coverinnenseiten. Das Titelmotiv ist wunderschön anzuschauen, zieht sich über den gesamten Buchumschlag und bietet eine Einheit zwischen Buchtitel und Covermotiv sowie einen hohen Wiedererkennungswert als Buchreihe.
Mein Fazit? „Das St. Alex – Nachtleuchten“ ist ein brillanter Auftaktroman in die New-Adult-Reihe, der vor allem durch tolle Charaktere, ein authentisches Setting und eine interessante, gefühlvolle Handlung punktet – ein potentielles Jahreshighlight. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von 16 Jahren.
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