Gestern stand endlich der erste Messetag der Frankfurter Buchmesse an. Mein Besuch stand ja bis ganz zuletzt auf der Kippe, aber nachdem ich als Punktlandung Dienstag vollständig von der Coronainfektion genesen und auch negativ getestet war, verschlug es mich doch noch rechtzeitig nach Frankfurt – zu einem Tag mit Leon Löwentraut, Sarah Sprinz, Kim de l’Horizon und Donna Leon. Den Vormittag nutzte ich dabei noch, mich zu akklimatisieren, den Pressebereich aufzusuchen und durch die Hallen zu schlendern, bevor dann am Nachmittag für mich das Programm traditionell mit einer Veranstaltung des Trägers des frisch verliehenen Buchpreises begann. Kim de l’Horizon stellte dabei auf der ARD Bühne im Gespräch mit Cécile Shortmann den prämierten Debütroman „Blutbuch“ vor und sprach über die Solidaritätsaktion mit iranischen DemonstrantInnen bei der Preisverleihung am vergangenen Montag.
Am Nachmittag dann unzweifelhaft eines der Highlights der diesjährigen Messe. Der – polarisierende – Kunstshootingstar Leon Löwentraut stellte am Stand von teNeues seinen, beim gleichen Verlag erschienenen, edlen Bildband seiner bisherigen Arbeiten vor – mit anschließendem Meet and Greet und Signierstunde. Und ich konnte einfach nicht widerstehen. Zwar bin ich nicht zwingend ein Fan moderner Kunst, Leons Arbeiten sind jedoch unglaublich farbintensiv und – vor allem – das Buch wunderschön, sodass ich mir spontan eines zugelegt und das Buchmessebudget und den Platz im Koffer damit bereits arg strapaziert habe.
Da sich Leon zudem fast 90 Minuten verspätete – für niemand anderes hätten die Leute wohl so lange gewartet und ihre Messepläne umgeschmissen -, fiel leider auch meine im Anschluss geplante Veranstaltung ins Wasser: ein Talk mit Sarah Sprinz und Marie Graßhoff über queere Charaktere in Jugendbüchern. Immerhin gelang es mir jedoch noch rechtzeitig, im Anschluss Sarah Sprinz abzupassen und mir von ihr die drei Bände von „Dunbridge Academy“ signieren zu lassen. Glückwunsch an dieser Stelle übrigens zu Platz 1, 5 und 16 gleichzeitig auf der dieswöchigen Spiegelbestsellerliste im Bereich Belletristik/Paperback für die Trilogie.
Den Abschluss machte dann eine absolute Ikone, eine Meisterin ihres Fachs. Donna Leon stellte auf dem Blauen Sofa ihr neuestes Buch „Ein Leben in Geschichten“ vor und plauderte aus der Vergangenheit, aus ihrer Zeit in China und dem Iran, darüber, wie es sie nach Italien verschlagen hat und wie sie Land und Leute dort liebengelernt hat. Ein wirklich gelungener Ausklang des Tages. Auch den heutigen Tag werde ich noch einmal ruhig angehen lassen, bevor ab Morgen dann mit Beginn der Pulikumstage der Messetrubel nochmal gehörig an Fahrt aufnimmt.
Und zum Ende des Beitrags hier nochmal ein Bild mit Leons wunderbarem Buch, damit rüberkommt, wie edel es gestaltet ist – und dass mir somit wirklich keine Wahl blieb :).

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