[FBM2023] Tag 4 – Volle Hallen, viele Superstars und ein wahrgewordener Traum

Am Samstag stand der vierte Tag der Frankfurter Buchmesse an, ein Tag voller Superstars und mit einem sehnsüchtig erwarteten Comeback; also ein Tag mit: Otto Waalkes, Cornelia Funke, Ulla Scheler (rechts abgebildet), Sarah Sprinz, Karen M. McManus, Bianca Iosivoni, Maren Vivien Haase, Petra Durst-Benning, Jan Weiler, Tina Schlegel, Diana Menschig und Margit Ruile, also mit einer unglaublichen Vielzahl an Autor:innen – ein Wunder, dass ich wirklich alle mir vorgenommenen Termine und Begegnungen für diesen Tag geschafft habe!

Nachdem ich gleich zu Beginn des Tages Diana Menschig am PAN-Stand besuchte und Karen M. McManus (unten abgebildet) in der neuen „Meet the Author“-Area traf und mir von beiden ein Buch signieren ließ, stand als erste Veranstaltung des Tages eine Buchvorstellung von Petra Durst-Benning an, die mit „Alte Hoffnung, neue Wege“ den zweiten Band ihrer Köchinnen-Reihe in der 30-Minuten-WG von Stern und der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH vorstellte. Immer wieder ein Highlight, bedenkt man, dass Petra als eine der wenigen deutschen Autorinnen auch in den USA ein Millionenpublikum an Lesern begeistert.

Und dann … dann war es endlich soweit. Ulla Scheler ist zurück – und wie! Nach fünf Jahren Abstinenz stellte sie, ebenfalls in der 30-Minuten-WG, ihren lang erwarteten neuen Roman „Acht Wölfe“ vor, ihr erstes All-Age-Buch, das nicht nur mich restlos begeistert zurückgelassen hat, sondern auch der Auftritt auf der Bühne war erneut super sympathisch, authentisch und natürlich. Bitte mehr davon – und bitte nicht erst in fünf Jahren. Ulla ist einfach so begnadet und schafft so tolle Charaktere, die lange Zeit nachhallen. Sie hat jedes kleine bisschen Unterstützung verdient, was wir als Leser:innen ihr geben können!

Im Anschluss verschlug es mich erneut in die „Meet the Author“-Area, wo ich mir Bücher der deutschsprachigen Superstars und Bestsellerautorinnen Sarah Sprinz, Bianca Iosivoni und Maren Vivien Hasse (jeweils unten abgebildet) signieren ließ, bevor es mit einer Lesung von Jan Weiler aus „Älternzeit“ weiterging – er ist einfach immer wieder unglaublich humorvoll. Signieren ließ ich mir allerdings „Der Markisenmann“, meinen ersten Roman von ihm. Auch die Pausen zwischen den Veranstaltungen nutzte ich, um weitere Autor:innen aufzusuchen – und konnte so noch Tina Schlegel und Margit Ruile treffen und mir von ihnen „Vier Herzen am See“ und „Der Zwillingscode“ signieren lassen.

Am späten Nachmittag standen dann noch zwei von Bärbel Schäfer moderierte Veranstaltungen auf der Literaturbühne an. Den Anfang machte hier – trommelwirbel – der großartige Otto Waalkes. Er ist eine Legende, die nicht nur mühelos die Veranstaltung aus Bärbel Schäfers Händen riss, mit dem Publikum spielte und es direkt in ihren Bann zog. Sein neues Buch, „Ganz große Kunst: 75 Meisterwärke“, verkam dabei fast zur Nebensache, so sehr liebte Otto den Austausch mit den Zuhörern. Ein Auftritt zum Genießen, der zudem den Programmablauf sprengte, als Otto erklärte, jedem einen Ottifanten zeichnen zu wollen.

Und zum Abschluss gab es dann ein weiteres Comeback. Nach unglaublichen 16 Jahren kam Cornelia Funke zur FBM zurück, um ihren Roman „Die Farbe der Rache“ vorzustellen, Band 4 und Rückkehr ins Universum der „Tintenwelt“. Frenetisch gefeiert vom Publikum sprach sie über ihren Roman, aber auch über ihren Umzug aus den USA nach Italien, über die Geschehnisse auf der Welt, über Hoffnung, Freundschaft und Kreativität. Eine unglaubliche Frau – und ein wahres Vorbild für jeden.

Damit endete mein vierter Buchmessetag – der Sonntag sollte, wie geplant dann wieder entspannt werden. Doch dazu in Kürze etwas mehr.

[FBM2023] Tag 3 – Von Superstars und tollen Debüts

Und so schnell ist bereits mehr als die Hälfte der diesjährigen Frankfurter Buchmesse vorbei, denn gestern stand schon der dritte Messetag für mich an, mit Florian Illies, Terézia Mora, Daniel Kehlmann, Ellin Carsta, Friedrich Kalpenstein, Sophie Passmann, Robert Seethaler, Caroline Brinkmann, Yasmin Shakarami, Emily Bähr und Karen M. McManus. Dabei begann der Tag entspannt für mich mit einem Doppelslot an der Literaturbühne. Den Anfang machte hier Florian Illies, der im Gespräch mit Knut Cordsen sein neuestes, historisches Werk „Zauber der Stille. Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten“ (S. Fischer Verlage) vorstellte – ich ließ mir im Anschluss direkt auch seinen Bestseller „1913: Der Sommer des Jahrhunderts“ signieren.

Nach ihm fand sich Térezia Mora auf der Bühne ein. Die bereits mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis (1999) und dem Deutschen Buchpreis (2013) prämierte Autorin präsentierte mit „Muna oder die Hälfte des Lebens“ (Luchterhand) erstmals einen Roman mit einer Frau als Protagonistin; erstmals einen Roman aus der Ich-Perspektive, ein Buch über die Flucht in eine und aus einer toxischen Beziehung. Auch mit „Muna“ stand Térezia Mora erneut auf der Shortlist des diesjährigen Deutschen Buchpreises, verpasste eine zweite Auszeichnung zehn Jahre nach der ersten (vermutlich) aber sehr knapp. Das Gespräch mit ihr führte Anne-Dore Krohn.

Im Anschluss fand sich ein großer Autor am Stand der Zeit ein, um sein neues Werk über einen großen Regisseur zu präsentieren. „Lichtspiel“ von Daniel Kehlmann (Rowohlt) porträtiert nämlich das Leben von Georg Wilhelm Pabst als fiktive Romanbiografie mit deutlich erzählerischer Freiheit und stellt dabei insbesondere sein Schaffen im Nationalsozialismus ins Zentrum des Buches. Im Gespräch mit Adam Soboczynski sprach der Autor hierbei vor allem über seinen Zugang zum Film und darüber, was sein Werk von einer richtigen Biografie unterscheidet – hochspannend.

Ebenfalls bei der „Zeit“ begann nach einer kurzen Mittagspause mein Nachmittagsprogramm – allerdings mit einem gänzlich anderen Thema. Sophie Passmann – Autorin, Podcasterin, Schauspielerin, Moderatorin und noch so viel mehr – präsentierte im Gespräch mit Volker Weidemann ihr neuestes und persönlichstes Buch „Pick Me Girls“ (Kiepenheuer & Witsch). Wenn man den Querschnitt der Zuhörer und Zuhörerinnen mit der Veranstaltung von Daniel Kehlmann vergleicht, hätte der Unterschied kaum krasser ausfallen können – und dennoch begeisterten beide gleichermaßen.

Meine letzte Veranstaltung des Tages war dann ein klassischer Wohlfühltermin, bin ich doch im Jugendbuch zuhause. Und wenn dann mit Karen M. McManus noch ein internationaler Superstar für die Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH auf der Bühne der „30-Minuten-WG“ Platz nimmt, ist nicht nur gute Unterhaltung sondern auch ein brechend voller Stand vorprogrammiert. Karen, die ich heute auch auf einer Signierstunde treffe, stellte dort im Gespräch mit David Baum ihr neuestes Werk „One of us is back“ vor, den Abschluss ihrer weltbekannten und bereits als Serie verfilmten Reihe zu „One of us is lying“.

Den restlichen Tag schlenderte ich durch die Hallen, ließ mir von Ellin Carsta, Friedrich Kalpenstein und Robert Seethaler noch Bücher signieren und traf auf einem Blogger-Meet & Greet der Verlage cbj und cbt endlich mal wieder Caroline Brinkmann (links), und lernte dort noch Emily Bähr und Yasmin Shakarami (rechts) kennen, die mit „Tokioregen“ nicht nur das vermutlich schönste Debüt des Jahres hingelegt hat, sondern auch noch hochsympathisch war.

Während der Sonntag ganz entspannt wird, steht mein heutiger Tag ganz im Zeichen von Signierstunden nationaler und internationaler Superstars. Doch worauf ich mich am meisten freue, ist es, endlich Ulla Scheler wiederzutreffen, die nach jahrelanger Pause mit „Acht Wölfe“ ein fulminantes Comeback feierte – mein bisheriges Jahreshighlight. Worauf freut Ihr Euch heute?

[Buchgedanken] Ulla Scheler: „Acht Wölfe“

In den letzten Tagen habe ich auch „Acht Wölfe“ von Ulla Scheler gelesen. Das Buch ist vor einigen Tagen – um genau zu sein, am 13.09.2023 – im Wilhelm Heyne Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH erschienen und als Survivalthriller einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an die Autorin und den Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars mit Rezensionsangebot.

Acht junge Menschen schließen sich einer geführten Wanderung im größten Nationalpark Kanadas an. Sie wollen für drei Wochen ungezähmte Natur erleben und Nordlichter sehen. Aber sogar in der tiefsten Wildnis kann man zur falschen Zeit am falschen Ort sein. Als sie Zeugen eines Verbrechens werden, bleibt ihnen keine andere Wahl, als Hals über Kopf ins Dickicht zu fliehen. Sie haben keine Orientierung, kaum Ausrüstung und können einander nicht leiden. Aber sie haben nur eine Chance, es lebendig nach Hause zu schaffen: wenn sie zusammenhalten

Was für ein wilder Ritt! „Acht Wölfe“ ist nach „Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen“ und „Und wenn die Welt verbrennt“ mein drittes Buch von Ulla Scheler – und nach ihren traumhaften Jugendbüchern ihr erster All-Age Roman, der sich gar nicht so einfach kategorisieren lässt. Gegenwartsliteratur? Survivalroman oder -thriller? Psychothriller? Der Einfachheit halber habe ich es oben als Survivalthriller bezeichnet, denn das Genre ist eigentlich egal – die einzige Einordnung die zählt, ist folgende: „Acht Wölfe“ ist ein Jahreshighlight! Vielleicht sogar mehr. Und Ulla Scheler hat erneut ein Buch geschrieben, das mich hellauf begeistert, und das ihren Platz im Olymp meiner Lieblingsautor:innen verteidigt – nicht, dass er je in Gefahr gewesen wäre.

Die Handlung ist hochspannend, abwechslungsreich, schonungslos und voller Plottwists, die das Buch zum absoluten Nailbiter und Pageturner werden lassen. Dabei scheut sich Ulla auch nicht, unpopuläre Entscheidungen zugunsten des Plots zu treffen (auch wenn ich ihr eine sehr übel nehme :D), anders hätte der Roman jedoch sicherlich nicht diese nachhallende Wucht entfesselt. Zugleich füllt die Autorin den Roman mit Hintergrund, räumt Liebesgeschichten Raum ein, lässt diese aber nicht dominant werden, und sorgt für ein richtiges Maß an Infodump zu den Figuren, ohne den Lese- und Handlungsfluss zu stören.

Das Setting ist natürlich atemberaubend. Ulla Scheler nimmt den Leser mit auf einen – im wahrsten Sinne des Wortes – Trip in den größten Nationalpark Kanadas, in die absolute Wildnis, zu einem Kampf auf Leben und Tod. Dabei gelingt es der Autorin, die Natur eindringlich zu beschreiben, die Beklemmung, Angst und Hoffnungslosigkeit aber auch die Gemeinschaft und kurzen Momente der Freude fühlbar zu machen – und ja, mir zumindest an einer Stelle auch die Tränen in die Augen zu treiben.

Die einzelnen Figuren sind vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Hierbei überzeugen eigentlich alle, am stärksten ins Herz geschlossen habe ich aber Bombe, die wirklich eine Bombe ist (man verzeihe mir das Wortspiel :D) und einfach brilliert. Aber auch Valentina und Jakob können glänzen. Genau wie Ulla Schelers Schreibstil, der präzise, gefühlvoll und unglaublich berührend ist, der die Figuren zum Leben erweckt und das Kopfkino sofort anspringen lässt – wie Katja Brandis im Blurb bereits festgestellt hat: Es handelt sich um die Sprache „einer meisterhaften Autorin“.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben ordentlich gearbeitet, der Buchumschlag ist mit Klappen versehen, gegebenenfalls hätte man hier noch mit einer Prägung oder farbigen Coverinnenseiten das Produkt etwas veredeln können. Das Titelbild ist hingegen atmosphärisch toll und setzt sich auf Buchrücken und Coverrückseite fort, sodass ein tolles Gesamtbild entsteht.

Mein Fazit? „Acht Wölfe“ ist das neue Meisterwerk von Ulla Scheler, die den Wechsel vom Jugendbuch zum All-Age mühelos meistert. Dabei kann der Roman vor allem durch seine atemberaubende Handlung und seine gefühlvolle Sprache brillieren, und wartet zudem mit tollen Charakteren auf. Für Leser aller Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von 16 Jahren.

Das Warten hat ein Ende | Lesestoff-Nachschub von einer Lieblingsautorin

Endlich, endlich ist es so weit, und ich kann Euch das heute erschienene Buch zeigen, das mich vor einigen Tagen erreichte: „Acht Wölfe“ von Ulla Scheler aus dem Wilhelm Heyne Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

Ulla Schelers Bücher haben mich vor vielen Jahren begeistert, verzweifeln und hoffen lassen; mein Leserherz im Sturm erobert und gehören seitdem zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, die ich immer und immer wieder empfehle. Und nach langen Jahren der Wartezeit erscheint nun heute endlich ihr neuestes Buch – diesmal kein Jugendbuch, sondern ein All-Age Roman, ein Survivalroman aus dem größten Nationalpark Kanadas. Ich kann es kaum erwarten, in den Seiten zu versinken, und Ullas Geschichte zu inhalieren – das Buch ist sicherlich wieder ein absoluter Pageturner, den ich verschlingen werde und der Ullas Stern an meinem Autorenolymp der Lieblingsautor:innen für lange Zeit sichern wird – nicht, dass er ernsthaft in Gefahr wäre, zu verblassen.

Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich erfahren habe, dass Ulla das Buch auch auf der diesjährigen FBM vorstellt – ich habe mir den Termin mal direkt als Fixpunkt in den Messeplan geschrieben und hoffe, dass nichts dazwischen kommt. Aber was sollte schon passieren – ich meine, Ladies and Gentlemen, Ulla Scheler is in the house! Und bis dahin werde ich mal ab morgen in die Geschichte eintauchen – und ganz bald davon berichten. Lange wird es ja sicherlich nicht dauern :).

Habt Ihr schon ein Buch von Ulla gelesen? Seid Ihr dieses Jahr auch auf der FBM?