Aus aktuellem Anlass möchte ich auf einen Blogbeitrag einer Kollegin eingehen, die ein professionelles Lektorat nicht als Qualitätsmerkmal für einen Text ansieht und bewusst darauf verzichtet.
Den Beitrag könnt ihr hier finden: http://www.anja-bagus.de/2016/01/25/ich-weigere-mich/
Mein Kommentar dazu, der auch im Ausgangspost zu finden ist, lautet wie folgt:
„Ich stimme der Autorin insoweit zu, dass natürlich die Qualität der Textvorlage durch den Autoren entscheidend ist, ob ein Buch gut wird, oder nicht. Das Lektorat ist kein Zauberwerk, sondern Handwerk. Und wie ja bereits im Beitrag gesagt wird: „Oder anders gesagt: Ein Text wird nicht durch ein Lektorat gut! Er wird vielleicht besser, aber … „
Hier möchte ich aber einhaken. Das Lektorat beseitigt nunmal die letzten kleineren Logikfehler an soliden Texten, es beseitigt unnötigen Ballast und holt das letzte aus dem Text heraus. Darauf zu verzichten ist für mich keine Option. Als Leser erwarte ich, dass ein Autor das bestmögliche für die Geschichte getan hat, und nicht, aus der Laune heraus oder aus übertriebener Sparsamkeit, ein unfertiges Produkt auf den Markt geworfen hat. Und ja, es können Texte auch ohne Lektorat sogar nahe an der Perfektion sein – aber in aller Regel merkt man ein fehlendes Lektorat doch. Und wenn ich sowas bemerke, stört es mich und ich kaufe in Zukunft halt lieber Bücher von anderen Autoren.“
Für mich ist also ein Lektorat immer notwendig – ich würde lieber nicht, als unlektoriert veröffentlichen, und rate jedem, der mich fragt, dringend zu einem Lektorat. In Zeiten der Digitalisierung, der vielen freien Lektoren, lässt sich dieses heute auch schneller, unkomplizierter und günstiger durchführen, als vielleicht noch vor einigen Jahren. Was denkt ihr zu diesem Thema?
Lg Erik