[Buchgedanken] Claudia Siegmann: „Feather & Rose: Ein Sturm zieht auf“ (Wingdale Academy 1)

Vor kurzem habe ich „Feather & Rose: Ein Sturm zieht auf“ von Claudia Siegmann gelesen, den ersten Band der Reihe um die beiden Schülerinnen der Wingdale Academy. Das Buch ist 2022 in der Ravensburger Verlag GmbH erschienen und als phantastisches Jugendbuch einzuordnen, die Illustrationen stammen aus der Feder von Mila Marquis. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Als Feather und Rose einander begegnen, ist es Freundschaft auf den ersten Blick. Die Mädchen haben den gleichen Humor und stehen beide vor einer großen Herausforderung: Sie müssen lernen, ihre gefährlichen Kräfte zu beherrschen. Wenn Feather wütend wird, bricht mitten in der Stadt ein Sturm los und es regnet Ziegel von den Dächern. Rose hingegen löst meterhohe Wellen aus, sobald sie in die Nähe eines Schwimmbads kommt. Für Elementverbundene wie die zwei gibt es nur eine einzige Schule auf der ganzen Welt: die Wingdale Academy in Cornwall. Doch wie soll Feather dort ihre Wut in den Griff bekommen, wenn ein obercooler, attraktiver Junge ihr ständig den letzten Nerv raubt?

„Feather & Rose: Ein Sturm zieht auf“ ist ein phantastischer Roman an der Grenze vom Kinder- zum Jugendbuch, ist er doch für Leser ab 10 Jahren empfohlen. Da die Protagonisten in den meisten Fällen jedoch sogar 13 und älter sind, würde ich das Buch daher eher als Jugendbuch einordnen. Dabei sind sowohl die Handlung als auch die behandelten Themen und Claudia Siegmanns Schreibstil durchaus zielgruppengerecht und altersgemäß.

Allerdings ist die Handlung insgesamt doch eher simpel geraten, große Spannungsbögen oder ein roter Faden fehlen leider, vielmehr reihen sich kleine Handlungsstränge aneinander, die jedoch immerhin zusammengeführt und zufriedenstellend aufgelöst werden – die Autorin verzichtet hier auf brutale Cliffhanger, wobei mangels einer bandübergreifenden Bedrohungslage auch unklar wäre, woraus ein solcher Cliffhanger bestehen könnte. Dennoch ist die Geschichte kurzweilig und abwechslungsreich, sodass man sich als Leser trotzdem gut unterhalten fühlt – lediglich nachhallen wird der Roman sicherlich nicht nachhaltig.

Während die Handlung noch einige Schwächen hat, brilliert das Setting auf ganzer Linie, verbindet die Autorin hier doch Tropes, die schlichtweg immer gehen. Eine Internatsgeschichte, Elementmagie und eine Schule an der Küste im britischen Cornwall – das sind Orte, an die ich mich als Leser immer und immer wieder gern träume. Dabei ist Claudia Siegmanns Schreibstil leicht und flüssig zu lesen und lässt das Kopfkino sofort anspringen.

Die einzelnen Charaktere sind im wesentlichen vielschichtig ausgearbeitet, wenn auch teils etwas überzeichnet. Hierbei kann vor allem Alva als heimliche Heldin und absolute Sympathieträgerin glänzen, auch Ivory vermag in ihrer Rolle zu überzeugen, während Silver und Feather noch etwas blass bleiben – wobei genug Potential vorhanden ist, um die beiden im Folgeband konsequent zu entwickeln.

Die Buchgestaltung ist ebenfalls gelungen. Dem Lektorat und Korrektorat sind nur Kleinigkeiten durchgerutscht, der Buchsatz ist auch aufgrund der hierfür verwandten Illustrationen wunderschön. Gleiches gilt für den unglaublich tollen Buchumschlag, der auf dem Cover und Buchrücken mit glitzernden Elementen versehen ist – ein absoluter Eyecatcher.

Mein Fazit? „Feather & Rose: Ein Sturm zieht auf“ ist ein ordentlicher Einstieg in die Reihe um die Wingdale Academy, der vor allem mit seinem Setting punkten kann, aber noch Schwächen in der Handlung hat, die der Folgeband aber durchaus ausmerzen könnte. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen, ab dem vom Verlag vorgegebenen Alter von 10 Jahren.

An der (Nordsee-)Küste | Doppelte Buchpost

Vor kurzem erreichten mich auch diese beiden Bücher als Rezensionsexemplare im Rahmen von Leserunden auf Lovelybooks.de – vielen Dank dafür! Während „Feather & Rose – Ein Sturm zieht auf“ von Claudia Siegmann (Ravensburger Buchverlag) den Leser dabei an die Wingdale Akademie, eine Schule für Elementmagie an der beschaulichen Atlantikküste Cornwalls entführt, entfesselt Hendrik Lambertus in „Der Zorn der Flut“ (Rowohlt Verlag) die Gewalten der Nordsee im Rahmen eines historischen Romans über die Marcellusflut 1362. Ein abwechslungsreiches Leseprogramm – auch wenn es mich in beiden Romanen an die Küste verschlägt :).

Mögt Ihr Küstenregionen? Wenn ja, würde es Euch eher nach Cornwall oder zur Nordsee ziehen?