Hochspannung im Doppelpack | Krimi-Buchpost

In den letzten Tagen erreichten mich diese beiden Bücher als Rezensionsexemplare im Rahmen von Leserunden auf Lovelybooks.de – vielen Dank dafür. „Bad Business. Deal mit dem Tod“ von Lucie Flebbe ist im Grafit Verlag in der Emons Verlag GmbH veröffentlicht worden, „Doch das Messer sieht man nicht“ von I.L. Callis direkt bei Emons. Bei beiden Büchern handelt es sich um Kriminalromane, die jedoch gänzlich andere Subgenres/Themen bedienen, haben wir hier doch einen (Wirtschafts-)Krimi im medizinischen Sektor und einen historischen Kriminalroman, der im Berlin der Goldenen Zwanziger spielt. So oder so ist sicherlich Hochspannung garantiert – ich freue mich schon darauf, in die verschiedenen Fälle einzutauchen.

Lest Ihr gern Kriminalromane?

[Buchgedanken] Ingo Bartsch: „Ein Mord – drei Tote“

Vor kurzem habe ich „Ein Mord – drei Tote“ von Ingo Bartsch gelesen. Das Buch ist 2023 bei GRAFIT in der Emons Verlag GmbH erschienen und als (regionaler) Kriminalroman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Adam Götzki vom BKA in Berlin ist psychisch am Ende. Um beruflich wieder auf die Beine zu kommen, soll er für eine Weile beim LKA im beschaulichen Mainz arbeiten, wo ihn gleich der erste Fall erwartet: Eine Influencerin liegt erschlagen in ihrer Wohnung. Die Staatsanwaltschaft klagt den erstbesten Verdächtigen an, doch Götzki sucht weiter nach Antworten. Schnell wird ihm klar, dass die schillernde Influencerin ein Doppelleben geführt hat. Als er der Spur folgen will, wird er von seinem Vorgesetzten zurückgepfiffen. Aber die unheilvollen Ereignisse, die sich in Gang gesetzt haben, sind nicht mehr aufzuhalten.

„Ein Mord – drei Tote“ ist der erste Roman um Adam Götzki – vielleicht der Beginn einer Reihe? Dabei lässt sich das Buch – obwohl als psychologischer Kriminalroman betitelt – gar nicht so einfach einem Genre zuordnen. Aufgrund des sehr starken regionalen Bezugs – Wein, Hand- und Spundekäs spielen eine zentrale Rolle – würde ich das Buch durchaus als Regionalkrimi einordnen. Allerdings ist die Bandbreite der behandelten Themen nahezu endlos, sodass man hier durchaus auch Elemente eines (Polit-)Thrillers findet – um nur noch eine der Möglichkeiten zu benennen.

Die Handlung ist vielschichtig, abwechslungsreich und durchaus spannend, hat aber an einigen Stellen auch kleinere Längen. Gerade das Ende vermag mich jedoch nicht ganz zu überzeugen, wird der Fall doch zwar spannend, aber sehr rasch und unerwartet aufgelöst – unnötiger Cliffhanger inklusive. Auch die immer stärker und abstruser eskalierenden Handlungsspiralen sind nicht in jedem Fall nachvollziehbar – manchmal wäre etwas weniger dann doch mehr gewesen.

Das regionale Setting kann hingegen gänzlich überzeugen. So entführt der Autor den Leser nach Mainz in eine Stadt voll lokalem Flair, das einiges zum Gelingen des Romans beiträgt. Weitreichender als der geografische Ausflug nach Mainz sind jedoch die thematischen Streifzüge durch die Bereiche politischer Extremismus und Terrorismus, organisierte Kriminalität, Korruption und Vetternwirtschaft, psychische Erkrankungen, Migration und Clanstrukturen – eine Bandbreite, die fast zu groß für einen doch eher kurzen Roman ist.

Die einzelnen Figuren sind im Wesentlichen vielschichtig angelegt haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Hierbei überzeugen insbesondere Nebenfiguren wie Maja, Sam und Ali, während gerade Adam jedoch etwas eindimensional verbleibt und dafür sorgt, dass man als Leser sich viel mehr um ihn sorgt, als mit ihm mitzufiebern – die Lösung des Falles habe ich ihm zumindest nicht gegönnt. Der Schreibstil von Ingo Bartsch hingegen ist durchaus leicht und flüssig zu lesen und lässt das Kopfkino sofort anspringen.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben ordentlich gearbeitet, insgesamt ist das Buch aber eher schlicht und unauffällig – Highlights in der Ausstattung sucht man hier vergebens. Auch das Cover ist zwar durchaus gelungen und bietet Assoziationsmöglichkeiten, im Zusammenspiel mit Coverrückseite und Buchrücken ist das Gesamtprodukt dennoch sehr eintönig und eher kein Eyecatcher.

Mein Fazit? „Ein Mord – drei Tote“ ist ein Kriminalroman mit tollem Setting und spannender Handlung, die jedoch teils etwas eskaliert und einen Ermittler hat, mit dem man schwerlich warm wird. Für Leser des Genres dennoch bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von 16 Jahren.

[Buchgedanken] Monika Mansour: „Der Himmel über den Alpen“

Vor kurzem habe ich „Der Himmel über den Alpen“ von Monika Mansour gelesen. Das Buch ist 2023 in der Emons Verlag GmbH erschienen und als Liebesroman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

In einem Sanatorium in den Berner Alpen lassen sich vermögende Patienten mit psychischen Problemen diskret behandeln. Die quirlige Sunshine leidet unter der Misshandlung ihrer italienischen Mafiafamilie. Rainman, erfolgreicher koreanischer Popstar, ist mit einem tragischen Geheimnis belastet. Beide lassen sich am selben Tag einliefern – und entdecken hier, in ihrer Heimat, wo sie als Kinder glücklich waren, nicht nur eine neue Liebe, sondern finden auch die Kraft, ihre Zukunft neu zu schreiben.

„Der Himmel über den Alpen“ ist der erste Roman fernab des Krimigenres von Monika Mansour – und so ganz kann sie ihre Krimileidenschaft dann doch nicht verbergen. Zwar habe ich das Buch als (klassischen) Liebesroman eingeordnet, es zeigt jedoch durchaus auch Ansätze eines Thrillers oder Krimis – und hätte mit Fug und Recht auch als Schicksalsroman eingeordnet werden können, wenn die Perspektive etwas stärker auf eine der Figuren fokussiert gewesen und/oder Rainmans Geheimnis früher aufgedeckt worden wäre.

Die Handlung ist abwechslungsreich und spannend, wenn in Teilen allerdings auch vorhersehbar. Insbesondere loben möchte ich, dass der Prolog relativ früh im Buch wiederaufgegriffen wird und die Handlung insgesamt sehr stringent erzählt wird, da nur wenige Handlungsstränge vorhanden sind. Auch ist die Kombination von Mafia und K-Pop elektrisierend und neu, allerdings sind gerade diese Erzählstränge außerhalb der Lovestory auch etwas überzeichnet und hollywoodlike.

Das Setting ist naturgemäß traumhaft, entführt die Autorin den Leser doch ins Berner Oberland – und auf Ausflüge nach Kalabrien und Busan. Dabei gelingt es Monika Mansour, die besonderen Gegebenheiten der Orte herauszustellen und so für den Leser zum Leben zu erwecken – insbesondere das schweizerische Alpenpanorama. Apropos Schweiz: Auch hier hat sich das ein oder andere dialektische und im Hochdeutschen unbekannte Wort in den allgemeinen Text geschmuggelt – glücklicherweise ließ es sich jeweils aus dem Kontext erschließen.

Die einzelnen Figuren sind vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Hierbei überzeugen insbesondere wichtige Nebenrollen wie Sophie, Dr. Tribelhorn und Tony, während Rainman etwa blass verbleibt und nicht immer nachvollziehbar handelt. Monika Mansours Schreibstil lässt sich hingegen leicht und flüssig lesen und das Kopfkino sofort anlaufen.

Die Buchgestaltung ist gelungen. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben ordentlich gearbeitet, der Buchumschlag ist auf dem Cover, der Coverrückseite und dem Buchrücken leicht geprägt. Das Titelmotiv ist schön anzusehen aber auch etwas beliebig und wird leider zum Buchrücken hin abrupt unterbrochen. Buchrücken und Coverrückseite bilden zudem einen irritierenden farblichen Gegensatz – ein Tausch der Farben bei einem der beiden hätte hier für fließende und einheitliche Übergänge gesorgt.

Mein Fazit? „Der Himmel über den Alpen“ ist ein weitgehend überzeugender Liebesroman, der vor allem mit seinem Setting brilliert und nur kleinere Schwächen in der Handlung aufweist. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von etwa 15 Jahren.

[Buchgedanken] Robert Preis: „Gottes Plagen“

Vor kurzem habe ich auch „Gottes Plagen“ von Robert Preis gelesen. Das Buch ist 2023 in der Emons Verlag GmbH veröffentlicht worden und als historischer Roman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

1463: Stjepan Tomašević, der letzte Despot Serbiens und König von Bosnien, wird von osmanischen Reitern enthauptet. Seine hochschwangere Frau Helena beobachtet die Ermordung und kann mit einem kleinen Gefolge fliehen. Hilfe erhält sie auch von einem Pilger namens Johannes, der sie Richtung Norden ins sichere Graz des Heiligen Römischen Reiches führen will. Doch die Osmanen sind ihnen dicht auf den Fersen, und in einer Zeit von Krankheiten, Plagen und Kriegen scheint am Ende nur noch ein Bild die Hoffnung auf eine Zukunft zu nähren – das Gottesplagenbild am Grazer Dom.

„Gottes Plagen“ ist, auch wenn eine Liebesgeschichte durchaus im Zentrum steht, ein klassischer historischer Roman, der – so die Beschreibung auf der Coverrückseite – „die Geschichte der mittelalterlichen Steiermark lebendig werden lässt“. Ganz konkret deckt der Roman dabei den Zeitraum von 1463 bis 1485 ab, also das ausklingende Spätmittelalter. Dabei sind einige historische Ereignisse um wenige Jahre verschoben worden, was zwischenzeitlich durchaus kurz für Verwirrung sorgt, am Ende im Nachwort jedoch klargestellt und eingeordnet wird.

Die Handlung ist abwechslungsreich und größtenteils spannend – und wird relativ stringent erzählt, da gerade im ersten Teil des Buches nur ein Handlungsstrang besteht, dieser erst auseinanderbricht, wenn die Protagonisten sich trennen. Aber auch danach existieren im Wesentlichen nur zwei Handlungsstränge, die jedoch streng getrennt nacheinander abgearbeitet werden – eine stärkere Verknüpfung hätte dafür gesorgt, dass man nicht so lang auf den jeweils anderen Protagonisten verzichten müsste und hätte einige, kleinere Längen vermieden. Ebenfalls irritieren die teils doch starken Zeitsprünge – insgesamt hat man beim Lesen nicht das Gefühl, dass die Handlung der einzelnen Abschnitte und Kapitel Monate, teils Jahre umfasst.

Das Setting ist naturgemäß brillant, so entführt der Autor den Leser in die mittelalterliche Steiermark, in die Umgebung von Graz, aber auch nach Bosnien und Ungarn – unter anderem auch zu Vlad Draculea, der stark mystifiziert wird. Dabei gelingt es Robert Preis, die Schrecken der damaligen Zeit, das Grauen aber auch die Hoffnung greifbar zu machen, und so ein gutes Porträt der damaligen Ereignisse und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung zu zeichnen.

Die einzelnen Figuren sind im Wesentlichen vielschichtig ausgearbeitet, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. So glänzen insbesondere wichtige Nebenfiguren wie Manderdinger und Thomas Weiß, aber auch Helena kann größtenteils überzeugen, während Johannes nicht immer nachvollziehbar handelt. Robert Preis‘ Schreistil lässt sich dabei im großen und ganzen leicht und flüssig lesen – trotz der Authentizität, die für eine hinreichende Recherche spricht.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat und Korrektorat sind nur Kleinigkeiten durchgerutscht, die den Lesefluss nicht schmälern, der Buchsatz ist sauber und die Geschichte wird durch eine vorangestellte Dramatis Personae und ein abschließendes Glossar, einen Zeitstrang und historische Anmerkungen unterstützt – eine Karte hätte hier allerdings auch gut getan. Der Buchumschlag ist auf Cover, Coverrückseite und Buchrücken leicht geprägt, das Titelbild durchaus passend zur Handlung und genretypisch, wenn es auch irritiert, dass der Buchtitel typografisch nicht ganz aufs Cover passt, sondern die Buchstaben teils abgeschnitten sind.

Mein Fazit? „Gottes Plagen“ ist ein im Wesentlichen überzeugender historischer Roman, der vor allem durch sein tolles Setting punktet, aber auch kleinere Längen und Schwächen in der Handlung hat. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen, ab einem Lesealter von nicht unter 16 Jahren.

[Buchgedanken] Margrit Cantieni: „1941. Liebe in herzlosen Zeiten“

Vor kurzem habe ich auch „1941. Liebe in herzlosen Zeiten“ von Margrit Cantieni gelesen. Das Buch ist 2023 in der Emons Verlag GmbH erschienen und als historischer Liebesroman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Sommer 1941. Tausende polnische Soldaten werden auf der Flucht vor der deutschen Wehrmacht in der Schweiz interniert und von den Einheimischen als Helden gefeiert. Doch bald schon kippt die Stimmung, und die zuvor willkommenen Flüchtlinge werden zur vermeintlichen Bedrohung. So auch Marek, der im Arbeitslager auf die junge Sofia trifft. Es ist Liebe auf den ersten Blick, aber je länger der Krieg dauert, desto unerwünschter wird ihre Beziehung. Schaffen sie es, sich den Regeln der Gesellschaft zu widersetzen und ihr gemeinsames Glück zu finden?

„1941. Liebe in herzlosen Zeiten“ ist mein erstes Buch der schweizerischen Autorin Margrit Cantieni – und diese Herkunft merkt man dem Buch auch an, das schweizerische Lektorat hat hier sicherlich auch dazu beigetragen. Denn das Buch ist gespickt mit schweizerischen Begriffen, auch außerhalb von Dialogen, und ignoriert teils die gängige deutsche Rechtschreibung, was bei mir als Leser durchaus für Irritationen sorgt.

Die Handlung ist durchaus abwechslungsreich und kurzweilig, allerdings auch etwas spannungsarm – was bei einem Buch, das größtenteils zur Zeit des zweiten Weltkriegs spielt, doch etwas verwundert. Teils gravierende Zeitsprünge und ein sehr antiklimaktisches Ende sorgen für ein doch sehr angenehmes aber auch etwas eintöniges Leseerlebnis. Dabei werden neben der Liebesgeschichte jedoch spannende historische Fakten über die Schweiz zu dieser Zeit vermittelt, die gerade hier doch eher unbekannt sind.

Das Setting ist gelungen. So entführt die Autorin den Leser nach Graubünden zur Zeit des zweiten Weltkrieges, insbesondere in das kleine Dorf Rodels, das seit 2015 keine eigene Gemeinde mehr ist, im Buch aber deutlich größer vorkommt als die weniger als 200 Einwohner, die das Dorf wohl zu dieser Zeit hatte – die Internierten nicht mitgezählt. Dabei gelingt es der Autorin gut, die damalige Stimmung und die Spannungen innerhalb der Gesellschaft einzufangen – und atmosphärisch für den Leser greifbar zu machen.

Die einzelnen Figuren sind im Wesentlichen vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Hierbei überzeugen vor allem (wichtige) Nebenfiguren wie Leonora und der Lehrer Lorenz, während gerade Marek teils nicht wirklich nachvollziehbar handelt. Margrit Cantienis Schreibstil lässt sich dabei, trotz der Authentizität, leicht und flüssig lesen und das Kopfkino sofort anspringen.

Die Buchgestaltung ist ebenfalls solide. Lektorat und Korrektorat haben – im Wesentlichen – sauber gearbeitet, der Buchsatz ist simpel, aber fehlerfrei, auch wenn ich mir eine Karte von Graubünden zur Unterstützung noch gut hätte vorstellen können. Das Covermotiv ist etwas beliebig, aber schön anzusehen – und zieht sich toll über Buchrücken und Coverrückseite, sodass ein tolles Gesamtbild entsteht.

Mein Fazit? „1941. Liebe in herzlosen Zeiten“ ist ein unterhaltsamer historischer Liebesroman, der eher unbekannte Aspekte des zweiten Weltkrieges in den Mittelpunkt rückt, dabei teils aber etwas ereignisarm daherkommt. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von 14 Jahren.

Aus Mainz in die Steiermark | Doppelte Emons-Buchpost

Bevor es in den nächsten Tagen mit einigen Rezensionen und Messeneuzugängen weitergeht, möchte ich Euch heute noch zwei Bücher zeigen, die mich vor kurzem als Rezensionsexemplare im Rahmen von Leserunden auf Lovelybooks.de erreichten – vielen Dank dafür! „Gottes Plagen“ von Robert Preis (Emons Verlag GmbH) ist ein historischer Roman, der in die mittelalterliche Steiermark entführt, „Ein Mord – drei Tote“ von Ingo Bartsch (GRAFIT in der Emons Verlag GmbH) ein Kriminalroman, der im beschaulichen Mainz spielt. Ich bin schon ganz auf die (literarischen) Reisen an die Handlungsorte gespannt!

In welchem Land würdet Ihr Euren Roman spielen lassen?

Ganz in Pink – zumindest fast | Lovelybooks-Buchpost

Vor der Frankfurter Buchmesse stapeln sich die Rezensionen und Neuzugänge auf meinem Tisch – und zwei der kürzlich eingetroffenen Rezensionsexemplare über Leserunden auf Lovelybooks.de (vielen Dank dafür!) möchte ich Euch heute zeigen. „Der Himmel über den Alpen“ von Monika Mansour (Emons Verlag GmbH) ist dabei ein Liebesroman zwischen einem K-Pop-Star und einer Mafiatochter, „Jungs müssen draußen bleiben! … und trotzdem zieht das Chaos ein“ von Patricia Schröder (Karibu Verlag, Edel Verlagsgruppe GmbH) ein Jugendbuch über die erste Liebe für Leser ab 10 Jahren – da sind in beiden Fällen große Gefühle vorprogrammiert! Ich als Blink freue mich jedenfalls schon sehr auf den K-Pop-Flair und bin immer noch begeistert von der tollen Karte, die Patricias Buch beilag <3. Das kann nur toll werden!

Welchen Liebesroman habt Ihr zuletzt gelesen?

Geschichte in all ihren Facetten | Doppelte Buchpost

Auch diese beiden Bücher erreichten mich vor kurzem als Rezensionsexemplare im Rahmen von Leserunden auf Lovelybooks.de – vielen Dank dafür! „Um 1500“ von Romedio Schmitz-Esser (wbg Theiss) ist dabei ein Sachbuch über das Europa zur Zeit Albrecht Dürers, „1941. Liebe in herzlosen Zeiten“ von Margrit Cantieni (Emons Verlag GmbH) ein historischer Liebesroman in den Wirren des zweiten Weltkrieges. Ich bin schon ganz auf die verschiedenen Epochen und Ansätze gespannt.

Welche Epoche fasziniert Euch? Worüber würdet Ihr gern mehr lesen?

[Buchgedanken] Uli Aechtner: „Mein Lover, mein Ex und der Andere“

Im Urlaub habe ich auch „Mein Lover, mein Ex und der Andere“ von Uli Aechtner gelesen. Das Buch ist 2023 in der Emons Verlag GmbH erschienen und als Liebesroman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Nicht genug damit, dass Henni ihren Job in einer Boutique verloren hat – nun wird ihr auch noch die Wohnung wegen Eigenbedarf gekündigt. In der schönen Wetterau findet sie Unterschlupf bei ihrer Tante Alma, und mit etwas Flunkerei ergattert sie sogar einen Job als Regieassistentin bei den berühmten Burgfestspielen. Dort pokert sie sich erfolgreich durch ihre heiklen Aufgaben, und mit dem genialen Regisseur Ansgar von Stein liegt Romantik in der Luft. Bis eine einzige Szene alles in Frage stellt…

„Mein Lover, mein Ex und der Andere“ ist ein klassischer Liebesroman mit starkem Lokalkolorit, quasi das romantische Pendant zum Regionalkrimi – und ein idealer Urlaubsbegleiter, sind die angesprochenen Themen und Probleme doch nicht zu schwer, zu düster, sondern verbleiben eher an der Oberfläche – eine ideale Unterhaltung für zwischendurch, aber auch keine, die allzu lange nachhallt.

Die Handlung ist kurzweilig und abwechslungsreich, wenn auch teils vorhersehbar und, zumindest anfangs, etwas auf kruden Zufällen und abstrusen Ereignissen basierend. Nichtsdestotrotz kann das Buch, vor allem in der zweiten Hälfte, gut unterhalten – und sogar die ein oder andere humorvolle Szene ist vorhanden, wobei ich mir gewünscht hätte, diese – und auch alle anderen – aus einer Ich-Perspektive von Henni zu erleben, was mich noch näher an den Charakter gebracht hätte.

Das Setting ist gelungen und – wie schon angedeutet – stark regional geprägt. So entführt die Autorin den Leser in die Wetterau, zwischen keltischer Grabsiedlung, Äppelwoischenke und Burgfestspielen. Letztere sind es auch, die die regional-geprägte Liebesgeschichte in ein Theatersetting packen – sehr charmant, zieht man doch durch die angesprochenen Stücke und Verweise automatisch Vergleiche zu den Liebespaaren aus Literatur und Theater (wie es ja auch Ansgar und Henni tun).

Die einzelnen Figuren sind im Wesentlichen vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Dabei überzeugen neben Leo vor allem Nebencharaktere wie Fee, Giselle und Maja, während Henni etwas blass verbleibt und nicht immer nachvollziehbar handelt. Uli Aechtners Schreibstil ist darüber hinaus gut und flüssig lesbar und lässt das Kopfkino sofort anspringen.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben ordentlich gearbeitet, der Buchdeckel ist auf dem Cover, dem Buchrücken und der Coverrückseite hochwertig geprägt. Das Covermotiv ist gelungen und passt gut zur Handlung, wird aber leider zum Buchrücken hin unterbrochen. Dieser ist – zusammen mit der Coverrückseite – doch etwas eintönig geraten. Auch fehlt in der typografischen Gestaltung des Buchtitels auf dem Cover augenscheinlich das Komma.

Mein Fazit? „Mein Lover, mein Ex und der Andere“ ist ein Liebesroman, der vor allem mit seinem regionalen Setting und tollen Nebencharakteren punktet, aber auch gerade zu Anfang etwas abstrus ist. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen – auch als leichter Urlaubsbegleiter geeignet.

[Buchgedanken] Andreas J. Schulte: „Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs“

Vor kurzem habe ich „Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs“ von Andreas J. Schulte gelesen. Das Buch ist 2023 in der Emons Verlag GmbH erschienen und als historischer Kriminalroman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Spätsommer 1151. Hildegard von Bingen reist ins Kloster Disibodenberg, um den Verhandlungen über die Thronfolge beizuwohnen. Begleitet wird sie von Elisabeth, einer jungen, gewitzten Novizin. Doch kurz nach ihrer Ankunft geschieht ein Mord. Ein Giftanschlag, ist sich Hildegard sicher. Sie versucht, mit ihren medizinischen Kenntnissen dem Täter auf die Spur zu kommen – bis sie selbst unter Mordverdacht gerät. Nun liegt es an Elisabeth: Kann sie die Unschuld ihrer Äbtissin beweisen?

„Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs“ lässt sich aus meiner Sicht nicht so deutlich dem Genre des historischen Kriminalromans zuordnen, wie vom Verlag angegeben. So tritt der vermeintliche Kriminalfall erst sehr spät im Buch auf – bis zu diesem Zeitpunkt haben wir eher einen klassischen historischen Roman. Auch wird der „Fall“ in eine historisch-machtpolitische Intrige eingebettet, sodass hier viel für die Einordnung als historischer Roman spricht. Da es aber auch nicht gänzlich abwegig ist, habe ich es oben bei der Klassifizierung als historischer Kriminalroman belassen.

Die Handlung ist dabei durchaus spannend und abwechslungsreich und kann auch mit der einen oder anderen unerwarteten Wendung aufwarten, kommt allerdings etwas langsam in Schwung und hat – gerade zu Beginn – daher einige Längen. Punkten kann die Handlung jedoch mit Authentizität – so zeugt sie von guter Recherche und einer Liebe zur Geschichte. Als Leser hätte ich mir unterstützend allerdings eine Dramatis Personae gewünscht.

Das Setting ist hochinteressant und gelungen. so entführt Andreas J. Schulte den Leser ins 12. Jahrhundert, in eine machtvolle Epoche der Kirche – und in die Zeit der faszinierenden Hildegard von Bingen. Erstaunlich, wie selten Teile ihres Lebens in historischen Romanen vorkommen – umso schöner, dass der Autor hier mit dem Emons Verlag eine klaffende Lücke gefüllt hat. Dabei gelingt es dem Autor gut, die Standesunterschiede, die Macht, die Intrigen und den Lebensstil der damaligen Zeit einzufangen und für den Leser erlebbar zu machen.

Die einzelnen Figuren sind im Wesentlichen vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Neben Elisabeth, die hier als Protagonistin auf ganzer Linie brilliert, können auch wichtige Nebencharaktere wie Gertrudis und Pater Herbrand überzeugen. Andreas J. Schultes Schreibstil ist dabei leicht und flüssig lesbar, authentisch und lässt das Kopfkino sofort anspringen.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben ordentlich gearbeitet, der Buchdeckel ist auf Cover, Coverrückseite und Buchrücken hochwertig geprägt und mit Klappen versehen, farbige Coverinnenseiten mit Lageplänen der Klöster (die mir generell gefehlt haben) hätten hier für ein noch runderes Gesamtprodukt sorgen können. Das Covermotiv, die Gestaltung insgesamt, ist zudem etwas eintönig und schlicht.

Mein Fazit? „Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs“ ist ein historischer Kriminalroman mit tollem Setting und faszinierenden Charakteren, der lediglich zu Anfang etwas schwächelt. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von etwa 12 Jahren.