[LBM2023] Tag 3 – Ein Tag voller Autorinnen

Am Samstag war bereits der dritte und damit vorletzte Tag der Leipziger Buchmesse – ein Tag, der für mich ganz im Zeichen wunderbarer Autorinnen stand – mit: Mona Kasten, Ava Reed, Hannah Conrad (Frieda Bergmann, Monika Pfundmeier, Persephone Haasis, Laila El Omari), Sarah Saxx, Noah Martin und Alex Beer.

Den Anfang machten dabei zwei Signierstunden für den LYX Verlag. Zuerst stellte sich Mona Kasten den Fans und unterschrieb deutlich länger als die geplanten zwei Stunden alles, was ihr vorgelegt worden ist – also zumindest, sofern es nicht mehr als drei Dinge waren :D. Mona Kasten ist die Autorin, die mit ihrer Again-Reihe meine Liebe zum Genre New Adult weckte – und daher ließ ich mir noch „Dream Again“, „Fragile Heart“ und „Lonely Heart“ signieren – die letzten drei Bücher von ihr, die mir im Romance Genre noch fehlten. Da ich pünktlich auf der Messe war, hielt sich hier die Wartezeit mit etwa 60 Minuten (30 vor Öffnung der Tore, 30 Minuten danach) sehr in Grenzen – es standen noch hunderte Leute hinter mir :D.

Allerdings stand ich dafür bei der folgenden Autorin sehr lang, etwa drei Stunden, was meinen Plan etwas durcheinanderwürfelte – aber es war jede Minute davon wert (und auch meine einzige Signierschlange, die länger als eine Stunde dauerte in diesem Jahr). Denn Ava Reed gehört seit ihren extrem berührenden Jugendbüchern zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen – und ist immer unglaublich sympathisch, witzig und sorgt für gute Laune – auch ein Fixtermin auf jeder Messe, auf der sie ist. Signieren ließ ich mir „Whitestone Hospital – High Hopes“, „Whitestone Hospital – Drowning Souls“ und „For Good“ – die letzten drei Bücher aus Avas kompletten Sortiment, die ich noch nicht signiert zu Hause im Regal stehen hatte.

Danach stand erstmal eine kleine Pause auf dem Plan – die ich nach den vier Stunden in den Schlangen auch dringend nötig hatte. Im Anschluss ging es dann gemütlich weiter mit einer Lesung von Sarah Saxx aus „One Stolen Night“, einer – erfrischenderweise als Einzelband veröffentlichen – New Adult Romance im Ravensburger Buchverlag. Sarah stammt übrigens aus dem diesjährigen Gastland der Leipziger Buchmesse, aus Österreich.

Im Anschluss besuchte ich noch ein weiteres Meet & Greet. Drei der vier Autorinnen, die zusammen unter dem Pseudonym Hannah Conrad die historische Liebesromanreihe „Das Lilienpalais“ schreiben, trafen sich am Stand von Penguin Random House mit Lesern und Leserinnen und signierten ihre Romane. Zwar fehlte Laila El Omari, ich freute mich aber trotzdem sehr Persephone Haasis und Monika Pfundmeier kennenzulernen, sowie Frieda Bergmann, die ich schon seit Jahren kenne, endlich mal wieder zu treffen, und ließ mir den zweiten Band der Reihe, „Ein Graf auf Abwegen“, signieren.

Am Nachmittag standen dann nur noch zwei Programmpunkte auf dem Plan. Da ich morgens leider die Lesung von Alex Beer nicht in den Plan bekommen habe, passte ich die sympathische Autorin am Nachmittag ab und ließ mir noch mein Leseexemplar von „Felix Blom – Der Häftling aus Moabit“ signieren. Ebenfalls ließ ich mir von Noah Martin ihren historischen Roman „Florentia – Im Glanz der Medici“ signieren, nachdem sie den Roman vorgestellt und einige Auszüge daraus gelesen hat. Damit endete auch mein dritter Tag – mit zwei klar thematischen Blöcken (Romance am Vormittag, History am Nachmittag) und mit neun signierten Büchern. Durchaus etwas stressig, aber dafür – Spoiler alert! – war der Sonntag relativ entspannt =).

[Buchgedanken] Noah Martin: „Florentia – Im Glanz der Medici“

Vor kurzem habe ich „Florentia – Im Glanz der Medici“ von Noah Martin, dem Pseudonym einer Münchener Verlagslektorin, gelesen. Das Buch ist 2023 im Droemer Verlag, einem Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, erschienen und als historischer Roman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de!

Florenz, 1469: Die ganze Stadt feiert die Hochzeit von Lorenzo de‘ Medici, dem Sohn der märchenhaft reichen Bankiersfamilie und zukünftigen Herrscher. Drei der Hochzeitsgäste – Giuliano de‘ Medici, der ewig Zweitgeborene; die aufstrebende Malerin Fioretta Gorini und der junge, noch unbekannte Leonardo da Vinci – ahnen noch nicht, wie eng ihre Schicksale mit dem der Stadt verknüpft sind. Denn während die drei nach ihrem Platz in der Welt suchen, wird Florenz schon bald von allen Seiten bedroht, und den Feinden der Medici ist jedes Mittel recht, die Familie zu bekämpfen. Als sich sowohl Fioretta als auch Leonardo in einen Medici verlieben, werden sie schon bald tief in ein gefährliches Spiel aus Intrigen, Politik und Verrat gezogen, das tödlich enden wird.

„Florentia – Im Glanz der Medici“ ist der Archetyp eines historischen Romans voller Intrigen, Ränkespiele und Verstrickungen. Dabei konzentriert sich Noah Martin nahezu ausschließlich auf historisch belegte Persönlichkeiten, die mal stärker, mal schwächer auserforscht sind und so die künstlerischen Freiheiten doch stark einschränken. Nichtsdestotrotz ist es ihr gelungen, einen stringenten, atmosphärisch-dichten und überzeugenden Roman vorzulegen, der die vorgestellte Zeitspanne (1469-1481) näher beleuchtet.

Die Handlung ist hierbei spannend und abwechslungsreich, wenn auch durch den Prolog (der sich nahezu wortgleich, nur etwas ergänzt, später wieder im Buch findet – ein Fehler?) doch einiges vorweggenommen wird. Diese Spoiler muten hier allerdings weniger schlimm an, bewegt sich die Autorin doch im Bereich historisch stark belegter Persönlichkeiten, sodass deren Schicksale größtenteils ohnehin allbekannt sind und daher schwerlich überraschen können.

Das Setting ist naturgemäß brillant, entführt Noah Martin den Leser doch ins Florenz der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, in eine Blütezeit der Stadt, in die Anfänge genialer Künstler wie Botticelli und da Vinci. Dabei gelingt es der Autorin, die Standesunterschiede deutlich zu machen – und vor allem der Kunst und den Künstlern den Stellenwert einzuräumen, den sie verdienen. Im Hinblick auf diese prunkvolle Ära hätte ich mir allerdings teils noch ausführlichere, ausschweifendere Beschreibungen gewünscht, um das Florenz der Medici in all seiner Pracht und Glorie aufleben zu lassen.

Über die Ausgestaltung der Figuren bei einem Roman, der auf rein historisch belegten Persönlichkeiten basiert, zu sprechen, verbietet sich eigentlich. Dennoch möchte ich erwähnen, dass gerade die Anlage der historisch doch etwas vernachlässigten Fioretta wirklich gelungen ist, sie eine absolute Sympathieträgerin des Romans darstellt, auch wenn sie nicht immer nachvollziehbar handelt. Aber auch Lorenzo – und vor allem Sandro – genießen darüber hinaus meine Sympathien als Leser. Noah Martins Schreibstil ist zudem, trotz authentischer Sprache, gut und flüssig lesbar.

Auch die Buchgestaltung überzeugt. Lektorat und Korrektorat haben solide gearbeitet, die durchgerutschten Kleinigkeiten – vom Prolog mal abgesehen – stören kaum den Lesefluss, der Buchsatz ist gelungen und rundet den Roman mit einer der Geschichte vorgestellten Dramatis Personae und einem Stammbaum ab. Der Buchumschlag ist mit Klappen und wunderschönen farbigen Coverinnenseiten versehen, das Titelbild zieht sich über den gesamten Buchumschlag und sorgt für ein einheitliches Gesamtbild, wenn auch der Ausschnitt, den das Cover präsentiert, etwas hektisch und unaufgeräumt wirkt.

Mein Fazit? „Florentia – Im Glanz der Medici“ ist ein überzeugender historischer Roman mit tollem Setting, einer spannenden Handlung und nur kleineren Schwächen. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen.

Aus der Uckermark bis nach Florenz | Doppelte Buchpost

Auch heute möchte ich Euch zwei Rezensionsexemplare zeigen, die mich vor kurzem erreicht haben. „Der Ruf des Eisvogels“ von Anne Prettin (Lübbe Verlag) kam dabei über die Bloggerjury von Bastei Lübbe zu mir, „Florentia – Im Glanz der Medici“ von Noah Martin (Droemer Knaur) im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de – vielen Dank dafür. Eine Familiensaga aus der Uckermark und eine historische Reise ins Florenz der Medici – hier ist Glanz und Gloria vorprogrammiert.

Seid Ihr schon einmal in Florenz gewesen?