[Buchgedanken] Simon Bill: „Und Sie sind also der Künstler?“

Vor kurzem habe ich auch „Und Sie sind also der Künstler?“ von Simon Bill gelesen. Das Buch ist 2023 im GOYA Verlag, JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH erschienen, die Originalausgabe wurde 2016 zuletzt unter dem Titel „Artist in Residence“ bei Sort of Books, eine frühere Version unter dem Titel „Brains“ bei CABINET II veröffentlicht. Das Buch ist der Gegenwartsliteratur zuzuordnen, für die Übersetzung zeichnet Friederike Moldenhauer verantwortlich. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Ganz schön frustrierend, wenn man sich von Vernissage zu Vernissage schleppt, selbst aber schon lange nichts mehr verkauft hat – immerhin sind die Drinks gratis. Auch sonst sieht die Situation für Simon Bills Antihelden nicht gerade rosig aus: Seine Freundin hat ihn sitzen lassen und der einzige Händler, der ihm Aufmerksamkeit schenkt, ist sein Drogendealer. Das soll sich jedoch ändern, als er an ein Arbeitsstipendium an einem neurologischen Institut kommt. Die rettende Idee: eine von Neurowissenschaften inspirierte Ausstellung! Es läuft nur leider nicht ganz so glatt, wie er sich das vorgestellt hat …

„Und Sie sind also der Künstler?“ ist ganz anders als erwartet – und lässt sich daher bereits nicht wirklich einem Genre zuordnen. Beworben als bissige Satire, fehlt mir hier sowohl der Biss als auch die Satire – am ehesten gleicht das Buch noch einer Mischung aus überzeichnetem Porträt der modernen Kunstwelt gemischt mit sachbuchhaften Ausführungen. Daher habe ich es dem Genre der Gegenwartsliteratur zugeordnet – mir gingen hier schlicht die Ideen aus.

Die Handlung ist im Grundsatz interessant, hat durch die teils echt umfangreichen, wissenschaftlichen Ausführungen aber durchaus auch Längen. Zudem fehlt fast gänzlich ein roter Faden, als Leser bekommt man nie das Gefühl, zu wissen, wo Simon Bill mit dem Buch hinmöchte, es ist viel mehr eine Momentaufnahme der Kunstszene als eine wirkliche Geschichte – schade, hier hätte man mit den Charakteren durchaus mehr machen können. Auch ist das Ende fast gänzlich offen und lässt mich als Leser durchaus unbefriedigt zurück.

Das Setting kann dahingegen im Wesentlichen überzeugen. So nimmt Simon Bill den Leser mit auf eine Reise durch die Kunstwelt – und in ein neurologisches Institut. Auch wenn die wissenschaftlichen Ausführungen – wie oben angegeben – teils zu umfangreich sind und daher den Fortgang und Lesefluss hemmen, ist die Mischung doch interessant und ermöglicht spannende Einblicke in das Zusammenwirken von Kunst und Neurowissenschaft.

Die einzelnen Figuren sind teils nur sehr schematisch angelegt, bestehen doch die Nebenfiguren für die Protagonisten fast nur aus ihren Erkrankungen – stärkere persönliche Einblicke fehlen hier leider. Am ehesten können noch Ben, Colin und Emily überzeugen, der namenlos bleibende Protagonist kann zu keiner Zeit eine richtige Verbindung zum Leser aufbauen – und das liegt nicht nur an dem exzessiven Alkohol- und Drogenkonsum. Simon Bills Schreibstil lässt sich dahingegen durchaus flüssig lesen, verbleibt aber alles in allem etwas emotionslos.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben ordentlich gearbeitet, die Handlung wird mit vereinzelten Abbildungen aufgelockert und unterstützt. Das Buch unter dem Umschlag ist schlicht, das Covermotiv etwas nichtssagend, zieht sich aber immerhin gut über den Buchrücken und die Coverrückseite, sodass ein einheitliches Gesamtbild mit tollem Farbverlauf entsteht.

Mein Fazit? „Und Sie sind also der Künstler?“ ist ein grundsätzlich interessantes Porträt der Londoner Kunstwelt gemischt mit neurowissenschaftlichen Ausführungen, dem jedoch leider der rote Faden und der versprochene bissige Humor fehlt. Daher nur bedingt zu empfehlen – ab einem Lesealter von 16 Jahren.

[Buchgedanken] Anne-Marie Garat: „Erinnerung und Lüge“

Vor kurzem habe ich auch „Erinnerung und Lüge“ von Anne-Marie Garat gelesen. Das Buch ist 2023 im GOYA Verlag, JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH veröffentlicht worden, die Originalausgabe erschien 2015 unter dem Titel „La Source“ bei Actes Sud. Das Buch ist als Familiensaga einzuordnen, für die Übersetzung zeichnen Claudia Steinitz und Barbara Heber-Schärer verantwortlich. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Ein wundersames Herrenhaus im Herzen der Franche-Comté. Anfang der 1980er reist eine junge Wissenschaftlerin nach Ostfrankreich, vorgeblich für Studien. Mit dem Dorf Mauduit verbindet die Protagonistin auch eine verstörende Kindheitserinnerung. Eine Exkursion wird nie durchgeführt – aber die Protagonistin taucht auf anderem Wege tief in die Vergangenheit Mauduits ein, nämlich durch die Erzählungen der alten Lottie, die als letzte Bewohnerin eines verwunschenen Herrenhauses die Geschichte der Familie Ardenne hütet. Lottie gewährt der Protagonistin Kost und Logis, im Gegenzug muss die junge Frau ihrer Gastgeberin allabendlich am Kamin Gesellschaft leisten, während diese die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner*innen erzählt. Die Wissenschaftlerin wird allmählich in den Bann des Ortes gezogen und zur Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte animiert. Wiederholt kehrt sie nach Mauduit zurück, um mit Lottie den Quellen der Geschichten auf den Grund zu gehen.

„Erinnerung und Lüge“ – selten fiel mir eine Rezension so schwer. So ist der Roman das zweite, ins Deutsche übersetzte Werk der vielfach prämierten und mittlerweile leider verstorbenen französischen Schriftstellerin Anne-Marie Garat. Dabei war der Roman bereits schwerlich einem Genre zuzuordnen, hat Aspekte historischer Romane oder auch der Gegenwartsliteratur. Aufgrund der starken Konzentration auf die Schicksale mehrerer Familien über diverse Generationen, habe ich mich jedoch für die Eingruppierung als Familiensaga entschieden.

Die Handlung ist grundsätzlich interessant und abwechslungsreich, allerdings relativ antiklimaktisch und teils unlogisch und durch abstruseste Zufälle gesteuert. Sie konzentriert sich auf die Geschicke mehrerer Familien, die miteinander verknüpft sind. Dabei werden die einzelnen Handlungsstränge kaum voneinander abgegrenzt, teils ist es sogar schwierig, die einzelne Perspektive zu erkennen, sodass es fast unmöglich ist, der Handlung sinnvoll zu folgen – auch durch die teils absurd langen Mammutsätze über mehr als 20 Zeilen, die das Lesevergnügen komplett wegbrechen lassen.

Das Setting kann im Gegensatz überzeugen. So entführt die Autorin den Leser ins kleinstädtische, ländliche Frankreich zur Zeit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nimmt den Leser mit auf eine Reise bis nach Alaska auf den Spuren der frühen Goldgräber. Dabei werden die weltumstürzenden historischen Ereignisse im kleinen an Einzelschicksalen illustriert und greifbar gemacht.

Die Figuren zu beschreiben, ist kaum möglich, treten sie doch im Wesentlichen nur in Erzählungen auf – und haben teils nicht einmal Namen, so wie die Protagonistin des Buches. Insbesondere Anais wird hier unglaublich eindimensional dargestellt – und auch Lottie und die anderen Figuren zeichnen sich durch Egoismus und wenig Vielseitigkeit aus. Lediglich Nebenfiguren wie Marie-France und Abel vermögen hier zu überzeugen, gehören sie doch auch zu den wenigen, die direkt in Kontakt mit der Protagonistin treten. Anne-Marie Garats Schreibstil ist – wie oben bereits angedeutet – zwar poetisch und bildhaft, kommt durch die unnötig langen Sätze jedoch kaum in Geltung, ergießt sich in unzähligen Metaphern und Beschreibungen.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat und Korrektorat sind lediglich Kleinigkeiten durchgerutscht, der Buchsatz ist solide – kann allerdings mangels Kapiteleinteilung auch kaum Struktur vermitteln. Der Buchumschlag ist relativ eintönig, das unter dem Umschlag befindliche Buch sehr einfach gestaltet – farbige Coverinnenseiten, Prägungen oder sonstige Veredelungen sucht man hier vergebens. Das Covermotiv ist durchaus ansehnlich, wenn auch beliebig, es wird jedoch zum Buchrücken hin radikal unterbrochen.

Mein Fazit? „Erinnerung und Lüge“ ist eine Familiensaga, die interessant beginnt, zum Ende hin aber abflacht und insgesamt durch überflüssig lange Sätze und fehlende Sinneinheiten jeden Lesefluss und jegliche Dynamik vermissen lässt. Eingeschränkt für Sprachliebhaber noch zu empfehlen.

Von Künstlern und Helden | Lovelybooks-Buchpost

Vor kurzem erreichten mich auch diese beiden Bücher über Lovelybooks.de – vielen Dank dafür! „Und Sie sind also der Künstler?“ von Simon Bill, übersetzt von Friederike Moldenhauer (Goya Verlag, Jumbo Neue Medien & Verlag GmbH) kam dabei als Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde zu mir, „So kommt das Gute in die Welt“ von Alexandra Stewart, illustriert von Jake Alexander (Midas Kinderbuch, Midas Verlag AG) als Gewinn einer Buchverlosung. Ein satirischer Roman über die Londoner Kunstwelt mit Ausflügen in die Neurowissenschaft – und ein illustriertes Kindersachbuch mit kleinen Geschichten über große Helden – definitiv ein abwechslungsreiches Programm :). Ich bin jedenfalls schon ganz gespannt!

Welchen Künstler mögt Ihr besonders?

Von neuen Wegen und alten Erinnerungen | Lovelybooks-Buchpost

Vor kurzem erreichten mich auch diese beiden Bücher über Lovelybooks.de – vielen Dank dafür. „Erinnerung und Lüge“ von Anne-Marie Garat (Goya Verlag, JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH) kam dabei als Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde zu mir, „Neue Wege der Lust“ von Alisha Schmidt (Selfpublishing, Books on Demand) als Gewinn einer Buchverlosung. Ein Sachbuch und Ratgeber, eine Familiensaga und Generationenroman: so unterschiedlich waren meine Neuzugänge wohl noch nie. Ich bin auf beide Bücher jedenfalls schon sehr gespannt!

Welches Buch ist zuletzt bei Euch eingezogen?

[Buchgedanken] Gina Schad: „Nach einem Traum“

Vor kurzem habe ich zudem „Nach einem Traum“ von Gina Schad gelesen. Das Buch ist 2023 im Goya Verlag in der JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH erschienen und als Gegenwartsliteratur einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Marie und Simon sind verliebt, aber Simon ist verheiratet. Im Internet finden sie einen Raum, in dem sie sich trotz allem näherkommen – und nicht voneinander lassen können. Als Marie bemerkt, dass sie sich im Kreis drehen, versucht sie, Abstand zu gewinnen. Doch es ist wie verhext: Jedes Mal, wenn sie gerade etwas Distanz zu Simon bekommt, läuft sie ihm zufällig über den Weg. Oder sind ihre Begegnungen gar nicht so zufällig?

„Nach einem Traum“ ist der Debütroman der Medienwissenschaftlerin Gina Schad, die auch bereits ein Sachbuch zum Thema „Digitale Verrohung?“ geschrieben hat. Passenderweise dreht sich daher auch der Roman um das Thema der Liebe in Zeiten von Social Media und allumfassender digitaler Kontrollmöglichkeiten. Dabei ist der Roman – trotz der zentralen Fixierung auf die Liebe – nicht als Liebesroman, sondern eher als Roman der Gegenwartsliteratur einzuordnen.

Die Handlung ist kurzweilig, allerdings auch nicht allzu ereignisreich, geht es doch vielmehr um Maries immer stärker werdende Obsession und ihren Realitätsverlust. Dabei schafft es die Autorin, Beklemmung beim Leser zu erzeugen, und ihn Maries Ohnmacht und Verzweiflung spüren zu lassen. Allerdings vermag das Ende hier nicht vollends zu überzeugen, bleibt es doch vage und ohne eine richtige Auflösung und lässt so den Leser teils unbefriedigt zurück. Gina Schads Schreibstil ist hingegen leicht und flüssig lesbar und lässt das Kopfkino durchaus anspringen.

Das Setting ist gelungen, aber auch austauschbar, liegt der Schwerpunkt doch eindeutig auf den Beziehungen und Nichtbeziehungen der Protagonisten untereinander. Dennoch sind Berlin und – für ein kurzes Intermezzo – Hamburg natürlich tolle Schauplätze, in denen das Leben nur so pulsiert. Zugleich nimmt die Autorin den Leser mit in die Welt einer klassischen Orchestermusikerin – auch kein so ganz alltäglicher Beruf in modernen Romanen und daher ebenfalls sehr interessant.

Aufgrund der Länge des Romans und der doch starken Konzentrierung auf Marie ist die Anzahl der handelnden Personen stark beschränkt – dennoch kann gerade Josie als Nebenfigur durchaus überzeugen, während Simons Handlungen bisweilen irrational und nicht nachvollziehbar bleiben. Und Marie … Marie ist so der Realität entschwunden, hat sich selbst in den teils toxischen Beziehungen so verloren, dass jede Identifikation mit ihr schlussendlich scheitert – aber dies aus gutem Grund.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben im Wesentlichen ordentlich gearbeitet, allerdings hätten die Chatverläufe durchaus innovativer gesetzt werden können. Auch hätte ich mich gefreut, wenn in Danksagung oder einem Nachwort gegebenenfalls Anlaufstellen oder Hilfestellungen für Betroffene von ähnlichen Problemen aufgelistet worden wären. Der Buchumschlag ist zudem – genau wie das darunterliegende Buch – relativ schlicht und eintönig. Zwar ist das Covermotiv verspielt und künstlerisch, mir fehlt jedoch etwas der Bezug zur Handlung.

Mein Fazit? „Nach einem Traum“ ist ein im Großen und Ganzen gelungener Debütroman, der vor allem durch seine spürbare Beklemmung und Authentizität punktet und wichtige Themen anspricht, zum Ende hin jedoch etwas abbaut. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von etwa 16 Jahren.

Doppelte Vormesse-Buchpost von Lovelybooks

Am heutigen Sonntag möchte ich Euch zwei Bücher zeigen, die mich bereits vor der Messe als Rezensionsexemplare im Rahmen von Leserunden auf Lovelybooks.de erreicht haben – vielen Dank dafür <3. „Nach einem Traum“ ist dabei der Debütroman von Gina Schad aus dem Goya Verlag und entführt den Leser in das Spannungsfeld des Verliebens im digitalen Raum, während „Meine Reise mit den Meeresschildkröten“ von Christine Figgener (Malik Verlag in der Piper Verlag GmbH) den Leser mit auf eine Reise in das Leben der faszinierenden Tiere nimmt – tolle Fotos inklusive. Ich bin schon ganz gespannt auf die beiden Bücher, die jeweils brennende Themen der heutigen Zeit ansprechen.

Worüber würdet Ihr gern einmal ein Buch lesen?

[Buchgedanken] Ulrich Maske (Hrsg.) / Franziska Harvey (Ill.): „Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst“

In der letzten Zeit habe ich die von Ulrich Maske herausgegebene Lyriksammlung „Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst“ gelesen, die von Franziska Harvey illustriert worden ist. Die Anthologie erschien 2021 im Verlag GOYA, JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH. Vielen Dank an dieser Stelle an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über die vermittelnde Agentur Buchcontact.

Dabei beinhaltet der Gedichtband 113 Gedichte zum Thema „Mond“ aus fünf Jahrhunderten – von bekannten Autoren wie Fontane, Brecht und Goethe oder unbekannteren Verfassern. Das gemeinsame Thema wird hierbei teils stärker, teils weniger stark getroffen, einige, wenige Gedichte drehen sich auch nicht direkt um den Mond, sondern erwähnen ihn nur am Rande – vielleicht hätte man hier die Sammlung etwas verkleinern, etwas stärker konzentrieren können, um die Verbindung noch dichter, noch atmosphärischer zu machen.

Die Illustrationen sind im Wesentlichen hochwertig und abwechslungsreich – und unterstützen die Gedichte in ihrer Aussage, sodass sich in der Regel ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Dabei gefallen mir – in Kombination von Gedicht und Bild – die folgenden vier Werke am besten:

  • Theodor Storm: „In Bulemanns Haus“,
  • Joseph von Eichendorff: „Lockung“,
  • Heinrich Heine: „Altes Kaminstück“ und
  • Theodor Fontane: „Herbstmorgen“.

Während die hier erwähnten Gedichte von Storm und Heine von spielerischen, abwechslungsreichen Zeichnungen begleitet werden, bei denen es viel zu entdecken gibt, sind die Werke von Fontane und von von Eichendorff mit dichten, athmosphärisch starken Illustrationen versehen, die die Stimmung des Gedichts gut transportieren.

Die Buchgestaltung ist im Großen und Ganzen gelungen, Satz und Lektorat haben ordentlich gearbeitet, dem Korrektorat sind bei den Autorenvitae einige Fehler durchgerutscht, die sich aber noch im Rahmen halten. Das Titelbild ist hübsch, im Druck aber deutlich blasser als oben ersichtlich, sodass es – auch mit der hellblauen Schrift – etwas eintönig wirkt.

Mein Fazit? „Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst“ ist Lyriksammlung und Kunstbuch zugleich, das vor allem durch die gute Verbindung zwischen Bild und Text punkten kann, vielleicht aber etwas reduzierter noch besser gewirkt hätte. Für Lyrikliebhaber – und als Geschenk – dennoch bedenkenlos zu empfehlen.

Lyrik und Legendenstatus | Doppelte Buchpost

Diese Woche erreichten mich unter anderem diese beiden Bücher. „Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst“ ist eine von Ulrich Maske herausgegebene und von Franziska Harvey illustrierte Sammlung an Gedichten der letzten fünf Jahrhunderte über den Mond – vielen Dank an die vermittelnde Agentur Buchcontact und den Jumbo Verlag, Goyalit, für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars. Selbstgekauft bei einzigundartig ist das bei FISCHER, S. Fischer Verlage, erschienene neue Buch von Kerstin Gier. „Vergissmeinnicht – Was man bei Licht nicht sehen kann“ ist der neue Roman der Autorin, deren Edelsteintrilogie bei mir Legendenstatus besitzt und die zu meinen liebsten Buchreihen aller Zeiten zählt. Ich hoffe, der neue Roman kann daran anknüpfen! Die wunderschöne Aufmachung der signierten Ausgabe lässt jedenfalls hoffen – vielen Dank an den Verlag und die Buchhandlung einzigundartig für die Signieraktion.