[Buchgedanken] Veronika Lackerbauer (Hrsg.): „Göttergarn“

In der letzten Zeit habe ich „Göttergarn“ gelesen, eine von Veronika Lackerbauer herausgegebene Anthologie, die 2021 im Leseratten Verlag erschienen und dem Genre der Funtastik zuzuordnen ist. Vielen Dank an dieser Stelle an die Herausgeberin für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Donnerwetter – hier sind die Götter los! Egal ob im gelernten Job, als Imbissbudenbesitzer, Escape-Room-Betreiber, Kopfgeldjäger, im Baugewerbe oder im Gartencenter – hier wird gedonnert, geblitzt, geschnippt, getwittert oder mit einem Pfeil direkt ins Herz geschossen. Und nach Feierabend? Da wird natürlich feuchtfröhlich gefeiert und um die Vaterschaft gebuhlt. Und all jene, die vom fleißigen Feiern bereits urlaubsreif sind, sollten sich professionelle Hilfe suchen oder direkt für eine Patience in der Klapse einchecken. Aber gleich ob in der Himmelstraße, auf Erden, im untervermieteten Olymp oder im Weltraum – eins wollt ihr wirklich niemals – NIEMALS – erfahren: Was passiert, wenn die Götter ihren Löffel abgeben?

„Göttergarn“ besteht aus 16 Geschichten, die hier als Funtastik zusammengefasst sind, insgesamt aber die ganze Bandbreite von Fantasy und Science-Fiction (eher in Gestalt von Space Opera) ausreizen. Dabei stammen die einzelnen Geschichten teils von bekannten, teils von unbekannten AutorInnen, eine ist auch von der Herausgeberin beigesteuert worden.

Wie in Anthologien üblich, schwankt die Qualität der Geschichten, wobei die einzelnen Titel schon im Durchschnitt eine gute Qualität haben. Nach oben brechen dabei für mich vor allem „Die 7 Plagen des Imhotep“ (Bianca M. Riescher) und „Die Feuersturm-Chroniken 5: Love, Axe und Rock’n Roll“ (Thomas Heidemann) aus, wobei bei zweiterer der Bezug zum Thema etwas zu leicht gerät, um die Spitze für sich zu erklimmen.

Am anderen Ende des Spektrums findet sich z.B. „Auch nur ein Mensch“ von Torsten Scheib wieder. Abgesehen davon, dass ich es ermüdend finde, wie penetrant auch in diesen Text die Abneigung des Autors gegen Coldplay hereingepresst wird, kam ich mit dem stakkatoartigen Monolog des Protagonisten nicht klar, der kurze Sätze in schneller Abfolge aneinanderreihte, was die Lesbarkeit arg beeinträchtigte.

Insgesamt sind die Geschichten kurzweilig und ein gelungener Zeitvertrieb, eine Anordnung abseits der alphabetischen Reihenfolge der Autoren hätte hier aber noch eine bessere Durchmischung, vielleicht einen größeren Bogen durch die einzelnen Pantheons schlagen – und den Leser mit starken Geschichten zu Beginn und zum Ende fesseln können, wie der opening und closing look einer Modenschau, die besonders nachhaltig im Gedächtnis bleiben.

Die Buchgestaltung ist Geschmackssache – mir ergeht es hier wie bei „Vikings of the Galaxy„. Lektorat und Korrektorat haben ordentlich gearbeitet und nur wenig durchrutschen lassen, der Satz ist, je nach Geschichte, im Wesentlichen noch als solide anzusehen. Die Vitae sind zwar dieses Mal frei von selbstgezeichneten Autorenportraits, aber immer noch … nunja, ich bin froh, dass ich keine solche Vita für mich verfassen muss. Auch im Götterglossar hätte ich mir etwas mehr Ernsthaftigkeit gewünscht – mit Ende der Geschichten hätte die Funtastik hier einem richtigen, erklärenden Glossar weichen können. Zudem muss ich – wie bei der letzten Anthologie – betonen, dass die letzte Seite mit den Kommata zum Selbsteinkleben in keinster Weise witzig ist, sondern weiterhin einer Bankrotterklärung des eigenen Lektorats und Korrektorats gleichkommt. Auch der Buchumschlag vermag im Gesamtbild nicht zu überzeugen, bietet aber immerhin starke Bezüge zu den enthalteten Geschichten, wirkt dadurch aber überladen.

Mein Fazit: „Göttergarn“ ist eine solide Anthologie mit phantastischen Geschichten, die abewechslungsreich und – im Durchschnitt – qualitativ hochwertig sind. Die unkonventionelle Buchgestaltung ist sicherlich nicht jedermanns Sache, für Liebhaber des Abstrusen aber definitiv zu empfehlen.

[Veröffentlichung] „Fast Menschlich“

Heute ist es endlich soweit und die Anthologie „Fast Menschlich“ erscheint im Eridanus Verlag! In der Sammlung ist auch meine Kurzgeschichte „Das Sicherheits-Update“ enthalten, mit der ich mich erneut in die Gefilde der dystopischen Science-Fiction gewagt habe. Leider ist die Release-Party ja zusammen mit der Messe abgesagt werden, aber das soll uns nicht davon abhalten, die Neuerscheinung zu feiern. Für alle Interessierten findet auf Facebook auch eine Watchparty mit einigen Lesungen aus den Geschichten statt – und wer den Verlag unterstützen möchte, kann das Buch unter anderem *hier* erwerben.

Hier noch einmal das wunderschöne Cover und der Klappentext!

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Sie werden uns immer ähnlicher! Von einigen herbeigewünscht, von anderen gefürchtet, schreitet die Entwicklung im Bereich von Künstlicher Intelligenz unaufhaltsam voran. Doch wohin führt uns dieser Fortschritt? Vielleicht sind Androiden bald nicht wegzudenken, sind für uns Helfer, Lebensgefährten, Geliebte. Oder sie werden zur echten Gefahr, sobald sie zu dem Schluss kommen, dass nicht wir, sondern sie selbst die besseren „Menschen“ sind.

Lässt sich Menschlichkeit programmieren? Kann aus künstlichem Dasein durch entsprechende Metamorphose eine eigene Lebensform entstehen? Können Androiden genau wie wir mehr als die Summe ihrer Teile sein? Oder ist am Ende gar die Symbiose von Mensch und Maschine die nächste logische Stufe der Evolution? Alles scheint möglich!

25 Autorinnen und Autoren erzählen in „Fast menschlich“ Geschichten, in denen die Grenze zwischen KI und Menschen auf unterhaltsame, aber oft auch erschreckend realistische Weise überschritten wird.
Mit 25 Illustrationen.

Viel Spaß beim Lesen!

[Buchpost] Mein Belegexemplar zu „Fast Menschlich“

Kurz bevor ich mich auf den Weg nach Leipzig gemacht habe (viele Grüße aus dem Zug!), trudelte heute noch tolle Buchpost bei mir ein. In dem Päckchen befand sich mein Belegexemplar zu „Fast Menschlich“ und einige wunderschöne Lesezeichen. Sind sie nicht toll?

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„Fast Menschlich“ erscheint übrigens morgen im Eridanus Verlag – unter anderem mit einer Geschichte von mir :).

[Jahresrückblick] 2019 als Autor

Nachdem ich bereits als Blogger und als Leser auf das vergangene Jahr zurückgeblickt habe, möchte ich heute 2019 als Autor Revue passieren lassen.  Dabei war das Jahr solide, wenn auch von der Zeichenzahl nicht allzu produktiv.

Erschienen sind fünf Bücher, an denen ich mich beteiligt habe.

  • „Der Schatten des Schwarzen Todes“ (Burgenwelt Verlag) mit meiner Kurzgeschichte „Das blutige Skalpell“
  • „Alien Eroticon“ (Eridanus Verlag) mit meiner Kurzgeschichte „Die Rache der Sis“
  • „Keksgekrümel“ (Chaospony Verlag) mit meiner Kurzgeschichte „Theodore und das Keksparadies“
  • „So(nett)“ (Sperling Verlag) mit drei Haikus von mir zum Titel „Alltagsimpressionen“ und
  • „Ich glaube, verliebt“ (Schreiblust Verlag) mit meiner Kurzgeschichte „Rosenkriege“, die früher bereits im Oldigor Verlag erschienen ist.

Zudem habe ich auch zwei Zusagen für Veröffentlichungen in 2020 gesammelt, von denen aber eine aufgrund einer voraussichtlichen Insolvenz wegfallen sollte, sodass nur noch die Kurzgeschichte „Das Sicherheitsupdate“ im Eridanus Verlag übrigbleiben wird.

Abgesehen von den Kurzgeschichten habe ich mich 2019 verstärkt um Romane bemüht, und hier unter anderem erfolgreich am „Write! Love! Sports!“-Wettbewerb des Piper-Verlags teilgenommen. Für 2020 ist es mein Ziel, das im Wettbewerb begonnene Manuskript zu beenden und als Rohfassung erneut Verlagen anzubieten. Zudem werde ich weiterhin, allerdings sehr selektiv und noch reduzierter, an Ausschreibungen teilnehmen. Es bleibt also spannend!

Abschließend werde ich aller Voraussicht nach auch 2020 meinen Bildungsurlaub in die Weiterbildung als Autor stecken. Nach einem fünftägigen Schreibkurs im Herbst 2019 an der Nordsee, werde ich dieses Jahr im Mai einen fünftägigen Schreibkurs in Köln besuchen. Vielleicht werde ich auch noch einen Schreiburlaub buchen, je nach Lust und Laune. Habt Ihr auch schon Schreibkurse, Fortbildungen oder Schreibretreats besucht?

[Buchpost] Das Keksgekrümel ist da!

Gestern, und damit pünktlich vor Weihnachten, erreichte mich wieder zauberhafte Buchpost. Aus dem Chaospony Verlag trudelte die Anthologie „Keksgekrümel“ ein. Darin enthalten ist meine Geschichte: „Theodore und das Keksparadies“. Ich habe mich hier mal wieder ganz auf meine Stärken und Kernkompetenzen besonnen, und eine zuckersüße Geschichte gestrickt – oder sollte ich besser sagen: gebacken? =). Ich wünsche jedenfalls allen viel Spaß mit „Theodore“ und den anderen Geschichten der Anthologie, auf die ich auch schon ganz gespannt bin!

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Bildungsurlaub an der Nordsee

20190916_184449Bereits vor einigen Wochen, Mitte September, begab ich mich für eine knappe Woche an die Nordsee – genauer gesagt nach Seefeld, idyllisch am Jadebusen gelegen. Dort verbrachte ich den mir gesetzlich zustehenden Bildungsurlaub für 2019 (einen Dank an dieser Stelle an die Gesetzgeber!). Auf dem Plan stand ein Kurs zum Thema: „Kreatives Schreiben als Quelle der Kraft und Inspiration für Alltag und Beruf“. Und auch wenn das Programm insgesamt etwas zu stark esoterisch angehaucht war, gab es doch einige tolle Begegnungen und Bekannschaften, Inspirationen und Impulse. Neben diversen Elfchen schrieb ich dort unter anderem meine Kurzgeschichte für den diesjährigen lit.Love-Schreibwettbewerb und einige weitere, kurze, fast fragmentarische Texte. Sicherlich nicht mein letzter Bildungsurlaub – auch für das nächste Jahr ist bereits ein Kurs zum kreativen Schreiben – allerdings zur Abwechslung woanders – fest angedacht.

Zurück zu den Wurzeln – eine neue Verlagszusage

Bevor ab morgen die Buchmesse-Posts den Blog übernehmen, und ich Euch im Laufe des Tages noch einige Rezensionen präsentieren möchte, habe ich tolle Neuigkeiten zu verkünden. Nach den Vereinbarungen mit dem Chaospony Verlag und dem Eridanus Verlag kann ich für dieses Jahr noch eine weitere Verlagszusage vermelden! Ich freue mich riesig, dass meine Geschichte „Alles wie immer und doch alles neu“ eine Verlagsheimat beim Zeilengold Verlag im Imprint Sparkling Lines gefunden hat.

Mit dem Genre „Young-Adult“ begebe ich mich zurück zu meinen schriftstellerischen Wurzeln – seit meiner ersten Geschichte bin ich den Genres Teen-Romance und Young-Adult-Romance sehr verbunden – und freue mich daher umso mehr, mal wieder einen Text in diesem Bereich veröffentlichen zu dürfen. Sobald es weitere Informationen dazu gibt, werde ich Euch natürlich auf dem Laufenden halten =).

Kekse für alle!

Ich hatte ja weitere, freudige Nachrichten versprochen – und die hole ich hiermit nach! Denn ich habe für 2020 nicht nur einen Vertrag beim Eridanus Verlag (wie hier berichtet), sondern auch eine Autorenvereinbarung mit dem Chaospony Verlag unterschrieben.

Es freut mich riesig, dass meine zuckersüße Kurzgeschichte „Theodore und das Keksparadies“ dort eine Heimat gefunden hat und voraussichtlich in einigen Monaten in einer Anthologie zum Thema „Kekse“ erscheinen wird.

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Ich hoffe, die Geschichte bereitet Euch beim Lesen genau so viel Spaß, wie ich beim Schreiben verspürte. Bald ist es soweit, und Ihr dürft sie lesen – am besten mit einem großen Keksvorrat :). Ich setze mich jetzt erstmal ans Lektorat!

Ein neuer Verlagsvertrag!

20190910_061512Es gibt tolle Neuigkeiten! Gestern war es endlich wieder soweit, und ein weiterer Verlagsvertrag lag unterschriftsreif auf meinem Tisch. Ich freue mich sehr, dass meine Kurzgeschichte „Das Sicherheitsupdate“ den Herausgeber Christoph Grimm überzeugen konnte und sie nun im Eridanus Verlag, voraussichtlich im März 2020 zur Leipziger Buchmesse, erscheinen wird.

Mindestens genauso toll ist es, dass ich mit so vielen bekannten und geschätzten Kollegen, sogar Freunden im Buch vertreten bin. Herzlichen Glückwunsch daher auch an Anna Eichenbach von „Welt aus Tinte und Papier„, Jacqueline Mayerhofer, Renée Engel und Thomas Heidemann. Das wird fast wie ein Familientreffen auf der nächsten LBM. „Das Sicherheitsupdate“ ist meine zweite Veröffentlichung bei Eridanus, und nach vier Veröffentlichungen im Burgenwelt Verlag meine sechste bei Verlegerin Jana Hoffhenke (die Arme muss mich schon jahrelang ertragen :)).

Das sind übrigens nicht die einzigen guten Nachrichten von meiner Seite. Mehr in Kürze – also bleibt gespannt =).

Nominierung für den Vincent-Preis 2019

Auch wenn jede 2019 erschienene und thematisch ansatzweise passende Geschichte vorgeschlagen werden kann, freue ich mich trotzdem sehr darüber, dass meine Kurzgeschichte „Das blutige Skalpell“ für den Vincent Preis 2019 nominiert worden ist. Unter den mittlerweile 101 Titeln finden sich mit „Ein jeder stirbt allein“ (Monika Grasl) und „Memento Mori“ (Udo Brückmann) auch noch zwei weitere aus der Sammlung „Der Schatten des Schwarzen Todes“ – die übrigens auch als beste Anthologie nominiert ist.

Bis zum Abstimmungsbeginn am 01.10.2019 können gern noch weitere Titel nachnominiert werden. Eine Übersicht aller bislang vorgeschlagene Kurzgeschichten findet ihr *hier*. Vielleicht stößt ja noch die ein oder andere Pestgeschichte hinzu =). Das Design der Urkunde für die Preisträger ist übrigens von Herausgeber Detlef Klewer gestaltet worden.