[Buchgedanken] Manuela Inusa: „Love at last“

Schon seit einiger Zeit lag ein weiteres Buch von Manuela Inusa (von der ich bereits ihren bei Blanvalet erschienenen Roman „Jane Austen bleibt zum Frühstück gelesen habe) auf meinem SuB – und nun hatte ich endlich die Zeit gefunden, „Love at last“ zu lesen.

Das Buch erschien in der mir vorliegenden Auflage 2016 im Selfpublishing, ist eine Mischung aus Drama und Liebesgeschichte und liegt aus meiner Sicht genau im Grenzbereich zwischen Kurzroman und Roman (so man das denn unterscheiden möchte) – ich werde der Einfachheit halber für den Rest der Besprechung die Terminologie „Roman“ verwenden.51lhcrqwwtl-_sx311_bo1204203200_

Das Buch schildert die Geschichten von vier Menschen, die alle nicht mit der Vergangenheit abschließen können. Nach und nach stellen sie fest, dass ihre Schicksale miteinander verwoben sind und dass sie die Probleme der Vergangenheit gemeinsam bewältigen müssen, um in eine hoffnungsvolle Zukunft zu blicken. Es ist kapitelweise aus der personalen Erzählperspektive jeweils einer der vier Personen  geschrieben und erlaubt dem Leser somit, die einzelnen Szenen durch einen der Charaktere zu erleben und sich mit allen zu identifizieren.

Ich hatte anfangs leichte Probleme mit dem rapiden Wechsel der Erzählperspektive, doch durch die Angabe des jeweiligen Charakternamens als Kapitelüberschrift erleichtert die Autorin den Wechsel. Relativ schnell gewöhnt man sich auch daran – und kann so hautnah miterleben, wie sich die einzelnen Schicksale immer stärker und stärker miteinander verknüpfen. Es gelingt der Autorin, obwohl man so in alle Protagonisten hereinschaut, dennoch gut, die Spannung zu halten und nicht zu früh bereits zu viel zu verraten. Die kunstvolle Verknüpfung der einzelnen Lebensgeschichten wird zudem mit einem tollen Plottwist im letzten Drittel des Romans noch einmal etwas durcheinandergewürfelt und kumuliert in einem schönen Ende, das alle Handlungsstränge aufgreift und abschließt.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und flüssig und lässt sich gut lesen. Der Roman eignet sich aufgrund der Länge und Thematik auch ideal als Urlaubslektüre. Gut gefällt mir ebenfalls die Verknüpfung von ernsten Themen mit den Liebesgeschichten – und auch die eingebaute (kurze und nich explizite) Sexszene fällt nicht aus dem Rahmen sondern fügt sich nahtlos in die Handlung ein.

Das Cover des Romans ist schön und gelungen – auch wenn ich mir persönlich noch etwas mehr Anknüpfung zur Handlung gewünscht hätte – in jedem Fall ist es jedoch ein Eyecatcher. Der Roman ist ganz ordentlich gesetzt, ich hätte jedoch auf die kleinen eingefügten Bildchen verzichten können. Kleinere Fehler haben sich auch eingeschlichen (ein Perspektivfehler und einige Silbentrennungsfehler, womöglich aufgrund von Formatverschiebungen), die das Lesevergnügen aber nicht schmälern. Zudem wurde mir versichert, dass auch der Perspektivfehler bereits längst ausgebessert ist – einer der großen Vorteile im PoD-Verfahren, der es erlaubt, Fehler schnell abzuändern ohne auf einer ganzen Altauflage zu sitzen.

Alles in allem macht „Love at last“ viel Spaß und Freude und ist (endlich mal…) ein solides Buch aus dem Selfpublishing-Sektor. Es kann zwar in einer Gesamtbetrachtung nicht ganz mit „Jane Austen bleibt zum Frühstück“ mithalten, die Abstriche sind jedoch lediglich minimal und sorgen dafür, dass ich mich bereits auf die nächsten Bücher der Autorin freue – seien es Selfpublishing- oder Verlagsprojekte.

Mein Fazit? Mit „Love at last“ schafft die Autorin einen rundum gelungenen Roman, der sowohl von der Handlung als auch vom Schreibstil überzeugt und kleinere Startschwierigkeiten schnell vergessen lässt. Für Genreliebhaber oder Leser, die eine leichte Zwischenlektüre suchen, die ernste Themen dennoch nicht auslässt, bedenkenlos zu empfehlen.

[Buchgedanken] Manuela Inusa: „Jane Austen bleibt zum Frühstück“

Nachdem das Buch schon lange auf meiner Wunschliste (und dann auf meinem SuB) lag, habe ich es nun endlich geschafft, Manuela Inusas „Jane Austen bleibt zum Frühstück“ zu lesen. Das Buch erschien 2015 im Blanvalet Verlag und ist wohl am ehesten dem Genre „Romance“ zuzuordnen.51-04wtbjll-_sx314_bo1204203200_

Penny Lane Rogers, die (wie könnte es anders sein) aus einem Beatles-vergötterndem Elternhaus kommt, arbeitet und lebt in der britischen Stadt Bath. Ihre Leidenschaft, der sie auch bei ihrer Arbeit in der Buchhandlung „A BATHtub full of books“ nachkommt, sind Liebesromane mit Happy End, vor allem von ihrer Lieblingsschriftstellerin Jane Austen, die sie über die kürzliche Trennung von ihrer großen Liebe Trevor hinwegtrösten sollen. Eines Abends liegt die Buchhändlerin wach in ihrem Bett am Sydney Place Nummer 4, dem Haus, das auch Jane Austen mit ihrer Familie mehr als 200 Jahre zuvor bewohnte, und wünscht sich, ihr Idol würde sie bei der Suche nach der Liebe unterstützen. Als Penny am nächsten Morgen aufwacht und tatsächlich Jane Austen in ihrem Bett vorfindet, beginnt für beide das vielleicht größte Abenteuer ihres Lebens.

Der Autorin gelingt es bereits auf den ersten Seiten, die verschiedenen Lebensstile und Weltanschauungen der beiden Hauptfiguren herauszuarbeiten und zu verdeutlichen. Dies wird durch den gekonnten Einsatz mehrerer personaler Erzählperspektiven unterstützt, die ich mir lediglich etwas stärker formal voneinander abgegrenzt gewünscht hätte.

„Jane Austen bleibt zum Frühstück“ ist ein flüssig geschriebener und leicht lesbarer Feel-Good-Roman, der neben humorvollen Szenen vor allem mit auch in den Nebenrollen detailliert gezeichneten und glaubwürdigen Charakteren glänzt, mit denen man sich sofort identifizieren kann, sei es Pennys Bruder George, sein guter Freund Frederick oder auch Pennys Mitbewohnerin Leila.

Interessant, aber tendentiell unbeabsichtigt ist auch die perfekte Übereinstimmung mit dem aus Legenden stammenden und in Diana Gabaldons „Outlander“-Reihe augegriffenem Mythos, bei Zeitreisen würde immer ein Zeitraum von etwa 200 Jahren zurückgelegt.

Gut gefallen hat mir zudem, dass am Ende nicht nur die Haupthandlungsstränge, sondern auch diverse Nebenhandlungsstränge zusammengeführt und aufgelöst wurden, sodass, ganz nach dem Vorbild Jane Austens, ein fast vollständiges Happy End entsteht. Auch wenn ich normalerweise kein Fan von Cliffhangern bei Romanen bin, und dies hier erst recht zutrifft, da soweit ich weiß bislang auch keine Fortsetzung angekündigt oder geplant ist, hätte ich mir doch eine leichte Erweiterung der Schlussszene zwischen Penny und Frederick gewünscht, in der dieser nach Pennys Enthüllungen seinen Gedanken nachhängt, die Endgültigkeit der Situation nicht akzeptiert und schwört, seine Angebetete wiederzusehen. Ich finde ja, er würde sich gut im 19. Jahrhundert machen … ;).

Das Cover ist wunderschön gelungen, der – sowohl auf dem Buchrücken als auch auf dem Cover leicht aufgeprägte – Titel spiegelt das Licht und ist ein absoluter Eyecatcher. Nachdem ich in letzter Zeit auch deutlich anderes erlebt habe, ist es zudem eine Erwähnung wert, dass der Buchsatz gelungen und das Lektorat und Korrektorat super gearbeitet haben.

Mein einziger „Kritik“punkt ist, dass mir das Buch so gut gefallen hat, dass ich mir etwas mehr gewünscht hätte. Das Setting, die Charaktere und die Handlung bieten so viele Möglichkeiten und hätten durchaus noch das ein oder andere Kapitel mehr vertragen können.

Mein Fazit? „Jane Austen bleibt zum Frühstück“ ist ein leichter, spannender und innovativer Liebesroman, der mit Humor und plastischen Charakteren besticht. Aufgrund des flüssigen Schreibstils der Autorin ist dies sicherlich nicht mein letzter Roman von ihr (in der Tat hat bereits ein weiteres Buch den Weg auf meinen SuB gefunden – in absehbarer Zeit folgt dann eine Vorstellung von „Love at last“).

Ich fange dann mal an, mir heute Abend Theodor Fontane herbeizuwünschen ;).