[LBM2024] Tag 1 – Die Ruhe vor dem Sturm

Gestern startete die Leipziger Buchmesse für mich und – wie immer – ließ ich es am ersten Tag eher ruhig angehen, mit: Eva Almstädt, Anika Beer, Frauke Angel, Uschi Glas, dem LYX Verlag, Nina MacKay, Jacqueline Mayerhofer, Julia Nowak, Elythe_Art, Nirix_Art, Barbi Markovic, Tom Holert und Ki Hyang-Lee.

Mein Tag begann dabei damit, dass ich gemütlich durch die Hallen schlenderte und mir beim LYX Verlag (Wahnsinn, was dort am ersten Tag bereits los ist!) die Sonderausgabe der „World“-Reihe von Anabelle Stehl kaufte. Während meines Hallenbummels traf ich dabei viele bekannte Gesichter (sprecht mich ruhig an – im Tunnelblick sehe ich Euch manchmal nicht!), unter anderem Nina MacKay und Jacqueline Mayerhofer. Im Anschluss stand dann mein erster Programmpunkt des Tages an: Eine Buchvorstellung von Eva Almstädt zu „Ostseefinsternis“ für Bastei Lübbe. Zwar habe ich noch kein Buch der Ostseekrimis gelesen, aber einen Nordseekrimi, den Eva mir dann auch bereitwillig signierte.

Danach ging es für mich erstmals in die Haupthalle der Manga Comic Convention (sie wird immer größer und beansprucht nun schon 1,5 Hallen). Dort stellte der Panini Verlag „Bier – Die Graphic Novel“ vor, ein Buch über die Geschichte des Bieres, mit spannenden und witzigen Fakten unterlegt. Die Zeit in der Halle nutzte ich auch, um in der Artist Gallery mir das in oder andere Print zur Unterstützung der Künstler:innen zu kaufen – dieses Mal von Elythe_Art und Nirix_Art.

Auch am Nachmittag schlenderte ich wieder durch die Hallen, ließ mir Bücher von Anika Beer und Frauke Angel signieren, schaute mir Isabella Benz‘ neuen Roman beim Weltenbaum Verlag an und traf mich am Nachbarstand auch mit Julia Schoch-Daub vom „Feuer und Flamme Lektorat“, die als Julia Nowak „Schatten und Licht: Ein Leben zwischen Liebe und Krieg“ veröffentlicht hat. Lokale Autor:innen und Buchmenschen halten einfach zusammen – schöne Grüße nach Wilhelmsfeld.

Meine vorletzte Veranstaltung war dann ein deutscher Superstar. Denn auf der Bühne von ARD, ZDF und 3sat stellte Uschi Glas, die vor kurzem 80 Jahre alt geworden ist (alles Gute nachträglich!), ihr Buch „Ein Schätzchen war ich nie“ vor, erzählte anekdotisch aus ihrem Leben und warf mit Weisheiten um sich – sie darf das! Auch stark: ihr wöchentliches Engagement für die Befreiung der von der Hamas verschleppten israelischen Geiseln und ihre karitative Arbeit in Deutschland in einem Verein, der Schülern ein Frühstück bietet, die hungrig in die Schule kommen. Ein absolutes Vorbild!

Den Abschluss machte dann ein Programmblock auf der gleichen Bühne. In kurzen Abständen hintereinander wurden die Preisträger, des kurz zuvor verliehenen Preises der Leipziger Buchmesse mit ihren Werken dem Publikum präsentiert: Ki Hyang-Lee in der Kategorie Übersetzung, Tom Holert in der Kategorie Sachbuch/Essay und Barbi Markovic (im Bild) in der Kategorie Belletristik.

Damit endete auch schon der Messedonnerstag für mich. Der heutige Tag steht natürlich ganz im Zeichen des Phantastikpreises Seraph, für den ich ja in diesem Jahr die Kategorie „Bestes Debüt“ als Juror mitbetreuen durfte. Ich bin schon ganz gespannt, ob es einer meiner Favoriten ganz nach oben geschafft hat!

Was waren Eure Messehighlights? Worauf freut Ihr Euch noch?

Von Doppelgängern und Drachenreitern | Wunderschöne Neuzugänge

Vor kurzem zogen auch diese beiden, wunderschönen Neuzugänge bei mir ein. „Double Crush“ von Nina MacKay ist dabei der erste Teil der „Doppelgänger-Agentur“-Reihe aus dem Ravensburger Verlag, „Iron Flame – Flammengeküsst“ von Rebecca Yarros die Fortsetzung des weltweiten Hypes „Fourth Wing“ (dtv Verlag). Beide versprechen hierbei tolle Lesestunden, decken sie doch mit New Adult Romance und High Fantasy zwei meiner Lieblingsgenres ab. Und beide sehen mit ihren Covern, dem Farbschnitt und der Gestaltung einfach traumhaft aus – ich bin schockverliebt.

Welches Buch ist zuletzt bei Euch eingezogen?

Winterzauber in Mannheim | Mit Ravensburger in den Advent

Heute stand für mich das letzte buchige Event des Jahres an, ein Ravensburger Popup-Store zu „Winter Wishes“ in Mannheim. Mit dabei: Nina MacKay, Alexandra Flint, Rebekka Weiler, Greta Milán, Jennifer Alice Jager, P. J. Ried, Sabine Schoder, Sandra Grauer und Stella Tack als Special Guest. Moderiert wurde die Veranstaltung von Roxy’s Podcast.

Die Autorinnen stellten auf der Bühne ihre Geschichten aus dem Adventskalenderbuch „Winter Wishes“ vor und plauderten im Gespräch mit Roxy übers Schreiben, Bücher und über Weihnachten – unterbrochen immer mal wieder von dem ein oder anderen Spiel. Dazu signierten alle fleißig ihre Bücher, Karten, oder – wie bei mir zum Beispiel – den Beutel des Verlags. Als Bücher ließ ich mir zudem „Double Crush“ von Nina MacKay und „The Romeo & Juliet Society: Rosenfluch“ von Sabine Schoder signieren. Ebenfalls geplant war „Silver & Poison: Die Essenz der Erinnerung“ von Anne Lück, die leider wie auch zwei andere AutorInnen absagen musste. Dennoch ein vollkommener gelungener Adventsnachmittag – nicht zuletzt dank dem leckeren Kuchen des Verlags :D.

Im nächsten Jahr stehen bei mir neben den beiden großen Buchmessen sicherlich auch wieder das ein oder andere, kleinere Event an. Was habt Ihr für 2024 geplant?

[FBM2022] Tag 5 – Viel zu schnell ist alles vorbei

Gestern endete leider schon die Frankfurter Buchmesse für dieses Jahr – und der Messeblues (aber auch die Erholung) setzt so langsam ein. Daher lasse ich den Tag gern noch einmal Revue passieren, mit: Wladimir Kaminer, Stefanie Hasse, Nina MacKay, Elise Kova, Anna Ruhe, Wigald Boning und Horst Evers.

Der Sonntag begann dabei für mich mit der Vorstellung von „Wie sage ich es meiner Mutter“ von Wladimir Kaminer. Wie immer unglaublich witzig, erzählte Kaminer einige Anekoten aus seinem Leben und beschrieb, wie er als Übersetzer zwischen seinen Kindern und seiner Mutter Generationen überbrückt. Immer wieder toll – und ein Pflichttermin, sollte ich ihn mal wieder in einem Messeprogramm finden.

Im Anschluss stellte Stefanie Hasse für den Oetinger Verlag ihr, zusammen mit Julia K. Stein geschriebenes, Buch „Time Travel Academy – Auftrag jenseits der Zeit“ vor, las einige Passagen aus dem Auftaktband der Reihe und sprach über das gemeinsame Schreiben, Plotten und Recherchieren zusammen mit Julia. Bevor es dann zum nächsten Termin ging, ließ ich mir noch schnell von Elise Kova, der internationalen Bestsellerautorin, „Air Awoken“, den Auftaktband der „Chroniken von Solaris“ signieren.

Dann stand auch schon die Vorstellung der Dilogie „Legends Academy“ von Nina MacKay am Stand des Ravensburger Verlags an, die Hörbuchsprecherin Pia-Rhona Saxe las zudem einige Passagen. Nina und Pia plauderten zwischen den Lesestellen über ihre Lieblingsfiguren, die verschiedenen Krafttypen und die Inspiration zu dem Buch – unglaublich spannend und informativ.

Mein Nachmittag begann mit einer kurzen Signierstunde von Anna Ruhe, von der ich mir „Die Duftapotheke 1. Ein Geheimnis liegt in der Luft“ signieren ließ, bevor es mich zur ARD Bühne zog, auf der Horst Evers im Gesprach mit Selma Üsük sein Buch „Bumm! Kriminalgeschichten“ vorstellte, eine Sammlung von sechs abgeschlossenen Kurzkrimis, die alle ein roter Faden verbindet.

Mein Programm endete im Anschluss mit einem weiteren Termin auf der ARD Bühne. Dieses Mal nahm niemand Geringeres als Wigald Boning Platz auf dem Podium und stellte sein neuestes Buch „Der Fußgänger“ vor, aus dem er auch eine kurze Passage las. Im Gespräch mit Gitta Severloh erzählte er dabei auch aus seinem Leben, seiner Faszination fürs Laufen, Gehen und Wandern, sprach über seine ersten Kindheitserinnerungen und noch anstehende Laufprojekte in der Zukunft. Bis zum Messegong schlenderte ich dann noch durch die Hallen, und sog die letzten Eindrücke auf. Frankfurt, ich vermisse dich jetzt schon!

Von Liebe und Legenden | Doppelte Buchpost

In den letzten Tagen erreichten mich wieder zwei tolle Bücher, die ich Euch heute zeigen möchte. Die im Ravensburger Verlag erschienene, wunderschöne, limitierte und signierte, Edition mit Charakterkarten von „Legends Academy – Fluchbrecher“ von Nina MacKay habe ich mir selbst gegönnt, „Geschichte einer großen Liebe“ von Susanna Tamaro erreichte mich als Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de – vielen Dank an dieser Stelle daher an HarperCollins, Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH.

Welches Buch habt Ihr Euch zuletzt gekauft?

Lovelybooks Leserpreis 2021 | Mein Voting Sheet

Bevor ich in den nächsten Tagen wieder einige Rezensionen, den Lit.Love-Bericht und dann auch eine Verlosung für Euch habe, möchte ich heute erstmal traditionell mein Voting Sheet zum Lovelybooks-Leserpreis posten – mit u.a. Ava Reed, Valentina Fast, Nina MacKay, Stefanie Hasse, Bianca Iosivoni, Laura Kneidl, Anne Freytag, Meike Werkmeister und Anne Prettin. Die Stimmabgabe ist noch bis morgen offen – also haltet Euch ran.

Wie üblich habe ich versucht, meine Stimmen etwas zu streuen, um möglichst viele, tolle Bücher abzudecken. Dennoch blieb viel auf der Strecke, da ja leider nur noch eine Stimme pro Kategorie möglich ist – und nicht drei, wie vor einigen Jahren. Am härtesten war dabei die Wahl im Bereich Jugendbuch Fantasy, wo ich blind aus 10 Büchern hätte wählen können, so stark ist die Kategorie besetzt. Als Bild lasse ich gern auch mal meine Wahl zum besten Cover da.

Und hier die Votes im Einzelnen:

  • Literatur: Anne Prettin: „Die vier Gezeiten“
  • Unterhaltung: Meike Werkmeister: „Der Wind singt unser Lied“
  • Liebesromane: Ava Reed: „Deeply“
  • Fantasy & Science-Fiction: Bianca Iosivoni/Laura Kneidl: „Midnight Chronicles – Blutmagie“
  • Krimi & Thriller: Anne Freytag: „Reality Show“
  • Historischer Roman: Katherine Webb: „Besuch aus ferner Zeit“
  • Jugendbuch Belletristik: Stefanie Hasse: „Matching Night 1: Küsst du den Feind?“
  • Jugendbuch Fantasy: Valentina Fast: „Secret Academy – Gefährliche Liebe“
  • Kinderbuch: J. K. Rowling/Jim Field: „Jacks wundersame Reise mit dem Weihnachtsschwein“
  • Bilderbuch: Sam McBratney/Anita Jeram: „Weißt du eigentlich, wie wichtig Freunde sind?“
  • Sachbuch & Ratgeber: Hape Kerkeling: „Pfoten vom Tisch“
  • Bestes Hörbuch: Nina MacKay: „Black Forest High 1: Ghostseer“
  • Bester Buchtitel: John Green: „Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“
  • Bestes Buchcover: Lily S. Morgan: „City of Burning Wings. Die Aschekriegerin“

Welches Buch hat Euch im letzten Jahr besonders begeistert? Habt Ihr auch bereits abgestimmt?

[FBM2021] Gesammelte Messeausbeute

Bevor ich morgen noch eine Rezension hochlade und die nächste Woche einen kreativen Schreibkurs und die Lit.Love besuche, möchte ich Euch heute noch meine Messeausbeute zeigen. Signierte Bücher, Leseexemplare, Postkarten, Poster und Goodies, Beutel, Presseinformationen, ein T-Shirt und die wundervollen Autogramme der Immenhof-Stars, allen voran Leia Holtwick <3. Einige der Leseproben und Karten werden zusammen mit tollen Goodies – und vielleicht auch dem ein oder anderen Buch – nach der Lit.Love dann auch in einer großen Verlosung landen. Also bleibt wachsam – aber vor allem: bleibt gesund!

[FBM2021] Tag 4 – Die Massen sind zurück

Gestern war bereits der vorletzte Tag der Buchmesse, den ich mit Sönke Wortmann, Nina MacKay, Valentina Fast, Christine Brand, Udo Muras und Stephan Klemm verbrachte. Die Erkenntnis des Tages: die Massen sind zurück – aber in Maßen. Obwohl die Messe ausverkauft war, konnte man sich dennoch – bis auf ein, zwei Stände und Signierstunden – gut und frei bewegen.

Mein Tag begann ganz entspannt mit einer Veranstaltung in dem Kulturstadion. Stephan Klemm stellte im Gespräch mit Udo Muras sein Buch „Die Nacht von Sevilla ’82 – Ein deutsch-französisches Fußballdrama“ vor, ein Sachbuch, das sich auf vielen, vielen Seiten einem einzigen Fußballspiel widmet, dem WM-Halbfinale 1982. Dabei sprach Stephan Klemm nicht nur über das Spiel, sondern auch über seine Recherche, seine Gespräche mit den Beteiligten und darüber, wie dieses Spiel noch jahrzehntelang die Menschen und Länder geprägt hat.

Im Anschluss stand die erste von zwei Signierstunden des Tages für mich an – glücklicherweise spielte das Wetter mit, da sie im Innenhof angedacht war. Die Autorin Nina MacKay, die ich am Donnerstag noch verpasst hatte, signierte alles, was ihr unter die Nase gehalten wurde, verteilte fleißig tolle Goodiebags und nahm sich jeweils Zeit für kurze Gespräche und Fotos. Diese Gelegenheit ließ ich mir natürlich nicht entgehen, den finalen Teil der „Black Forest High“-Trilogie noch signieren zu lassen (den ersten Teil habe ich bereits *hier* besprochen). Jetzt kann ich endlich Teil zwei und drei lesen :).

Die Mittagszeit begann mit einer Buchvorstellung des berühmten Regisseurs Sönke Wortmann (u.a. „Das Wunder von Bern“, „Der Vorname“ und „Charité“ (Staffel 1)). Auf der ARD-Bühne präsentierte er seinen Debüt-Roman „Es gilt das gesprochene Wort“ und sprach über die Unterschiede zwischen Autor und Regisseur, über seinen neuen Film „Contra“ und darüber, ob er seinen Roman ebenfalls verfilmen würde (Anwort: Nein.). Immer wieder spannend zu erleben, wie Menschen aus anderen Branchen als Quereinsteiger in die Buchwelt wechseln. Ich gehe davon aus, dass das nicht sein letzter Roman war.

Danach stand auch schon die zweite Signierstunde auf dem Plan. Und auch ich stand. Und stand. Denn es war voll geworden. Etwas unglücklich gelegt von Carlsen signierten nacheinander Julia Dippel ab 13 Uhr, Dana Müller-Braun und Valentina Fast ab 14 Uhr und Lana Rotaru und Lily S. Morgan ab 15 Uhr in der gleichen Signierbox. Dies führte dazu, dass die Schlangen ineinander übergingen, man teilweise nicht mehr wusste, wer für was ansteht. Irgendwann wurden dann Schilder in die Menge gestellt, die die Schlangen voneinander abtrennten. Dummerweise stand ich dann kurz hinter dem Schild, das das Ende der 14 Uhr Schlange anzeigte – aber glücklicherweise klappte es dennoch, da vor mir bereits einige Leute standen, die erst zum 15 Uhr Termin wollten – sodass ich nach mehr als einer Stunde Wartezeit um kurz vor drei doch noch vor Valentina stand und mir „Kronenkampf – Geschmiedetes Schicksal“ und „Royal – Eine Hochzeit aus Samt“ signieren lassen konnte. Dadurch verpasste ich zwar meinen Anschlusstermin – ein Gespräch im Kulturstadion mit dem Schiedsrichter Patrick Ittrich – aber das war es mir wert :).

Dann war es auch schon an der Zeit für die letzte Veranstaltung des Tages. Christine Brand, langjährige Gerichtsreporterin und Krimiautorin stellte auf der ARD Bühne ihr Werk „Wahre Verbrechen: Die dramatischsten Fälle einer Gerichtsreporterin“ vor und erzählte über ihre Erfahrungen in Gerichtssälen und im Umgang mit Opfern und Tätern. Ein sehr interessanter Einblick in ein spannendes Thema.

Damit endete der vorletzte Messetag. Für heute steht auch gar nicht mehr viel auf dem Programm, ich werde es daher eher ruhig angehen lassen =).

[FBM2021] Tag 3 – In Mannheim daheim, in der Welt zuhause

Der dritte Messetag – der erste, an dem ab 14:00 auch Privatbesucher zugelassen waren, was die Hallen direkt füllte und den Buchverkauf starten ließ – stand ganz im Zeichen von lokal verwurzelten Stars wie Sven Regener, Bülent Ceylan, Volker Kutscher und Kat Menschik, im Zeichen der in Büchern verwurzelten Elke Heidenreich und im Zeichen von Alvaro Soler, der an der Signierbox als Weltstar angekündigt war – und definitiv in der Welt zuhause ist.

Dabei begann der Tag noch ganz entspannt mit einem Gespräch auf der ARD-Bühne. Moderiert von Alex Jakubowski stellten die Illustratorin Kat Menschik und der Autor Volker Kutscher das gemeinsame Werk „Mitte“ vor, eine illustrierte Erzählung in Novellenlänge, die an die Handlung des Kutscher-Romans „Olympia“ aus dem Kosmos um Gereon Rath anknüpft, der den meisten aus „Babylon Berlin“ bekannt sein sollte. Zudem sprachen sie über das Zustandekommen der Zusammenarbeit beim damals ersten Projekt „Moabit“, die Form der täglichen Arbeit und mögliche weitere Projekte – auch wenn sie ausschlossen, dass irgendwann für jeden Berliner Stadtteil ein Werk vorliegen wird.

Im Anschluss führte mich der Programmplan zu zwei aufeinanderfolgenden Veranstaltungen auf dem Blauen Sofa. Die erste war dabei sicherlich die launigste Buchpräsentation, die das Blaue Sofa seit langem gesehen hatte, denn Sven Regener stellte sein neuestes Werk „Glitterschnitter“ vor, ein Roman aus dem Kosmos um Herrn Lehmann, der Anfang der 80er Jahre in Berlin spielt. Dabei redete er sich so in Rage, dass die Moderatorin kaum zu Wort kam, fast hilflos wirkte und irgendwann einfach Sven Regener machen ließ, was dazu führte, dass er leicht überzog, woraufhin die Moderatorin dann auch noch vergaß, den nächsten Programmpunkt anzukündigen.

Auch Elke Heidenreich, die danach ihr Buch „Hier geht’s lang! Mit Büchern von Frauen durchs Leben“ präsentierte, überzog in der Folge konsequent und noch länger (was glücklicherweise nicht zu Verzögerungen führte, da danach eine Pause eingeplant war). Dies lag aber nicht daran, dass Elke Heidenreich sehr offen über ihre Vergangenheit, ihre Familie und ihre Erkrankung sprach, frei Gedichte rezitierte oder die Autorinnen vorstellte, deren Bücher sie im Leben begleiteten, sondern war darauf zurückzuführen, dass die Moderatorin Cécile Schortmann am Ende ausführlichst noch einmal auf die medial hochgekochte Diskussion um Heidenreichs Aussagen zu Sarah Lee Heinrich zu sprechen kam.

Am Nachmittag stellte dann mit Alvaro Soler ein absoluter Weltstar in der 30-Minuten-WG für Stern und Penguin Random House sein Buch „El Mismo Sol – Unter derselben Sonne“ vor. Sehr nahbar erzählte Alvaro von seiner Jugend und wie er zur Musik gekommen ist, von seinen Anfängen im Geschäft und wie ihn der Erfolg eines Tages quasi über Nacht überrollt hat – bis hin zum gemeinsamen Auftritt mit Jennifer Lopez in Las Vegas vor 20.000 Menschen – hochspannend.

Der letzte Programmpunkt des Tages war quasi ein Heimspiel für mich. Als Heidelberger konnte ich es mir natürlich nicht entgehen lassen, den Mannheimer Comedian Bülent Ceylan zu treffen. Auf der ARD-Bühne stellte er sein Buch „Ankommen: Aber wo war ich eigentlich?“ vor, schlug dabei sehr ernste Töne an und sprach von seiner Jugend, eigenen Rassismuserfahrungen und über die derzeit übermächtige Diskussion um rechte Verlage auf der Frankfurter Buchmesse. Anschließend nahme er sich noch Zeit – um mit seinen Fans und Lesern Fotos zu machen – vielen Dank für den gelungenen Tagesabschluss.

Heute stehen einige Signierstunden (Valentina Fast, Nina MacKay) und einige weitere Veranstaltungen auf dem Plan – doch dazu später mehr :).

[LBM2021] Tag 3: „Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“

Gestern stand auch schon der vorletzte Messetag an – und das Goethe-Zitat im Titel beschreibt gut die gegensätzlichen Stimmungen, die mich über den Tag in den Veranstaltungen erwarteten.

Dabei begann der Tag ganz entspannt mit einer Verlosung beim LYX Verlag, bevor ich erneut einer Diskussion und Gesprächsrunde lauschte, die von der HTWK Leipzig organisiert wurde. Moderiert von einer Studentin plauderte Nina MacKay über ihre Bücher, kommende Projekte und über das Autorensein an sich. Wie immer ein absolutes Highlight. Auch im Anschluss ging es um das Autorensein, denn April Dawson und Kara Atkin schilderten in den Instagram-Stories des LYX Verlags ihre Anfänge als Autor, ihre ersten Erfolge und ihre ultimativen Schreibtipps.

Am späten Nachmittag stand jedoch das eine emotionale Extrem an. Die gefeierte und prämierte Krimiautorin Zoë Beck stellte ihr neuestes Buch, einen Titel bei Reclam, namens „Depression. 100 Seiten“ vor. Dabei berichtete sie eindrücklich im Gespräch auf dem Blauen Sofa von ihren eigenen Erfahrungen, ihrer Erkrankung und den Folgen, die dies auf ihr berufliches und privates Leben und Umfeld ausübt. Sehr emotional – und viel zu selten beleuchtet. Und so ist es nur zu begrüßen, dass das ZDF, einer der Mitinitiatoren des Blauen Sofas, im Zuge des Gesprächs durch den Moderator auch eine Sondersendung des „Aspekte“-Formats zum Thema Depression ankündigte.

Zum Abschluss des Tages dann das andere Extrem. Im Livestream für den LYX Verlag sprach Anne Pätzold zwar auch über ihre Bücher, aber genauso häufig über ihre große Liebe zu K-Pop, zu Manga, Anime und allem, was damit zusammenhängt. Marketingtechnisch vielleicht nicht ideal, aber unglaublich sympathisch und authentisch – wobei ich mir aber zumindest einen kleinen Leseabschnitt gewünscht hätte. Damit endete auch bereits der Samstag – und das Ende der Messe ist in Sicht. Was ich am heutigen Sonntag erlebt habe – oder noch erlebe – darüber dann morgen mehr :).