[Buchgedanken] Stefan Kuhlmann: „Herr Winter taut auf“

Vor kurzem habe ich auch „Herr Winter taut auf“ von Stefan Kuhlmann gelesen. Das Buch ist 2023 im Rowohlt Taschenbuch Verlag, in der Rowohlt Verlag GmbH erschienen und als Tragikomödie einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Robert Winter hat keine Lust auf Geschwätz und keine Zeit für Unsinn. Ihm ist egal, was andere Menschen über ihn denken. Sie sollen ihn einfach nur in Ruhe lassen. Und so versteht er auch überhaupt nicht, was seine Frau Sophia an ihrem Beruf als AVON-Beraterin so liebt. Für ihn sind Beauty-Produkte so ziemlich das Letzte, womit er seine Zeit verbringen möchte. Erst als ein Unfall Sophia aus seinem Leben reißt, ändert sich alles schlagartig. Um nicht in Trauer zu ertrinken, beschließt Robert, in ihre Fußstapfen zu treten und für Sophia den Titel «AVON-Beraterin des Jahres» zu gewinnen. Nur ist das schwerer als gedacht. Deutlich schwerer …  

„Herr Winter taut auf“ ist der Debütroman des Film- und Fernsehautors Stefan Kuhlmann. Dabei ist der Roman relativ schwer zu kategorisieren. So könnte man das Buch durchaus als Schicksalsroman ansehen, auch ein Entwicklungsroman wäre denkbar. Im Blurb und den auf diversen Portalen zitierten Kritikerstimmen wird das Buch teils als Komödie, teils als Tragikomödie beschrieben – letzteres halte ich aufgrund der Mischung aus Schicksalsschlag und Humor im Endeffekt für stimmig und habe es daher übernommen.

Die Handlung ist abwechslungsreich und kurzweilig, wenn auch durchaus vorhersehbar und im Mittelteil etwas überfrachtet. Dennoch vereint Stefan Kuhlmann gut den Humor mit den durchaus tragischen Elementen, sorgt für witzige, teils abstruse Szenen, die sogar mit Ironie und Sarkasmus angereichert sind. Allerdings ist das Ende relativ offen, was mich als Leser teils unbefriedigt zurücklässt und nach einer Fortsetzung schreit.

Das Setting ist überzeugend, aber auch austauschbar. So entführt der Autor den Leser in eine nicht näher bezeichnete Stadt mit Tankshops, Krankenhaus, Friedhof, Gericht und einer zu hohen Dichte an AVON-Beratern. Dabei gelingt es Stefan Kuhlmann, den Leser in den Alltag, in die absolute Normalität hineinzuziehen, ohne das Buch langweilig werden zu lassen – lediglich die Ausführungen der Kosmetikanwendungen sind hier teils zu umfangreich geworden.

Die einzelnen Figuren sind im Wesentlichen vielschichtig, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive, wenn auch aufgrund der Vielzahl an Charakteren nicht alle im Detail ausgearbeitet werden können. So bleiben Wilma als Antagonistin und auch Dolores eher blass, während vor allem Basti und Lilli als wichtige Nebencharaktere punkten können. Stefan Kuhlmanns Schreibstil ist dabei leicht und flüssig zu lesen, pointiert, humorvoll und lässt das Kopfkino sofort anlaufen.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben sauber gearbeitet, der Buchdeckel ist auf dem Cover hochwertig geprägt und mit Klappen und farbigen Coverinnenseiten versehen. Der Buchdeckel ist zudem generell sehr eintönig, das Covermotiv wird auch auf der Coverrückseite, einer farbigen Coverinnenseite und vor der Geschichte wieder aufgegriffen – etwas mehr Abwechslung hätte hier gut getan, vor allem, da das Motiv zwar humorvoll anmutet, die Handlung aber nicht wirklich abbildet.

Mein Fazit? „Herr Winter taut auf“ ist ein gelungenes und kurzweiliges Debüt, das vor allem mit seinem Humor und einem pointierten Schreibstil überzeugt, teils aber auch etwas überfrachtet ist. Für Leser des Genres dennoch bedenkenlos zu empfehlen.

[Buchgedanken] Tina Schlegel: „Vier Herzen am See“

Vor kurzem habe ich „Vier Herzen am See“ von Tina Schlegel gelesen. Das Buch ist 2023 in der Emons Verlag GmbH erschienen und als Liebesroman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Die alleinerziehende Sophie kehrt in ihre alte Heimat Konstanz zurück, um nach dem Tod ihrer Eltern die Weinstube der Familie mitten in der Altstadt weiterzuführen. Doch in ihrer Trauer kann sie sich eine Zukunft zwischen all den Erinnerungen kaum vorstellen. Dann begegnet sie dem charmanten Anton mit seinem Hund Zottel. Hunde mag Sophie nicht, aber Anton mag sie sehr. Und Anton scheint sie auch zu mögen. Doch ist er wirklich der, für den er sich ausgibt?

„Vier Herzen am See“ ist der erste genrefremde Roman der Krimiautorin Tina Schlegel – einem Genre, von dem sie sich für das Buch komplett gelöst hat, ist es doch relativ spannungsarm. Dabei ist „Vier Herzen am See“ klar als (klassischer) Liebesroman einzuordnen, wenn sich auch Argumente für einen Schicksalsroman finden, ist ein tragisches Schicksal doch Ausgangspunkt und handlungstreibendes Element für die Protagonistin. Als Gegenwartsliteratur – wie teils in Verkaufsplattformen eingruppiert – würde ich das Buch hingegen nicht sehen.

Die Handlung ist – trotz gelegentlich fehlender Spannung – durchaus kurzweilig und abwechslungsreich, teils jedoch auch vorhersehbar. Dabei mischt Tina Schlegel schwere Themen wie Krankheit, Existenzängste, Verlust und dysfunktionale Beziehungen mit den doch heiteren Szenen zu einem ausgewogenen Gemisch, bei dem die traurigen Szenen nie überwiegen und die Liebesgeschichte somit nicht überlagern. Insbesondere in den Szenen mit Marlene lässt sich hierbei auch die ein oder andere Portion Humor finden.

Das Setting ist gelungen und präsentiert einen innerdeutschen Sehnsuchtsort, mal fernab von der Ost- oder Nordseeküste. So entführt die Autorin den Leser nach Konstanz, an die schweizerische Grenze und das malerische Ufer des Bodensees, in eine Stadt zwischen Blumeninsel und Weinstube, voller Historie und einzelnen Geschichten – gut eingebaut über die Figur von Katrin als Stadtführerin. Teils hätte ich mir hier aber noch etwas mehr Beschreibung, noch etwas mehr Weinwissen gewünscht.

Die einzelnen Figuren sind im Wesentlichen vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Hierbei überzeugen vor allem wichtige Nebencharaktere wie Chrissi, Hans und Janette, während Sophie etwas blass und fremdgesteuert verbleibt und Marlene zwar für wundervolle Szenen sorgt, teils aber etwas zu reif und sprachgewandt für ihr Alter wirkt. Tina Schlegels Schreistil lässt sich dabei leicht und flüssig lesen und das Kopfkino sofort anspringen.

Die Buchgestaltung ist gelungen. Lektorat und Korrektorat haben sauber gearbeitet, der Buchsatz ist solide, wenn auch die Kapitelüberschriften hier etwas aus der Reihe fallen. Der Buchumschlag ist auf Cover, Buchrücken und Coverrückseite hochwertig geprägt, das grundsätzlich ansprechende und stimmungsvolle, aber auch austauschbare Motiv leider zum Buchrücken hin jeweils unterbrochen, sodass kein einheitliches Gesamtbild entsteht.

Mein Fazit? „Vier Herzen am See“ ist ein Liebesroman, der vor allem mit seinen Setting und einer tollen Kombination aus leichten und schweren Themen punktet, leider aber auch etwas vorhersehbar und spannungsarm ist. Für Leser des Genres dennoch bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von etwa 14 Jahren.

[Buchgedanken] Thorsten Pilz: „Weite Sicht“

Vor kurzem habe ich „Weite Sicht“ von Thorsten Pilz gelesen. Das Buch ist 2023 bei Lübbe in der Bastei Lübbe AG erschienen und als Familiensaga einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über die Bloggerjury.

Vier Frauen, vier Leben. Charlotte, die nach dem Tod ihres Mannes in Frage stellt, woran sie so lange glaubte. Gesine, die Hilfe braucht und nicht weiß, wie sie darum bitten soll. Sabine, die einsam ist und sich nicht damit abfindet. Und die Dänin Bente, der Freigeist, die Unruhestifterin, die fürchtet, nicht mehr genug Zeit zu haben für das, was sie noch vorhat. Nach vielen Jahren taucht Bente plötzlich wieder in Hamburg auf und wirbelt Charlottes Leben durcheinander. Mit ihrem Humor, ihrer Begeisterung für die Schriftstellerin Karen Blixen und ihrer Abenteuerlust. Vier Frauen, vier Leben. Und doch ist das, was ihnen die Sicht auf Neues verstellt, nur mit vereinten Kräften zur Seite zu schieben.

„Weite Sicht“ ist der Debütroman von Thorsten Pilz – und ich habe mich bereits mit der Genrezuordnung schwer getan. So liegt keine klassische Familiensaga vor, aber definitiv ein Roman über Familie – echte und selbst gewählte. Gleichsam sind aber auch Aspekte eines Entwicklungs- und Schicksalsroman vorhanden – und auch durchaus Argumente für die Klassifizierung als Gegenwartsliteratur. Aufgrund der jedoch wirklich starken Zentrierung um das Thema „Familie“ habe ich es schlussendlich bei der Eingruppierung als Familiensaga gelassen.

Die Handlung ist eher sekundär, passiert doch – etwas zugespitzt gesagt – fast gar nichts, wird die Geschichte doch vielmehr durch die Beziehungen untereinander und durch jeweils intrinsische Motive der Charaktere vorangetrieben als durch externe Handlungselemente. Dies ist in der Schlichtheit und Klarheit auch vollkommen okay – ich hätte mir lediglich gewünscht, dass die rar eingestreuten Handlungselemente etwas intensiver behandelt worden wären. Toll jedoch, dass die Handlung zeigt, dass auch im Alter von über 70 neue Liebe, neue Lebensabschnitte und drastische Veränderungen möglich sind.

Das Setting ist gelungen. So entführt der Autor den Leser nach Hamburg in die High Society zwischen Reederfamilie und Kulturstiftung, und in einen Vorort von Kopenhagen am Oresund – malerischer Sandstrand inklusive. Dabei zeigt Thorsten Pilz vor allem die stillen Seiten der Orte, die Alster am frühen Morgen, das Geburtshaus von Karen Blixen – oder auch den Berliner Teufelsberg. Eine bewusste Ruhe und Entschleunigung, die sicher auch dem Alter der Protagonistinnen geschuldet ist.

Die einzelnen Charaktere sind im Wesentlichen vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Hierbei überzeugt vor allem die dänische Wahlverwandtschaft mit Bente, Mogens und Troels, während Sabine nicht zwingend nachvollziehbar handelt. Der Schreibstil von Thorsten Pilz ist dabei leicht und flüssig lesbar, lässt das Kopfkino sofort anlaufen.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat und Korrektorat haben sauber gearbeitet, der Buchsatz ist ordentlich, auch wenn die Überschrift der Kapitel mit fortlaufender Handlungsdauer unnötig erscheint. Der Buchumschlag ist mit Klappen ausgestaltet, das Titelbild zieht sich gut über den kompletten Umschlag und sorgt für einen tollen Gesamteindruck, auch wenn der Bezug zur Handlung etwas fehlt.

Mein Fazit? „Weite Sicht“ ist ein im Großen und Ganzen, vor allem sprachlich, überzeugendes Debüt mit tollem Setting und interessanten Charakteren und nur kleineren Schwächen in der Handlung. Bedenkenlos zu empfehlen – ab dem vom Verlag empfohlenen Lesealter von 16 Jahren – vielleicht auch ein, zwei Jahre früher.

[Buchgedanken] Hannah Lechner: „Sehnsucht am Tegernsee“

Vor kurzem habe ich „Sehnsucht am Tegernsee“ von Hannah Lechner gelesen. Das Buch ist 2023 in der Emons Verlag GmbH erschienen und als Liebesroman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Eine junge Frau zwischen Liebe und Loyalität. Eine berührende Liebesgeschichte aus dem Herzen Bayerns. Nach einer gescheiterten Beziehung verliebt sich Kira Wagner in Felix, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt, und ihr Leben gerät in Turbulenzen. Zur selben Zeit erbt sie von ihrem Onkel ein Hotel am Tegernsee. Der sympathische Noah bietet ihr viel Geld für das Anwesen – Geld, mit dem Kira Felix eine wichtige Operation ermöglichen könnte. Doch ihr Onkel hat ihr zu Lebzeiten das Versprechen abgenommen, das Hotel niemals zu verkaufen. Kira muss eine folgenschwere Entscheidung treffen.

„Sehnsucht am Tegernsee“ lässt sich bereits nicht so ganz einfach einem Genre zuordnen. So ist das Buch durchaus ein Liebesroman – auch wenn das Ende dafür eher unüblich ist und die Love Interests nicht ganz klar sind. Darüber hinaus ist das Buch aber auch Familiensaga, wird doch die Geschichte der Familie Wagner/Sollinger über mehrere Generationen hinweg beleuchtet. Und nicht zuletzt ist das Buch auch Entwicklungsroman, sowohl hinsichtlich Kira als auch bezüglich Felix und – teils – sogar Schicksalsroman.

Die Handlung ist abwechslungsreich, kurzweilig und mit unerwarteten Wendungen versehen. Dabei mischt Hannah Lechner die romantischen Storylines gut mit den schweren Themen, die den Roman durchziehen und durchaus Schwerpunkte setzen, aber nie die schönen Szenen gänzlich überlagern. Allerdings ist das Finale dann doch sehr unbefriedigend, werden doch viele zentrale Fragen nicht beantwortet – und viele Handlungsstränge schlichtweg offen gelassen und nicht aufgelöst.

Das Setting ist wunderschön. So entführt die Autorin den Leser nach Bayern, in die Vielfalt des Landes zwischen Stadtleben (Bayreuth) und bezaubernder ländlicher Idylle (Rottach-Egern am Tegernsee). Dabei sind es vor allem die Szenen in den Bergen, die Wanderungen zu Wallfahrtskapellen und Hütten, die den Leser hier zum Träumen bringen, die für wunderschöne Bilder vor dem inneren Auge sorgen.

Die einzelnen Charaktere sind, zumindest größtenteils, vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Hierbei überzeugen vor allem Noah, Rudi (:D) und Georg, während Leonie etwas eindimensional verbleibt. Kira und Felix sind zusammen wirklich toll, haben aber auch unverständliche, nicht nachvollziehbare Momente, die etwas irritieren. Hannah Lechners Schreibstil ist im Übrigen leicht und flüssig lesbar, und lässt das Kopfkino sofort anlaufen.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben sauber gearbeitet, der Buchdeckel ist auf dem Cover, der Coverrückseite und dem Buchrücken hochwertig geprägt. Das Covermotiv ist wunderschön, wird leider aber zum Buchrücken hin unterbrochen. Insgesamt macht das Buch einen wertigen Eindruck, Klappen und/oder farbige Coverinnenseiten hätten hier die Gestaltung jedoch noch abrunden können.

Mein Fazit? „Sehnsucht am Tegernsee“ ist ein in vielen Punkten überzeugender Roman, der vor allem durch sein Setting und die abwechslungsreiche und ausbalancierte Handlung brilliert, leider jedoch ein zu offenes Ende hat. Dennoch bedenkenlos zu empfehlen.

[Buchgedanken] Caroline Schmitt: „Liebewesen“

Vor kurzem habe ich das Debüt „Liebewesen“ von Caroline Schmitt gelesen. Das Buch ist 2023 im Eichborn Verlag in der Bastei Lübbe AG veröffentlicht worden und dem Genre Liebesroman zuzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über die Bloggerjury.

Lios Körper ist ihr Albtraum, daran ändert auch ihr Freund Max nichts. Als sie ungeplant schwanger wird, starrt sie nicht nur fassungslos auf den positiven Test, weil jemand wie sie doch gar nicht schwanger werden kann, sondern auch auf das Ende einer mühsam erarbeiteten Normalität. Sie ist unfähig, Max von der Schwangerschaft zu erzählen, und genauso unfähig, diese zu beenden. Während das Kind in Lios Bauch wächst, prasseln Erinnerungen auf sie ein: an ihre kalte Mutter, ihren hilflosen Vater und an all das andere, das sie für immer vergessen wollte. Zum ersten Mal stellt sie sich ihrer Vergangenheit – und riskiert damit, dass alles zusammenbricht.

„Liebewesen“ ist der Debütroman der Journalistin Caroline Schmitt – und was für einer. Dabei lässt er sich bereits nur schwerlich einem Genre zuordnen. Als Modernisierung fürs Liebesroman-Genre beworben, lässt er sich zwar unzweifelhaft dort einordnen, changiert aber auch zwischen Entwicklungs- und Schicksalsroman, ist Gegenwartsliteratur und ließe sich sogar im Bereich LGBTQIA+ einordnen – ein bunter Genremix also.

Die Handlung ist zentriert auf die Liebesgeschichte – bzw. die Beziehung – zwischen Max und Lio und wird aus der Ich-Perspektive von Lio erzählt, was es dem Leser ermöglicht, mit ihr im Speziellen mitzufiebern, zu weinen, zu lachen und zu leiden. Dabei verliert die Geschichte – trotz der schweren Themen – nie ihren Humor, der den Roman prägt und viel zum – sprachlichen – Erfolg des Debüts beiträgt. So unglaublich stark sie anfängt, baut sie allerdings auch leicht in der zweiten Hälfte ab – und gerade das Ende vermag hier nicht zu überzeugen.

Das Setting ist so austauschbar wie das Leben, belanglos – und daher gerade gut und realistisch. Eine chaotische WG, eine Wohnung mit Goethe-Gesamtausgabe – und ein Palettenbett in der gemeinsamen Wohnung. Caroline Schmitt führt den Leser in den banalen Alltag zwischen Bootstouren nach Frankreich und Jahrgangspartys im Garten der Mutter – schonungslos und ehrlich zeigt sie die Klischees von ihrer wahren Seite: weder romantisch verklärt, noch glamourös leuchtend.

Dies schlägt sich auch in den Figuren durch, die perfekt unperfekt sind – vom depressiven Radiomoderator bis hin zur – nicht näher definierten – asexuellen Biologin, die schwanger wird. Die Autorin schafft hier Figuren, die nachvollziehbar sind, die auch problemlos im Nachbarhaus leben könnten. Dabei ist ihr Schreibstil gut und flüssig lesbar, pointiert und prägnant – lediglich am Ende verlieren sich Autorin und Geschichte etwas.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat und Korrektorat haben sauber gearbeitet, der Buchsatz ist konservativ, aber fehlerfrei – auch wenn man auf die den späteren Kapiteln vorgestellten Erklärungen zu den einzelnen Schwangerschaftswochen hätte verzichten können. Der Buchumschlag ist einfach, die Coverrückseite überladen, das Buch unter dem Umschlag immerhin mit farbigen, allerdings eintönigen Coverinnenseiten versehen. Das Covermotiv ist experimentell und gewöhnungsbedürftig – schon ein Eyecatcher, allerdings ein fragwürdiger, fehlt mir doch jeder Sinn hinter dem Motiv.

Mein Fazit? „Liebewesen“ ist ein spannendes Debüt, das vor allem dank der pointierten Sprache, dem Humor und seiner schonungslosem Realismus punktet, aber auch kleinere Schwächen gerade am Ende hat. Für Leser von Gegenwartsliteratur bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von etwa 16 Jahren.

[Buchgedanken] Susanna Tamaro: „Geschichte einer großen Liebe“

Bevor ich mit meinen Berichten aus Leipzig weitermache, möchte ich Euch heute erst einmal „Geschichte einer großen Liebe“ von Susanna Tamaro vorstellen, das ich als Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks gelesen habe – vielen Dank dafür an HarperCollins, Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, wo das Buch 2022 erschienen ist. Die Originalausgabe wurde 2020 unter dem Titel „Una grande storia d’amore“ bei Solferino veröffentlicht, für die Übersetzung zeichnet Barbara Kleiner verantwortlich. Das Buch ist der Gegenwartsliteratur zuzuordnen.

1978: Auf einer Überfahrt von Venedig nach Piräus begegnen sich Edith und Andrea; sie, die gerade Abitur gemacht hat, er, Kapitän des Schiffes. Andrea ist von Ediths rebellischer Art fasziniert. Er löst seine Verlobung. Doch Edith gibt ihm keinerlei Sicherheit, und als Andrea ihr einen Heiratsantrag macht, weist sie ihn schroff zurück. Ihre Wege trennen sich. Doch das unsichtbare Band des Lebens führt sie wieder zusammen. Jahre später begegnen sie sich erneut, zunächst verbunden durch eine innige Freundschaft, die bald in eine tiefe Liebe mündet. Eine Liebe, die unerwartetes Glück schenkt und ebenso einen traumatischen Schicksalsschlag verkraften muss.  

„Geschichte einer großen Liebe“ ist mein erstes Buch von Susanna Tamaro. Es ist ein Roman, der zwischen Liebes- und Schicksalsroman pendelt, aufgrund des literarischen Anspruchs aber durchaus der Gegenwartsliteratur zugerechnet werden kann. Dabei besticht der Roman vor allem durch seine poetische Sprache.

Die Handlung ist sehr gefühlvoll und emotional, durch die Vorwegnahme des Endes jedoch auch sehr antiklimaktisch und vorhersehbar, kommt ohne größere Überraschungen aus. Zudem fällt auch der Einstieg in die Handlung schwer, ist am Anfang doch für einige Seiten unklar, wer die Geschichte erzählt.

Das Setting vermag hingegen auf ganzer Linie zu überzeugen. So entführt Susanna Tamaro den Leser in ein Italien zwischen 1950 und der Moderne, in ein Land zwischen Konservatismus und Hippie-Bewegung – und auf die hohe See zwischen Fährhäfen und Kreuzfahrten nach Bali.

Da die Geschichte ja aus Andreas Sicht in Rückblenden erzählt wird, ist es schwer, die Charaktere zu beurteilen, sind die Erinnerungen an diese doch durch die Sicht von Andrea verfälscht. Er hingegen ist emotional, handelt aber nicht immer nachvollziehbar – und ist daher perfekt in seiner Fehlerhaftigkeit. Susanna Tamaros Schreibstil lässt sich darüber hinaus einfach und flüssig lesen, lediglich die vielen Zeitsprünge sorgen gelegentlich für Verwirrung.

Die Buchgestaltung ist solide, Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben sauber gearbeitet. Das Cover ist schön, aber eher belanglos und austauschbar, der Buchumschlag insgesamt eher schlicht, genau wie das Buch unter dem Umschlag.

Mein Fazit? „Geschichte einer großen Liebe“ ist ein unglaublich poetischer und gefühlvoller aber auch antiklimaktischer Roman der Gegenwartsliteratur, der den Leser in das Italien der Moderne entführt. Für Liebhaber der Gegenwartsliteratur bedenkenlos zu empfehlen.

Veronika, das Buch ist da | Doppelte Buchpost

Bevor ich in den nächsten Tagen wieder einige Rezensionen für Euch habe und wir auch auf die Buchmessesaison zusteuern, möchte ich Euch heute noch zwei Bücher zeigen, die mich vor kurzem erreichten: „Göttergarn“, eine Kurzgeschichtenanthologie, die von Veronika Lackerbauer für den Leseratten Verlag herausgegeben wurde, und „Plötzlich Irland“, ein Roman von Veronika Lackerbauer im Selfpublishing – vielen lieben Dank Veronika für das tolle Paket mit den liebevollen Goodies. Ich freue mich schon auf die damit verbundenen Reisen nach Irland und in die göttlichen Gefilde der Funtastic.

[Buchgedanken] Hanni Münzer: „Solange es Liebe gibt“

Vor kurzem habe ich „Solange es Liebe gibt“ von Hanni Münzer beendet, mein erster Roman der Autorin. Das Buch ist 2021 bei Tinte & Feder, Amazon Media EU S.à r.l. veröffentlicht worden und als Familiensaga einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.

Bayern, 1932: Klara wächst ohne Mutter auf. Der Vater ist streng, die Brüder haben für sie nur Spott übrig. Das einsame Mädchen flüchtet in ihre eigene Welt und in die heimliche Liebe zu dem jungen Kaffee-Erben Friedrich. Um Friedrich für sich zu gewinnen, trifft sie eine folgenschwere Entscheidung …

Berlin, 2010: Nach einem tragischen Schicksalsschlag findet die junge Julie lange nicht zurück ins Leben. Dann stirbt ihr Vater und sie muss in ihren bayerischen Heimatort reisen. Hier wird sie nicht nur mit ihrer herrischen Großmutter Klara konfrontiert, sondern auch mit den unbeantworteten Fragen ihrer Kindheit. Und nicht nur das: Plötzlich muss sie Verantwortung übernehmen für die Mitarbeiter der Kaffeemanufaktur, die seit Generationen im Besitz ihrer Familie ist …

„Solange es Liebe gibt“ ist ein bunter Genremix, der vom Verlag als Schicksalsroman beworben wird, im Ergebnis aber eher eine generationenübergreifende Familiensaga ist, die von Verlust, Trauer, Liebe, Schicksal und Freundschaft handelt, das Leben und historische Ereignisse am Mikrokosmos einer Familie präsentiert. Dabei gelingt es der Autorin, die verschiedenen Zeitlinien gut nebenenander her laufen zu lassen, ohne dass eine zu dominant wird.

Bei der Handlung misslingt aber die Schwerpunktsetzung. So fehlt dem Roman das typische Auf und Ab einer Aktstruktur, die Erholung zwischen den Wendepunkten, stürzen die Protagonisten doch von einer Katastrophe in die nächste, werden von Schicksalsschlägen am laufenden Band gebeutelt, ohne, dass ihnen Momente des Glücks vergönnt werden – so können die dramatischen Ereignisse nicht ihre volle Wirkung entfalten. Einzelne Handlungselemente sind dabei zudem sehr konstruiert, nicht nachvollziehbar und sorgen für Stirnrunzeln.

Die Charaktere sind – im Wesentlichen – vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Dabei überzeugen vor allem wichtige Nebencharaktere wie Edith und Niki, während Julie etwas blass bleibt – und Klara anfangs extrem unsmpathisch war. Gegebenenfalls hätte man durch eine Ich-Perspektive von Julie hier eine stärkere Bindung des Lesers zu ihr erreichen können.

Hanni Münzers Schreibstil lässt sich dabei leicht und flüssig lesen und sorgt dafür, dass das Kopfkino direkt anspringt – was auch nicht zuletzt an dem wunderbaren Setting liegt, sei es die Leyendecker Kaffeewelt oder der Dinzinger Weiher, die beides absolute Sehnsuchtsorte sind.

Die Buchgestaltung ist im Wesentlichen gelungen, Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben sauber gearbeitet. Das Cover ist schön anzusehen, das Titelbild zieht sich über den gesamten Umschlag und ist durch die tolle Farbgebung sehr auffällig. Allerdings fehlt mir etwas der Bezug zur Handlung.

Mein Fazit: „Solange es Liebe gibt“ ist eine Familiensaga, die durch ein tolles Setting und spannende Charaktere glänzt, aber auch Schwächen in der Handlung aufweist. Für Liebhaber des Genres dennoch bedenkenlos zu empfehlen.

[Buchgedanken] Anni E. Lindner: „Die Wahrheit schmeckt nach Marzipan“

In der letzten Zeit habe ich „Die Wahrheit schmeckt nach Marzipan“ von Anni E. Lindner gelesen. Das Buch ist 2021 im Francke-Verlag, Francke-Buch GmbH, veröffentlicht worden und dem Genre „Jugendbuch“ zuzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle an den Verlag und die vermittelnde Agentur Literaturtest für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Als ob ein Tagebuch ihren Scherbenhaufen von Leben besser machen könnte! Die 16-jährige Tally hat unerwartet ihren Vater verloren und das Letzte, was sie jetzt braucht, sind die Ratschläge ihrer selbst überforderten Mutter. Oder der merkwürdigen Therapeutin, die ihr empfiehlt, ihre Gefühle aufzuschreiben! Erst als Tally zufällig Frau Möller kennenlernt, eine alte Dame mit einem Papagei sowie einer Vorliebe für Marzipan, und ihr das Foto von deren jung verschollenen Onkel in die Hände fällt, findet sie doch noch etwas, was sie zum Schreiben inspiriert. Außerdem sind da ja auch noch ihre beste Freundin Sanna und nicht zu vergessen Mr Wow, der eigentlich Timo heißt und Tally einfach nicht mehr aus dem Kopf geht. Dummerweise ist er Christ und mit diesem religiösen Quatsch kann sie so gar nichts anfangen …

Auch mit einigen Tagen Abstand bin ich mir immer noch nicht ganz sicher, was ich von „Die Wahrheit schmeckt nach Marzipan“ halten soll. So ist das Buch sowohl Jugendbuch, als auch Schicksalsroman und Entwicklungsroman in einem, und zur christlichen Literatur zu zählen, wobei der Glaube hier eine sehr starke, präsente Rolle spielt und – vielleicht etwas zu stark – glorifiziert wurde. Dabei meine ich gar nicht die Religion an sich, die jedem persönlich unbenommen ist, sondern lediglich den Weg der Protagonistin von einer gebrochenen, trauernden Jugendlichen hin zum Glauben, der mir etwas zu glatt geht, etwas mehr innere Auseinandersetzung benötigt hätte.

Abgesehen von dem überstürzten – ich nenne es mal, um nicht zu spoilern – „Ausflug“ am Ende des Buches, den ich etwas unrealistisch finde, gefällt mir die Handlung ansonsten sehr gut und hält einige, unerwartete Wendungen bereit. Dabei überzeugt der von Tally verfasste Roman im Roman vollends und ergänzt die eigentliche Handlung gut, ist er doch Sehnsuchtsort und Ventil für die trauernde Tally.

Die einzelnen Figuren sind in aller Regel vielschichtig angelegt. Während bei der Protagonistin Tally (wie oben bereits erwähnt) und auch bei Tino, ist er doch zu perfekt gezeichnet, noch etwas Luft nach oben verbleibt, überzeugen die Nebencharaktere auf ganzer Linie, vor allem Olivia, Tallys Mutter, Gregor und Beata.

Anni E. Lindners Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, ist einfühlsam und authentisch. Allerdings werde ich mich wohl nie an die doch sehr ungewöhnliche Erzählperspektive eines Ich-Erzählers im Präsens gewöhnen – mir liegt Präteritum einfach mehr, auch wenn es gerade im Romance-Bereich durchaus auch anders üblich ist.

Die Buchgestaltung ist solide, Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben sauber gearbeitet. Das Cover, der Buchumschlag insgesamt, ist jedoch etwas eintönig und unauffällig geraten. Zwar ist über die Marzipanförmchen ein Bezug zur Geschichte – und zum Titel – gegeben, hier hätte aber durchaus etwas mehr Liebe – und Budget – in die Gestaltung fließen können.

Mein Fazit: „Die Wahrheit schmeckt nach Marzipan“ ist ein Jugendroman, der sich sehr stark auf den christlichen Glauben fokussiert und der vor allem durch eine interessante Handlung und eine Geschichte in der Geschichte punkten kann. Trotz leichter Schwächen daher für Leser christlicher Literatur zu empfehlen – ab dem vom Verlag empfohlenen Alter von 14.

[Buchgedanken] Veronika Lackerbauer: „Arabische Nächte“

In der letzten Zeit habe ich „Arabische Nächte von Veronika Lackerbauer gelesen, mein viertes Buch der Autorin nach „Licht & Schatten 1„, „Licht & Schatten 2“ und „Bacchus‘ Vermächtnis„. Der Roman erschien 2021 im Selfpublishing über Books on Demand und ist eine bunte Mischung aus Entwicklungs-, Schickals- und Liebesroman. Vielen Dank an dieser Stelle an die Autorin für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Weil ihr Mann wieder einmal in seiner Arbeit feststeckt, fährt Inga mit ihrer Freundin in den Urlaub. Am Strand von Dubai verliebt sie sich Hals über Kopf in den charmanten Architekten Paul, der in den Emiraten lebt. Alle Brücken abbrechen und mit Paul neu anfangen oder zurück in ihr altes Leben? Doch der Zwiespalt zwischen den beiden Männern ist bald Ingas kleinstes Problem, denn das Schicksal kann manchmal ein mieses Arschloch sein.

Wie oben schon angedeutet, fiel mir bei „Arabische Nächte“ die Genrezuordnung unglaublich schwer. Veronika Lackerbauer vermischt hier gekonnt Elemente von Liebes- und Schicksalsromanen, wodurch im Endeffekt ein Werk entsteht, das den Fokus auf die Entwicklung der Protagonistin Inga legt, ihre Wandlung, Erfahrungen und Sehnsüchte. Und auch wenn die Schwerpunktsetzung im zweiten Teil des Romanes vielleicht etwas zu stark auf den schicksalshaften Aspekten liegt, gelingt es der Autorin doch, den Charakter eines Liebesromanes dauerhaft beizubehalten – eines sehr ungewöhnlichen Liebesromans allerdings, weiß man als Leser hier nicht einmal, mit welchem der Männer man Inga nun Glück wünscht.

Dafür sorgt sicherlich auch der Prolog, der leider dem Buch etwas an Spannung nimmt, Teile der Handlung bereits spoilert, gleichsam aber einen schönen Rahmen zum Epilog bildet – und für ein offenes Ende sorgt. Ein Ende, das den Leser gleichsam befriedigt und unbefriedigt zurücklässt; ein Ende, das es ihm ermöglicht, Ingas Geschichte zum Wunschausgang weiterzuspinnen.

Das Setting ist malerisch. Die traumhaften Kulissen in den Emiraten, gigantische Hotelkomplexe, Strände und Einkaufszentren – mit Inga reist man in eine Welt, die den meisten Lesern im deutschsprachigen Raum fremd vorkommt. Hier hätte durchaus noch mehr, noch stärker, noch expresssiver beschrieben werden können, um den Leser noch brutaler in die Welt zu ziehen, ihm Bilder, Gerüche und Geschmäcker einzupflanzen.

Abgesehen davon ist Veronika Lackerbauers Schreibstil – wie üblich – leicht und locker zu lesen. Die Autorin schfaft glaubhafte, dreidimensionale Protagonisten mit Stärken und Schwächen, eigenen Zielen und Motiven, wobei mir hier insbesondere Britta und Tom sehr ans Herz gewachsen sind.

Lektorat, Korrektorat und Buchsatz sind solide, die durchgerutschten Kleinigkeiten bremsen den Lesefluss bzw. schmälern das Lesevergnügen kaum. Das Covermotiv zieht sich gelungen über den ganzen Buchumschlag und ist wunderschön anzuschauen, gleichsam hätte aber der Bezug zur Handlung noch stärker hervorgehoben werden können, da dort ein brombeerfarbenes Kleid eine starke Rolle spielt. Zudem scheinen die Füße der Frau im Sand etwas komisch zu versinken.

Mein Fazit: „Arabische Nächte“ ist ein Roman über Schicksal und die ganz große Liebe, der vor allem durch ein malerisches Setting und authentische Charaktere punkten kann. Für Liebhaber von Liebesromanen abseits des Romance-Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von 16.

Ps: Ich finde es mehr als schade – möchte es aber ausdrücklich nicht kritisieren -, dass im Klappentext die Chance auf ein kleines Easter Egg vertan wurde. Denn das Schicksal kann manchmal nicht nur ein mieses Arschloch, sondern vor allem ein mieser Verräter sein. Mit dieser minmalen Anpassung hätte man eine Hommage an John Green einbauen können, dessen Jugendliebesromane mehr als eine Generation an Lesern begeisterten und die Bestseller- und Preisträgerlisten stürmten. Ich hätte es zumindest gefeiert!