[Buchgedanken] Trudi Canavan: „Sonea – Die Königin“ (Sonea 3)

In den letzten Tagen habe ich „Sonea – Die Königin“ gelesen, den abschließenden Band der „Sonea“-Trilogie von Trudi Canavan. Das Buch wurde in der mir vorliegenden Ausgabe 2015 bei Blanvalet in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München, veröffentlicht, die Originalfassung unter dem Titel „The Traitor Spy 3: The Traitor Queen“ erschien 2012 bei Orbit, einem Imprint von Little, Brown Book Group, einem Unternehmen von Hachette Livre UK, London. Das Buch ist dem Genre High Fantasy zuzuordnen und schließt die Kyralia-Saga ab. Die Besprechungen zu den Vorgängerbänden können hier abgerufen werden („Die Hüterin“, „Die Heilerin“).

~~~ Achtung: Die nachfolgende Besprechung kann milde Spoiler zu den Vorgängerbänden enthalten! ~~~

513Pr6QqZaLSonea, die Schwarze Magierin von Kyralia, ist überglücklich, als ihr Sohn Lorkin von den Sachakanischen Rebellen freigelassen wird. Endlich wird er nach Hause zurückkehren. Aber zuvor verlangt der König von Sachaka, dass der junge Mann alle Informationen preisgibt, die er über die Verräterinnen hat. Doch Lorkin hat sich in eine der Rebellinnen verliebt und ist nicht bereit, sie auszuliefern. Der Sachakanische König droht, Lorkin sein Wissen mit Gewalt zu entreißen. Da bricht Sonea das oberste Gesetz für Schwarze Magier und verlässt Kyralia. Sie wird ihren Sohn nicht im Stich lassen – und hofft, dass ihr Eingreifen keinen Krieg auslöst …

„Sonea – Die Königin“ ist der krönende Abschluss der Saga um Kyralia, die mit dem Prequel „Magie“ begann, mit der Trilogie „Die Gilde der Schwarzen Magier“ fortgesetzt wurde und nun durch die „Sonea“-Trilogie beendet wurde. Dabei erschuf Trudi Canavan über sieben Bücher ein Universum, das seinesgleichen sucht, und aus dem ich mir noch mehr Inhalt wünschen würde, das noch so viele Geschichten zu erzählen hat. Dabei bleibt der Weltenbau um die Verbündeten Länder und Sachaka weiterhin unnachahmlich, überzeugt durch ein perfekt ausgearbeitetes Magiekonzept, Politik, Geografie und eine runde Geschichtsschreibung.

Die Handlung aus „Die Königin“ knüpft direkt an „Die Heilerin“ an und setzt die Geschichte nahtlos fort. Man begleitet liebgewordene Charaktere aus den ersten Büchern, lernt diese näher kennen. Insbesondere gefreut habe ich mich darüber, dass Lilia und Anyi erneut eine wichtige Rolle einnahmen. Aber auch Lorkin, Regin, Dannyl und Tayend zeigten starke Entwicklungen und füllten die Rollen gut aus, die ihnen von der Autorin zugedacht worden sind.

Die Handlung war spannend, teils aber vorhersehbar, und das Ende aus meiner Sicht unspektakulär und zu schnell. Dies sind aber nur kleine Wermutstropfen, die die tolle Geschichte – die allerdings nicht die perfekte Brillanz der „Gilde der Schwarzen Magier“ erreichten konnte – nur unwesentlich schmälern. Dabei überzeugt das bildgewaltige Setting erneut auf ganzer Linie und sorgt dafür, dass man sich als Leser in Kyralia und Sachaka mittlerweile fast wie zuhause fühlt. Auch wenn die langsam anbahnende Liebesgeschichte nicht wirklich nötig war, fühlt sie sich doch richtig an, freut den Leser und böte Potential für weitere Bücher.

In „Sonea – Die Königin“ löst die Autorin nicht nur die meisten Handlungsstränge der „Sonea“-Trilogie auf, sondern rundet die Handlung aller sieben Kyralia-Bücher ab. Und so zementiert auch dieses Buch wieder den unangefochtenen Platz von Trudi Canavan an der Spitze der High-Fantasy-Autorinnen, sodass ich schon ganz auf ihre nächsten Bücher gespannt bin.

Die Buchgestaltung ist – wie für die Reihe und den Verlag üblich – ebenfalls überzeugend. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben sauber gearbeitet, das Cover ist elegant und hochwertig geprägt (auch auf dem Buchrücken), die ausklappbaren, farbigen Coverinnenseiten warten mit den bekannten Karten von Kyralia und Sachaka auf. Lediglich der inhaltliche Bezug des (schönen) Titelbildes zur Geschichte fehlt erneut, auch wenn sich das Cover toll in die Reihe einpasst, für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt und ein tolles Gesamtbild ergibt.

Mein Fazit? „Sonea – Die Königin“ ist der fulminante Abschluss, nicht nur der Sonea-Trilogie, sondern der gesamten Kyralia-Saga. Kleinere Schwächen in der Handlung vermögen vor dem Hintergrund des brillanten Weltenbaus und der tollen Charakterentwicklung nicht ins Gewicht zu fallen. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen – Kyralia und die Magiergilde fehlen mir jetzt schon!

[Buchgedanken] Trudi Canavan: „Sonea – Die Heilerin“ (Sonea 2)

In der letzten Zeit habe ich „Sonea – Die Heilerin“ gelesen, den zweiten Band der fulminanten Sonea-Trilogie, und insgesamt das sechste Buch der Kyralia-Saga von Trudi Canavan. Das Buch in der mir vorliegenden Ausgabe ist 2014 bei Blanvalet in der Verlagsgruppe Random House GmbH erschienen, die Originalausgabe wurde 2011 unter dem Titel „The Traitor Spy 2: The Rogue“ bei Orbit, einem Imprint von Little, Brown Book Group, einem Unternehmen von Hachette Livre UK, London, veröffentlicht. Das Buch ist dem Genre High-Fantasy zuzuordnen, meine Besprechung des Vorgängerbandes kann *hier* abgerufen werden.

~~~ Achtung! Die folgende Besprechung kann milde Spoiler zum Vorgängerband enthalten ~~~

518YTWVhehL._SX326_BO1204203200_Lorkin, der Sohn der Schwarzen Magierin Sonea, wird in Sachaka von einer Rebellengruppe gefangen gehalten. Seine Häscher schmeicheln und drohen dem jungen Mann, um von ihm die Kunst der Heilung durch Magie zu erlernen, die in Sachaka bislang unbekannt ist. Lorkin ist jedoch fest entschlossen, das Geheimnis zu wahren. Denn er weiß nur zu gut, welch unschätzbaren Vorteil die Heilkunst den Sachakanern in einem möglichen Krieg gegen seine Heimat Kyralia brächte. Doch dann verliebt Lorkin sich in eine der Rebellinnen …

„Sonea – Die Heilerin“ setzt die Handlung des ersten Bandes nahtlos fort und entführt den Leser erneut nach Kyralia und Sachaka. Dabei trifft man altbekannte Charaktere aus dem Vorgängerband und der Trilogie „Die Gilde der schwarzen Magier“ wieder, lernt aber gleichsam auch neue Protagonisten – wie zum Beispiel Lilia – kennen.

Die Handlung ist aufgrund der vielen Handlungsstränge sehr sprunghaft und teils vorhersehbar (insbesondere in Lilias Erzählstrang), aber immer spannend. Als zweiter Band der Trilogie dient „Die Heilerin“ als Bindeglied zwischen dem Auftakt und dem unweigerlich anstehenden großen Finale. Daher werden naturgemäß nur einige der Handlungsstränge aufgelöst, und das Buch endet mit einem moderaten Cliffhanger.

Erneut brilliert der Roman vor allem durch den unnachahmlichen Weltenbau, der mittlerweile über sechs Bücher eine beeindruckend ausgearbeitete Welt vorweist. Politik, Magiekonzept, Geografie – die Beschreibung und Gestaltung von den Verbündeten Ländern und Sachaka sollte jedem als Vorbild dienen. Dabei gelingt es Trudi Canavan trotz der vielen Bände, in jedem Buch weitere Aspekte zu enthüllen und voranzutreiben, der Welt weitere Nuancen hinzuzufügen.

Die einzelnen Charaktere entwickeln sich im Verlauf der Handlung weiter, sind dreidimensional und plastisch angelegt mit Stärken und Schwächen. Neben Lorkin überzeugten in diesem Band vor allem Lilia und Anyi, aber auch Tayend macht als Nebencharakter eine ausgenommen gute Figur.

Die Buchgestaltung ist erneut gelungen, Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben sauber gearbeitet. Das Cover ist hochwertig – auch auf dem Buchrücken – geprägt, in den ausklappbaren Coverinnenseiten befinden sich farbige Karten von Sachaka und Kyralia. Das Titelmotiv ist ein Eyecatcher und passt sich gut in das Gesamtbild der Reihe ein, lässt aber erneut den Bezug zur Handlung vermissen.

Mein Fazit? „Sonea – Die Heilerin“ ist eine gelungene Fortsetzung, die Lust auf mehr macht und vor allem durch den Weltenbau und tolle Charaktere brilliert. Mit diesem Buch festigt Trudi Canavan den Status als unangefochtene Queen der High Fantasy – für Leser des Genres unbedingt zu empfehlen.

Ran an den SuB mit Ava 2019 – Februar

Und schon wieder hat vor einigen Tagen ein neuer Monat begonnen – die Zeit verrinnt derzeit wie im Fluge und ich komme kaum hinterher mit allen Büchern, die ich lesen möchte.

Dennoch habe ich natürlich – wie üblich – mir auch dieses Mal für Avas SuB-Abbau-Challenge drei Bücher ausgesucht, die im Februar 2019 zu folgendem Thema passen mussten: „Über 450 Seiten“.

Gewählt habe ich drei Bücher, denen ich teils schon sehr lang entgegen fiebere, die alle Teil oder Beginn einer Reihe sind.

  • Caroline Brinkmann: „Die Vereinten“
  • Trudi Canavan: „Sonea – Die Heilerin“ (Sonea 2)
  • Hanna Caspian: „Gut Greifenau – Abendglanz“ (Greifenau 1)

Auf einen tollen Lesemonat!

[Buchgedanken] Trudi Canavan: „Sonea – Die Hüterin“ (Sonea 1)

In der letzten Zeit habe ich „Sonea – Die Hüterin“ von Trudi Canavan gelesen. Bei dem Roman handelt es sich um den ersten Band der „Saga von Sonea“, die an die erfolgreiche Reihe „Die Gilde der Schwarzen Magier“ anknüpft. Auch das Prequel „Magie“ spielt in der gleichen Welt. „Sonea – Die Hüterin“ wurde in der mir vorliegenden Ausgabe 2013 bei Blanvalet in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München, veröffentlicht, die Originalfassung unter dem Titel „The Traitor Spy 1: The Ambassador’s Mission“ erschien 2010 bei Orbit, einem Imprint von Little, Brown Book Group, einem Unternehmen von Hachette Livre UK, London. Das Buch ist dem Genre High Fantasy zuzuordnen.

51idiyeCDoL._SX332_BO1204203200_20 Jahre sind vergangen, seitdem die Gilde die Invasion der Ichani zurückschlagen konnte, zwanzig Jahre, die Sonea zur mächtigsten Magierin Kyralias haben werden lassen. Doch diese Macht hat ihren Preis. Überwacht von Schwarzmagier Kallen ist es Sonea nur erlaubt, die Gilde zu verlassen, um in den Hospitälern zu arbeiten. Als in Imardin ein Konflikt ausbricht, in den auch Magier verwickelt scheinen, gerät sie in die Zwickmühle. Greift sie ein, oder folgt sie den Regeln? Und dann ist da noch ihr Sohn Lorkin, der – um aus Soneas Schatten zu treten – sich als Gehilfe des Botschafters nach Sachaka begibt. Geradewegs in das Land der ehemaligen Feinde seiner Mutter.

„Sonea – Die Hüterin“ ist – erneut – High Fantasy der Spitzenklasse und zementiert Trudi Canavans Status als „Queen of High Fantasy“. Die Handlung spielt zwei Jahrzehnte nach dem Ende von „Die Meisterin“ und erlaubt dem Leser, viele bekannte und liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Dabei gelingt es der Autorin die Balance zwischen den einzelnen Handlungssträngen zu wahren, beim Leser sowohl Nostalgie als auch Neugier zu wecken.

Die Handlung ist spannend und fesselnd – aber auch ein typischer Reihenauftakt. So werden viele Handlungsstränge angelegt, aber nur einige aufgelöst. Allzu starke Cliffhanger werden jedoch glücklicherweise vermieden. Auch bei den neuen Charakteren besteht noch Luft nach oben, aber sofern die Entwicklung in den Folgebänden konsequent vorangetrieben wird, ist dies zu verschmerzen. Die bekannten Charaktere aus der Vorgängertrilogie hingegen sind gut weiterentwickelt und zeigen, teils unerwartete, neue Charakterzüge.

Kernstück – und größte Stärke des Romanes – ist der brilliante, unvergleichlich-gute Weltenbau. Mit dem mittlerweile fünften Buch im Geschichten-Universum um die Länder Kyralia und Sachaka baut Trudi Canavan die Welt aus, entwickelt sie weiter. Politik, Magiekonzepte, Gesellschaftsstrukturen – alles unterliegt dem Wandel und fühlt sich natürlich und nicht konstruiert an.

Die Buchgestaltung ist erwartungsgemäß sehr sauber. Ein ordentliches Korrektorat und Lektorat und ein toller Satz runden das Buch ab. Das Cover ist gut und hochwertig, fügt sich perfekt in die Reihe ein und sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert. Auch wenn ich den gestalterischen Gedanken der Farbwechsel in den Roben auf dem Cover durchaus verstehe, habe ich damit inhaltlich leichte Probleme. Die abgebildete Magierin (Sonea?) trägt Rot, die Farbe der Krieger. Sonea trägt jedoch ausschließlich schwarze Roben, es gibt überhaupt keine weibliche Kriegerin, die bislang eine herausgehobene Rolle spielt.

Mein Fazit? „Sonea – Die Hüterin“ ist der gelungene Auftakt zur „Sage von Sonea“. Perfekter Weltenbau und eine spannende Handlung sorgen dafür, dass man die Folgebände kaum erwarten kann. Für Fans der High Fantasy ein absolutes Muss!

Ran an den Sub mit Ava 2018 – August

Endlich Urlaub. Bevor ich in meinen nächsten freien Tagen, das Geburtstagsgewinnspiel auslose und Euch Bücher wie „Tyll“ und „Die Stille meiner Worte“ vorstelle, möchte ich heute meine Monatsauswahl zu Avas „Ran an den SuB“-Challenge präsentieren. Im August dreht sich dabei alles um das Thema „Buchreihen“ – und so nutze ich die Gelegenheit, endlich einige liebgewonnene Buchreihen bzw. Buchuniversen fortzusetzen.

Dabei habe ich mich für folgende drei Bücher entschieden:

  • „Silberschwingen – Rebellin der Nacht“ von Emily Bold,
  • „Sonea: Die Hüterin“ von Trudi Canavan und
  • „Aschenputtel und die Erbsen-Phobie“ von Nina MacKay.

Das wird ein genialer Monat. Mit „Aschenputtel“ setzt Nina ihre Märchenwald-Reihe fort, die mich bereits im ersten Band „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ so unglaublich unterhalten (zurecht eines meiner Jahreshighlights 2017) hat, mit „Rebellin der Nacht“ beendet Emily ihre „Silberschwingen“-Dilogie, potentiell eines der Jahreshighlights 2018. Zwar ist „Die Hüterin“ offiziell der Beginn einer neuen Trilogie. Sie schließt jedoch an „Die Gilde der schwarzen Magier“ an und spielt im gleichen Buchuniversum, ist daher vielmehr Fortsetzung als Neubeginn. Auch hier freue ich mich schon darauf, liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen, und erneut in die Welt von Kyralia und Sachaka einzutauchen, die mich mit ihrem Weltenbau hellauf begeistert hat.

Zum Abschluss möchte ich Euch natürlich die, teils wirklich wunderschönen, Cover der Bücher nicht vorenthalten.

[Buchgedanken] Trudi Canavan: „Die Meisterin (Die Gilde der schwarzen Magier 3)“

~ Warnung! Die Buchbesprechung könnte Spoiler zu den Vorgängerbänden beinhalten. ~

In den letzten Tagen habe ich „Die Meisterin“ gelesen, den Abschlussband der fulminanten Trilogie „Die Gilde der schwarzen Magier“ aus der Feder von Trudi Canavan, der Queen of High Fantasy. Die Rezensionen zu den anderen Büchern der Reihe findet ihr hier (Prequel, Band 1, Band 2). Der Roman liegt mir in der 18. Auflage vor (Glückwunsch!) und ist dem Genre „High Fantasy“ zuzuordnen. Die deutsche Ersteröffentlichung erfolgte 2006 bei Blanvalet, Teil der Verlagsgruppe Random House GmbH, die Originalausgabe erschien 2003 bei Voyager, HarperCollins Australia, unter dem Titel „The High Lord. The Black Magician Trilogy Book Three“.

41O7uJ1nYTL._SX339_BO1204203200_Seitdem Sonea in die Magiergilde aufgenommen wurde, hat sich ihr Leben völlig verändert. Als Novizin Akkarins, des Hohen Lords, genießt sie alle Freiheiten – und ist doch eingesperrt. Gefangen, von den Geheimnissen, die sie bei ihrem ersten Besuch in der Gilde erfahren hat. Umso misstrauischer ist die Novizin, als Akkarin sie eines Tages bittet, ihn in die Stadt zu begleiten. Stück für Stück erfährt Sonea so, was wirklich hinter den Handlungen und Absichten ihres Meisters steckt. Aber ist Kyralia wirklich in Gefahr? Oder ist doch alles nur ein perfider Plan, mit dem Akkarin die großen Kräfte der Schülerin für seine Ziele gewinnen will?

„Die Meisterin“ knüpft nahtlos an die Handlung des Vorgängerbandes an und setzt diese fort. Doch nicht nur inhaltlich, auch qualitativ steht der Trilogieabschluss den anderen Romanen in nichts nach. Trudi Canavan gelingt es mühelos, den Spannungsbogen bis zum fulminanten Höhepunkt dauerhaft zu halten. Durch unerwartete Wendungen, Spannungsspitzen und sorgfältig eingestreute Nebenhandlungsstränge sorgt die Autorin dafür, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte, und fesselt den Leser an die Buchseiten. Lediglich der endgültige Showdown, der – der High-Fantasy inhärente – abschließende Kampf zwischen Gut und Böse, hätte noch epischer, noch bombastischer, noch länger ausfallen können. Viel zu schnell kam das Ende, und man musste sich von den liebgewonnenen Figuren verabschieden. Glücklicherweise gibt es ja eine nachfolgende Trilogie um „Sonea“, der ich bereits entgegenfiebere und die weit oben auf meinem SuB liegt.

An der gesamten Reihe – und insbesondere am letzten Band – begeistert mich vor allem der Weltenbau. Das Magiekonzept, die Enwicklung der einzelnen Reiche, Rassen und Klassen ist brilliant und kann als Vorbild für das gesamte Genre dienen. Mit „Die Meisterin“ schließt Trudi Canavan zudem einen Rahmen, der bis zum Prequel zurückreicht. Daher bietet es sich in jedem Falle an, „Magie“ spätestens vor diesem Band zu lesen, sofern man es sich nicht eh bereits vor der ganzen Reihe zu Gemüte geführt hat.

Auch die Charaktere, insbesondere die Protagonisten Sonea und Akkarin, entwickeln sich im Laufe des Romanes, im Laufe der kompletten Trilogie fort. Dabei wird Wert auf die Stärken und auf die Schwächen jedes einzelnen Charakters gelegt, auch der Nebencharaktere, die ihre eigenen Ziele besitzen, deren eigene Motivation ihr Handeln bestimmt. Leider bleiben durch die Vielzahl an Personen, durch die diversen Handlungsstränge, einige auf der Strecke. So kam mir auch in diesem Band Lord Rothen viel zu kurz. Gefreut habe ich mich dahingegen, dass mit dem Auftritt von Regin erneut ein Bogen, diesmal zum Vorgängerband geschlagen werden konnte. Alles in allem hoffe ich, dass in den Sonea-Romanen einige der hier angelegten Handlungsstränge noch aufgegriffen und aufgelöst werden.

An der Buchgestaltung gibt es nichts auszusetzen. Buchsatz, Lektorat und Korrektorat haben ordentlich gearbeitet und ein hochwertiges Taschenbuch erschaffen. Eine vorangestellte Karte und ein abschließendes Glossar runden den tollen Gesamteindruck ab und sprechen ihrerseits wieder für einen exzellenten Weltenbau. Schließlich vermag mich auch das Cover zu überzeugen. Es passt sich gut in die Reihe ein, sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert. Im Gegensatz zum Vorgängerband, habe ich auch dieses Mal an der Farbe der Robe nichts auszusetzen, da die schwarze Robe perfekt mit dem Inhalt des Buches harmonisiert.

Mein Fazit? Mit „Die Meisterin“ untermauert Trudi Canavan ihren Status als eine der besten High-Fantasy-Autorinnen und sorgt für einen fulminanten Abschluss ihrer Trilogie „Die Gilde der schwarzen Magier“. Der Roman begeistert durch eine spannende Handlung und einen brillianten Weltenbau. Für jeden, der auch nur am Rande etwas mit Fantasy anfangen kann, bedingungslos zu empfehlen.

 

[Buchgedanken] Trudi Canavan: „Die Novizin (Die Gilde der Schwarzen Magier 2)“

Nachdem ich bereits vor einigen Wochen den ersten Teil der Trilogie (erneut) gelesen habe, war nun endlich Teil 2 an der Reihe. Die Besprechung zum Vorgänger, „Die Rebellin“, kann *hier* abgerufen werden. *Hier* findet ihr zudem die Besprechung zum Prequel-Band „Magie“

~~~ Hinweis: Die folgende Besprechung kann Spoiler zum Vorgängerband beinhalten ~~~

„Die Novizin“ erschien in Deutschland erstmals 2006 bei Blanvalet, im Original wurde der Roman unter dem Titel „The Novice. The Black Magician Trilogy Book Two“ 2002 bei Voyager / Harper Collins Australia veröffentlicht. Das mir vorliegende Taschenbuch entstannt mittlerweile der 20. Auflage, und ist – wenn auch sehr schwer – am ehesten dem Genre High Fantasy zuzuordnen.

41ln9dncn9l-_sx339_bo1204203200_Nachdem Sonea in die Gilde der Magier aufgenommen wurde, beginnt ihre Ausbildung als Novizin. Schnell stellt sich heraus, dass sie weitaus stärker als ihre Mitschüler ist. Dies – und ihre niedere Herkunft – machen sie sofort zum Ziel des Gespötts ihrer Kameraden. Doch ihre eigenen Probleme sind nichts im Vergleich zu dem Geheimnis, das sie, ihr Mentor, und der Administrator der Gilde hüten. Wissen, das so gefährlich ist, dass niemand davon erfahren darf.  Und alles scheint perfekt. Bis zu dem Tag, als der Hohe Lord Akkarin Sonea in seine Obhut nimmt.

„Die Novizin“ schließt direkt an den Vorgänger an und setzt die Handlung nahtlos fort. Man ist sofort mitten im Geschehen und trifft die liebgewonnen Charaktere aus dem ersten Teil wieder. Mir persönlich kommt in „Die Novizin“ Lord Rothen etwas zu kurz, das hat aber mit der Handlung zu tun. Abgesehen davon entwickeln sich die Charaktere konsequent weiter, man erfährt neues über sie und lernt dadurch, die alten Verhaltensweisen aus dem Vorgänger noch besser zu deuten und zu verstehen. Gut gelungen ist auch, dass durch die Reisen des Botschafters Dannyl die einzelnen Völker der magischen Welt stärker vorgestellt werden, was den Weltenbau immens unterstützt und für eine homogene Darstellung der verschiedenen Gesellschaftssysteme sorgt. Gleiches gilt für das immer besser und detaillierter ausgearbeitete Magiesystem.

Der Autorin gelingt es, durch einen flüssigen und leicht lesbaren Schreibstil und durch den nahezu konsequent gehaltenen Spannungsbogen, den Leser stark am Text zu halten. Durch das Auseinanderfallen der verschiedenen Handlungsstränge und -Orte ist verständlich, dass von einer Ich-Perspektive abgesehen wurde. Hätte man das Buch aber aus der Sicht von Sonea erzählt und mit mehreren personalen Erzählperspektiven verknüpft, hätte der Leser eine noch stärkere Bindung zur Protagonistin haben können.

Im Vergleich zum ersten Teil fällt das Buch aus meiner Sicht marginal ab. Durch die vielen Wechsel der Handlungsorte und -Stränge, durch die dadurch entstehenden Cliffhanger, fehlt mir etwas der innere rote Faden und das Buch hat einige Längen. Nichtsdestotrotz ist es trotzdem ein insgesamt gelungener Mittelteil der Trilogie, der das hoffentlich gigantische Finale einläutet.

Die Buchgestaltung ist gelungen, insbesondere haben Lektorat, Korrektorat und Buchsatz ordentlich gearbeitet. Das Cover ist ebenfalls gut, hochwertig geprägt, fügt sich in die Reihe ein und schafft einen hohen Wiedererkennungswert. Nur inhaltlich verstehe ich es nicht ganz. Der eindeutig kriegerische Eindruck der Magierin steht im Widerspruch zu dem Grün der Robe, die den Heilern vorenthalten ist. Daher kann es sich auch nicht um Sonea handeln, deren Robe zudem mit Incals verziert ist.

Mein Fazit: „Die Novizin“ ist ein insgesamt gelungener Mittelteil der Trilogie „Die Gilde der Schwarzen Magier“. Das Buch kann vor allem mit einem gelungenen Weltenbau und tollen Charakteren punkten, die über leichte Längen bei der Handlung hinwegsehen lassen. Für Fantasy-Liebhaber bedenkenlos zu empfehlen.

Ran an den SuB mit Ava 2018 – Februar

61fvayoxjcl-_sx319_bo1204203200_Ein neuer Monat steht vor der Haustür, Zeit eine neue Leseliste für Avas SuB-Abbau-Challenge anzulegen. Das Thema im Februar lautet: Hardcover oder Taschenbuch, und ich habe mich für die Taschenbücher entschieden :).

Da ich die Rezensionen aus dem Januar noch nachholen muss, habe ich mich für meist kurze, knackige Bücher entschieden :).

Den Anfang macht – endlich – Mira Valentin mit „Der Mitreiser und die Überfliegerin“ – Storyteller-Award-Preisträger 2017. Ich bin ganz gespannt darauf und hoffe, dass mich das Buch 31upszl8p7l-_sx311_bo1204203200_ähnlich wie der letzte Storyteller-Gewinner (Halo Summer: „Aschenkindel“) in regelrechte Begeisterungsstürme ausbrechen lässt.

Um beim Storyteller-Thema zu bleiben möchte ich zudem einen der Finalisten des Storyteller-X-Awards lesen: „Poetische Zeiten“ von Kea von Garnier ist eine Sammlung von Gedichten über die großen und kleinen Themen der Menschheit. Als Lyrik-Fan bin ich ganz gespannt — und freue mich schon seit Langem, dass endlich mal wieder ein lyrisches Werk gewürdigt wurde. Und dann auch noch als Selfpublishing!

41ln9dncn9l-_sx339_bo1204203200_Abschließend möchte ich ein Buch von einer meiner liebsten Fantasy-Autorinnen rereaden. „Die Novizin“ von Trudi Canavan ist der zweite Band der Reihe „Die Gilde der schwarzen Magier“ und eine tolle Vorbereitung auf „Sonea“, worauf ich mich schon sehr lang freue.

Auf einen tollen Lesemonat!

Welche Bücher lest Ihr im Februar? Auf welches Buch freut Ihr Euch besonders? Wie immer rein mit Euren Lesetipps in die Kommentare :).

[Buchgedanken] Trudi Canavan: „Die Rebellin (Die Gilde der Schwarzen Magier 1)“

Bevor ab Morgen hier die Zeit der Jahresrückblicke beginnt, möchte ich heute noch eine Buchbesprechung veröffentlichen – und damit mein Lesejahr 2017 abschließen. „Die Rebellin“ ist der erste Teil der Trilogie „Die Gilde der Schwarzen Magier“, und das erste Buch, das ich nach dem zweiten Lesen hier vorstelle, da ich es vor vielen Jahren bereits gelesen habe :). Das Taschenbuchexemplar, das ich vorliegen habe, ist bereits aus der 22. Auflage, die deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 2006 bei Blanvalet. Die Originalausgabe erschien 2001 bei Voyager / HarperCollins Australia unter dem Titel „The Magicians‘ Guild. The Black Magician Trilogy Book One“. Die Zuordnung zu einem fantastischen Untergenre ist nicht ganz einfach, in der Gesamtheit der Reihe würde ich es aber als High-Fantasy betiteln.

41lbpetdwml-_sx339_bo1204203200_Sonea ist ein ganz normales Mädchen, das auf den Straßen der Stadt Imardin ein einfaches Leben fristet. Bis zu dem Tag, als sie voller Zorn ein Mitglied der Magiergilde mit einem Stein verletzt. Aus Angst vor den mächtigen Magiern versteckt sich das Mädchen und sucht Hilfe bei den Dieben, die die Unterwelt Imardins kontrollieren. Doch schnell muss Sonea lernen, dass ihre Magie nicht nur sie selbst bedroht, sondern eine Gefahr für die ganze Stadt ist.  Ein Pulverfass, das mit jedem verstrichenen Augenblick der Explosion näher rückt…

„Die Rebellin“ ist der erste Teil eines mittlerweile größeren Buchuniversums. Zu der Trilogie um „Die Gilde der schwarzen Magier“ existiert mittlerweile eine Sequel-Trilogie (benannt nach der Protagonistin „Sonea“), sowie ein Prequel „Magie“ (das ich bereits besprochen habe). Der Weltenbau ist – gerade im Zusammenspiel der Bücher – beeindruckend. Die Geschichte der einzelnen Länder, die Rassen, Gesellschaftsstrukturen etc. sind plausibel und anschaulich dargestellt. Dem Buch ist auch eine Karte der Stadt Imardin und der Magiergilde vorangestellt, sodass die Gegebenheiten für den Leser noch nachvollziehbarer sind.

Bereits in der oben verlinkten Besprechung zu „Magie“ habe ich Trudi Canavan den Ehrentitel der „Queen der High-Fantasy“ verliehen, an dem ich natürlich festhalten möchte. „Die Rebellin“ ist ein gelungener Reihenauftakt, ein beeindruckendes Debüt, das auch durch den gelugenene Schreibstil punktet. Der Spannungsbogen wird die ganze Zeit gehalten, unerwartete Wendungen runden das ganze ab. Durch die gewählte Erzählperspektive hat man zudem die Möglichkeit, das Geschehen parallel aus Sicht der Magier, als auch aus Sicht von Sonea zu betrachten, was interessante Vergleiche aufwirft.

Einige Handlungsstränge – wie eine etwaige Liebesgeschichte – werden nur kurz angerissen, einige auch am Ende des Buches nicht aufgelöst oder zusammengeführt. Da es sich um den Auftakt zu einer Trilogie handelt, ist dies jedoch verzeihlich, insbesondere freut es mich, dass das Buch nicht mit einem allzu starken Cliffhanger endet, sondern durchaus abgeschlossen ist. Die Charaktere des Romans entwickeln sich im Laufe der Handlung weiter, insbesondere Sonea macht natürlich eine erstaunliche Wandlung durch.

Zur Buchgestaltung muss man – glaube ich – bei Blanvalet kaum etwas sagen. Die Cover sind gelungen und bilden – nicht nur für die Reihe, sondern für das gesamte Buchuniversum – einen hohen Wiedererkennungswert. Buchsatz, Lektorat und Korrektorat haben ebenfalls überzeugt. Einziges kleines Manko: ich hätte die Kapitel immer auf neuen Seiten begonnen.

Mein Fazit: „Die Rebellin“ ist ein gelungener Auftakt zu einer fantastischen Trilogie – und ein wahrlich überzeugender Debütroman, der vor allem mit gelungenem Weltenbau und einem tollen Schreibstil punktet. Für Fantasy-Liebhaber bedenkenlos zu empfehlen.