Auch diese beiden Bücher zogen auf der Frankfurter Buchmesse bei mir ein. „Songs of Emerald Hills“, der erste Teil der Irland-Reihe von Anabelle Stehl (LYX Verlag), ist hierbei das einzige Buch, das ich mir auf der Messe gekauft habe. „Im Takt ihrer Träume“ von Arabella Meran (Tinte & Feder, Amazon Publishing) wurde dahingegen im Rahmen einer Lesung von Seiten des Verlages als Leseexemplar bereitgestellt – vielen Dank dafür! Wien und Irland: das werden tolle, literarische Reisen! Ich freue mich schon darauf, mich mit den Protagonisten an diese Orte zu träumen.
Während des Urlaubs sind einige Rezensionen und Buchneuzugänge aufgelaufen, die ich Euch nach und nach präsentieren möchte. Den Anfang machen heute zwei Rezensionsexemplare: „Freiheitsgeld“ von Andreas Eschbach (Bastei Lübbe, über die Bloggerjury) und „Der Hunger nach Leben – Wege des Schicksals“ von Ella Zeiss (Tinte & Feder, vermittelt von der Agentur Buchcontact). Beiden ist dabei das zentrale Element der Freiheit immanent: in einer digitalisierten Gesellschaft der nahen Zukunft, und in einem vergangenen Europa, üer das ein drohender Krieg bereits seine Schatten wirft.
Vor kurzem habe ich im Rahmen eines Lesewochenendes auf Lovelybooks.de „Schritt ins Licht“ von Ellin Carsta gelesen, den ersten Band der Reihe um die Kinder der Hansens. Das Buch ist 2022 bei Tinte & Feder, Amazon Media EU S.à r.l. veröffentlicht worden und als Familiensaga einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.
Hamburg 1924: Amala Hansen, die Tochter von Luise und Hamza, will endlich ihre Familie in Deutschland kennenlernen. Georg Hansen ist dankbar für den frischen Wind, den die ehrgeizige junge Frau aus den USA in die alte Villa bringt. Amala möchte Schauspielerin werden, doch sie trifft auf eine Welt voller Vorurteile. Genau wie ihre Mutter denkt sie jedoch nicht daran, aufzugeben, und arbeitet stattdessen nur umso härter an ihrer Karriere. Kann sie alle Widerstände überwinden? Franz Loising hat das Kaffeehaus seiner Mutter in Wien übernommen, kann seine Aufgaben aber kaum ausführen. Der einst so frohe junge Mann hat mit seinen Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg zu kämpfen. Gelingt es ihm, sein Trauma aufzuarbeiten und in sein normales Leben zurückzukehren?
„Schritt ins Licht“ führt als Beginn einer neuen Reihe die erfolgreiche Familiensaga um die Hansens fort. Dabei wird die Reihe als eigenständig beworben, sodass man sie auch ohne Vorwissen über die Hansens lesen können soll – was ich bedingt bestätigen kann, da die Autorin oftmals Informationen über die Vergangenheit der Figuren und Familien einstreut, um den Leser zu informieren. Gleichsam ist man dennoch als Neueinsteiger gerade zu Anfang völlig überfordert von der Masse an Figuren und Handlungssträngen, von den familiären Verpflechtungen und Verbindungen. Auch der vorab eingefügt Stammbaum hilft hier nur bedingt, erschlägt er den Leser doch eher, als hilreiche Informationen zu liefern.
Während man die Reihe aber dennoch durchaus als eigenständig bezeichnen kann, ist das Buch nicht als Standalone lesbar, da durch die Vielzahl an Handlungssträngen diese zum Ende hin kaum aufgelöst werden und offen verbleiben, selbst die einzige richtige Auflösung durch einen Cliffhanger konterkariert wird – etwas schade. Hier wäre eine etwas stärkere Fokussierung auf einige, wenige Handlungsstränge und die stärkere Ausgestaltung dieser (zum Beispiel zulasten des Prologs, der wenig beiträgt), sicherlich mehr gewesen.
Denn die Handlung an und für sich ist spannend, authentisch und abwechslungsreich. Gerade der Haupthandlungsstrang um Amala vermag hier zu überzeugen, genau wie der um Franz und Therese, der zudem ein wichtiges Thema, PTBS bei Kriegsrückkehrern, anspricht. Dahingegen hängen die Handlungsstränge um Helene und Elsa völlig in der Luft und vermögen – zumindest derzeit – nichts wirklich zum Buch beizutragen.
Das Setting ist ebenfalls abwechslungsreich, denn die Autorin entführt den Leser in drei aufblühende Metropolen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: vom aufbrausenden Berlin, übers industrielle Hamburg bis hin zum beschaulichen Wien. Dabei ist Ellin Carstas Schreibstil authentisch und lässt sich leicht und flüssig lesen.
Die einzelnen Charaktere sind im Wesentlichen schon vielschichtig ausgearbeitet, aufgrund der Fülle an Protagonisten können diese bislang jedoch noch nicht weit entwickelt werden – dies bleibt hoffentlich dem/den Nachfolger/n vorbehalten. Am ehesten überzeugen hier noch Franz, Amala, Georg und als Nebencharakter Anna Simon.
Die Buchgestaltung ist ingesamt solide. Dem Lektorat und Korrektorat sind nur Kleinigkeiten durchgerutscht, die den Lesefluss nicht schmälern, der Buchsatz ist – mit Ausnahme des etwas zu kleinen und gedrängten Stambaumes – ebenfalls gelungen. Das Covermotiv ist unauffällig, aber schön – auch wenn etwas der Bezug zu Handlung fehlt, Amala wird hier ja eher nicht dargestellt sein.
Mein Fazit? „Schritt ins Licht“ ist ein im Wesentlichen gelungener Auftakt in eine neue Buchreihe, der vor allem durch sein Setting und die grundsätzlich spannende Handlung punktet, sich aber mit der Vielzahl an Handlungssträngen etwas übernimmt. Für Liebhaber von Familiensagen grundsätzlich zu empfehlen – wenn auch idealerweise mit Vorwissen zur Vorgängerreihe – und nicht als Standalone.
Auch diese beiden Bücher erreichten mich vor kurzem als Rezensionsexemplare im Rahmen von Leserunden auf Lovelybooks.de – vielen Dank dafür! „Asche und Eden“ von Fabienne Sita (Gerth Medien) und „Schritt ins Licht“ von Ellin Carsta (Tinte & Feder) thematisieren dabei beiderseits den (in letzterem Fall titelgebenden) Schritt ins Licht – einerseits einer neuen Generation, andererseits einer Frau aus der schmerzhaften Trauer.
Vor kurzem habe ich „Versuchung auf Gansett Island“ von Marie Force gelesen, den 24. Teil der Reihe um die McCarthys bzw. Gansett Island. Das Buch ist 2022 bei Montlake Romance, Amazon Media EU S. à r. l. veröffentlicht worden, die Originalausgabe erschien 2021 unter dem Titel „Temptation after Dark“ bei HTJB, Inc., Portsmouth, Rhode Island. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks. Das Buch ist dem Genre Romance zuzuordnen, für die Übersetzung zeichnet Lotta Fabian verantwortlich.
Der charmante Cooper James ist ein echter Traumtyp. Doch bisher konnte keine Frau sein Herz erobern. Das ändert sich in einem einzigen magischen Augenblick, als er am Pool seines Bruders Jared die umwerfende Gigi kennenlernt. Fortan weiß Cooper genau, was er will, aber dafür müsste er sein ganzes Leben umkrempeln … Gigi Gibson ist auf Gansett Island, um hier die neue Staffel ihrer TV-Erfolgsserie zu drehen. Sie ist glamourös, frech und wunderschön, doch ihr Herz ist fest unter Verschluss. Liebe? Will sie nicht! Aber gegen eine heiße Sommerromanze und Coopers wunderbare Küsse hat sie nichts einzuwenden. Gar nichts …
„Versuchung auf Gansett Island“ ist einer der unzähligen Bände der McCarthy- bzw. Gansett-Island-Reihe von Marie Force und grundsätzlich als Standalone lesbar, wenn auch natürlich unzählige Querverweise zu und Figuren aus früheren – und kommenden – Bänden eine Rolle spielen.
Dabei gelang es der Autorin jedoch größtenteils nicht, den Fokus auf der Geschichte der Protagonisten zu lassen. Durch die vielen, teils immerhin interessanten, Nebenhandlungsstränge, die sogar gegen Ende noch neu auftauchten – so wurde das Pärchen für den nächsten Band gänzlich aus dem Zusammenhang gerissen und ohne Verbindung zur Geschichte einfach mal in die Handlung integriert -, ist die Love Story der Protagonisten teils komplett in den Hintergrund gerutscht.
Zudem sind – nicht nur, aber insbesondere – die Hauptprotagonisten gnadenlos klischeehaft überzeichnet. Reich, übernatürlich schön, hilfsbereit, stark, gut im Bett – gerade Cooper, aber auch Gigi, fehlen jegliche Ecken und Kanten, die einen runden Charakter auszeichnen. Lediglich einige Nebencharaktere wie Jared und Evelyn können hier überzeugen.
Das Setting hingegen brilliert auf ganzer Linie. So entführt die Autorin den Leser auf eine malerische Insel als Hotspot der High Society, mitten hinein in eine Welt voller Traumhochzeiten, Fernsehdrehs und Dinner Partys. Ideal zum Abschalten – daher ein perfekter Urlaubsbegleiter.
Marie Forces Schreibstil lässt sich zudem schnell und flüssig lesen. Lediglich der Einstieg fällt hier aufgrund der angesprochenen Fülle an Namen und Handlungssträngen schwer. Auch die Genrezuordnung ist nicht ganz einfach. So sind die Protagonisten für New-Adult fast zu alt oder haarscharf an der Grenze, für einen Liebesroman fehlt es an Handlung und Tiefe, sodass ich es einfach mal altersunspezifisch als Romance gekennzeichnet habe.
Die Buchgestaltung ist noch solide, Lektorat, Korrektorat und Buchsatz sind nur Kleinigkeiten durchgerutscht, die sich noch im Rahmen halten. Das Cover ist farblich auffällig und strahlend, die Proportionen des abgebildeten Paares (egal, wie man zu Menschen auf dem Cover steht) im Vergleich zum Rest jedoch zu klein. Zudem ist es, mindestens mal, verwirrend, dass sich das Covermotiv nahtlos auf Buchrücken und Coverrückseite fortsetzt, das Auto allerdings davon ausgenommen zu sein scheint und einfach abgeschnitten worden ist. Gut gedacht, aber eher suboptimal umgesetzt.
Mein Fazit? „Versuchung auf Gansett Island“ kann vor allem durch sein Setting überzeugen, lässt aber Ecken und Kanten bei den Protagonisten vermissen. Auch verliert es zugunsten diverser anderer Handlungsstränge oftmals den Fokus. Für Liebhaber der Reihe und als Urlaubsbegleiter dennoch zu empfehlen – ab einem Lesealter von 16 Jahren.
In den letzten Tagen erreichten mich wieder zwei tolle Bücher, die von starken Protagonistinnen nur so wimmeln. „Schildmaid. Das Lied der Skaldin“von Judith & Christian Vogt (Piper Verlag) und „Versuchung auf Gansett Island“ von Marie Force (Montlake Romance). Vielen Dank an die Verlage für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare im Rahmen von Leserunden auf Lovelybooks.de. Ich bin schon ganz gespannt darauf, Geschichten starker Frauen aus so unterschiedlichen Genres zu lesen.
Welches Buch mit einer starken Protagonistin habt Ihr zuletzt gelesen?
Vor kurzem habe ich „Solange es Liebe gibt“ von Hanni Münzer beendet, mein erster Roman der Autorin. Das Buch ist 2021 bei Tinte & Feder, Amazon Media EU S.à r.l. veröffentlicht worden und als Familiensaga einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.
Bayern, 1932: Klara wächst ohne Mutter auf. Der Vater ist streng, die Brüder haben für sie nur Spott übrig. Das einsame Mädchen flüchtet in ihre eigene Welt und in die heimliche Liebe zu dem jungen Kaffee-Erben Friedrich. Um Friedrich für sich zu gewinnen, trifft sie eine folgenschwere Entscheidung …
Berlin, 2010: Nach einem tragischen Schicksalsschlag findet die junge Julie lange nicht zurück ins Leben. Dann stirbt ihr Vater und sie muss in ihren bayerischen Heimatort reisen. Hier wird sie nicht nur mit ihrer herrischen Großmutter Klara konfrontiert, sondern auch mit den unbeantworteten Fragen ihrer Kindheit. Und nicht nur das: Plötzlich muss sie Verantwortung übernehmen für die Mitarbeiter der Kaffeemanufaktur, die seit Generationen im Besitz ihrer Familie ist …
„Solange es Liebe gibt“ ist ein bunter Genremix, der vom Verlag als Schicksalsroman beworben wird, im Ergebnis aber eher eine generationenübergreifende Familiensaga ist, die von Verlust, Trauer, Liebe, Schicksal und Freundschaft handelt, das Leben und historische Ereignisse am Mikrokosmos einer Familie präsentiert. Dabei gelingt es der Autorin, die verschiedenen Zeitlinien gut nebenenander her laufen zu lassen, ohne dass eine zu dominant wird.
Bei der Handlung misslingt aber die Schwerpunktsetzung. So fehlt dem Roman das typische Auf und Ab einer Aktstruktur, die Erholung zwischen den Wendepunkten, stürzen die Protagonisten doch von einer Katastrophe in die nächste, werden von Schicksalsschlägen am laufenden Band gebeutelt, ohne, dass ihnen Momente des Glücks vergönnt werden – so können die dramatischen Ereignisse nicht ihre volle Wirkung entfalten. Einzelne Handlungselemente sind dabei zudem sehr konstruiert, nicht nachvollziehbar und sorgen für Stirnrunzeln.
Die Charaktere sind – im Wesentlichen – vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Dabei überzeugen vor allem wichtige Nebencharaktere wie Edith und Niki, während Julie etwas blass bleibt – und Klara anfangs extrem unsmpathisch war. Gegebenenfalls hätte man durch eine Ich-Perspektive von Julie hier eine stärkere Bindung des Lesers zu ihr erreichen können.
Hanni Münzers Schreibstil lässt sich dabei leicht und flüssig lesen und sorgt dafür, dass das Kopfkino direkt anspringt – was auch nicht zuletzt an dem wunderbaren Setting liegt, sei es die Leyendecker Kaffeewelt oder der Dinzinger Weiher, die beides absolute Sehnsuchtsorte sind.
Die Buchgestaltung ist im Wesentlichen gelungen, Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben sauber gearbeitet. Das Cover ist schön anzusehen, das Titelbild zieht sich über den gesamten Umschlag und ist durch die tolle Farbgebung sehr auffällig. Allerdings fehlt mir etwas der Bezug zur Handlung.
Mein Fazit: „Solange es Liebe gibt“ ist eine Familiensaga, die durch ein tolles Setting und spannende Charaktere glänzt, aber auch Schwächen in der Handlung aufweist. Für Liebhaber des Genres dennoch bedenkenlos zu empfehlen.
In der letzten Zeit habe ich die historische Familiensaga „Das letzte grüne Tal“ von Mark Sullivan gelesen. Das Buch ist 2021 bei Tinte & Feder, Amazon Media EU S.à r.l. veröffentlicht worden, die Originalausgabe erschien ebenfalls 2021 unter dem Titel „The Last Green Valley“ bei Lake Union Publishing, Seattle. Die Übersetzung durch Peter Groth wurde durch Amazon Crossing ermöglicht. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag und die vermittelnde Agentur Buchcontact für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.
Ukraine, März 1944: Es ist tiefer Winter, als Adeline und Emil Martel mit ihren beiden kleinen Söhnen vor der Roten Armee fliehen müssen. Als Deutsche sind sie in ihrer Heimat nicht mehr sicher und es bleibt ihnen nichts Anderes übrig, als sich auf den beschwerlichen Weg gen Westen zu begeben. Der aber wird von den Nazis kontrolliert. Emil, der als Soldat Gräueltaten der SS miterlebte, muss weiter um die Sicherheit seiner Familie fürchten. Besonders, als Adeline einer Jüdin bei der Flucht hilft und sie alle in Gefahr bringt. Doch Emil und Adeline, geleitet von ihrem Glauben aneinander, gehen ihren Weg gemeinsam – immer weiter Richtung Westen.
„Das letzte grüne Tal“ reiht sich nahtlos in die vielen Familiensagen ein, die in den letzten Jahren über deutsche Familien zur Zeit des zweiten Weltkrieges geschrieben wurden. Und so bekannt mittlerweile auch die grundsätzliche Thematik der Vertreibung und Flucht, der Arbeitslager und Kriegsereignisse ist, so wichtig ist doch jede einzelne Geschichte – ist sie doch Zeugnis und Chronik einer Familie. So berührte es mich besonders, im Nachhinein im Internet nicht nur den Grabstein von Emil und Adeline, sondern auch die Historie der Firma und die zukünftigen Generationen zu finden. So wird Geschichte erlebbar und in der Realität verankert.
Die Handlung ist dabei – wenn auch genrebedingt durchaus vorhersehbar – spannend und abwechslungsreich, sie ist teils brutal und beschönigt nicht. So ist „Das letzte grüne Tal“ daher auch kein Buch für zwischendurch, kein Buch um abzuschalten, sondern fordert den Leser emotional und verlangt seine volle Aufmerksamkeit. Dabei sind die Ereignisse teils etwas zu pathetisch geschildert, Mark Sullivan wird jedoch nie zu belehrend.
Das Setting kann dabei auf ganzer Linie überzeugen. Egal ob das Deutschland der Nachkriegszeit, das Gefangenenlager in Poltrawa oder das besetzte Polen in den letzten Kriegswirren – um nur einige der Handlungsorte zu nennen – der Autor beschreibt anschaulich, lebensnah und erschreckend real, lässt das Kopfkino beim Leser sofort anspringen und fesselt ihn so ans Buch.
Die einzelnen Charaktere sind insgesamt – sicherlich auch aufgrund der historischen Vorbilder – plastisch und vielschichtig ausgearbeitet, haben Stärken und Schwächen, Ziele und Motive. Hierbei glänzen neben Adeline insbesondere auch Nebenfiguren wie Esther, Malia oder das Ehepaar Schmidt, aber auch einige Antagonisten wie Iwanow können überzeugen.
Die Buchgestaltung ist ebenfalls gelungen. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben sauber gearbeitet, das Cover ist schön, aber auch etwas austauschbar. Vorwort und Nachwort runden das Buch gut ab, allerdings hätte ich mich noch über eine Karte gefreut, die den Treck abbildet, um die Entfernungen noch greifbarer zu machen. Auch ein Stammbaum der Familie Martel hätte den Leser visuell noch besser abholen können.
Mein Fazit? „Das letzte grüne Tal“ ist eine aufwühlende historische Familiensaga, die vor allem durch ein tolles Setting und eine erschreckend anschauliche, spannende Handlung besticht. Für Liebhaber des Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von 16.
Zum Wochenende, bevor ich mich in den nächsten Tagen wieder Rezensionen widme, möchte ich Euch zwei tolle Bücher zeigen, die mich in der letzten Zeit erreicht haben – und beide tragen Farben im Titel. „Golden“ von Clara Louise und „Das letzte grüne Tal“ von Mark Sullivan gehören zwar verschiedenen Gattungen an (Lyrik/Prosa), regen aber sicherlich beide zum Nachdenken an. Vielen Dank an dieser Stelle auch an die Verlage und die vermittelnde Agentur Buchcontact für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare. Und vielen Dank auch an das schöne Wetter, das mich für die Buchfotos endlich mal wieder nach draußen getrieben hat :).
Bevor es mit den Rezensionen weitergeht, möchte ich Euch heute noch einmal zwei Bücher zeigen, die vor kurzem bei mir eingezogen sind. „Die Stärke der Töchter“ ist nach „Das Unrecht der Väter“ der zweite Teil der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta und erreichte mich aus einer Verlosung über Lovelybooks, „Die Himmelskugel“ von Olli Jalonen kam zu mir als Rezensionsexemplar über die vermittelnde Agentur Literaturtest. Vielen Dank an dieser Stelle daher an die Verlage Tinte & Feder und Mare, sowie Lovelybooks und die Agentur Literaturtest für die Bereitstellung der Lese-/Rezensionsexemplare. Ich bin schon ganz gespannt darauf, in die verschiedenen historischen Epochen einzutauchen!