In den letzten Tagen habe ich „Bad At Love“ von Morgane Moncomble gelesen. Der Roman ist 2020 beim LYX Verlag in der Bastei Lübbe AG erschienen und dem Genre New Adult zuzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über die Bloggerjury.
Als Azalées Mutter stirbt, bleibt ihr nichts anderes übrig: Sie muss nach vier Jahren zum ersten Mal in ihre Heimatstadt zurückkehren. Augenblicklich holen sie dort die schrecklichen Erinnerungen an ihre Vergangenheit ein. Doch nicht nur das: Azalée lernt auch ihren neuen Nachbarn Eden kennen. Er ist sexy und geheimnisvoll, und auch wenn sie sich geschworen hat, niemals Gefühle für einen Mann zu entwickeln, berührt er sie auf eine Weise, die ihre Welt mit jedem Tag ein bisschen mehr ins Wanken bringt …
„Bad At Love“ ist ehrlich, schockierend, brutal und unglaublich gefühlvoll. Und auch wenn ich mit der Form der (leicht spoilernden) Triggerwarnung nicht ganz glücklich bin – hätte man besser lösen können – ist sie in diesem Fall ausnahmsweise mal angebracht. Richtig und wichtig ist zudem, dass am Ende Hilfsangebote für Betroffene aufgeführt werden.
Auch wenn das Setting wunderbar, die Handlung spannend und teils überraschend ist, verblassen diese Punkte, denn das Buch lebt und fällt mit seinen Charakteren. Denn gerade bei solchen Hintergrundgeschichten ist es wichtig, dass die einzelnen Protagonisten glaubhaft sind. Und dies ist der Autorin auf ganzer Linie gelungen.
So ist Azalée stark und zerbrechlich, sarkastisch und verletzlich – ein unglaublich emotionaler Charakter, zu dem man als Leser sofort eine Bindung aufbaut, den man beschützen, lieben – und ihn die Vergangenheit vergessen lassen möchte. Aber auch Nebencharaktere wie Alec oder Alyssa überzeugen auf ganzer Linie.
Gleiches gilt für den Schreibstil der Autorin, der den Leser auf eine Reise in die Köpfe der Protagonisten mitnimmt, sie behutsam an schwierige Themen heranführt und das Kopfkino sofort anlaufen lässt. Dabei gelingt es Morgane Moncomble zudem, trotz der schwierigen Themen nie die Liebesgeschichte in den Hintergrund treten zu lassen, sodass der schwierige Balanceakt zwischen Schicksalsroman und New Adult brillant gelingt.
Die Buchgestaltung überzeugt im Wesentlichen. Der Buchsatz ist gelungen, Lektorat und Korrektorat sind nur kleine Fehler durchgerutscht, die den Lesefluss nicht hemmen. Das Cover ist – wie der gesamte Buchumschlag, der mit Klappen und farbigen Coverinnenseiten aufwartet – wunderschön und hochwertig geprägt. Ein wahrer Eyecatcher!
Mein Fazit? „Bad At Love“ ist ein wunderbar gefühlvoller New Adult Roman, der durch tolle Charaktere und einen unglaublich berührenden Schreibstil glänzt – ein potentielles Jahreshighlight! Für Leser, die auch mit düsteren Themen umgehen können, bedenkenlos zu empfehlen – aber nicht unter 17 Jahren.