Vor einiger Zeit habe ich „Bella Donna Die Schöne von Florenz“ von Catherine Aurel gelesen, den ersten Teil der historischen Reihe um die „Töchter Italiens“. Das Buch ist 2021 im Penguin Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH erschienen und als historischer Roman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.

Florenz, 1469. Die Zeiten, als Cosima Bellani von Männern umschwärmt wurde, sind vorbei. Die Schönheit der alternden Kurtisane beginnt zu schwinden – und sie fürchtet um ihre Zukunft. Als die junge Adlige Simonetta sie in Liebesdingen um Rat bittet, hat Cosima eine verheißungsvolle Geschäftsidee: Sie will fortan Kosmetik herstellen, denn der Handel mit Pulver und Salben, Bleiweiß und Lippenrot floriert. Simonetta wird mit ihrer Hilfe zur schönsten Frau von Florenz – nicht nur der einflussreiche Giuliano de Medici, auch der aufstrebende Maler Sandro Botticelli liegen ihr zu Füßen. Doch dann bricht ein erbitterter Machtkampf um die Stadt aus und Cosima und Simonetta werden in eine Intrige verwickelt. Bald handeln sie nicht nur mit erlesenen Schönheitsrezepturen, sondern auch mit Geheimnissen …
„Bella Donna – Die Schöne von Florenz“ ist ein im wesentlichen gelungener Auftakt in die historische Reihe um die „Töchter Italiens“, der zwar viel Potential für Folgebände bietet, die Handlung dieses Bandes aber auch unwiederbringlich abschließt, sodass man das Buch auch gut als Standalone lesen kann.
Dabei überzeugt vor allem das brillante Setting des spätmittelalterlichen Florenz, der aufstrebenden Künstlerstadt voller illustrer Persönlichkeiten wie Sandro Botticelli und Leonardo da Vinci. Die Handlung hingegen ist zwar spannend, abwechslungsreich und hält die ein oder andere unerwartete Wendung für den Leser bereit, bleibt insgesamt aber hinter den Erwartungen zurück. So verliert die Autorin hier etwas die Schwerpunktsetzung, führt viel zu lang in die Geschichte ein, während die im Klappentext prominent dargestellte Intrige, der Machtkampf um die Stadt kaum Bedeutung gewinnt, teils einfach per Zeitsprung übersprungen wird. Gerade die stärkere Einbindung in den historischen Kontext, eine stärkere Konzentration auf die spannenden, politischen Vorgänge hätte hier das Buch noch besser und zu einem absoluten Highlight gemacht, das sich positiv aus der Masse abgehoben hätte.
Die einzelnen Charaktere sind im Wesentlichen dreidimensional angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Dabei überzeugen vor allem Sandro als Sympathieträger des Romanes und Fioretta, während Simonetta anfangs etwas blass bleibt – und Marco sehr schnell gar keine Rolle mehr spielt.
Die Buchgestaltung überzeugt hingegen auf ganzer Linie. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben sauber gearbeitet, das Covermotiv zieht sich über den ganzen Buchumschlag und ergibt ein tolles Gesamtbild. Dabei ist das Cover zudem hochwertig geprägt, mit Klappen und farbigen, toll aussehenden Coverinnenseiten versehen.
Mein Fazit? „Bella Donna – Die Schöne von Florenz“ ist ein gelungener Reihenauftakt, der vor allem durch ein tolles Setting punkten kann, aber auch leichte Schwächen und Längen in der Handlung aufweist. Für Liebhaber des Genres bedenkenlos zu empfehlen – auch als Standalone lesbar.