[FBM2022] Tag 4 – Viel Licht und wenig Schatten

Gestern fand der in jedem Jahr chaotischte Messetag statt: der Samstag – teils war in den Gängen gar kein Durchkommen mehr. Umso erfreuter war ich, dass ich mein Programm nahezu komplett erledigen und so einen schönen und erfolgreichen Messetag verbringen konnte, mit: Diane Kruger, Vince Ebert, Liao Yiwu, Palina Rojinski, Markus Heitz, Lena Kiefer, Stella Tack, Anna Benning und Anne Lück.

Dabei war mein Programm im Wesentlichen zweigeteilt, am Vormittag ein abwechslungsreicher Strauß an Veranstaltungen – und nachmittags ging es dann zu Signierstunden und Meet & Greets. Den Beginn machte dabei Weltstar Diane Kruger, die auf dem Blauen Sofa ihr Kinderbuch „Dein Name“ vorstellte, und über ihre eigene Kindheit und ihre Tochter sprach. Ein unglaublich toller Auftritt, der mich eigentlich dazu inspirierte, spontan ihre Signierstunde mit einzuplanen – doch dazu später mehr ;).

Danach ging es weiter zur ARD-Bühne, auf der Vince Ebert Platz nahm und im Gespräch mit Tobias Ranft sein Buch „Lichtblick statt Blackout“ vorstellte. Mit dem Moderator entbrannte dabei eine Diskussion über Klima-, Umweltschutz, Atomkraft und fossile Energien sowie den Innovationsstandort Deutschland, die teils etwas aus dem Ruder lief, aber nichtsdestotrotz sehr interessant war.

Zum Abschluss des Veranstaltungsblocks stellte auf der ARD-Bühne der frühere Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels Liao Yiwu sein Buch „Wuhan“ vor, ein hochaktueller Dokumentarroman über die Pandemiezeit in China. Aus der deutschen Ausgabe las dabei die Schauspielerin und Sprecherin Johanna Marx.

Am Nachmittag – und teils zwischendurch auch schon am Vormittag – zog es mich dann zu Signierstunden und Meet & Greets. Erstaunlicherweise – und erfreulicherweise – gelang es mir dabei, mein vorgeplantes Programm komplett einzuhalten. So konnte ich Lena Kiefer, Stella Tack und Anna Benning (links) treffen, eine Signierstunde von Anne Lück (mitte) für Knaur besuchen und am großen Signiermarathon teilnehmen, bei dem ich Markus Heitz und Palina Rojinski (rechts) traf. Letztere signierte dort ihr Buch „Folge deinen Sternen“, und nahm sich Zeit für Fotos und ihre Fans – absolut sympathisch. Leider konnte ich mir jedoch kein Buch von Diane Kruger signieren lassen, da wenige Personen, bevor wir dran gewesen wären, die Stunde abgebrochen wurde – unglaublich schade. Dies war aber der einzige Wermutstropfen an einem sonst wunderschönen Messetag.

Heute steht zum Abschluss noch einmal ein eher ruhiger Tag an, mit einigem an Programm, aber eigentlich keinen Signierstunden mehr. Doch dazu dann, wie üblich, später oder am morgigen Tag mehr :).

[FBM2022] Tag 2 – Von Weltmeistern und Weltverbesserern

Gestern fand auch schon der zweite Messetag der Frankfurter Buchmesse statt. Dieses Mal standen für mich Veranstaltungen mit Sven Pfizenmaier, Maja Göpel, Wolodymyr Selenskyj, Philipp Lahm, Prof. Dr. Yurdagül Zopf und Sheila Blanco auf dem Plan – insgesamt also wieder ein eher ruhiger Tag, bei dem ich noch Zeit hatte, durch die Hallen zu stöbern.

Den Anfang machte – auch dies Tradition – die Verleihung des Aspekte Literaturpreises 2022 für das beste literarische Debüt auf dem Blauen Sofa. In diesem Jahr ging der Preis an Sven Pfizenmaier für seinen Roman „Draußen feiern die Leute“ (Kein & Aber), ein spannend klingender bunter Genremix aus Coming of Age, Dorfroman, Mystery und magischer Realismus – und das alles in der niedersächsischen Provinz.

Im Anschluss, nach einer kurzen Pause, wieder eine Veranstaltung auf dem Blauen Sofa – aber absolutes Kontrastprogramm. Maja Göpel, Politökonomin und Nachhaltigkeitsexpertin, stellte ihr neues Buch „Wir können auch anders: Aufbruch in die Welt von morgen“ (Ullstein Verlag) vor und beschrieb, wie gemeinsam die Transformation in eine zukünftige Gesellschaft möglich ist – eine Botschaft, die Mut macht.

Mittags stand dann das emotionale Highlight auf dem Plan. Bei einem Treffen zur Zukunft der ukrainischen Buchbranche und Literatur wurde eine am Vortag aufgenommene Rede von Präsident Wolodymyr Selenskyj für die Frankfurter Buchmesse eingespielt – sehr ergreifend und bewegend. Die Standing Ovations des vollbesetzten Saales mit einigen hundert Leuten, von denen nicht wenige Tränen in den Augen hatten, – nur ein schwaches, aber nichtsdestotrotz wichtiges Zeichen der Solidarität.

Am Nachmittag hatte ich nur noch eine Veranstaltung – und die war weltmeisterlich. Philipp Lahm und Prof. Dr. Yurdagül Zopf stellten das gemeinsame Werk „Gesund kann jede*r – Mein Weg für einen aktiven Lebensstil“ (Südwest Verlag) vor. Dabei plauderte Philipp Lahm aus der Zeit seiner Karriere, der Transformation zum Leben danach und wie es ihm gelungen ist, dauerhaft (zumindest größtenteils) fit und gesund zu bleiben.

Den Messetag ließ ich im Anschluss noch bei einem gemütlichen Konzert im Ehrengastpavillon ausklingen. Die spanische Musikerin Sheila Blanco, klassisch ausgebildete Sängerin und Pianistin – was man in jedem Ton merkte, trug Stücke aus ihrem Album „Cantando a las poetas del 27“ vor, ene Hommage an eine Gruppe von Poetinnen, die Vorreiter von Frauen in der Lyrik waren, und widmete dabei die Stücke jeweils einer Dichterin, zu der sie kurz dann auch noch deren Lebensgeschichte und ihre Intention hinter dem Lied vortrug.

Heute steht der erste Publikumstag auf der Messe an – und es wird voll. Mit dabei sind heute unter anderem Dmitri Glukhovsky, Vanessa Mai und Isabel Kritzer. Doch dazu dann später – oder morgen – mehr :).

[FBM2022] Tag 1 – Von Malern und Meistern ihres Fachs

Gestern stand endlich der erste Messetag der Frankfurter Buchmesse an. Mein Besuch stand ja bis ganz zuletzt auf der Kippe, aber nachdem ich als Punktlandung Dienstag vollständig von der Coronainfektion genesen und auch negativ getestet war, verschlug es mich doch noch rechtzeitig nach Frankfurt – zu einem Tag mit Leon Löwentraut, Sarah Sprinz, Kim de l’Horizon und Donna Leon. Den Vormittag nutzte ich dabei noch, mich zu akklimatisieren, den Pressebereich aufzusuchen und durch die Hallen zu schlendern, bevor dann am Nachmittag für mich das Programm traditionell mit einer Veranstaltung des Trägers des frisch verliehenen Buchpreises begann. Kim de l’Horizon stellte dabei auf der ARD Bühne im Gespräch mit Cécile Shortmann den prämierten Debütroman „Blutbuch“ vor und sprach über die Solidaritätsaktion mit iranischen DemonstrantInnen bei der Preisverleihung am vergangenen Montag.

Am Nachmittag dann unzweifelhaft eines der Highlights der diesjährigen Messe. Der – polarisierende – Kunstshootingstar Leon Löwentraut stellte am Stand von teNeues seinen, beim gleichen Verlag erschienenen, edlen Bildband seiner bisherigen Arbeiten vor – mit anschließendem Meet and Greet und Signierstunde. Und ich konnte einfach nicht widerstehen. Zwar bin ich nicht zwingend ein Fan moderner Kunst, Leons Arbeiten sind jedoch unglaublich farbintensiv und – vor allem – das Buch wunderschön, sodass ich mir spontan eines zugelegt und das Buchmessebudget und den Platz im Koffer damit bereits arg strapaziert habe.

Da sich Leon zudem fast 90 Minuten verspätete – für niemand anderes hätten die Leute wohl so lange gewartet und ihre Messepläne umgeschmissen -, fiel leider auch meine im Anschluss geplante Veranstaltung ins Wasser: ein Talk mit Sarah Sprinz und Marie Graßhoff über queere Charaktere in Jugendbüchern. Immerhin gelang es mir jedoch noch rechtzeitig, im Anschluss Sarah Sprinz abzupassen und mir von ihr die drei Bände von „Dunbridge Academy“ signieren zu lassen. Glückwunsch an dieser Stelle übrigens zu Platz 1, 5 und 16 gleichzeitig auf der dieswöchigen Spiegelbestsellerliste im Bereich Belletristik/Paperback für die Trilogie.

Den Abschluss machte dann eine absolute Ikone, eine Meisterin ihres Fachs. Donna Leon stellte auf dem Blauen Sofa ihr neuestes Buch „Ein Leben in Geschichten“ vor und plauderte aus der Vergangenheit, aus ihrer Zeit in China und dem Iran, darüber, wie es sie nach Italien verschlagen hat und wie sie Land und Leute dort liebengelernt hat. Ein wirklich gelungener Ausklang des Tages. Auch den heutigen Tag werde ich noch einmal ruhig angehen lassen, bevor ab Morgen dann mit Beginn der Pulikumstage der Messetrubel nochmal gehörig an Fahrt aufnimmt.

Und zum Ende des Beitrags hier nochmal ein Bild mit Leons wunderbarem Buch, damit rüberkommt, wie edel es gestaltet ist – und dass mir somit wirklich keine Wahl blieb :).

[LBM2022] Wir lesen trotzdem – Teil 3

Kurz vor Ostern möchte ich Euch noch die seit langem versprochene Ausbeute der nicht stattgefundenden Leipziger Buchmesse 2022 zeigen, die ich auf den diversen Ersatzversanstaltungen gesammelt und bei Stadtbummeln gekauft habe – mit Katharina Bendixen, Michael Mittermeier, Dylan Farrow und Louis Bayard.

Als nach der Veranstaltung auf dem Blauen Sofa Michael Mittermeier verkündete, noch kurz für Signaturen zur Verfügung zu stehen, konnte ich nicht anders und musste mir spontan „Nur noch eine Folge! – Fernsehen von A bis Zapped“ von ihm kaufen – gleiches galt, als auf der Buchmesse Popup signierte Werke des mit farbigen Buchschnitt versehenen Jugendbuchs „Taras Augen“ von Katharina Bendixen verkauft wurden. Auf der gleichen Messe erhielt ich zudem ein Leseexemplar von „Der denkwürdige Fall des Mr. Poe“ von Louis Bayard – vielen Dank an dieser Stelle auch nochmal an den Insel Verlag / Insel Taschenbuch. Schließlich erwarb ich auf einem Bücherbummel nun endlich doch einmal den ersten Band der „Hush“-Dilogie von Dylan Farrow – das Cover ist einfach göttlich!

Natürlich gab es auch noch das ein oder andere Goodie und die ein oder andere Leseprobe, die ich mitgenommen habe. Zudem gönnte ich mir beim Stadtbummel auch noch ein neues Notizbuch und einige weitere Kleinigkeiten wie eine Tasche von Bambi und tolle Magnetlesezeichen. Sehen die Sachen nicht toll aus?

Mögt Ihr Notizbücher ebenso wie ich? Welches durfte zuletzt bei Euch einziehen?

[LBM2022] Wir lesen trotzdem – Teil 1

Heute möchte ich mit Euch einen ersten Bericht meines Aufenthalts in Leipzig teilen, denn trotz der ausgefallenen LBM feiert die Stadt unter dem Motto „wir lesen trotzdem“ das Buch. Diesmal berichte ich nicht chronologisch nach Tagen, sondern thematisch. Den Anfang macht das Blaue Sofa mit Michael Mittermeier, Lucy Fricke, Rainald Grebe und Ulinka Rublack.

Schon kurz nach der Ankündigung, dass das Blaue Sofa trotz Absage der Messe auch in Leipzig an zwei Tagen Station machen und sogar vor Publikum aufzeichnen wird, habe ich begonnen, das Programm zu durchforsten und bin an beiden Tagen fündig geworden. Ungeplant ergab sich dabei sogar an beiden Tagen das gleiche Muster: ein komödiantischer Termin, begleitet von einem ernsteren, literarischen oder wissenschaftlichen Thema.

So besuchte ich an dem ersten Tag die Präsentation von Rainald Grebes Autobiografie „Rheinland Grapfefruit. Mein Leben“, bevor Ulinka Rublack ihr monumentales Werk „Die Geburt der Mode. Eine Kulturgeschichte der Renaissance“ vorstellte. Am zweiten Tag begann mein Programm mit der Bestsellerautorin Lucy Fricke, die den hochspannend klingenden Roman „Die Diplomatin“ präsentierte und auch schon eine Verfilmung anteaserte, bevor als absolutes Highlight Michael Mittermeier sein Buch „Nur noch eine Folge!: Fernsehen von A bis Zapped“ vorstellte. Unglaublich lustig – und unglaublich sympathisch, stand er doch im Anschluss auch noch für Fotos und Autogramme zur Verfügung.

Damit endete auch schon das Blaue Sofa für mich. Die Berichte zu den anderen, kleinen Messen und Festivals, Shoppingtouren und Stadtbummeleien folgen dann in den nächsten Tagen. Bis dahin – schöne Grüße aus Leipzig und bleibt gesund!

[FBM2021] Tag 1 – Ein Tag, ganz im Zeichen von Fanliebe und Hochkultur (Teil 1)

Den heutigen Messebericht habe ich aus guten Gründen (Ihr werdet es später sehen) zweigeteilt. Im ersten Teil möchte ich auf die Veranstaltungen eingehen, die ich an dem Tag besucht habe – mit Antje Ravik Strubel, Florian Schröder, Dmitry Glukhovsky, Eva Menasse, Lena Anlauf und Vitali Konstantinov – bevor ich im zweiten Teil meinen persönlichen Fanboy-Moment hatte. Doch dazu später mehr.

Nach einem etwas zähen Einlass und einer gemütlichen Tour durch Halle 3.0 (vielen Dank an den Ravensburger Buchverlag) für den tollen Jutebeutel), begann mein Messeprogramm traditionell mit der Präsentation des Buchpreisträgers auf dem Blauen Sofa. Antje Ravik Strubel, die für ihren Roman „Blaue Frau“ prämiert wurde, stellte das Buch vor, sprach über das Schreiben an und für sich und las eine kurze Episode aus dem Roman.

Auch meine zweite Veranstaltung führte mich zum Blauen Sofa. Im Gespräch mit Jo Schück stellte der Satiriker Florian Schröder sein Werk „Schluss mit der Meinungsfreiheit! Für mehr Hirn und weniger Hysterie“ vor und diskutierte unter anderem über die Zerschlagung von Facebook, die Wichtigkeit der Meinungsfreiheit in Abgrenzung zur Privatsphäre und die heute erneut hochgekochte Diskussion zur Einladung rechter Verlage auf der Buchmesse – ein hochemotionales Thema, das mich bereits früh am Tag erreichte, als das offizielle Statement der Messe über den Presseverteiler bei mir hereinflatterte.

Das Nachmittagsprogramm führte mich, nachdem ich Halle 3.1 erkundet habe, dann zur etwas abgelegenen ARD-Bühne, die im wunderschönen Festsaal ihren Platz gefunden hat. Dort stellte Eva Menasse ihren Roman „Dunkelblum“ vor, der das Leben in der gleichnamigen, fiktiven Gemeinde Generationen nach einem Massaker im Zweiten Weltkrieg thematisiert. Im Gespräch mit Bärbel Schäfer diskutierte die Autorin über Erinnerung, kollektives Schweigen und Zusammengehörigkeit – sehr spannend! Das Buch ist sicherlich auf mehr als einer Wunschliste gelandet.

Bevor es zur letzten Veranstaltung ging, traf ich mich mit alten Bekannten, mit der Lektorin und (in dem Fall vor allem) Autorin Lena Anlauf und dem Illustrator Vitali Konstantinov, die am Stand des Homunculus Verlags ihr gemeinsames Buch „Bartgeschichten“ bestaunten, das ich damals im Crowdfunding unterstützt habe (und endlich mal auf dem Blog besprechen muss). Ich bin schon ganz gespannt, was das nächste Projekt der beiden wird – und wäre natürlich auch wieder mit dabei :).

Zum Abschluss des Tages wurde es international. Dmitry Glukhovsky, Autor der bekannten „Metro“-Reihe, stellte im Gesprächsformat „Die 30-Minuten-WG“ für Stern und Penguin Random House seinen neuesten, postapokalyptisch-dystopischen Roman „Outpost – Der Posten“ vor, der in einem Russland nach einem Bürgerkrieg spielt und zwischen den Zeilen voller Russlandkritik steckt – ein absoluter Höhepunkt zum Tagesende. Neben dem zweiten Teil des Berichts – und den anderen Tagesposts – folgt im Laufe der Woche auch noch ein Post mit Messeimpressionen, in dem ich Euch noch viele weitere Bilder zeige :).

[LBM2021] Tag 4: Ein tröstlicher Abschluss

Viel zu schnell endete am gestrigen Sonntag wieder die Leipziger Buchmesse 2021, auch wenn rückblickend ebenfalls für dieses Jahr gilt, dass die Online-Veranstaltungen eine wirkliche Buchmesse, die Atmosphäre, das Flair und alles, was dazugehört, nur unzureichend ersetzen können. Dennoch – besser als nichts. Und so besuchte ich auch am Sonntag noch einmal vier Veranstaltungen, die immerhin in einem absoluten Highlight gipfelten.

Den Anfang machte jedoch erst einmal ein „Behind the Scenes“-Interview des LYX Verlages zum Thema Coverdesign. Spannend und aufschlussreich zeigte eine Designerin der Grafikabteilung in wenigen Abbildungen den Weg von der ersten Idee zum fertigen Cover – passenderweise zu einer der Buchreihen, die ich sehnsüchtig erwarte. „Dunbridge Academy“ ist so zielgerichtet auf mich zugeschnitten, bedient meherere meiner liebsten Tropes und wandert daher nächstes Jahr unbedingt in mein Bücherregal. Ich zähle bereits die Tage!

Im Anschluss sah ich mir die für mich letzte Veranstaltung auf dem Blauen Sofa an. Thea Dorn, Gastgeberin des Literarischen Quartetts, stellte ihren neuesten Roman vor. „Trost: Briefe an Max“ ist ein Postkartenroman, der sich mit Tod, Trauer aber auch – titelgebend – mit Trost beschäftigt. Ein spannendes Buchformat zu einem wichtigen Thema, sehr innovativ – und überzeugend vorgestellt (hier merkte man Thea Dorn ihre starke Medienpräsenz an).

Am frühen Abend ging es mit der Präsentation einiger ausgewählter Neuigkeiten aus dem Herbstprogramm der Verlagsgruppe Droemer Knaur weiter. Der Journalist Volker Stephan stellte auf Youtube in sehr humoristischer Weise die Werke von Jochen Schweizer, Charlotte von Feyerabend, David Kraus, S. J. Bennett, Christopher Schlicht und Maximilian Bode vor. Leider war dabei die Belletristik etwas unterrepräsentiert – hier hätte ich mir über das Buch von S. J. Bennett hinaus noch etwas mehr populäre Literatur in der Präsentation gewünscht.

Zum Abschluss des Tages – und der Messe – das angekündigte Highlight. Die amerikanische Bestsellerautorin Emma Scott veranstaltete einen Livestream für den LYX Verlag und sprach über ihre Bücher, das Autorensein und stellte sich den unzähligen Fragen der Zuschauer, die den Chat im Sekundentakt fluteten. Absolut sympathisch und auf dem Boden geblieben – ein wirklich toller Auftritt.

Damit endete die Leipziger Buchmesse in diesem Jahr für mich – und die Berichte für Euch. Als kleine Vorankündigung gibt es in einigen Tagen aber noch einen kleinen Neuzugangspost mit den zwei Büchern, die ich mir auf der Messe gekauft habe – also lasst Euch überraschen. Eines habe ich in den Berichten ja bereits geteasert :D.

[LBM2021] Tag 3: „Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“

Gestern stand auch schon der vorletzte Messetag an – und das Goethe-Zitat im Titel beschreibt gut die gegensätzlichen Stimmungen, die mich über den Tag in den Veranstaltungen erwarteten.

Dabei begann der Tag ganz entspannt mit einer Verlosung beim LYX Verlag, bevor ich erneut einer Diskussion und Gesprächsrunde lauschte, die von der HTWK Leipzig organisiert wurde. Moderiert von einer Studentin plauderte Nina MacKay über ihre Bücher, kommende Projekte und über das Autorensein an sich. Wie immer ein absolutes Highlight. Auch im Anschluss ging es um das Autorensein, denn April Dawson und Kara Atkin schilderten in den Instagram-Stories des LYX Verlags ihre Anfänge als Autor, ihre ersten Erfolge und ihre ultimativen Schreibtipps.

Am späten Nachmittag stand jedoch das eine emotionale Extrem an. Die gefeierte und prämierte Krimiautorin Zoë Beck stellte ihr neuestes Buch, einen Titel bei Reclam, namens „Depression. 100 Seiten“ vor. Dabei berichtete sie eindrücklich im Gespräch auf dem Blauen Sofa von ihren eigenen Erfahrungen, ihrer Erkrankung und den Folgen, die dies auf ihr berufliches und privates Leben und Umfeld ausübt. Sehr emotional – und viel zu selten beleuchtet. Und so ist es nur zu begrüßen, dass das ZDF, einer der Mitinitiatoren des Blauen Sofas, im Zuge des Gesprächs durch den Moderator auch eine Sondersendung des „Aspekte“-Formats zum Thema Depression ankündigte.

Zum Abschluss des Tages dann das andere Extrem. Im Livestream für den LYX Verlag sprach Anne Pätzold zwar auch über ihre Bücher, aber genauso häufig über ihre große Liebe zu K-Pop, zu Manga, Anime und allem, was damit zusammenhängt. Marketingtechnisch vielleicht nicht ideal, aber unglaublich sympathisch und authentisch – wobei ich mir aber zumindest einen kleinen Leseabschnitt gewünscht hätte. Damit endete auch bereits der Samstag – und das Ende der Messe ist in Sicht. Was ich am heutigen Sonntag erlebt habe – oder noch erlebe – darüber dann morgen mehr :).

[LBM2021] Tag 2: Von Grenzen und ganz großen Gefühlen

Gestern stand bereits der zweite Tag der Leipziger Buchmesse an. Nachdem der erste Tag ja noch etwas kulturlastig war, spiegelte der Messefreitag meinen persönlichen Lesegeschmack besser wieder und wurde auch von zwei meiner absoluten Lieblingsautorinnen eingerahmt: Bianca Iosivoni und Stella Tack.

Wie angedeutet, begann der Tag mit Bianca Iosivoni, die zusammen mit Morgane Moncomble vom LYX Verlag per Instagram-Stories zum Thema Schreibroutinen interviewt wurde – ein spannender Einblick in den Alltag der beiden. Auch im Anschluss blieb ich bei einer Autorin des Verlags und – die Brücke zum Vortag schlagend – lauschte einer Lesung und Buchpräsentation von Anabelle Stehl, die von einer Studentin der HTWK Leipzig zu ihrem neuesten Roman „Breakaway“ interviewt wurde – hochspannend und supersympathisch. Bewundernswert, wie es ihr gelungen ist, als Bloggerin mit ihren Debütprojekten direkt zu einem so renommierten Verlag zu kommen.

So ganz ohne Kultur und Politik kam der Tag dann allerdings doch nicht aus. Am Nachmittag sah ich mir ein Gespräch auf dem Blauen Sofa zum Buch „Grenzerfahrungen“ an. Der Autor – und Bundestagspräsident – Dr. Wolfgang Schäuble diskutierte mit der Moderatorin Vivian Perkovic über aktuelle politische Entwicklungen, über sein Buch und über die Gesellschaft und knüpfte so nahtlos an die Diskussion vom Donnerstag zwischen Gesine Schwan, Michael Seemann und Bernd Stegemann an. Einziges Ärgernis: Die nicht ganz klaren Startzeiten und inhaltlichen Änderungen der Veranstaltungen auf dem Blauen Sofa, die sehr starken Schwankungen zu unterliegen scheinen. So startete auch die Diskussion mit Wolfgang Schäuble deutlich früher als angekündigt. Glücklicherweise kann man in Digitalformaten zurückspulen …

Zum Abschluss des Tages lud die Verlagsgruppe Droemer Knaur zum Romance Talk. Moderiert von Tina Lurz standen Nina Bilinszki, Lilly Lewis und – wie schon erwähnt – Stella Tack per Livestream Rede und Antwort. Unglaublich humorvoll sprachen sie über ihre Bücher, nahmen an lustigen Spielen teil und interagierten untereinander und mit den Zuschauern. Die leichten technischen Probleme taten dabei der tollen Stimmung keinen Abbruch. Mit diesem Highlight endete der Freitag, sodass die Hälfte der Messe bereits hinter mir lag. Doch auch am dritten Tag standen wieder einige tolle Veranstaltungen auf dem Programm – doch dazu morgen mehr =).

[LBM2021] Tag 0 und Tag 1: Ein Kickoff der anderen Art

Gestern startete die diesjährige Leipziger Buchmesse. Okay, das stimmt so nicht – sondern lediglich das Lesefestival „Leipzig Liest Extra“ und viele Veranstaltungen von Verlagen, die ein Messeersatzprogramm im Digitalen veranstalten. Und auch wenn dies die Messe einfach nicht ersetzen kann, habe ich trotzdem an einigen Veranstaltungen teilgenommen und werde dies auch in den nächsten Tagen noch tun. Alles, in der Hoffnung, dass diese LBM die letzte große Messe ist, die ausfällt, und wir uns spätestens im Herbst in Frankfurt alle wiedertreffen können.

Für mich begann der Veranstaltungsreigen im Übrigen bereits einen Tag vorher, mit den Kickoff-Veranstaltungen der „Buchmesse@home“ der Bastei Lübbe AG zum Thema „Mut“. So wurden zuerst die Autorinnen Anne Prettin („Die vier Gezeiten„) und Ulla Mothes („Geteilte Träume„) von Margarete von Schwarzkopf über ihre neuen Familiensagen interviewt, die beide auch dunkle und spannende Kapitel der deutschen Geschichte abdecken. Im Anschluss wurde mit dem ersten Band der „Underworld Chronicles“ eine neue Urban-Fantasy-Reihe von Kelly Oram vorgestellt, die diese mit ihrem Mann Josh zusammen unter dem Pseudonym Jackie May veröffentlicht. Spannend, fantastisch – und ein absolutes Must-Read. Band 1 ist danach direkt in meinen Warenkorb gehüpft.

Verglichen zu dem Vorabend war der erste „offizielle“ Messetag dagegen für mich relativ ruhig – und etwas kulturlastiger. So startete ich in den Tag mit einem Gespräch auf dem Blauen Sofa. Bénédicte Savoy referierte zum Thema Kulturerbe, Kunstraub und Beutekunst und stellte ihr neuestes Buch „Afrikas Kampf um seine Kunst“ vor. Im Anschluss sah ich mir Interviews auf dem LYX-Kanal mit Sarah Sprinz und Anabelle Stehl zum Thema „Uni-Setting in New-Adult-Romanen“ an. Faszinierend, wenn man bedenkt, dass Anabelles Romane entgegen dem üblichen Trend in Deutschland spielen. [Spoiler alert: Auch an Tag zwei der Buchmesse begleiteten mich Anabelles Bücher :)]

Für den Abschluss des Tages sorgte eine hochpolitische Diskussion auf dem Blauen Sofa. Gesine Schwan, Michael Seemann und Bernd Stegemann diskutierten zur Frage „Wie verändern Plattformen die Demokratie?“. Moderiert von Vivian Perkovic, entstand schnell ein sehr lebhaftes Gespräch über Globalisierung und den Fokus auf kleine Communitys, über Vor- und Nachteile großer Plattformen und deren Macht im vorpolitischen Raum. Teils sehr theorielastig war es doch anrührend zu sehen, wie stark und vehement Gesine Schwan versuchte, den Wert von Kommunikation wieder in den Fokus allen Handelns zu rücken.

Damit endete auch schon mein Messetag, der mich sehr entspannt zurück- und mich sogar das Gedränge, die Müdigkeit und Schmerzen einer Livemesse vermissen ließ. Wie sah das bei Euch aus? Habt Ihr überhaupt Veranstaltungen der Messe besucht?