[Buchgedanken] Terry Brooks: „Die Erben von Shannara 3 – Elfenkönigin“ (Die Shannara Chroniken)

Schon vor einiger Zeit habe ich „Die Erben von Shannara 3 – Elfenkönigin“ gelesen. Das Buch ist in der mir vorliegenden Ausgabe 2018 bei Blanvalet erschienen, die deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1997 in zwei Bänden unter den Titeln „Die Elfenkönigin von Shannara“ und „Die Verfolgten von Shannara“. Die Originalausgabe wurde 1992 unter dem Titel „The Elf Queen of Shannara“ bei Ballantine, New York veröffentlicht. Der Roman ist mittlerweile der sechste neuaufgelegte Band aus dem Shannara-Universum und – wie auch die anderen Bücher – dem Genre der (dystopischen) High-Fantasy zuzuordnen. Die Rezensionen zu den Vorgängerbänden können hier abgerufen werden: Band 1, Band 2, Band 3, Band 4, Band 5.

51-vtVVr5aL._SX332_BO1204203200_Die Aufgaben, die der Geist des Druiden Allanon den Nachfahren der Ohmsfords übertragen hat, erweisen sich als nahezu unerfüllbar. Walker Boh verliert auf der Suche nach dem schwarzen Elfenstein fast sein Leben, und Par und Coll Ohmsford wurden auf der Suche nach dem geheimnisumwobenen Schwert von Shannara voneinander getrennt. Währenddessen hat Wren Ohmsford endlich die verschollenen Elfen auf einer einsamen Insel entdeckt. Doch belagert von Dämonen ist auch die neue Heimat der Elfen dem Untergang geweiht. Lediglich die Prophezeiung einer Seherin vermag die Hoffnungen des einst so mächtigen Volkes noch am Leben zu erhalten.

„Elfenkönigin“ ist der dritte Band der „Erben von Shannara“-Reihe, und eingebettet in das große Epos um die Geschichte der Vier Lande und ihrer Völker. Das Buch setzt nahtlos an die Handlung des Vorgängerbandes an und liefert dem Leser genau das, was er erwartet. Terry Brooks hat mit dem Shannara-Universum großartige High-Fantasy geschaffen, die im Gesamten überzeugt. Stück für Stück, Buch für Buch erfährt man mehr über die Geschichte der Völker, über die Geschichte der Welt und der einzelnen Personen.

Da stört es kaum, dass aus meiner Sicht erneut die Schwerpunktsetzung etwas misslungen ist – was allerdings auch aufgrund der Fehler in den Vorgängerbänden nicht anders ging. Ich hätte mir etwas mehr Durchmischung, etwas mehr Par und Coll und Walker, etwas weniger Fixierung auf Wren Ohmsford und ihre Reise gewünscht. Nichtsdestotrotz ist „Elfenkönigin“ aus meiner Sicht besser als der Vorgänger, vielleicht der stärkste Band der „Erben“-Reihe. Er vervollständigt das Magiekonzept, erzählt die Geschichte des einst so mächtigen Volkes der Elfen und fügt den schillernden Gestalten auch Schwächen und negative Eigenschaften bei.

Gleichsam hat mich auch die Hauptprotagonistin Wren vollends überzeugt – als eine der besten Figuren der ganzen Romanreihe. Sie hat nicht nur Stärken und Schwächen und entwickelt sich weiter, Terry Brooks gelingt es auch, ihre Gefühle und Gedanken, ihre Zweifel, ihre Wut und Verlassenheit für den Leser greifbar und fühlbar zu machen.

Der Spannungsbogen wird die ganze Zeit gehalten, überraschende Wendungen und Spannungsspitzen sorgen für eine Achterbahnfahrt für den Leser. Neben dem Weltenbau überzeugen auch die Beschreibungen und das Setting , das mal wieder einen neuen, anderen Ort aus dem Shannara-Universum präsentiert.

Die Buchgestaltung ist erwartungsgemäß gut, das Cover hochwertig geprägt. Es fügt sich perfekt in die Reihe ein und sorgt für einen hohen Wiedererkennungseffekt, ist zudem eines der besten Cover der bisherigen sechs Romane. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben ebenfalls sehr gut gearbeitet.

Mein Fazit? „Die Erben von Shannara 3 – Elfenkönigin“ ist, wie erwartet, gelungene High-Fantasy, ist Teil eines der wohl besten Buchuniversen, das je geschaffen wurde und das sich auch vor den Werken von Tolkien oder anderen Fantasy-Größen nicht verstecken muss. Tolle Charaktere, ein überzeugendes Setting und ein brillanter Weltenbau sorgen für Spannung beim Leser. Für Fantasyliebhaber bedenkenlos zu empfehlen – auf meinem SuB befinden sich daher bereits die nächsten drei Bände der Reihe.

In der nächsten Woche folgen dann voraussichtlich die Besprechungen zweier Rezensionsexemplare, die unterschiedlicher nicht sein könnten – seid gespannt! 🙂