[Buchgedanken] Diana Menschig: „Die Legende vom letzten Bücherjäger“

Vor kurzem habe ich auch „Die Legende vom letzten Bücherjäger“ von Diana Menschig gelesen. Das Buch ist 2023 im Atlantis Verlag in der Kampa Verlag AG erschienen und als fantastisches Jugendbuch einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Eine Hafenstadt, am Hang gelegen, wo die Kaufleute in Villen leben. Zwei Leuchttürme und eine Burg schmücken die Meeresbucht. Hier ist Jelto im Dienst der Fürstin unterwegs – als Bücherjäger: Jelto hat die besondere Gabe, Papier, Leder, sogar Tinte riechen zu können. Seine Aufgabe ist es, in Häuser einzudringen und Bücher ausfindig zu machen, denn Bücher, das weiß in Brück jedes Kind, sind gefährlich und daher verboten. Die Bücherjäger schwärmen nachts aus und treffen sich am nächsten Morgen, um die gesammelten Bücher zu verbrennen. Sie beschützen die Bewohner Brücks, denkt Jelto, denn so wurde es ihm sein Leben lang erzählt. Eines Abends bekommt er einen geheimnisvollen Auftrag: In einem Kontor im Hafen soll ein ganz besonders magisches Buch versteckt sein. Danach ist in Jeltos Leben nichts mehr wie zuvor. Er weiß nicht, wem er noch trauen kann – bis er die Drachenzüchterin Wyona kennenlernt. Auch Wyona besitzt Bücher, denn die sind, so beginnt Jelto zu verstehen, alles andere als gefährlich …

„Die Legende vom letzten Bücherjäger“ ist ein fantastisches Jugendbuch, das vom Verlag für Leser ab zwölf Jahren empfohlen wird. Dabei ist der Roman derzeit ein Standalone und kann so auch gut gelesen werden, die offenen Handlungsstränge und Fragen, die Welt insgesamt bieten aber durchaus Potential für diverse Pre- und Sequels. Ich würde mich jedenfalls freuen, in die von Diana Menschig geschaffene Welt mit einem weiteren Buch zurückzukehren.

Die Handlung ist kurzweilig und abwechslungsreich und wartet auch immer mal wieder mit unerwarteten Wendungen auf, teilweise ist sie mir aber zu unlogisch und zum Ende hin auch etwas antiklimaktisch und reibungsarm, hier hätte man, auch im Hinblick auf die Zielgruppe, durchaus etwas mehr Spannung erwarten können. Abgesehen davon sind die Handlung und die damit verbundenen Problemkreise durchaus altersgerecht und setzen sich aus einem Potpourri jugendtypischer Themen und der fantastischen Grundidee zusammen.

Das Setting vermag – im Wesentlichen – zu überzeugen. So entführt Diana Menschig den Leser nach Brück, eine Hafenstadt in einer nicht näher benannten Welt, die genretypisch mittelalterlich angehaucht ist. Auch wenn mich die Stadtgeschichte von Brück nicht vollends überzeugen, ich die Entwicklung nicht nachvollziehen konnte, ist doch der Einsatz beim Weltenbau hier zu würdigen, werden doch Stadt und Welt mit einer Historie versehen, sodass ein komplexes Gesamtbild entsteht.

Die einzelnen Figuren sind durchaus vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Zwar fehlt mir, insbesondere, aber nicht nur bei Jelto, teils die emotionale Auseinandersetzung mit den Geschehnissen, insgesamt kann der Cast aber durchaus punkten, wobei Rona und Quibus am stärksten brillieren. Diana Menschigs Schreibstil ist dabei leicht und flüssig zu lesen, altersgerecht und lässt das Kopfkino sofort anlaufen.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben sauber gearbeitet, der Buchdeckel ist mit toll gestalteten, aber leider nicht farbigen Coverinnenseiten versehen. Das Covermotiv, das leider zum Buchrücken unterbrochen und auf der Coverrückseite wieder aufgegriffen wird, ist hingegen farblich ein absoluter Eyecatcher und schön anzusehen, auch wenn mir in den Details der Bezug zur Handlung fehlt. Die Geschichte wird hingegen durch eine vorangestellte Dramatis Personae unterstützt.

Mein Fazit? „Die Legende des letzten Bücherjägers“ ist ein fantastisches Jugendbuch, das eine tolle Welt erschafft und mit einer kurzweiligen Handlung punktet, aber sowohl bei den Figuren als auch bei den Konflikten etwas an der Oberfläche verbleibt, so allerdings auch viel Potential für Folgebände bietet. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab dem vom Verlag vorgeschlagenen Lesealter von zwölf Jahren.

Mannheim ruft | Ravensburger-Neuzugänge

Ziemlich genau in zwei Wochen steht für mich das wohl letzte Buchevent des Jahres an, ein Ravensburger Pop-Up Store mit den Autor:innen von „Winter Wishes“ im Thalia Mannheim. Zur Vorbereitung durften dabei diese beiden, selbstgekauften Bücher bei mir einziehen: „Silver & Poison: Die Essenz der Erinnerung“ von Anne Lück und „The Romeo & Juliet Society: Rosenfluch“ von Sabine Schoder. Annes Buch ist dabei der zweite Teil ihrer fantastischen Buchreihe, während Sabines Buch der erste Band ihrer modernen Adaption von Shakespeares weltberühmter Liebesgeschichte ist. Ich bin auf beide Reihen jedenfalls schon sehr gespannt – und freue mich schon darauf, die beiden Autorinnen in Mannheim zu treffen.

Sehen die Bücher mit den Farbschnitten nicht toll aus?

[Buchgedanken] Lisa Brenk: „Triumph der himmelblauen Nacht“

Vor kurzem habe ich auch „Triumph der himmelblauen Nacht“ gelesen. Das Buch ist 2023 im Diederichs Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH veröffentlicht worden und als Erzählung einzuordnen. Die Illustrationen stammen übrigens auch aus der Feder von Lisa Brenk. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Eifersüchtig bewacht Arkas Nachtfell den größten Schatz der Bären: das Gleißen, das wundersame Licht, das seit Anbeginn der Zeit im alten Gehölz liegt. Kurz vor den ersten Winterstürmen taucht unerwartet eine fremde Bärin auf, Mika. Als sie ihm erzählt, sein Gleißen sei vom Himmel gefallen und müsse dorthin zurückgebracht werden, lacht er sie aus und jagt sie fort. Doch kaum beginnt die Winterruhe, bemerkt er, dass das Gleißen gestohlen wurde. Alleine begibt er sich auf die Suche nach Mika. Diese ist bereits auf dem Weg in den hohen Norden, dorthin wo die weißen Bären wohnen und der Himmel mit dem Ozean verschmilzt. Wo Lichter über dem Himmel tanzen und die Sternbilder geschmiedet werden. Auf der Reise durch die verschneiten Wälder, durch eine finstere Eishöhle und über das gefrorene Meer begegnet Arkas viele wundersame Wesen, die alle eins gemeinsam haben: Sie bringen Arkas sich selbst näher und dem Gleißen, das sein ganz eigenes Geheimnis hat.

„Triumph der himmelblauen Nacht“ ist ein sehr spezielles Buch, ein Hardcover mit farbigen Illustrationen, das sich in keine Genreschublade pressen lässt. Beworben als zauberhafte und verträumte Erzählung [über die Suche nach dem, was uns im Innersten ausmacht], könnte man den Roman fast auch als Märchen, als Fabel ansehen. Theoretisch möglich wäre auch die Eingruppierung als fantastischer Roman, aber ich habe der Einfachheit halber die Kategorisierung als Erzählung übernommen.

Die Handlung ist überraschend und abwechslungsreich, wird zum Ende hin aber doch teils vorhersehbar – und ist, übertrieben gesagt – gänzlich nachrangig, lebt der Roman doch von seiner tollen, bildhaft-blumigen und malerischen Sprache voller zauberhafter Worte – ein wahrer Traum. Zugleich vermittelt der Roman auch eine starke, wichtige Botschaft, die transformativ natürlich einem Gleichnis ähnlich auf das Leben der Menschen übertragen werden kann.

Das Setting kann ebenfalls überzeugen. So nimmt Lisa Brenk den Leser mit auf eine Reise durch die verschiedensten natürlichen Gefilde, in die Tier- und Pflanzenwelt, durchwoben von Mythen und Geheimnissen. Dabei verzaubert die Autorin durch versteckte Bedeutungen und Easter Eggs – so spricht die Wisperschlange in Elfchen, was mich immer noch begeistert.

Zu den Figuren kann man eher wenig sagen, ohne zu spoilern. Gern hätte ich aber noch mehr von Lika erfahren, die einen tollen, ersten Eindruck macht. Lisa Brenks Schreibstil hingegen ist – wie oben schon erwähnt – das wahre Highlight des Romans und begeistert nachhaltig. Egal auf welcher Seite man das Buch aufschlägt, wird man von alten und wunderschönen Worten, von Neuschöpfungen und lautmalerischen Ausdrücken begrüßt.

Die Buchgestaltung kann ebenfalls glänzen. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben sauber gearbeitet, der Text wird von Lisa Brenks wundervollen, aquarellartigen Illustrationen zauberhaft ergänzt, die sich auch im Stil auf dem Cover und der Coverrückseite wiederfinden. So schön das Cover auch anmutet, auch in der Farblichkeit, ist es doch relativ unscheinbar, und wird durch den Buchrücken krass unterbrochen. Gleichsam ist auch das unter dem Umschlag befindliche Buch relativ schlicht.

Mein Fazit? „Triumph der himmelblauen Nacht“ ist ein sprachlich brillantes Buch mit wichtiger Botschaft, einer aber auch teils vorhersehbaren und etwas abstrusen Handlung. Für alle Leser bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von 14 Jahren.

Sehnsüchtig erwartete Neuzugänge | Lieblingsautorinnen im Doppelpack

In den letzten Tagen zogen auch diese beiden, brandneu erschienenen Bücher bei mir ein: „Fallen Princess“ von Mona Kasten (LYX Verlag, Bastei Lübbe AG) und „Nur ein Wort mit sieben Buchstaben“ von Ava Reed (Loewe Verlag) – letzteres als signierte Ausgabe mit Goodies im Rahmen einer Signieraktion der Buchhandlung Graff. Bei beiden Autorinnen handelt es sich um absolute Lieblingsautorinnen von mir, Mona hat mich damals überhaupt erst zum Genre New Adult gebracht. Umso mehr bin ich auf ihre Rückkehr in die Fantasy gespannt. Wie bedeutsam der Roman ist, zeigt auch das aktuelle Verlagsprogramm – man beachte nur das Cover :D. Ava hingegen hat mich schon immer (aber nicht nur) durch ihre Jugendbücher begeistert, die einfach unglaublich berührend und hochemotional sind.

Mittlerweile besitze ich von Ava 17, von Mona neun Bücher. Von welchem Autor, von welcher Autorin darf jedes neue Buch bei Euch einziehen?

Hardcoverliebe | Doppelte Buchpost

Vor kurzem erreichten mich auch diese beiden, tollen Hardcover als Rezensionsexemplare im Rahmen von Leserunden auf Lovelybooks.de – vielen Dank dafür <3. Während „Die Legende vom letzten Bücherjäger“ von Diana Menschig (Atlantis Verlag) Bücher und das Lesen feiert, wirft „Die Welt war voller Fragen“ von Herbert Dutzler (Haymon Verlag) einen kritisch-nostalgischen Blick auf das Aufwachsen im Österreich der 60er Jahre. Fantasy und Gegenwartsliteratur – ich freue mich auf beides. Umso toller ist es, Diana auch auf der in Kürze startenden Frankfurter Buchmesse treffen zu können :).

Wen von Euch sehe ich ebenfalls in Frankfurt?

Zweite Bände voller Phantasie | Exklusivausgaben im Doppelpack

Vor kurzem erreichten mich auch diese beiden wunderschönen Fortsetzungen von phantastischen Buchreihen. „Dark Sigils: Wie die Dunkelheit befiehlt“ von Anna Benning (FISCHER KJB) ist der zweite Teil der gleichnamigen Trilogie und kam als Exklusivausgabe der Bücherbüchse zu mir, „Secret Gods – Die Zukunft der Welt“ von Isabel Kritzer (Loomlight in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH), ebenfalls ein zweiter Band, als Exklusivausgabe von Chest of Fandoms. Sehen die beiden Bücher zusammen mit ihren Vorgängerbänden nicht einfach unglaublich aus?

Welche Exklusivausgabe ist zuletzt bei Euch eingezogen?

[LBM2023] Tag 2 – Von Geistern, Giften und Gameshows

Gestern stand schon der zweite Tag der Leipziger Buchmesse an – und war wie üblich viel zu schnell vorbei. Dabei war der Tag mit Highlights und tollen Veranstaltungen gefüllt, unter anderem mit: Marah Woolf, Julia Dippel, Ben Aaronovitch, Anne Lück, Stella Tack, Lea Korte, Franzi Kopka, Uve Teschner und Anabelle Stehl.

Der Tag begann dabei für mich gemütlich mit einer Lesung und Buchvorstellung von Marah Woolf und Julia Dippel am Gemeinschaftsstand „Studium rund ums Buch“. Leider fast zu gemütlich, denn die spannende und interessante Veranstaltung sprengte etwas den vorgesehenen Zeitplan, sodass ich direkt die Folgeveranstaltung streichen musste. Nichtsdestotrotz immer wieder toll, von Marah und Julia in phantastische Welten entführt zu werden.

Mittags stand dann ein internationaler Headliner auf dem Plan. Ben Aaronovitch präsentierte im Gespräch mit dem Hörbuchsprecher und Schauspieler Uve Teschner den neuesten Kurzroman: „Die schlafenden Geister des Lake Superior“ und stand im Anschluss sogar für Fotos und Signaturen zur Verfügung, was ich mir natürlich nicht entgehen und mir die ersten beiden Bände der Peter-Grant-Reihe signieren ließ.

Auch der frühe Nachmittag stand dabei (wie fast der ganze Tag) ganz im Zeichen der Phantastik. So besuchte ich zuerst eine von Anabelle Stehl moderierte Lesung aus „Silver & Poison: Das Elixier der Lügen“ von Anne Lück und kaufte mir im Anschluss das Buch (das erste bislang auf der Messe!), um es mir von Anne, die ich ja bereits in Frankfurt kennenlernen durfte, signieren zu lassen. Zwischendurch schaute ich auch bei Stella Tack vorbei, um mir „Black Bird Academy – Töte die Dunkelheit“ signieren zu lassen – ein Fixtermin auf jeder Messe, da Stellas Bücher ungesehen bei mir einziehen dürfen – ich liebe Ivy aus „Kiss me once“ einfach zu sehr <3.

Zum Tagesabschluss besuchte ich zuerst Lea Korte an ihrem Stand der Romanschmiede, um mir „Morgen werden wir glücklich sein“ signieren zu lassen, bevor ich den Freitag gemütlich bei einer hochspannenden Lesung von Franzi Kopka aus ihrem Debüt „Gameshow – Der Preis der Gier“, dem Auftakt ihrer dystopischen Dilogie, ausklingen ließ.

Der heutige Messetag hält dabei als absolutes Highlight endlich mal wieder einen Besuch bei Mona Kasten bereit, also bei der Autorin, die meine Liebe zum Genre New Adult überhaupt erst geweckt hat <3. Doch dazu dann später oder morgen mehr. Jetzt habe ich erstmal noch die Fotos der gestrigen Signierstunden für Euch :).

Neuzugänge im Osterkörbchen

Bevor es die nächsten Tage mit Rezensionen und Rezensionsexemplaren weitergeht, möchte ich Euch heute mal zwei Bücher zeigen, die ich zu Ostern bekommen habe, die also (mehr oder weniger) selbstgekauft sind :). So lagen in meinem Körbchen „Fire Fallen“, der zweite Teil der „Chroniken von Solaris“ von Elise Kova aus dem Carlsen Verlag, und „Tinte & Siegel – Die Chronik des Siegelmagiers“ von Kevin Hearne (Hobbit Presse, Klett-Cotta). Sehr fantasylastig – aber unglaublich schön jeweils. Ich habe mich in jedem Fall sehr gefreut <3.

Welches Buch habt Ihr zuletzt geschenkt bekommen?

[Buchgedanken] Julien Appler: „Die Suche nach den Splittern des Bahir: Ankunft in Aurelija“ (Bahir 1)

Vor kurzem habe ich „Die Suche nach den Splittern des Bahir: Ankunft in Aurelija“ von Julien Appler gelesen. Das Buch ist 2022 bei tredition im Selfpublishing erschienen und dem Genre Fantasy zuzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Autor für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Alistair erwacht in einer anderen Welt – in einem Computerspiel. Er erinnert sich weder an seinen Namen noch an seine Herkunft. Das einzige was er weiß, teilt ihm eine Stimme aus dem Spiel mit. Hält er sich nicht an die Anweisungen, wird sein Charakter gelöscht. Als Barbar muss er nicht nur gegen Riesenhornissen, Monster und dunkle Wesen kämpfen, sondern auch noch die Splitter des Bahir finden und damit Aurelija vor dem Untergang beschützen. Doch wovor muss er Aurelija schützen?

„Die Suche nach den Splittern des Bahir: Ankunft in Aurelija“ lässt sich bereits schwer einem Genre zuordnen. So gehört das Buch unzweifelhaft zum Genre der Phantastik, ließe sich aber dank des Klappentextes über das Aufwachen im Computerspiel (für das viel spricht, aber die „reale“ Welt kommt schlichtweg im Buch nicht vor) auch der Science-Fiction zuordnen. Das gänzliche Fehlen der parallelen Welt lässt somit auch die Unterscheidung zwischen Low und High Fantasy nicht wirklich gesichert zu, sodass ich es bei der groben Eingruppierung als „Fantasy“ belassen habe.

Die Handlung ist durchaus spannend, hat teils aber auch Längen, gerade in der ersten Hälfte, die etwas Abwechslung vermissen lässt. Leider lässt auch das Ende noch viel zu viele Fragen offen – so wird quasi kein Handlungsstrang zufriedenstellend aufgelöst, sodass das Buch eigentlich nicht als Standalone lesbar ist. Schade, denn im Vergleich zur wirklich spannenden Prämisse des Buches wird hier viel Potential verschenkt.

Das Setting ist solide. Der Autor entführt den Leser in eine Gamingwelt, die dieser mit dem unwissenden Protagonisten zusammen entdeckt – eine tolle Kombination. Dass hierbei der Weltenbau naturgemäß etwas auf der Strecke verbleibt, ist daher vernachlässigbar, sofern dieser in den nächsten Teilen konsequent weiter ausgebaut wird. Nichtsdestotrotz hätte ich mich über ein unterstützendes Glossar zur Welt, gegebenenfalls auch eine Karte sehr gefreut – das sehr kurze Glossar zur Gamingsprache ist da eher überflüssig, spielen doch die eingebauten Charakterattribute bislang auch kaum eine Rolle.

Aufgrund der Kürze des Buches bleibt zudem wenig Zeit, die Charaktere zu entwickeln – auch dies muss in den Folgebänden konsequent weitergetrieben werden. Bislang überzeugen noch Nebencharaktere wie Mahri und Elira am ehesten, während insbesondere Yves noch gar nicht eingeschätzt werden kann und Alistair teils etwas blass verbleibt. Julien Applers Schreibstil lässt sich hierbei leicht und flüssig lesen. Insbesondere die humorvollen Statusnachrichten vermögen hier zu punkten und die Handlung aufzulockern, wohingegen manchmal etwas mehr Beachtung von „Show, don’t tell“ für eine noch straffere und packendere Erzählweise gesorgt hätte.

Die Buchgestaltung ist noch okay, das Korrektorat hat sauber gearbeitet, dem Lektorat sind jedoch – sofern es durchgeführt wurde – durchaus Dinge durchgerutscht. Der Buchsatz ist durchwachsen, Quests und Zeitsprünge sind in der Regel grafisch toll (aber auch nicht durchgängig gleich) dargestellt, gleiches hätte ich mir jedoch auch für die Statusmeldungen gewünscht, die sich in der jetzigen Form vom Schriftbild nicht absetzen. Der Buchumschlag ist eher eintönig, insbesondere irritiert mich immer noch der Schreibfehler im Titel (so ist das „in“ auf dem Cover groß, im Innenteil klein geschrieben).

Mein Fazit? „Die Suche nach den Splittern des Bahir: Ankunft in Aurelija“ ist ein Fantasy-Reihenauftakt mit toller Prämisse, aber durchaus auch Schwächen in Handlung und Buchgestaltung, sowie Entwicklungspotential beim Weltenbau und der Charaktergestaltung. Bei konsequenter Umsetzung mit den Folgebänden durchaus für genreaffine Leser zu empfehlen – allerdings nicht als Standalone und ab einem Lesealter von etwa 12 Jahren.

Fantasy-Buchpost im Dreierpack

Vor einigen Tagen erreichte mich ein wunderschön-liebevolles Paket mit einer phantastischen Trilogie im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de. „Liber Bellorum I: Blut & Feuer“, „Liber Bellorum II: Licht & Schatten“ und „Liber Bellorum III: Asche & Phönix“ entstammen dabei der Feder von Warda Moram und sind bei Julos in der Mankau Verlag GmbH erschienen. Vielen Dank an dieser Stelle für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare – die letzten beiden Bände sind dabei sogar handsigniert! Die Nervennahrung kann ich sicher bei der Lektüre gut gebrauchen!

Sehen die Bücher zusammen nicht wunderbar aus?