[Buchgedanken] Tanya Byrne: „Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus“

Vor kurzem habe ich „Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus“ von Tanya Byrne gelesen. Das Buch ist 2022 bei FISCHER Sauerländer veröffentlicht worden, die Originalausgabe erschien 2021 unter dem Titel „Afterlove“ bei Hodder Children’s Books, einem Imprint der Hachette Children’s Group, London. Der Roman ist als Young Adult Romantasy einzuordnen, für die Übersetzung zeichnet Stefanie Frida Lemke verantwortlich. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Das Letzte, was Ash hört, ist das Zerspringen von Glas, als die Windschutzscheibe sie trifft und in eine Millionen Teile zerbricht, die wie Sterne funkeln. Ash stirbt – mitten in in ihrer eigenen Liebesgeschichte. Doch ihre Liebe zu Poppy ist viel zu groß, um so abrupt zu enden. Für Ash ist klar: Sie muss den Tod überwinden, um Poppy wiederzusehen.

„Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus“ ist ein Buch für junge Erwachsene mit einem starken Fokus auf die Liebesgeschichte, die offensiv als queer vermarktet wird, was eigentlich irrelevant sein sollte – schließlich kommt es auf die Gefühle an, egal zwischem wem. Da darüber hinaus aber auch phantastische Elemente eine, wenn auch nicht ganz so prägende, Rolle spielen, muss das Buch als Young Adult Romantasy eingeordnet werden.

Die Handlung vermag dabei nur in Teilen zu überzeugen. So stark die erste Hälfte des Buches ist, so süß und gefühlvoll die Liebesgeschichte, so ausbaufähig ist leider der phantastische Teil, der nicht immer logisch und nachvollziehbar ist. Daher fällt das Buch im zweiten Teil doch etwas ab, bleibt nichtsdestotrotz aber abwechslungsreich und altersgerecht – genau wie der einfach und flüssig zu lesende Schreibstil von Tanya Byrne. Hier war ein Jahreshighlight möglich – leider wird das Potential nicht vollständig ausgeschöpft.

Das Setting hingegen ist gelungen So entführt die Autorin den Leser – ungewöhnlich – nach Brighton, und damit gerade nicht an klassische britische Schauplätze wie London (wohin aber immerhin ein Ausflug führt) oder Schottland. Dabei bringt sie den Lesern die charmante Küstenstadt näher, die nicht nur dem Strand den Auftritt im Roman verdankt, sondern sicherlich auch dem Fakt, dass sie als Zentrum der LGBTIQ-Szene in Großbritannien gilt.

DIe einzelnen Figuren sind – zumindest teilweise – vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen. Hierbei überzeugen insbesondere Rosh, die leider in der zweiten Buchhälfte absolut gar keine Rolle mehr spielt, und Dev. Auch Poppy kann glänzen, wenn auch mit leichten Abstrichen, während Ash doch etwas blass verbleibt. Außerhalb der Liebesgeschichte wird zudem die Gefühlswelt der Protagonisten viel zu wenig beleuchtet, was schade ist.

Die Buchgestaltung zeigt ebenfalls Licht und Schatten. Während dem Lektorat und Korrektorat doch einige Kleinigkeiten durchgerutscht sind, bleibt darüber hinaus ein großes Fragezeichen. So findet sich der Prolog im späteren Verlauf der Handlung noch einmal komplett wortgleich abgedruckt wieder – entweder krasser Fehler oder gänzlich sinnlose Widerholung, jedenfalls wird hier der Lesefluss massiv unterbrochen und Verwirrung gestiftet. Der Buchsatz vermag hingegen mit insbesondere toll gesetzten Chatnachrichten wieder zu glänzen, der Buchumschlag ist mit Klappen, einer Prägung auf Cover, Buchrücken und Coverrückseite sowie einem tollen Farbschnitt in der Erstauflage hochwertig gestaltet. Das Covermotiv passt farblich toll zum restlichen Buch und ist zuckersüß, wenn auch knallpinke Haut irgendwie komisch aussieht.

Mein Fazit? „Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus“ ist ein Roman, der vor allem durch seine zuckersüße Liebesgeschichte glänzt, sein Potential aber nicht vollständig ausschöpft und leider zum Ende hin daher etwas abfällt. Für Leser des Genres dennoch zu empfehlen – ab dem vom Verlag empfohlenen Lesealter von 14 Jahren.

Von großer Gefahr und noch größerer Liebe | Doppelte Buchpost

Vor und während der Buchmesse erreichten mich diese beiden Bücher als Rezensionsexemplare im Rahmen von Leserunden auf Lovelybooks.de – vielen Dank dafür! Während „EAST – Welt ohne Seele“ von Jens Henrik Jensen (dtv Verlag) als Auftakt in eine Trilogie an Agententhrillern von großer Gefahr durchdrungen ist, geht es in „Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus“ vonTanya Byrne (Fischer Sauerländer, S. Fischer Verlage) über Liebe, die selbst den Tod besiegt. Ich bin schon ganz gespannt, welches Gefühl mich schlussendlich mehr abholen und mitnehmen wird – es steht jedenfalls ein abwechslungsreiches Leseprogramm ins Haus.

Worauf hättet Ihr im Moment mehr Lust? Lest Ihr stimmungsabhängig?

[Buchgedanken] Chris Colfer: „Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie“

In der letzten Zeit habe ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de „Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie“ von Chris Colfer gelesen. Das Buch ist 2021 bei FISCHER Sauerländer, Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag GmbH erschienen, die Originalausgabe wurde 2020 unter dem Titel „A Tale of Magic“ bei Little, Brown and Company, New York, veröffentlicht. Dabei ist das Werk als High-Fantasy Roman für junge Leser bzw. als phantastisches Jugendbuch einzugruppieren. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über die Leserunde.

Brystal Evergreen liebt Bücher. Aber im Südlichen Königreich, wo sie lebt, ist Lesen für sie verboten. Als sie trotzdem an ein geheimnisvolles Buch gerät, ändert sich ihr Leben für immer: Brystal erfährt, dass sie magische Fähigkeiten besitzt! Sie wird an einer geheimen Akademie aufgenommen, wo sie zusammen mit anderen Schülern in guter Magie ausgebildet wird. Doch die magische Gemeinschaft kennt nicht nur gute, sondern auch böse Magie. Brystal, die zu Erstaunlichem bestimmt ist, findet sich mit ihren Freunden plötzlich inmitten eines Kampfs gegen finsterste Hexenkraft wieder. Und nicht nur die Zukunft der Akademie ist in Gefahr – sondern das Schicksal der ganzen Welt.

„Die geheime Akademie“ ist ein gelungener Auftakt in eine High-Fantasy-Reihe für junge Leser. Chris Colfer, den ich bereits seit seiner Zeit als Schauspieler für die Rolle in „Glee“ bewundere, erschafft mit den vier Königreichen und dem Dazwischenwald eine kleine, fantastische Welt, die der Leser ohne großen Infodump zusammen mit Brystal kennenlernt. Dabei erfährt der Leser – geschickt gelöst – auch über das Lernen von Brystal zusammen mit ihrem Bruder einiges über Geschichte und Entwicklung der Reiche.

Die Handlung ist altersgerecht und abwechslungsreich, teils aber mit kleineren Logiklücken behaftet. Gerade das Ende läuft mir zudem zu reibungslos, zu konfliktarm ab – die einzelnen Protagonisten sind schlicht zu mächtig geraten. Mir ist dabei durchaus bewusst, dass sich das Buch primär an junge Leser richtet, aber auch für das Zielpublikum ab 11 Jahren hätten hier einige zusätzliche Komplikationen im Handlungsverlauf ein stimmigeres, glaubhafteres Bild abgegeben.

Unter den Protagonisten sticht vor allem Lucy heraus, die frisch und glaubhaft, rebellisch und authentisch daherkommt, während Brystal als Hauptprotagonistin fast zu perfekt angelegt ist und wenig Reibungspunkte bietet. Auch von Rosetta würde ich gern in Zukunft mehr erfahren, zudem von Brystals Familie, die zum Ende hin leider keine Rolle mehr spielte. Insgesamt bietet das Buch somit noch viele mögliche Handlungsstränge für die Folgebände, auf die ich schon sehr gespannt bin.

Dahingegen glänzt das Buch mit einem tollen Setting. Die einzelnen Handlungsorte sind bildhaft beschrieben und sorgen direkt für ein anspringendes Kopfkino. Gleiches gilt für den leicht und flüssig lesbaren Schreibstil von Chris Colfer, der ebenfalls altersgerecht, aber keinesfalls kindlich daherkommt.

Auch die Buchgestaltung überzeugt im Wesentlichen. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben größtenteils sauber gearbeitet, das Cover ist wunderschön und ein wahrer Eyecatcher. Auch die farbigen Coverinnenseiten und die kleinen Illustrationen von Brandon Dorman sind zauberhaft und runden den tollen optischen Gesamteindruck ab.

Mein Fazit: „Die Legende der Magie 1 – Die geheime Akademie“ ist ein gelungener Auftakt in eine fantastische Reihe, der vor allem durch ein tolles Setting und eine wunderschöne Buchgestaltung glänzt und nur kleine Schwächen in der Handlung bietet. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab dem vom Verlag vorgeschlagenen Lesealter von 11 Jahren.

Von Magie und ganz viel Liebe | Doppelte Buchpost zum Monatsausklang

In der letzten Zeit erreichten mich noch zwei weitere Rezensionsexemplare: „Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie“ ist der Beginn einer Jugendfantasyreihe von Chris Colfer, den ich als Schauspieler in „Glee“ kennen und lieben gelernt habe, und „Liebe treibt die schönen Blüten“ ein wundervoller Liebesroman von Valerie Korte. Vielen Dank an dieser Stelle auch den Verlagen für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare über die Bloggerjury und Lovelybooks.de :).

Sehen die Bücher nicht toll aus? Bereits in Kürze stelle ich Euch „Tale of Magic“ übrigens genauer vor – also bleibt aufmerksam ;).

[Buchgedanken] Kiera Cass: „Promised“ (Hollis 1)

In den letzten Tagen habe ich „Promised“ von Kiera Cass gelesen, den Auftakt zur neuen Dilogie der Autorin einer meiner absoluten Lieblingsbuchreihen („Selection“). „Promised“ ist 2020 bei FISCHER Sauerländer erschienen, die Originalausgabe wurde 2020 unter dem Titel „The Betrothed“ bei HarperTeen, HarperCollins Publishers, New York, veröffentlicht. Der Roman ist am ehesten dem Genre Young-Adult Romantasy zuzuordnen.

51V6fLIOdVL._SX324_BO1204203200_Wie jedes Mädchen am Hofe hofft Hollis, dass sie diejenige ist, die König Jamesons Herz erobert. Als sie auf einem Ball stolpert und ihm buchstäblich in die Arme fällt, verliebt Jameson sich Hals über Kopf in sie. Er beginnt, ihr mit extravaganten Geschenken den Hof zu machen, und Hollis kann ihr Glück kaum fassen. Doch ist das wirklich das Happy End? Der mysteriöse Fremde Silas bringt Hollis‘ Welt ins Wanken. Silas ist kein König. Luxus und Macht kann er ihr nicht versprechen. Aber jeder Blick von ihm trifft sie mitten ins Herz. Die Augen des ganzen Volkes sind auf die zukünftige Königin gerichtet. Und niemand ahnt, welche Stürme in ihr toben, während sie lächelt.

Die Erwartungen, die ich an „Promised“ hatte, hätten kaum höher sein können. Kiera Cass zählt zu meinen absoluten Lieblingsautoren, ihr Meisterwerk „Selection“ fällt immer, wenn ich meine Lieblingsbücher benenne. Umso gespannter war ich, ob „Promised“ an die Perfektion anknüpfen kann. Und auch wenn der Roman nicht ganz an die Brillanz von „Selection“ heranreicht, erfüllt er doch alle Erwartungen und zählt bereits jetzt zu den Jahreshighlights.

Dabei kann der Roman mit einem tollen Setting punkten. Der Gegensatz zwischen der Pracht am Königshof und dem Leben auf dem Land, zwischen der Adelsschicht und den Flüchtlingen, zwischen den Kulturen und Traditionen der Länder – Kiera Cass beschreibt anschaulich und sorgt dafür, dass man sich direkt in die Geschichte hineinversetzt fühlt, dass ein Film vor dem inneren Auge des Lesers abläuft. Dass dabei der Weltenbau noch nicht in allen Details dargestellt wird, stört nicht, schließlich gibt es ja noch einen Folgeband, der hoffentlich dann die offenen Fragen klärt. Der Leser lernt mit Hollis mit, erkundet mit ihr die Welt.

Zu Hollis – aus deren Sicht die Geschichte in der Ich-Perspektive erzählt wird – findet man sofort eine Bindung, auch gerade dank der Erzählperspektive. Man leidet, lacht und weint mit ihr, man spürt ihre Verwirrung und Verzweiflung, aber auch gerade ihre Kraft und Entschlossenheit, ihre Impulsivität und ihren Mut. Auch die Nebencharaktere sind vielschichtig und dreidimensional angelegt, insbesondere Scarlet und Lady Eastoffe überzeugen mich völlig.

Die Handlung ist – auch genrebedingt – teils vorhersehbar, mit einigen, unerwarteten Wendungen gelingt es der Autorin aber auch, den Leser zu überraschen. Insgesamt wird die Spannung die ganze Zeit gehalten, das anfangs noch eher ruhige Geschehen steigert sich unaufhörlich und gipfelt in einem starken Finale. Dennoch lässt Kiera Cass den Leser nicht mit einem gewaltigen Cliffhanger zurück, sondern sorgt für einen vernünftigen Abschluss des Bandes, der trotzdem den Boden für einen gewaltigen Folgeband bietet. Ich kann es kaum erwarten – und zähle bereits jetzt die Tage bis zum Erscheinungstermin des zweiten Teils im nächsten Jahr.

Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben im Wesentlichen sauber gearbeitet und nur Kleinigkeiten durchgehen lassen. Das Cover ist ein wahrer, glitzernder Eyecatcher mit einem brillanten, wunderschönen Titelmotiv, die Coverinnenseiten sind ebenfalls ein farblich-glitzernder Traum.

Mein Fazit? „Promised“ ist Young-Adult Romantasy in Reinform mit tollen Charakteren, einem wunderschönen Setting und einer spannenden, wenn auch teils vorhersehbaren Handlung. Bedenkenlos zu empfehlen ab dem vom Verlag empfohlenen Alter von 14 – und ein sicheres Jahreshighlight!

Sehnsüchtig erwartete Neuzugänge

In den letzten Tagen erreichten mich zwei Bücher, die ich schon seit langem sehnsüchtig erwartet habe, und die auch zu den 10 Büchern gehörten, die ich in meinem letzten Top-Ten-Thursday vorgestellt habe. Wenn die Neuankömmlinge auch nur annähernd an das Niveau ihrer berühmten Vorgänger anknüpfen können, kann ich euch in Kürze zwei fixe Jahreshighlights genauer vorstellen. Doch jetzt möchte ich Euch nicht länger auf die Folter spannen. Sehen sie nicht toll aus?

Bei wem sind die Bücher auch schon eingezogen? Wie findet Ihr sie?

[Buchgedanken] Kiera Cass: „Selection – Die Krone“

In den letzten Tagen habe ich den abschließenden fünften Roman der Selection-Reihe verschlungen. „Die Kronprinzessin“ ist 2016 bei FISCHER Sauerländer als Hardcover veröffentlicht worden und erschien in der Originalausgabe, ebenfalls 2016, unter dem Titel „The Crown“ bei HarperTeen, New York. Das Buch ist ein klassisches Jugendbuch mit dystopischen Elementen.61ash7-epil-_sx324_bo1204203200_

Wie bereits im Vorgängerband „Die Kronprinzessin“ dreht sich im fünften Teil alles um Prinzessin Eadlyn und das historische Casting, bei dem zum ersten Mal ein Prinzgemahl gesucht wird. Obwohl die Prinzessin es nicht für möglich gehalten hatte, gelingt es einigen Bewerbern, einen Platz in ihrem Herzen zu ergattern. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Die Last der Krone und unvorhergesehene Ereignisse zwingen Eadlyn dazu, eine folgenschwere Wahl zu treffen. Wird sie dennoch ihrem Herzen folgen?

„Die Krone“ ist ein wahrhaft königlicher Abschluss einer der besten Buchreihen der letzten Jahre. Mit unerwarteten Plottwists gelingt es der Autorin, die Leser bis zuletzt nah an der Handlung zu halten, lässt sie mit Eadlyn und den Bewerbern lachen und weinen. Dabei überzeugen vor allem, die konsequent weiterentwickelten und vielschichtigen Charaktere, bis in die Nebenrollen hinein (man denke nur an Josie, Henri, Lady Brice oder Hale und Ean). Trotz der vielen Handlungsstränge und Figuren werden diese am Ende kunstvoll zusammengeführt und aufgelöst – auch wenn die Welt von Illeá natürlich noch Platz für viele weitere Geschichten bietet (einiger Figuren hat sich Kiera Cass ja auch in den Selection Stories angenommen – ich freue mich bereits jetzt darauf, sie zu lesen).

Ebenso wie der dritte Band („Der Erwählte“) ist auch „Die Krone“ eine Spur politischer als der Vorgängerband. Dennoch gelingt es hier ebenfalls, im Gegensatz zur „Panem“-Buchreihe, dies nicht überhand nehmen zu lassen und die eigentliche Liebesgeschichte damit zu stützen. Gleichsam begeistert es mich immer noch, wie es Kiera Cass gelungen ist, hier fünf gleichwertige Bücher zu schaffen und nicht Stück für Stück während der Reihe an Qualität abzubauen.

Es müsste eigentlich keine Erwähnung mehr finden, aber der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht lesbar, das Cover erneut eine wahre Augenweide und sehr gelungen. Das Lektorat hat gut gearbeitet, und im Vergleich zum Vorgängerteil ist hier auch die Fehlerquote wieder minimiert worden – ein exzellentes Korrektorat.

Mein Fazit? „Die Kronprinzessin“ ist ein würdiger Abschluss einer der besten Jugendbuchreihen, zumindest mal der letzten Jahre. Der Roman besticht mit sympathischen, vielschichtigen Charakteren und einer tollen, überraschenden und spannenden Handlung. Ein absolutes Muss für Jugendbuch- oder Dystopiefans. Über Kiera Cass wird man sicherlich noch viele, viele Jahre reden – auf meinen SuB wandert jetzt zumindest vorerst mal automatisch jedes weitere Buch von ihr.

[Buchgedanken] Kiera Cass: „Selection – Die Kronprinzessin“

In den letzten Tagen hab ich den vierten Band des weltweiten Phänomens „Selection“ gelesen. „Die Kronprinzessin“, erschienen in der zweiten Auflage als Hardcoverausgabe August 2015 bei FISCHER Sauerländer, wurde ursprünglich unter dem Titel „The Heir“ 2015 bei HarperTeen, New York, veröffentlicht. Das Buch ist am ehesten dem Genre „Jugendbuch“ zuzuordnen und spielt in einer dystopischen Zukunft.

Während man in der ursprünglichen Selection-Trilogie noch das Leben von America51m2b2idzw3l-_sx324_bo1204203200_ Singer, Casting-Teilnehmerin und später Königin von Illeá, verfolgte, erhält man im vierten Band einen Einblick in das Leben ihrer Tochter, Prinzessin Eadlyn.
Trotz der Abschaffung des Kastensystems ist in Illeá keine Ruhe eingekehrt. Immer wieder bilden sich in einigen Landesteilen Krisenherde und es wird offen gegen die Monarchie rebelliert. König Maxon weiß sich daher nicht anders zu helfen, als erneut ein Casting abzuhalten. Nur zögerlich stimmt Eadlyn dem Vorschlag zu, glaubt sie doch nicht an die große Liebe. Doch als dann die 35 jungen Bewerber im Palast einziehen, ändert sich ihr Leben schlagartig. Wird es einer der Männer vielleicht doch schaffen, ihr Herz zu erobern?

„Die Kronprinzessin“ ist eine gelungene Fortsetzung, der eigentlich beendeten Selection-Reihe. Kiera Cass gelingt es dabei vor allem, nahtlos an das Geschehen anzuknüpfen und den Zauber der ersten drei Bände aufrechtzuerhalten, sei es durch die Wiederkehr liebgewonnener Charaktere oder die konsequente Weiterentwicklung der Geschichte Illeás. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, hier einen nutzlos nachgeschobenen Band zu lesen, vielmehr schafft es die Autorin, offene Fragen der ursprünglichen Trilogie aufzulösen und die Geschichten miteinander zu verweben. Gleichsam ist die Geschichte um Prinzessin Eadlyn auch keine bloße Kopie des alten Castings, sondern gänzlich anders. Eigene Konflikte und Motive, vielschichtige und interessante Charaktere sorgen für eine Handlung, die einen nicht mehr loslässt und mich teils amüsiert, teils zu Tränen gerührt hat.

Ich stecke bereits mitten im fünften Band und so langsam gehen mir die Worte aus, zu beschreiben, wie sehr ich von Selection überrascht und begeistert wurde (und wenn ich mir vorstelle, dass auch noch die beiden Selection-Stories-Bände bereits hier liegen, bin ich einerseits froh, dass ich Illeá noch nicht so bald verlassen muss, andererseits besorgt, da mir langsam die Superlative ausgehen).

Wie nicht anders zu erwarten war, hat auch bei „Die Kronprinzessin“ der flüssige und leicht lesbare Schreibstil der Autorin überzeugt. Das Cover ist – erneut – exzellent gelungen und ein wahres Meisterwerk. Auch das Lektorat hat gut gearbeitet. Als einziger Kritikpunkt sind (im Gegensatz zu den Vorgängerbänden) dem Korrektorat hier doch ein paar mehr Fehler durchgerutscht, zumindest in der mir vorliegenden Auflage. Dies jedoch immer noch in einer Seltenheit, die dem Lesevergnügen absolut keinen Abbruch tut.

Mein Fazit? „Selection – Die Kronprinzessin“ ist ein toller Jugendroman, der nahtlos an die „Selection“-Trilogie anknüpft. Perfekt ausgearbeitete Charaktere und eine spannende und unterhaltsame Handlung sorgen dafür, dass der neuerliche Ausflug nach Illeá zu einem tollen Erlebnis führt. Bedenkenlos – nicht nur für Jugendbuchleser – zu empfehlen.

In den nächsten Tagen werde ich dann noch Band 5 vorstellen, und als Jahresabschluss meine Lesehighlights 2016 einordnen. Es überrascht nach dieser Rezension wohl niemanden, dass auch die Selection-Reihe dort vertreten sein wird.