Das Handy: Geschichten, wie nur das Leben so schreibt

Als ich heute auf dem Weg zur Arbeit war, hat mich mein Handy verlassen. Sang- und klanglos hat es sich bei etwa 80% Akkustand verabschiedet. Jeglicher Versuch, es wieder einzuschalten, scheiterte. Auch auf ein angestecktes Netzteil, alle denkbaren Tastenkombinationen und das (hundertfach) wiederholte, längere Drücken des Einschaltknopfes reagierte es nicht. Über den Tag verteilt habe ich regelmäßig versucht, ihm irgendeine Reaktion zu entlocken, doch es hat mich immer, unbewegt, mit einem schwarzen Bildschirm gestraft. Nach rund 10 Stunden begann ich, mich mit einer Reparatur anzufreunden und machte mich auf den Rückweg aus dem Büro und hielt direkt bei einem Handyspezialisten. Dieser sah nur kurz auf das Gerät, drückte ein paar Knöpfe und empfahl mir, den Akku rauszunehmen und wieder einzustecken – was bei einem Samsung Galaxy S6 leider nicht mehr problemlos möglich ist. Er könne dies tun, ich sollte aber lieber vorher meine Garantiekarte suchen, weil das Öffnen des Gerätes die Garantie endgültig aufheben würde.

Ich fuhr also nach Hause, überprüfte die Garantie (die auch abgelaufen ist), und drückte weiterhin alle denkbaren Knöpfe. Zähneknirschend steckte ich mein Handy wieder ein, verließ das Haus und machte mich erneut auf den Weg zur Werkstatt. Kurz bevor die Straßenbahn dort ankam, drückte ich ein letztes Mal, rein routinemäßig, alle verfügbaren Knöpfe. Und mein Handy fuhr hoch. Es dauerte einige Sekunden, bis ich das realisiert hatte. Schnell sprang ich an der vorletzten Haltestelle aus der Straßenbahn und starrte verblüfft auf das Telefon, das ganz normal startete. Das sich nach mittlerweile 11 Stunden Funktionsuntüchtigkeit etwa 1-2 Minuten, bevor ich es in die Werkstatt gegeben hätte, hochfuhr. Egal, welch höhere Macht hier ein Einsehen mit mir hatte: Danke!

Das Ganze war in diesem Moment so skurril, so irreal, dass ich mir das von der Seele schreiben, und mit Euch teilen musste! Und jetzt wird erstmal mit einem guten Essen gefeiert.