Geschichte in all ihren Facetten | Doppelte Buchpost

Auch diese beiden Bücher erreichten mich vor kurzem als Rezensionsexemplare im Rahmen von Leserunden auf Lovelybooks.de – vielen Dank dafür! „Um 1500“ von Romedio Schmitz-Esser (wbg Theiss) ist dabei ein Sachbuch über das Europa zur Zeit Albrecht Dürers, „1941. Liebe in herzlosen Zeiten“ von Margrit Cantieni (Emons Verlag GmbH) ein historischer Liebesroman in den Wirren des zweiten Weltkrieges. Ich bin schon ganz auf die verschiedenen Epochen und Ansätze gespannt.

Welche Epoche fasziniert Euch? Worüber würdet Ihr gern mehr lesen?

[Buchgedanken] Nadja Raiser: „Die Weltenseglerin“

Vor kurzem habe ich auch „Die Weltenseglerin“ von Nadja Raiser gelesen. Das Buch ist 2023 im Knaur Verlag, einem Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG erschienen und als historischer Roman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Portugal, 1519: Um der Ehe mit einem gewalttätigen Trinker zu entgehen, flüchtet sich die junge Mariella Alvaro als Mann verkleidet auf die Concepción – eines der fünf Schiffe, mit denen ihr Onkel Fernando Magellan den westlichen Seeweg von Spanien zu den Gewürzinseln Indonesiens erkunden will. Als Mariellas Tarnung schließlich auffliegt, muss sie sich nicht nur gegen zermürbende Flauten und lebensbedrohliche Stürme behaupten: Die Matrosen begegnen ihr entweder mit offener Feindseligkeit, weil sie überzeugt sind, eine Frau an Bord würde Unglück bringen; oder sie werfen ihr Blicke zu, die Mariella als mindestens ebenso gefährlich empfindet. In die größte Gefahr bringt Mariella jedoch ihr eigenes Herz, das sie ausgerechnet an den ehemaligen Kapitän Juan Sebastián de Elcano verliert …

„Die Weltenseglerin“ ist ein klassischer historischer Roman, der ein prägendes Ereignis der Weltgeschichte, die erste Weltumsegelung durch Ferdinand Magellan (im Roman wird die im Deutschen auch gebräuchliche, aber unüblichere und an das Spanische angelehnte Version Fernando Magellan genutzt) bzw. dessen Expedition, ins Zentrum der Handlung rückt und erlebbar macht. Dabei werden die bekannten Schicksale historischer Persönlichkeiten mit denen fiktiver Protagonistinnen verknüpft und zu einem größtenteils authentischen historischen Roman gesponnen.

Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich, teils aber anfangs mit Längen versehen, später dafür mit größeren Zeitsprüngen und Aussparungen an interessanten Stellen – hier hätte die Schwerpunktsetzung etwas feinjustiert werden können. Auch ist der Beginn sehr konstruiert, spätestens aber nach dem ersten Drittel ist dies vergessen und die Handlung, eine Mischung aus Abenteuerroman und sehr abenteuerlicher (und sehr präsenter) Liebesgeschichte, zieht einen vollends in seinen Bann.

Das Setting vermag naturgemäß zu überzeugen. So entführt die Autorin den Leser nicht nur ins beginnende 16. Jahrhundert, sondern nimmt ihn noch mit auf eine Reise um die Welt, unter anderem mit Stationen in Brasilien oder auf den Philippinen. Dabei zeugt der Roman von guter Recherche, historische Ungenauigkeiten werden im Nachwort (größtenteils) angesprochen, lediglich der Lebenswandel von Juan Sebastián de Elcano wird hier ausgespart, lässt sich dieser doch auch nicht zwingend mit dem Bild eines lebenslang treuen Ehemannes in Einklang bringen.

Die einzelnen Figuren sind – zumindest, was die größeren Rollen angeht – im Wesentlichen vielschichtig angelegt, unwichtigere Charaktere verbleiben aufgrund der schieren Masse an Figuren teils holzschnittartig und eindimensional. Hierbei können vor allem prominente Nebencharaktere wie Simon und Hernando überzeugen, während Juan teils wenig nachvollziehbar handelt. Nadja Raisers Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen, balanciert dabei Authentizität und Lesbarkeit gut aus und lässt das Kopfkino sofort anlaufen.

Die Buchgestaltung brilliert auf ganzer Linie. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben ordentlich gearbeitet, der Buchumschlag ist mit Klappen und toll gestalteten, farbigen Coverinnenseiten versehen. Titelbild, Buchrücken und Coverrückseite sind zudem wunderschön gestaltet, ein wahres Gesamtkunstwerk und ein wirklicher Eyecatcher. Lediglich in die, der Handlung vorangestellte, Dramatis Personae hätte man noch etwas Ordnung bringen können.

Mein Fazit? „Die Weltenseglerin“ ist ein im Großen und Ganzen toller historischer Roman mit einem unglaublich spannenden Thema, einem brillanten Setting und nur kleineren Schwächen in der Schwerpunktsetzung. Für Liebhaber des Genres daher bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von 16 Jahren.

[Buchgedanken] Hannah Conrad: „Ein Graf auf Abwegen“ (Das Lilienpalais 2)

Vor kurzem habe ich auch „Ein Graf auf Abwegen“, den zweiten Band der Reihe „Das Lilienpalais“ von Hannah Conrad gelesen – einem Pseudonym, hinter der sich das Autorinnenquartett Frieda Bergmann, Persephone Haasis, Monika Pfundmeier und Laila El Omari verbirgt. Das Buch ist 2023 im Wilhelm Heyne Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH erschienen und als historische Familiensaga einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Maximilian von Seybach ist Arzt aus Leidenschaft. Sein größter Wunsch ist es, besonders den Ärmsten der Gesellschaft zu helfen. Das passt ganz und gar nicht zu den ehrgeizigen Plänen seiner Familie. Als er erfährt, dass seine Großmutter bereits eine Ehe mit der wohlhabenden Sophie de Neuville arrangiert hat, ist er außer sich vor Wut. Heimlich hat Maximilian schon lange ein Auge auf die schöne und kluge Louisa geworfen. Das Problem: Louisa ist Dienstmädchen im Hause von Seybach. Er will nicht riskieren, dass sie ihre Stellung verliert, aber gegen seine Gefühle ist er machtlos. Unaufhaltsam kommen sie sich immer näher. Doch für ihre Liebe gibt es keinen Platz in der Gesellschaft. Und Maximilians Heirat mit Sophie steht kurz bevor …

„Ein Graf auf Abwegen“ ist der zweite Band der historischen Familiensaga um die Familie von Seybach. Da sich jeder Band um ein anderes Paar dreht, ist der Band als Standalone lesbar, ich würde es aber nicht empfehlen. So fehlten mir als Einsteiger mit Band 2 doch etwas die Vorgeschichte und die Erlebnisse aus Band 1, die einige der Personen in diesem Buch ja nachhaltig geprägt haben. Apropos andere Pärchen: Da sich jedes Buch um ein anderes Liebespaar dreht, hätte man hier auch das Genre Historical Romance oder historischer Liebesroman annehmen können – aufgrund der familiären Bande untereinander habe ich es aber bei einer Familiensaga belassen, auch wenn diese sich üblicherweise über mehrere Generationen erstreckt und nicht wie hier – zumindest in den ersten drei Bänden – lediglich eine Generation abdeckt.

Die Handlung ist abwechslungsreich, kurzweilig und stellt sich mit dem Wechsel zwischen „Oben“ und „Unten“ als Mischung aus Downton Abbey und Aschenputtel dar. Dabei gelingt es der Autorin (oder müsste ich „den Autorinnen“) sagen, die Probleme und Geschichten gut miteinander zu verflechten, die Handlungsstränge gut zusammenzuführen – lediglich der Plot-Twist am Ende mutet hier dann doch etwas konstruiert und unglaubhaft an – ein nur minimaler Wermutstropfen in dem sonst absoluten Pageturner.

Das Setting ist – wie sollte es anders sein – brillant. München um 1830, eine Geschichte zwischen Prachtvillen, dem Königshof und den Armenvierteln. Hannah Conrad entführt den Leser in eine Zeit des Umbruchs, die trotzdem an alten gesellschaftlichen Konventionen, die wir alle so lieben, festhält. Hierbei werden die krassen Unterschiede zwischen den Ständen unter einem Dach deutlich – und die nicht sehr gleichberechtigte Gesetzeslage, wenn man nur mal an Annas Lage denkt.

Die einzelnen Figuren sind im Wesentlichen vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Hierbei brilliert Sophie als absoluter Megastar des Buches, während mich auch Isabella, Johanna (deren Geschichte aus Band 1 mir leider fehlt), Leopold und Alexander überzeugten. Max hingegen bleibt etwas blass – hier hätte noch mehr kommen können – und Nanette schlichtweg nicht einschätzbar, ihre Geheimnisse möchte ich unbedingt aufgedeckt wissen. Der Schreibstil, in dem das Buch verfasst wurde, ist darüber hinaus leicht und flüssig lesbar und lässt das Kopfkino sofort anspringen.

Die Buchgestaltung ist ebenfalls größtenteils gelungen. Lektorat und Korrektorat haben sauber gearbeitet, der Buchsatz überzeugt und wartet mit kleinen Verzierungen zu Kapitelbeginn auf. Der Buchdeckel ist auf dem Cover hochwertig geprägt und mit Klappen und farbigen Coverinnenseiten versehen. Lediglich das Titelbild und die harten Brüche zwischen Cover, Buchrücken und Coverrückseite (die allerdings toll gestaltet ist), vermögen hier nicht zu überzeugen. So hätte ich mir beim Cover etwas mehr Liebe zum Detail gewünscht – wenn schon die Kleidung (durchaus gut) dem Ball der guten Seelen nachempfunden worden ist, hätte hier etwas mehr Sorgfalt in das Kleid gelegt werden können, das zwar farblich passt, aber dann doch leicht anders beschrieben wird. Abgesehen davon wird die Geschichte von einer Dramatis Personae und einem historischen Abriss umrahmt und abgerundet.

Mein Fazit? „Ein Graf auf Abwegen“ ist ein toller Roman aus der Reihe „Das Lilienpalais“, der vor allem mit seinem Setting und einer wundervollen Handlung punkten kann. Für Liebhaber des Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von etwa 16 Jahren.

[Buchgedanken] Claudia Casanova: „Albas Sommer“

In der letzten Zeit habe ich „Albas Sommer“ von Claudia Casanova gelesen. Das Buch ist 2020 beim Eichborn Verlag in der Bastei Lübbe AG erschienen, die Originalausgabe wurde 2019 unter dem Titel „Historia de una flor“ bei Penguin Random House Grupo Editorial veröffentlicht . Vielen Dank an dieser Stelle an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über die Bloggerjury.

Spanien 1875. Alba liebt die langen Sommer im Valle de Valcabriel am Fuße der Pyrenäen. Hier kann sie ausgiebig durch die Natur streifen und sich ganz ihrer Leidenschaft widmen: dem Studium von Pflanzen. Als sie den bekannten deutschen Botaniker Heinrich Willkomm kennenlernt, der eine von Alba entdeckte Pflanze nach ihr benennt und auf der Pariser Weltausstellung präsentieren will, kann sie ihr Glück kaum fassen. Doch dann muss sie eine harte Entscheidung treffen, die ihr Leben verändern wird.

„Albas Sommer“ ist historischer Roman, Familiensaga und Entwicklungsroman in einem – und ja, irgendwie trotz des historischen Settings auch Gegenwartsliteratur, sind doch die angesprochenen Themen auch in der heutigen Zeit duchaus noch aktuell. So ist das Buch – neben allem anderen – auch eine Hommage an die mutigen Frauen der Geschichte, an Entdeckerinnen, Forscherinnen und Wissenschaftlerinnen, deren vielfältigste Leistungen oft nicht den ihnen eigentich zustehenden Ruhm erhielten.

Der Roman erzählt auf eine leichte, leise und einfühlsame Weise das Leben von Alba in kurzen Episoden. Dabei erschafft die Autorin filigrane, zerbrechliche Bilder, die trotzdem kraftvoll strahlen und den Balanceakt Albas zwischen gesellschaftlichen Konventionen und eigenem Entdeckerdrang perfekt porträtieren.

Eingebettet in ein wundervolles Setting klingt in jedem Kapitel die Liebe zur Natur durch, die Alba – und auch Heinrich – antreibt. Eine gemeinsame Leidenschaft aus der eine zarte, aber nie übertriebene oder zu präsente Liebesgeschichte erwächst, deren Ende aber leider durch das erste Kapitel schon vorweggenommen worden ist – wie auch ein weiteres, elementares Ereignis, was die Spannung etwas mindert, der Unterhaltung schlussendlich jedoch keinen Abbruch tut.

Die Buchgestaltung bezaubert hingegen auf ganzer Linie. Lektorat und Korrektorat haben sauber gearbeitet, der Buchsatz ist wunderschön und hält sich als eines der wenigen Bücher noch an alte Traditionen, jedes Kapitel auf einer ungeraden Seite zu beginnen. Auch das Cover vermag in der einfachen Natürlichkeit mit den wundervollen Abbildungen zu überzeugen.

Mein Fazit? „Albas Sommer“ ist ein leichtes, fragiles Buch über die Natur und die Liebe, eine Hommage an all die vergessenen Frauen der Wissenschaft – und kann vor allem dank eines tollen Settings und wunderschön erzeugten Bildern punkten. Bedenkenlos zu empfehlen.

[Buchgedanken] Lin Rina: „Animant Crumbs Staubchronik“

Pünktlich zur in wenigen Stunden startenden Buchmesse, möchte ich Euch noch ein Buch vorstellen und freue mich schon darauf, morgen die Autorin persönlich in Frankfurt zu sehen.

In den letzten Tagen habe ich „Animant Crumbs Staubchronik“ von Lin Rina gelesen. Das Werk ist 2017 im Drachenmond Verlag erschienen und als (die erste Überraschung!) historischer Liebesroman einzuordnen.

51Af3k0XONL._SX348_BO1204203200_Animant Crumbs Mutter wünscht sich nichts sehnlicher, als den perfekten Ehemann für ihre Tochter zu finden. Doch diese ist die endlosen Bälle, Korsette und Kleider leid. Viel lieber lebt sie in einer Welt aus Büchern, und bemüht sich, der Realität mit Scharfsinn und Sarkasmus aus dem Weg zu gehen. Bis ihr eintöniges Landleben auf einen Schlag endet, und Ani ein unwiderstehliches Angebot bekommt. Ein Monat London, eine Arbeitsstelle in einer riesigen Bibliothek. Alles könnte perfekt sein, wäre da nicht der garstige Bibliothekar, der ihr das Leben zur Hölle macht – und sie in ein ungekanntes Gefühlschaos stürzt.

„Animant Crumbs Staubchronik“ spielt im England des Jahres 1890, gegen Ende des viktorianischen Zeitalters – und überraschte mich vollends. Durch die häufige Kategorisierung als Fantasy-Roman hätte ich unter Berücksichtigung der Erzählzeit ein Steampunk-Werk erwartet und keinen historischen Liebesroman.

Das Setting ist einfach traumhaft schön und malerisch. Das viktorianische London, die Universität, die Bibliothek, die einzelnen Soireen, Gesellschaften, Bälle – und auch das beschauliche Landleben. Die Autorin schafft hier Bilder, die dem Leser erlauben, sich in eine Welt wegzuträumen, die an der Schwelle zum Fortschritt stand. In eine Zeit vor den Weltkriegen, aber mit anderen Problemen, die auch kurz in der Geschichte angerissen werden.

Auch die Protagonisten überzeugen mich im Ergebnis – gerade Thomas Reed. Sie alle haben Stärken und Schwächen und entwickeln sich im Laufe der Geschichte, auch in den Nebenrollen (zum Beispiel im Falle von Anis Mutter). Auch wenn einige Handlungen für mich nicht nachvollziehbar und unlogisch bleiben, gelingt es Lin Rina jedoch, die Gefühle und Motive der Protagonisten klar darzustellen. Hierbei begeistert mich vor allem die unglaubliche Darstellung der Verliebtheit, des Gefühlschaos von Ani in der zweiten Hälfte des Buches. Durch die geschickt gewählte Erzählperspektive erlebt man die Gefühle aus erster Hand, leidet, lacht und freut sich mit der Protagonistin, und kann sich gut mit ihr identifizieren.

Zwar ist die Handlung teils vorhersehbar, was sowohl am Genre, als auch an den teils spoilernden Kapitelüberschriften liegt (man hätte sie einfach weglassen können), bleibt jedoch spannend. Durch einige unerwartete Wendungen, die die Autorin über die Nebenhandlungsstränge einbaut, gelingt es ihr, den Spannungsbogen zu halten.

Das Ende ließ mich jedoch etwas unbefriedigt zurück. Der Ausgang der Geschichte, den ich grundsätzlich sehr mag, kam zu schnell, war ein zu heftiges Auf und Ab, und wurde auch erneut durch die Kapitelüberschriften bereits vorweggenommen. Nach einem Wendepunkt direkt die Auflösung zu bringen, ist in Hinblick auf die Dramaturgie der Geschichte aus meiner Sicht schlichtweg zu direkt, hier hätten es durchaus noch ein, zwei Kapitel mehr sein können – vor allem, wenn man den Zeitsprung in der Erzählzeit bedenkt.

Lin Rinas Schreib- und Erzählstil ist unaufgeregt und einfühlsam, und lässt sich wirklich gut und flüssig lesen. Er transportiert die Gefühle und Handlungen und fesselt den  Leser an die Seiten. Zudem ist auch anzumerken, dass sich um eine authentische Sprache bemüht wurde, hier jedoch trotzdem einige modernere Wörter und Redensarten eingeflossen sind – es hält sich aber noch im tolerablen Rahmen.

Dem Lektorat und Korrektorat sind einige Fehler durchgerutscht, die aber nicht so gravierend sind, dass sie den Lesefluss stören. Das Cover hingegen ist atemberaubend schön, ein absoluter Eyecatcher, und vielleicht meine Lieblingsarbeit der Designerin Marie Graßhoff. Auch der Buchsatz ist, erwartungsgemäß, gelungen und punktet mit kleinen Verzierungen.

Obwohl es viele kleine Kritikpunkte gibt, vieles, was man noch optimieren könnte, stört mich das nicht wirklich (die zweite Überraschung!) . Ich weiß nicht genau, woran es liegt, aber ich habe mich trotzdem etwas in das Buch verliebt. Ob es die Leichtigkeit der Sprache war oder das unbeschwerte, glanzvolle Leben? Ob es die glorifizierte Welt der Bücher war oder die Gefühlsflut? Ich kann es nicht sagen, weiß lediglich, dass ich das Buch in vollen Zügen genossen habe.

Mein Fazit? „Animant Crumbs Staubchronik“ ist ein toller Liebesroman, der vor allem mit dem malerischen Setting und den Gefühlen der Protagonisten punkten kann. Zwar hat er auch kleinere Schwächen, fesselt den Leser aber dennoch an die Seiten. Für Liebhaber des Genres bedenkenlos zu empfehlen.