Sunshine-Blogger-Award – Auf ein Neues!

Da die letzte Runde des „Liebster Award“ schon einige Monate her ist, greife ich mal Sarahs Gesamtnominierung zum „Sunshine-Blogger-Award“ auf, um auf ihre Fragen zu antworten :). Spannende, buchige Themen erwarten uns :D. Da ich derzeit im Zug sitze, erfolgen die Antworten relativ spontan, kurz und bündig. Sicherlich würden sie wohlüberlegt anders ausfallen, aber das macht dieses Mal gerade den Reiz aus. Na dann: Feuer frei!

  • Welches Buch hat dich zuletzt so sehr enttäuscht, dass du es am liebsten neu schreiben möchtest?

-> Die größte Enttäuschung in letzter Zeit war „Krieg der Rosen – Winterpilger“ von Toby Clements. Als Fan der Rosenkriege, von Rebecca Gablés Meisterwerken, wurden meine Erwartungen bitter enttäuscht – sowohl was die Geschichte angeht, als auch die Buchgestaltung.

  • Welcher Buchcharakter ging dir zuletzt so nahe, dass du immer noch an diese Person denken musst?

-> Puh. Das ist schwer. Ich bin ein riesengroßer Fan von Amberle Elessedil aus Terry Brooks Shannara-Romanen, dies kann aber auch dadurch überlagert werden, dass sie in der TV-Serie von der bezaubernden Poppy Drayton porträtiert wird.

  • Gibt oder gab es einen Protagonisten, bei dem du gedacht hast: Das bin ich!?

-> Mit Emma aus „Das Päckchen“ konnte ich mich sofort identifizieren. Eine verrückte, autorenanhimmelnde Buchbloggerin, die Einhörner liebt. Das saß. Gleiches gilt für Cery aus „Die Gilde der schwarzen Magier“. Ein interessanter Charakter, der Liebe und Freundschaft über alles stellt und bedingungslos loyal ist.

  • Ich bin neugierig: Hast du ein System nach welchem du deine Bücher sortierst?

-> Nein. Hier herrscht geordnetes Chaos, da viele Bücher auch noch gar nicht in Regalen Platz gefunden haben.

  • Stell dir vor, du würdest für ein Jahr auswandern und du dürftest nur drei Bücher aus deinem Besitz mitnehmen. Welche wären es?

-> Zwei sind ganz einfach: „Das Lächeln der Fortuna“ (Rebecca Gablé) und „Feuer und Stein“ (Diana Gabaldon). Über das dritte musste ich doch länger nachdenken, und entscheide mich für „Eine wie Alaska“ (John Green).

  • Welches Buch liegt am längsten auf deinem SuB und wirst du es jemals lesen?

-> Da ich meinen SuB gerade im Zug nicht dabei habe, kann ich es nicht genau sagen. Unheimlich lange auf meinem SuB liegt jedenfalls zum Beispiel schon „Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln“ aus dem Drachenmond Verlag.

  • Welches Buch hat dich am meisten längerfristig positiv überrascht?

-> Selection. Eine bezaubernde, wahnsinnig tolle Buchreihe, die über alle Bände hinweg gleichbleibend beeindruckt. Eine meiner absoluten Lieblingsbuchreihen.

  • Hörst du Musik beim Lesen? Wenn ja, welche? Und wenn nein, warum nicht?

-> Nein. In aller Regel nicht. Ich lese meistens unterwegs, in Bahnen und Bussen, in Zügen oder an Haltestellen.

  • Eine Frage aus eigenem Interesse: Bist du eher der Wasser, Kaffee, Tee oder Energydrink-Trinker?

-> Sehr gerne Energy-Drinks, gern aber auch mal einen schönen Cappucino – und leider viel zu wenig Wasser.

  • Zu welcher Zeit liest du am liebsten?

-> Das ist mir eigentlich egal, da ich jede Minute, die ich zum Lesen nutze, genieße

  • Hast du dir ein bestimmtes Leseziel für das Jahr 2018 gesetzt?

-> Inoffiziell: 52 Bücher. Dazu offiziell im Rahmen von Avas Lesechallenge 36 Bücher vom SuB befreien ;). Bisher bin ich auf eine … ausbaufähigen … Weg dahin :).

Ich hoffe, ihr hattet etwas Spaß bei meinen Antworten :). Mit neuen Fragen möchte ich Euch nicht quälen, aber wenn ihr ebenfalls tolle Antworten zu Sarahs Frage habt – dann rein damit in die Kommentare oder schreibt selbst einen Blogpost 🙂

[Buchgedanken] Toby Clements: „Krieg der Rosen – Winterpilger“

In der letzten Zeit habe ich den Auftaktroman „Winterpilger“ der historischen Rosenkriege-Saga von Toby Clements gelesen. Das Buch ist in Deutschland 2016 bei Bastei Lübbe erschienen und wurde 2014 unter dem Originaltitel „Kingmaker: Winter Pilgrims“ bei Random House veröffentlicht.

Thomas Everingham ist Mönch im Orden von St. Gilbert. In einer eiskalten Winternacht 516mm7rht0l-_sx334_bo1204203200_rettet er außerhalb der Klostermauern die Nonne Katherine, die von Sir Giles Rivens Männern angegriffen wird. Dabei verletzt Thomas den Sohn des Adligen schwer. Als die Soldaten im Kloster einfallen, müssen Thomas und Katherine fliehen und geraten über Umwege mitten in die Thronstreitigkeiten zwischen Lancaster und York. Und immer, immer wieder kreuzen sich ihre Wege mit denen von Sir Giles Riven…

„Winterpilger“ ist ein solider historischer Roman über meine absolute Lieblingsepoche: das britische Mittelalter, insbesondere die Rosenkriege. Und da ich fast alles verschlinge, was darüber geschrieben wird (Rebecca Gablé, Philippa Gregory etc.), musste ich das Buch einfach kaufen, als ich sah, dass es zudem für Fans von Rebecca Gablé empfohlen wurde. Womit wir auch gleich beim Knackpunkt wären: der Roman von Toby Clements kann schlichtweg mit Rebecca Gablés Meisterwerken nicht mithalten und lässt mich leicht enttäuscht zurück.

Um nicht falsch verstanden zu werden. „Winterpilger“ ist kein schlechtes Buch, aber es hat doch einige kleinere Schwachstellen und schöpft sein Potential nicht vollends aus. Dass ich als Rosenkriege-Fanatiker die Nachfolgebände lesen werde – geschenkt. Aber ich hätte mir mehr erwartet.

Die Ausgangslage ist ähnlich wie bei „Das Lächeln der Fortuna“. Dem Protagonisten ist von einem Adligen Unrecht widerfahren, und er begibt sich in die Unwirren des Krieges, um sein Recht einzufordern. Doch Toby Clements gelingt es nicht, eine starke Bindung zu den Charakteren herzustellen. Was aus meiner Sicht daran liegt, dass das Buch insgesamt zu stark ins Beschreiben abdriftet („Show, don’t tell …“). Dazu kommt, dass die an und für sich interessante und spannende Handlung einige Längen aufweist, die den Spannungsbogen unterbrechen, und kleinere Logikbrüche vorhanden sind. Was mir dahingegen gut gefällt ist die (aber auch selbstverständliche) ausführliche Recherche und die Darstellung der einzelnen Schauplätze, die man zusammen mit den weltfernen Protagonisten Thomas und Katherine erkundet.

Leicht frustriert war ich auch von dem Ende, das nicht nur einige, wirklich zentrale Fragen, die über den ganzen Roman aufgebaut worden sind, unbeantwortet ließ, sondern auch sehr, sehr offen gestaltet ist. Leicht unglücklich fand ich auch, dass der Roman im Präsens erzählt wurde, was aber auch daran liegen kann, dass ich generell mit dieser Erzählzeit nicht warm werde, vor allem bei historischen Romanen.

Begeistert bin ich von der hochwertigen Aufmachung des Romanes. Ein wunderschönes, aufwendig geprägtes und für historische Romane passendes Cover, mit aufklappbaren, illustrierten Coverinnenseiten. Vorangestellt sind eine Karte, Stammbäume und die Dramatis Personae. Leider sind in der Buchkorrektur – ungewöhnlich! – doch einige kleinere Fehler durchgerutscht, die aber den Lesefluss nicht stören.

Mein Fazit? „Krieg der Rosen – Winterpilger“ ist ein solider historischer Roman mit leichten Schwächen. Er überzeugt durch die Recherche, lässt jedoch die Bindung zu den Charakteren vermissen. Für Genrefans dennoch zu empfehlen, an die bahnbrechenden Werke von Rebecca Gablé (und übrigens auch an die von Philippa Gregory) kommt er jedoch nicht heran.