[Buchgedanken] Edda Bork: „Telamon: Aufbruch nach Unoria“ (Telamon 1)

Vor einiger Zeit habe ich „Telamon: Aufbruch nach Unoria“ von Edda Bork gelesen, den ersten Band der Buchreihe um den Gestaltwandler Telamon. Der Roman ist 2022 im XOXO Verlag, einem Imprint der Eisermann Media GmbH / des Eisermann Verlags erschienen und als High Fantasy einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Der Elfensohn Telamon wächst unter Menschen auf. Niemand weiß, dass sein Vater ein verbannter Elfenhexer ist. Lange Zeit bleibt sein Leben ruhig – bis er sich plötzlich in einen Wolf verwandelt. Seine Herkunft kommt ans Licht und die Dorfbewohner vertreiben ihn. Bald muss auch Telamon erkennen, dass der Wolf in ihm seine dunkelsten Triebe entfesselt … Gleichzeitig besucht Moyra seine Träume. Das Mädchen aus der anderen Welt ist auf der Suche nach einem geraubten Drachenei und erscheint Telamon als Nebelkrähe. Um Moyra beizustehen und den Tod seiner Mutter zu rächen, macht Telamon sich mit ihr auf die Reise nach Unoria – zur Burg des Hexers. Im Elfenwald finden sie Verbündete – mit Schwert und Bogen stellen sie sich zahlreichen Gefahren. Doch Telamons Vater und das verschwundene Drachenei bergen mehr Geheimnisse, als sie ahnen …

„Telamon: Aufbruch nach Unoria“ lässt sich bereits kaum einem Genre zuordnen. So bedient das Buch quasi alle Unterarten der Phantastik, ist High- und Urban Fantasy in einem, hat Anklänge an Science-Fiction und Romantasy-Elemente. Insgesamt stellt sich das Buch als Mischung aus „Jurassic Park“ und „Herr der Ringe“ dar, aufgrund der Prämisse, des Kampfes gegen das Böse, habe ich es jedoch bei der Einstufung als „High Fantasy“ belassen.

Die Handlung erinnert dabei in Phasen sehr stark an Herr der Ringe, hat gerade im Mittelteil aber einige Längen und ein sehr unbefriedigend-offenes Ende, das nur wenige Handlungsstränge auflöst. Auch sorgt der krasse Unterschied zwischen der hochmodernen realen Welt und dem (typisch) mittelalterlich angehauchten Hesterna gelegentlich für Verwirrung. Nichtsdestotrotz ist die Handlung durchaus abwechslungsreich und teils überraschend und bietet Raum und Potential für Folgebände.

Das Setting ist gelungen, Hesterna eine bunte Welt voller Elfen, Chimären, Vampire, Magier, Werwölfe, Amazonen und … Wikinger? Eine etwas abstruse Kombination, ein Mix, der Vielfalt garantiert, aber auch noch im Rahmen der Folgebände einige weitere Erklärungen zum Weltenbau benötigt. In jedem Fall gelingt es Edda Bork die Lande zum Leben zu erwecken – auch durch ihren flüssig und leicht zu lesenden, bildhaften Schreibstil, der das Kopfkino anspringen lässt. Unterstützt wird sie dabei durch die der Handlung vorangestellte, etwas gedrängte, Karte sowie die Illustrationen, die teils etwas aquarellartig verwaschen sind, aber dennoch einen ersten, visuellen Eindruck vermitteln können.

Die einzelnen Figuren sind im Wesentlichen vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Hierbei überzeugen vor allem wichtige Nebenfiguren wie Lamur und Kassy, wobei ich mir von letzterer gerade in der zweiten Hälfte mehr gewünscht hätte. Moyra hingegen verbleibt etwas blass, handelt nicht immer nachvollziehbar und es fehlt mir etwas das Hadern mit der Gabe, die sie scheinbar mühelos akzeptiert und beherrscht.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat und Korrektorat sind nur Kleinigkeiten durchgerutscht, der Buchsatz ist gelungen, eine Karte, ein Glossar und Illustrationen flankieren die Handlung. Das Cover ist schön anzusehen und zieht sich über den kompletten Buchumschlag, sodass ein wundervolles Gesamtbild entsteht. Inwieweit hier über die Folgebände eine einheitliche Reihengestaltung mit Wiedererkennungswert geschaffen wird, bleibt abzuwarten.

Mein Fazit? „Telamon: Aufbruch nach Unoria“ ist ein gelungener Start in die phantastische Buchreihe, mit spannendem Setting und Potential für Folgebände, aber auch mit kleineren Schwächen in der Handlung und noch Nachholbedarf beim Weltenbau. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von etwa 14 Jahren.

Tolle Pakete im Doppelpack | Nachweihnachtliche Buchpost

Da ich derzeit beruflich in Berlin bin, ist es hier die letzten Tage etwas still gewesen. Heute möchte ich Euch dennoch zwei Pakete zeigen, die mich um den Jahreswechsel erreicht haben – vielen Dank dafür. Von der lieben Anna von Welt aus Tinte und Papier erreichte mich „Die Dunkeldorn-Chroniken – Blüten aus Nacht“ (Katharina Seck, Blanvalet Verlag) mit Tee und süßer Karte, von Manuela Schörghofer ihr neuester Roman „Das Gelübde der vergessenen Tochter“ (HarperCollins Deutschland) als Rezensionsexemplar mit Bedienungsanleitung und einem ganzen Sammelsurium an Goodies. Ich bin schon ganz auf die beiden Bücher gespannt!

Sind bei Euch im neuen Jahr schon Bücher eingezogen?

Ein Blick in die Zukunft | Doppelte Buchpost

Vor kurzem erreichten mich auch diese beiden Werke im Rahmen von Leserunden auf Lovelybooks.de – vielen Dank dafür! Während „Knochensuppe – Der Mörder aus der Zukunft“ von Kim Young-tak (Golkonda Verlag) dabei eher eine dystopische, science-fiction-lastige Zukunft beschreibt, ist die erste Ausgabe des Mentling Magazins in eine hoffnungsvolle Zukunft gerichtet, präsentiert sie doch die Lebensgeschichten von zehn inspirierenden Persönlichkeiten unter 20 Jahren.

Lest Ihr gern dystopische Romane?

[Buchgedanken] Cleo Bennet: „Improper, Miss Trivett!“

Vor einiger Zeit habe ich „Improper, Miss Trivett!“ von Cleo Bennet gelesen. Das Buch ist 2022 im Selfpublishing über tredition veröffentlicht worden und als historischer Erotikroman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

England 1810: Auf seinem Landgut lockt Mr. Teversham die büchervernarrte Gouvernante Miss Bird mit seiner erotischen Büchersammlung in eine bizarre Hörigkeit. 1865 stößt die junge Emily Trivett in der Bibliothek von Uppington Hall auf den Roman, der Miss Birds pikantes Abenteuer beschreibt. Während Emily fasziniert dem Zusammenhang zwischen der Fiktion, dem Herrenhaus und ihrer schrulligen Großtante Mabel nachspürt, entgeht ihr völlig, dass der Bibliothekar von Uppington sich beileibe nicht nur für das Abstauben ehrwürdiger Folianten interessiert.

„Improper, Miss Trivett!“ ist ein Roman, der sich nur schwerlich einordnen lässt und am ehesten aufgrund des Settings als historischer Erotikroman beschrieben werden kann. Gleichsam ist der Roman teils aber auch satirisch, fast an der Grenze zur Karikatur- und ist eine Erzählung, die sich über mehrere Ebenen erstreckt, werden im Buch doch weitere von den Protagonisten gelesene Bücher (bzw. Auszüge) abgedruckt, in denen die dortigen Potagonisten weitere – dort abgedruckte – Bücher lesen.

Demzufolge spielt die Handlung auf mehreren Ebenen – und in diversen Zeiten. Auf die kurz vor Schluss zusätzlich eingestreute, weitere Handlungsperspektive von Mabel hätte man hier durchaus aber verzichten können. Insgesamt hat das Buch – gerade zu Anfang – doch einige Längen, ist unterhaltsam, aber teils grotesk drüber und lässt – zumindest im ersten Teil – als Erotikroman gerade die Erotik etwas vermissen, was sich aber später legt.

Das Setting vermag hingegen auf ganzer Linie zu überzeugen. So entführt Cleo Bennet den Leser ins viktorianische England – vor allem in die ländliche Provinz, zwischen Kirchgang, Bibliothek und Müßiggang – übertrieben eskapistisch und daher vielleicht nicht in jedweder Einzelheit authentisch, aber umso humorvoller.

Die einzelnen Charaktere sind eher eindimensional gestaltet um ihre Rollen zu spielen – insbesondere in den Nebenrollen wie den Kneebones, den Wilberforces oder Mr. Atwood. Lediglich Mr. Blake kann hier glänzen und überrascht, frustriert den nach Action suchenden Leser aber gleichermaßen durch seine stoische Ruhe. Cleo Bennets Schreibstil lässt sich dabei leicht und flüssig lesen.

Die Buchgestaltung ist durchwachsen. Lektorat und Korrektorat sind nur Kleinigkeiten durchgerutscht, der Buchsatz macht hingegen einen leicht verwirrenden und unausgegorenen Eindruck – hier hätte etwas mehr Klarheit, etwas mehr Linie und ein weniger an Schriftarten und Formatierungen sicherlich gut getan. Das Covermotiv ist wunderschön und ein absoluter Eyecatcher – wenn auch etwas der Bezug zur Handlung fehlt. Der restliche Buchumschlag ist schlicht und eher eintönig.

Mein Fazit? „Improper, Miss Trivett!“ ist ein unterhaltsamer und im letzten Teil doch erotischer Erotikroman, aber auch mit Längen und teils schematischen Charakteren. Für Leser des Genres dennoch zu empfehlen – ab einem Lesealter von 18 Jahren.

Happy New Year!

Heute ist mein letzter Urlaubsabend in Österreich. Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen (bevor es ab Morgen mit Rezensionen und Buchvorstellungen weitergeht), Euch allen ein frohes neues Jahr zu wünschen; ein Jahr 2023 voller Glück, Gesundheit, Erfolg, Zufriedenheit und Freude. Im gleichen Atemzug möchte ich mich für die tolle Zusammenarbeit im letzten Jahr bedanken – bei Lesern, Verlagen und Autoren – ihr seid spitze! Auf ein tolles, genauso buchverrrücktes 2023!

close up of two flute glasses filled with sparkling wine wuth ribbons and christmas decor
Photo by Oleksandr Pidvalnyi on Pexels.com

Wie seid Ihr ins neue Jahr gestartet?

Weihnachtliche Buchpost im Doppelpack

Schöne Grüße aus dem Urlaub in Österreich! Heute möchte ich Euch schnell noch zwei Bücher zeigen, die mich kurz vor Weihnachten als Rezensionsexemplare erreichten. Dabei kam „Blüte der Zeit“ von Sabine Weiß (Lübbe) im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de zu mir, „How do I tell them I love them?“ von Kacen Callender (LYX Verlag) über die Bloggerjury – vielen Dank jeweils dafür. Ich bin schon auf beide Bücher sehr gespannt!

Kennt Ihr bereits ein Buch eines der Autoren?

[Buchgedanken] Tuomas Oskari: „Tage voller Zorn“

Vor kurzem habe ich „Tage voller Zorn“ von Tuomas Oskari gelesen. Das Buch ist 2022 bei Lübbe in der Bastei Lübbe AG veröffentlicht worden, die Originalausgabe erschien 2021 unter dem Titel „Roihu“ und dem (originalen) Autorennamen Tuomas Niskakangas bei Otava. Das Buch ist als Politthriller einzuordnen, für die Übersetzung aus dem Finnischen zeichnet Anke Michler-Janhunen verantwortlich. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über die Bloggerjury.

Helsinki 2027. Leo Koski, der junge Ministerpräsident Finnlands, ist charismatisch. Was niemand weiß: Er ist nur die Marionette einer Gilde reicher Männer. Sie sind es, die bestimmen. Die Spaltung der Gesellschaft und die zunehmende Armut in weiten Teilen der Bevölkerung sind ihnen egal. Doch als sich eine junge Frau am Vorabend einer großen Massenkundgebung aus Protest selbst anzündet, gerät das Machtgefüge ins Wanken. Die Frau hatte zuvor Briefe verschickt, um das Land aufzurütteln. In dieser aufgeheizten politischen Lage wendet sich der Ministerpräsident das erste Mal von seinen Geldgebern ab. Aber auf wen kann er noch zählen? Auf seinen Ziehvater und reichsten Mann Finnlands Pontus Ebeling? Auf die Führungsfigur der Linken, Emma Erola? Koski hat nur 24 Stunden, um sein Land vor einer Katastrophe und unzähligen Toten zu bewahren. Der Countdown beginnt …

„Tage voller Zorn“ ist ein Politthriller, dessen Handlung sich im Wesentlichen auf das kleine Finnland beschränkt, der aber globale Auswirkungen suggeriert. Dabei mischt Tuomas Oskari durchaus gesellschaftskritische Themen mit ein, räumt der Kapitalismuskritik viel Raum ein und macht sozialistische Grundmodelle zur Triebfeder der Veränderung – ein mutiger, radikaler Schritt – nicht nur im Buch.

Dabei ist die Handlung rasant, spannend und kurzweilig. Tuomas Oskari überrascht den Leser immer wieder mit unerwarteten Wendungen, treibt die Spannung auf die Spitze, verschiebt Loyalitäten und lässt immer neue Koalitionen entstehen – bis hin zu einem Ende mit Schrecken – oder einem Schrecken ohne Ende? Hierbei erschafft der Autor – erschreckend – ein durchaus denkbares Zukunftsszenario, nimmt den Leser mit auf eine nervenaufreibende, emotionale Achterbahnfahrt – ungeachtet dessen, wo man sich selbst im politischen Spektrum verortet.

Das Setting überzeugt auf ganzer Linie. So führt der Autor den Leser durch das Machtzentrum der finnischen Hauptstadt – geschichtliche und architektonische Exkurse in gebotener Kürze inklusive. Dabei ist Tuomas Oskaris Schreibstil leicht und flüssig zu lesen und lässt das epische Kopfkino direkt anlaufen.

Die einzelnen Figuren sind vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive – die teils für den Leser auch lange im Unklaren bleiben. Hierbei begeistern vor allem Leo und Emma und sorgen damit dafür, dass „Tage voller Zorn“ eines der wenigen Bücher ist, in dem mehrere Hauptprotagonisten gleichermaßen überzeugen. Daneben vermögen aber auch wichtige Nebenfiguren wie Vilma und Virve zu begeistern.

Die Buchgestaltung ist gleichermaßen gelungen. Lektorat und Korrektorat haben solide gearbeitet und nur Kleinigkeiten durchrutschen lassen, der Buchsatz ist passend schlicht. Das Cover ist hochwertig geprägt, der komplette Buchumschlag relativ wenig bebildert, aber aufgrund des Farbkonzepts ein absoluter Eyecatcher – noch mehr in Verbindung mit dem farbigen Buchschnitt, der die Coverfarben aufgreift und zu einem Gesamtkunstwerk verwebt. In den farbigen Coverinnenseiten finden sich zudem eine Karte von Helsinki und eine Biografie des Autors – sehr edel.

Mein Fazit? „Tage voller Zorn “ ist ein Politthriller, der auf ganzer Linie begeistert – ein spätes, aber absolutes Highlight des Bücherjahres 2022. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen – ab einem Lesealter von etwa 16 Jahren.

[Buchgedanken] Hendrik Lambertus: „Der Zorn der Flut“

Vor Weihnachten habe ich auch „Der Zorn der Flut“ von Hendrik Lambertus gelesen. Das Buch ist 2022 im Rowohlt Taschenbuch Verlag, Rowohlt Verlag GmbH erschienen und als historischer Roman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.

Im Winter des Jahres 1361 ist die Natur besonders unbarmherzig, Wind und Wellen peitschen gegen das Land. Deichbauer Folkert sieht mit Sorge, wie verwundbar der vernachlässigte Flutschutz seine Heimat macht. Doch seine Warnungen verhallen ungehört. Auch sein Bruder Auke sorgt sich mehr um die Herrschaftsansprüche der dänischen Krone. Er kämpft mit allen Mitteln für die friesische Freiheit – und für seine große Liebe Griet. Von der wird als Tochter des dänischen Statthalters erwartet, zum Vorteil der Familie zu heiraten. Soll sie sich fügen? Oder rebellieren? Dann kommt der 16. Januar 1362. Die Deiche brechen. Und nach der Flut ist nichts mehr, wie es vorher war …

„Der Zorn der Flut“ ist ein Roman, über eine der größten Naturkatastrophen Deutschlands, die Marcellusflut 1362. Dabei beschränkt sich der Roman nicht nur auf die Schilderung der Flut und deren Folgen, sondern bettet diese in ein Gesamtkonstrukt aus politischer Lage und persönlichen Schicksalen ein. Als Leser erhält man so die Chance, in Romanform doch einiges über eher unbekannte, und dennoch umwälzende Ereignisse in der deutschen Geschichte zu lernen, die sonst etwas unter dem Radar verbleiben.

Die Handlung ist dabei durchaus spannend, wenn auch teils – zumindest in der ersten Hälfte – mit Längen versehen. Aufgrund der Vielzahl an Personen und Handlungsstränge, die angelegt werden müssen, ist auch der Start in die Geschichte schwierig, die Geschwindigkeit steigert sich aber mit dem Zusammenlaufen der Handlungsstränge.

Das Setting ist gelungen. So entführt Hendrik Lambertus den Leser nach Norddeutschland, hinein ins Spannungsfeld zwischen Hanse, Dänemark und Friesland, in eine Zeit voller Handel und Seeräuberei. Zum besseren Verständnis hätte ich mir an dieser Stelle allerdings noch eine Karte der wesentlichen Handlungsorte gewünscht – der Geschichte voran- oder nachgestellt.

Die einzelnen Figuren sind im Wesentlichen vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Dabei gelingt dem Autor das ungewöhnliche Kunststück, einen der ersten Protagonisten konsequent unsympathischer werden zu lassen, bis man Auke weder Happy-End noch sonstiges Glück mehr wünscht. Janne und Griet überzeugen hingegen auf ganzer Linie, während Lentje so etwas wie die heimliche Sympathieträgerin des Romans ist.

Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat und Korrektorat haben sauber gearbeitet, der Buchsatz ist unauffällig und schlicht. Das Covermotiv zieht sich über den ganzen Buchumschlag und bildet mit Buchrücken und Coverrückseite ein einheitliches Gesamtbild, ist zudem atmosphärisch und passt gut zur Geschichte. Die einzelnen Teile des Buches werden dabei jeweils erneut mit einer ganzseitigen Abbildung des Covermotivs eingeläutet – hier hätte man durchaus auch auf abweichende Motive zurückgreifen können, um die Thematik der Abschnitte besser aufzugreifen. Wie oben bereits erwähnt, hätte auch eine Karte zur Abrundung der Handlung und der Buchgestaltung beigetragen.

Mein Fazit? „Der Zorn der Flut“ ist ein historischer – und sehr informativer – Roman mit spannendem Setting und interessanten Protagonisten, der allerdings im ersten Teil auch einige Längen hat. Für Leser des Genres dennoch bedenkenlos zu empfehlen.

Vorweihnachtliche Neuzugänge | Doppelte Buchpost

Kurz vor Weihnachten trudelten auch diese beiden Bücher bei mir ein. „Mein perfektes Ich kann mich mal“ von Jürgen Seibold (Piper Verlag) kam dabei mit tollen Goodies als Gewinn einer Buchverlosung, „Die Suche nach den Splittern des Bahir – Ankunft in Aurelija“ von Julien Appler (Selfpublishing, Tredition) als Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de zu mir. Zwei der Bücher, mit denen ich ganz früh im neuen Jahr starten werde.

Welches Buch begleitet Euch zum Jahreswechsel?

Frohe Weihnachten

Bevor es ab morgen mit Rezensionen und Buchvorstellungen weitergeht, möchte ich heute die Gelegenheit nutzen, Euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, geruhsame Feiertage und eine tolle Zeit im Kreis Eurer Liebsten zu wünschen. Mögen Eure Weihnachtswünsche in Erfüllung gehen und mögt Ihr ganz viel tollen Lesestoff unter dem Weihnachtsbaum finden! Merry Christmas!