[Buchgedanken] Nina MacKay: „Rapunzel und die Genmais-Protestbewegung“

Passend zum heutigen Indiebookday möchte ich Euch ein Kleinverlagsbuch vorstellen, das ich während der Leipziger Buchmesse gelesen habe. „Rapunzel und die Genmais-Protestbewegung“ von Nina MacKay erschien 2018 im Drachenmond Verlag und ist dem Genre humoristische Fantasy / Märchenadaption zuzuordnen. Es handelt sich um den dritten Teil der Hipster-Märchen-Reihe, die Rezensionen zu den Vorgängern können unter folgenden Links abgerufen werden („Rotkäppchen und der Hipster-Wolf„, „Aschenputtel und die Erbsen-Phobie„). Vielen Dank an dieser Stelle auch noch einmal an die Autorin, die mir das Buch auf der LBM mit einer Mettigel-Signatur verschönerte :).

~~~ Achtung! Die folgende Besprechung kann Spoiler zu den Vorgängerbänden enthalten ~~~

619R-jqtnCL._SX350_BO1204203200_Red hat große Probleme. Ever ist tot und Jaz ist fort. Ganz im Gegenteil zur zombifizierten Bevölkerung des Märchenwalds, die mit der Büchse der Pandora in Kontakt kam und Rapunzel dafür zur Verantwortung ziehen will. Und dann wären da noch die Dreizehnte Fee, die Hexe Bane und Prinzessin Jasemin, die allesamt (und jeweils) Rache an Red und ihrer Gang geschworen haben. Glücklicherweise haben Red und Rapunzel da einen Plan. Also fast. Beinahe jedenfalls. Dank Spieglein sind immerhin schnell vier Möglichkeiten identifiziert, wie man Ever aus seinem tödlichen Schlaf zurückholen könnte. Was das genau mit Youtube-Challenges, Genmais, einem Mettigel, sowie der Goldenen Gans und ihrer Flohtox-Drogenküche zu tun hat? Außerdem bliebe da noch die Frage, wie man das Verlorene Kind zurückbekommt. Vielleicht kann da der sagenumwobene achte Zwerg helfen? Red und Rapunzel haben da wie gesagt beinahe einen Plan!

„Rapunzel und die Genmais-Protestbewegung“ knüpft nahtlos an das Ende des Vorgängerbandes an und schreibt die Handlung konsequent fort. Man findet sofort wieder in die Geschichte und trifft liebgewonnene Charaktere, lernt aber auch neue Figuren kennen. Alles in allem dient der Band vor allem der Vorbereitung des hoffentlich epischen, letzten Bandes, der vermutlich in der zweiten Jahreshälfte erscheinen wird.

Das Setting ist traumhaft, so werden nicht nur altbekannte Schauplätze besucht, sondern die Charaktere müssen wortwörtlich durch die Hölle – eine Situation, die Nina mit viel Witz und Humor meistert. Generell strotzt das Buch nur so vor Situationskomik, durchaus pointiert und wahnsinnig unterhaltsam. Jederzeit würde ich Herberts Instagram-Account folgen! Eingebettet in den märchenhaften Rahmen greift die Autorin dabei durchaus auch hochaktuelle Themen auf, zeigt behutsam und bedacht die Macht von Medien und die Gefahr von Populismus.

Bei der Handlung geht dennoch einiges drunter und drüber, sie ist mir zu sprunghaft, der Wechsel geschieht in einem zu schnellen Takt. Eine stärkere Fokussierung, etwas weniger Handlungsstränge hätten dem Buch sicherlich nicht geschadet, alles in allem ist dies aber Jammern auf einem so unglaublich hohem Niveau – und mein einziger Kritikpunkt.

Die Charaktere werden konsequent weiterentwickelt, gerade Rose gefällt mir in diesem Band echt gut. Immer wieder werden neue Verpflechtungen ersichtlich, es werden neue Bande und Allianzen geknüpft – so sieht gelungener Weltenbau aus. Nina MacKays Schreibstil ist – wie üblich – locker und leicht, lässt sich wunderbar lesen und ist beneidenswert anschaulich – das Kopfkino zieht den Leser sofort in die Handlung und lässt ihn das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Buchgestaltung ist gelungen, Lektorat und Korrektorat haben vernünftig gearbeitet und nur Kleinigkeiten übersehen. Der Buchsatz ist – erneut – ein Traum, die eingestreuten Illustrationen von Andrea Grautstück sehr schön. Das Cover (Design: Marie Graßhoff) fügt sich gut in die Reihe ein – und, ganz ehrlich, kann man einem Titelbild widerstehen, auf dem ein Mettigel abgebildet ist?

Mein Fazit? „Rapunzel und die Genmais-Protestbewegung“ knüpft nahtlos an die Vorgängerbände an und ebnet den Weg zu einem epischen Finale im letzten Band. Das Buch punktet mit viel Humor und tollen Charakteren, auch wenn man auf den ein oder anderen Handlungsstrang vielleicht hätte verzichten können. Für Genreliebhaber bedenkenlos zu empfehlen – nach Lektüre der ersten beiden Teile!

 

[Buchgedanken] Nina MacKay: „Teenie Voodoo Queen“

Pünktlich zum ersten Advent habe ich eine neue Buchbesprechung für euch. In den letzten Tagen habe ich „Teenie Voodoo Queen“ von Nina MacKay gelesen. Das Buch ist 2018 bei ivi, einem Imprint der Piper Verlag GmbH, München, erschienen und dem Genre Young-Adult Urban-/Contemporary-Fantasy zuzurechnen. Es ist bereits mein drittes Buch der Autorin (zwei weitere liegen schon auf dem SuB), ihr Roman „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ landete sogar auf Platz drei meiner Jahreshighlights 2017.

512fUoo2Bo2L._SX328_BO1204203200_Dawn Decent ist die wohl untalentierteste Hexe der Voodoo-Abendschule von New Orleans. Umso überraschter ist sie, als sie gemeinsam mit einer Mitschülerin ausgewählt wird, ihre Heimatstadt vor einer verheerenden Katastrophe zu retten. Zusammen mit einem Ex-Alligator und einem vorübergehend sterblichen Götterwesen stellt sie sich der Gefahr. Ein schier aussichtsloser Kampf, bei dem Dawn nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Herz riskiert.

„Teenie Voodoo Queen“ ist etwas ernster als die Märchenwald-Reihe. Auch wenn es natürlich ebenfalls humorvolle Stellen enthält, so steht doch der allumfassende Konflikt zwischen dem Guten und dem Bösen im Vordergrund. Obwohl dieser, existentielle, Konflikt zwischen der Rettung und Vernichtung eher ein Element in High-Fantasy-Romanen ist, gelingt es Nina MacKay, diesen in der realen, alltäglichen Welt zu verankern und in den Charakteren widerzuspiegeln. Dabei lernt der Leser nicht nur etwas über den Voodoo-Glauben, sondern taucht tief in das malerische Setting von New Orleans ein.

Auch wenn ich der Autorin das Ende bis in alle Ewigkeit übel nehmen werde (okay, zumindest solang, bis sie mich mit ihrem nächsten Buch besänftigt), überzeugt die Handlung doch insgesamt. Viele, teils krasse unerwartete Wendungen führen den Leser immer wieder in die Irre, und sorgen dafür, dass der Spannungsbogen dauerhaft hochgehalten wird.

Dabei lebt das Buch vor allem auch von seinen hochinteressanten Charakteren. Egal ob Protagonist oder Nebencharakter, egal ob Love Interest oder Antagonist, Nina MacKay versorgt alle mit Stärken und Schwächen, individuellen Motiven und Zielen. Durch die gewählte Haupterzählperspektive (Ich-Perspektive aus der Sicht von Dawn) gelingt es der Autorin, sie nah an den Leser zu bringen, der sich mit der Protagonistin identifizieren kann – auch wenn das einen ganz schön an die Frustrationsgrenze bringt, wenn sich mal wieder etwas in eine Zuckerrübe oder einen Frosch verwandelt :D. Andere notwendige Erzählstränge werden in personaler Erzählperspektive geschildert, wobei sie – sozusagen als Service für den Leser – mit der Person überschrieben sind, aus deren Sicht erzählt wird. Auf die ein oder andere Szene hätte man hierbei aber aus meiner Sicht auch gut verzichten können, um den Fluss der Handlung nicht allzusehr zu stoppen.

Die Buchgestaltung ist sehr gelungen. Das Buch ist toll gesetzt, Lektorat und Korrektorat überzeugen ebenfalls. Restlos begeistert bin ich allerdings von dem traumhaften Cover und dem tollen Buchrücken, die nicht nur wunderschön aussehen, sondern auch ganz leicht hochwertig geprägt sind und sich toll in der Hand anfühlen. Ein wahrer Eyecatcher – traumhaft!

Mein Fazit? „Teenie Voodoo Queen“ ist ein überzeugender Fantasy-Roman, der den Leser nicht nur an die Seiten fesselt, sondern ihm auch die geheimnisvolle Voodoo-Kultur etwas näherbringt. Für Liebhaber des Genres bedenkenlos zu empfehlen.

[Buchgedanken] Nina MacKay: „Aschenputtel und die Erbsen-Phobie“

In den letzten Tagen habe ich den zweiten Teil von Nina MacKays Hipster-Märchen Reihe gelesen. „Aschenputtel und die Erbsen-Phobie“ ist 2017 im Drachenmond Verlag erschienen und – in Anlehnung an meine Kategorisierung des Vorgängers – als humoristisch-phantastische Young-Adult-Märchenadaption einzuordnen. Die Besprechung des ersten Bandes, Rotkäppchen und der Hipster-Wolf, der auch in meinen Jahreshighlights 2017 vertreten war, kann *hier* abgerufen werden.

61gHUhzFkhL._SX341_BO1204203200_Der Märchenwald ist in Aufruhr, alle Happy Ends sind in Gefahr. Nach dem Tod ihres Vaters kocht Prinzessin Jasemin vor Wut und droht mit Krieg. Um den Märchenwald zu retten, ist die Prinzessinnen-Gang auf die Hilfe der Hexen angewiesen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem verlorenen Kind und dem achten Zwerg. Doch leider kann Red dabei nicht auf die Hilfe ihrer wahren Liebe zählen. Denn Ever, der Hipster-Wolf, ist plötzlich verschwunden, und Jaz ist nur zu bereit, dessen Platz an der Seite von Red einzunehmen …

„Aschenputtel und die Erbsen-Phobie“ knüpft nahtlos an die Handlung des Vorgängers an und setzt diese konsequent fort. Erneut begeistert mich das traumhafte Setting – sowie der unvergleichliche Humor durch die Verschmelzung der klassischen Märchenfiguren mit der modernden Welt. Die Geschichte sprüht einfach vor Kreativität und sorgt mit immer neueren und abstruseren Auswüchsen für sehr, sehr viel Spaß beim Lesen.

Auch wenn in der Fortsetzung einige neue Figuren auftreten, sind es doch vor allem die altbekannten Charaktere, die wieder die Handlung vorantreiben. Dabei ist die Entwicklung der Charaktere exzellent gelungen – gerade die Namensgeberin der Fortsetzung Cinder, aber auch Rose und der Rest der Prinzessinnen-Gang hat sich toll gemacht. Lediglich von Red, die aus meiner Sicht etwas in ihrer Gefangenschaft zwischen den wahren Lieben stagniert, bin ich etwas enttäuscht.

Gleichwohl bin ich froh darüber, dass Nina MacKay, trotz der vielen Perspektivwechsel, nur eine Ich-Perspektive benutzt, und sonst in den personalen Erzähler wechselt. Dies ist aus meiner Sicht die beste Lösung für wechselnde Perspektiven, und ermöglicht dem Leser eine starke Bindung und Identifizierung mit der Ich-Erzählerin Red. Auch die durchweg spannende Handlung mit unerwarteten Wendungen fesselt den Leser an die Buchseiten und sorgt dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte.

Mit dem Ende kann ich mich allerdings nicht so ganz anfreunden. Zwar verstehe ich den Sinn von Cliffhangern, um Buchreihen fortzusetzen und die Menschen zum Kauf der Folgebände zu animieren, hier finde ich es jedoch zu krass ausgeprägt. Aus meiner Sicht liegt kein Abschluss vor, sondern eher ein Wendepunkt im Sinne klassischer Dramaturgie, an den eigentlich noch das Ende anknüpfen müsste. Dies mag nur mein persönlicher Geschmack sein, aber so richtig befriedigt hat mich der Schluss nicht zurückgelassen.

Die Buchgestaltung ist insgesamt als gelungen anzusehen. Das Cover ist wunderschön und fügt sich gut in die Reihe ein, die Coverrückseite ist mir allerdings etwas zu textlastig und überladen. Der Buchsatz ist – wie üblich beim Drachenmond Verlag – zauberhaft und mit zwei Illustrationen noch zusätzlich aufgewertet. Leider sind beim Lektorat und Korrektorat kleinere Fehler durchgerutscht, die den Lesefluss allerdings nicht erheblich stören und noch im Toleranzbereich liegen. Zudem ist dem Verlag auf dem Buchrücken ein – gravierender – Fehler unterlaufen: der Titel ist falsch geschrieben. Und so charmant „Aschenpuutel“ auch klingt, und so clever es als Erstausgabe und Sammlerstück beworben worden ist, sollte man dennoch nicht darüber hinwegsehen, dass sowas nicht passieren darf.

Mein Fazit? „Aschenputtel und die Erbsen-Phobie“ ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe und kann vor allem durch die tolle Entwicklung der Charaktere begeistern. Kleinere Schwächen in der Bucherstellung vermögen dabei den tollen Gesamteindruck nicht zu trüben. Für alle Märchenliebhaber und Fans humoristischer Fantasy bedenkenlos zu empfehlen.

 

 

Ran an den Sub mit Ava 2018 – August

Endlich Urlaub. Bevor ich in meinen nächsten freien Tagen, das Geburtstagsgewinnspiel auslose und Euch Bücher wie „Tyll“ und „Die Stille meiner Worte“ vorstelle, möchte ich heute meine Monatsauswahl zu Avas „Ran an den SuB“-Challenge präsentieren. Im August dreht sich dabei alles um das Thema „Buchreihen“ – und so nutze ich die Gelegenheit, endlich einige liebgewonnene Buchreihen bzw. Buchuniversen fortzusetzen.

Dabei habe ich mich für folgende drei Bücher entschieden:

  • „Silberschwingen – Rebellin der Nacht“ von Emily Bold,
  • „Sonea: Die Hüterin“ von Trudi Canavan und
  • „Aschenputtel und die Erbsen-Phobie“ von Nina MacKay.

Das wird ein genialer Monat. Mit „Aschenputtel“ setzt Nina ihre Märchenwald-Reihe fort, die mich bereits im ersten Band „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ so unglaublich unterhalten (zurecht eines meiner Jahreshighlights 2017) hat, mit „Rebellin der Nacht“ beendet Emily ihre „Silberschwingen“-Dilogie, potentiell eines der Jahreshighlights 2018. Zwar ist „Die Hüterin“ offiziell der Beginn einer neuen Trilogie. Sie schließt jedoch an „Die Gilde der schwarzen Magier“ an und spielt im gleichen Buchuniversum, ist daher vielmehr Fortsetzung als Neubeginn. Auch hier freue ich mich schon darauf, liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen, und erneut in die Welt von Kyralia und Sachaka einzutauchen, die mich mit ihrem Weltenbau hellauf begeistert hat.

Zum Abschluss möchte ich Euch natürlich die, teils wirklich wunderschönen, Cover der Bücher nicht vorenthalten.

[Jahresrückblick] Lesehighlights 2017

Heute möchte ich – nach dem Jahresrückblick als Blogger – das vergangene Jahr aus Lesersicht noch einmal Revue passieren lassen und Euch meine Jahreshighlights vorstellen. Dieses Jahr mit: Julia Adrian, Nina MacKay, Valentina Fast, Ava Reed, J. Vellguth, Dan Brown und Ulla Scheler. Da mich dieses Jahr lesetechnisch so begeistert hat, konnte ich gar nicht anders, als insgesamt 7 Bücher/Buch-Reihen auf das kuschelig-volle Siegertreppchen zu wählen. Insgesamt habe ich 2017 etwas mehr als 30 Bücher gelesen – und damit mein inoffizielles Ziel von 52 klar verfehlt. Für 2018 gelobe ich Besserung. Doch nun – ohne weitere Vorrede – zum Bronzerang.

51khaqt-sql-_sx326_bo1204203200_Den dritten Platz meiner Jahreshighlights teilen sich J. Vellguth mit „Das Päckchen“ und Nina MacKay mit „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“. Mit dem ersten Teil ihrer Märchenreihe (der Nachfolgeband „Aschenputtel und die Erbsen-Phobie“ liegt weit oben auf meinem SuB – ich freue mich schon riesig!) gelang Nina MacKay eine so humorvolle und witzige Märchenadaption, dass ich gar nicht anders konnte, als die einzelnen Figuren direkt in mein Herz zu schließen – dorthin, wo auch J. Vellguths herzerwärmende und süße Liebesgeschichte um eine Buchbloggerin und einen geheimnisvollen Fan einen festen Platz gefunden hat.

617m2b75rhbl-_sx312_bo1204203200_Auf dem Silberrang meiner Jahreshighlights befinden sich ebenfalls zwei Werke: „Wir fliegen, wenn wir fallen“ von Ava Reed und die „Royal“-Reihe von Valentina Fast (Sammelband 1). Mit ihrer zauberhaften Dystopie gelingt Valentina mehr als eine Kopie von Selection – Royal punktet als eigenständiges Werk mit wundervollen, mysteriösen Charakteren, einem exzellenten Weltenbau und vielen Überraschungen. Gleichsam überzeugend und ergreifend ist Avas Jugendbuch (wundervolles Cover: Alexander Kopainski!) – eine Ode an das Leben, das manchmal viel zu kurz sein kann. Den zweiten Royal-Sammelband lese ich derzeit (die Begeisterung hält an!) und Avas neuestes Jugendbuch bei Ueberreuter kann ich ebenfalls kaum erwarten.

51klbkb1ipl-_sx328_bo1204203200_Doch nun *trommelwirbel* – die drei Bücher, die mich im letzten Jahr am stärksten beeindruckt haben. Zum einen – erwartungsgemäß – Dan Brown mit „Origin“. Auch die fünfte Geschichte um Robert Langdon hat nichts an Brillianz und Spannung eingebüßt, steht den Vorläufern im Setting und im Schreibstil in nichts nach. Nachdem es im letzten Jahr mit Halo Summers „Aschenkindel“ eine Märchenadaption bis auf Platz 2 geschafft hat, geht es dieses Jahr für Julia Adrians Reihe um „Die Dreizehnte Fee“ (Band 1, 2, 3) noch ein Stückchen höher. Wort- und bildgewaltig, eindringlich und hochdramatisch erzäht Julia die Geschichte der Feen in Pandora – einfach magisch. Kurz vor Schluss hat sich jedoch noch ein drittes Buch ganz nach oben aufs Siegertreppchen geschoben: „Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen“ von Ulla Scheler. Ein meisterhaftes Jugendbuch, mit einem kompromisslosen, bestechenden Schreibstil. Die Geschichte um Ben und Hanna lässt niemanden kalt – und ist zauberhaft erzählt. Auch hier freue ich mich sehr auf „Und wenn die Welt verbrennt“, das zweite Jugendbuch der Autorin, das ich im Rahmen einer Challenge bereits im Januar lesen möchte.

Was waren Eure Lesehighlights des Jahres? Wer von Euch hat die genannten Bücher auch gelesen und wie fandet Ihr sie? Rein damit in die Kommentare :D.

 

[Jahresrückblick] 2017 als Blogger

Ich wünsche Euch allen ein frohes neues Jahr 2018!

Bevor ich in den nächsten Tagen meine – sicherlich spannenderen – Jahresrückblicke als Autor und Leser schreibe, möchte ich den heutigen Tag nutzen, um auf das Jahr 2017 aus Bloggersicht zurückzublicken.

Durch die Teilnahme an Blogconventions, Bloggertreffen und ähnlichem habe ich langsam das Gefühl, mehr in der Bloggerwelt angekommen zu sein, auch wenn ich immer noch nur ein ganz kleines, meist unbeachtetes Licht am Bloghimmel bin und nur wenige andere Blogger kenne :). Insgesamt war ich auch mit der Resonanz sehr zufrieden – und bin Euch allen sehr dankbar, dass Ihr Euch die Zeit und Energie nehmt, die Beiträge zu lesen, zu liken und zu kommentieren <3. Das gibt mir die nötige Energie, die ich brauche, um den Blog auch 2018 wieder kontinuierlich mit Inhalten zu füttern. Doch nun zu den nackten Zahlen im Vorjahresvergleich.

  • Aufrufe: 3.691 (Vorjahr: 2.937) – Steigerung um 25,7%
  • Besucher: 2.001 (Vorjahr: 1.303) – Steigerung um 53,6%
  • Gefällt-mir-Klicks (WordPress): – 541 (Vorjahr: 348) – Steigerung um 55,5%
  • Kommentare: 186 (Vorjahr: 236) – Rückgang um 21,2%
  • WordPress-Follower: 81 (Vorjahr: 47) – Steigerung um 72,3%
  • Facebook-Follower: 294 (Vorjahr: 232) – Steigerung um 26,7%

Der erfolgreichste Blogartikel in diesem Jahr war erneut mein Bericht zur diesjährigen LLC mit 70 Aufrufen, die meistgelesene Rezension die zu „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ (Nina MacKay) mit 43 Aufrufen.

Ich weiß, dass andere Blogger diese Zahlen sicherlich in einer Woche, höchstens einem Monat erreichen – und doch, bin ich stolz darauf und für jeden einzelnen Besucher dankbar. Auf ein tolles 2018 – gemeinsam, mit vielen spannenden Diskussionen, Beiträgen und Rezensionen. Ich freue mich schon darauf, den ein oder anderen von Euch dann auch wieder persönlich auf den vielen Veranstaltungen zu treffen.

 

[Buchgedanken] Nina MacKay: „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“

Bereits vor einiger Zeit habe ich das dritte Buch in meinem fantastischen Lesefrühling gelesen: „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“, geschrieben von der für den DELIA-Literaturpreis nominierten Autorin Nina MacKay. Es ist 2016 beim Drachenmond Verlag erschienen und ist … gar nicht so leicht zu kategorisieren :). Ich ordne es jetzt mal ohne Gewähr als humoristisch-phantastische Young-Adult-Märchenadaption ein.

Im Märchenwald herrscht Chaos. Die vier Ehemänner von Snow, Cinder, Rose und61jcbd-vigl-_sx353_bo1204203200_ Rapunzel sind verschwunden. Zusammen mit Red machen sich die Prinzessinnen auf die Suche nach ihren Happy-Ends. Schnell sind auch die Hauptverdächtigen klar und werden auf einer „Verhöre-und-Töte“-Liste erfasst. Wölfe, Hexen, böse Feen und Stiefmütter – mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg führt die selbsternannte Schneewittchen-Gang ihre Ermittlungen durch. Und als wäre das noch nicht kompliziert genug, trifft Red auf ihren Streifzügen auch noch auf Ever, einen gutaussehenden Hipster, der als Werwolf nicht nur ganz oben auf der Verdächtigenliste steht, sondern auch Red mit ihrer Wolfphobie konfrontiert … und ganz neue Gefühle in ihr weckt. Doch welche Ziele verfolgt Ever? Und was haben Hook, Peter Pan, Alice und Prinzessin Jasemin mit der ganzen Geschichte zu tun?

Dass „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ schlussendlich durch den phantastischen Lesefrühling zu mir gefunden hat, ist wie ein kleines Happy-End. Als Liebhaber humoristischer Fantasy bin ich immer froh, wenn sich zur Auflockerung zwischen die bedeutungsschwangeren High-Fantasy-Epen ein kleiner, humoristischer Lichtblick verirrt. Und diesen Sinn erfüllt Nina MacKays Werk perfekt. Es unterhält und zaubert jedem Leser (auch bereits mit dem gelungenen Vorwort) ständig ein Lächeln ins Gesicht. Witzige und liebenswerte Charaktere, skurille und außergewöhnliche Begebenheiten und die brilliante Kombination aus Märchen-Setting mit der modernen, technologisierten Social-Media-Welt sorgen für ein märchenhaftes Lesevergnügen.

Mit ihrem locker-leichtem Schreibstil gelingt es der Autorin, den Leser in die Geschichte zu ziehen und nicht mehr loszulassen. Trotz der ständigen Sprünge zwischen den verschiedenen Handlungsorten, wird der Leser stets an die Hand genommen und an die Geschichte herangeführt. Dabei kann man sich gut mit den Charakteren identifizieren, die sich auch im Laufe der Handlung weiterentwickeln. Dabei ist ebenfalls auf die Gestaltung der Nebenfiguren Wert gelegt worden (mir gefallen Cinder, Rose und Rapunzel sogar fast noch besser, als Red und Ever) :). Vor kurzem ist Nina MacKay zudem für ihr Werk „Plötzlich Banshee“ (ivi) für den DELIA-Literaturpreis in der Kategorie „Bester deutschsprachiger Jugendliebesroman“ nominiert worden. Nun weiß ich auch warum – und „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ wird definitiv nicht mein letztes Buch der Autorin gewesen sein.

Was ich mir noch gewünscht hätte (was aber absolut kein Kritikpunkt sein soll), ist eine Karte am Anfang. Bei der großen Rolle, die die Reisen zwischen den einzelnen Ländern im Buch einnehmen, hätte ich mir eine kleine Übersicht über die Handlungsorte gewünscht :).

Das Cover ist wunderschön und von der talentierten Designerin (und bekannten Autorin) Marie Graßhoff gestaltet worden, der Buchsatz ein erneutes Highlight – wie üblich bei Büchern aus dem Verlag. Die fein eingestreuten Illustrationen von Andrea Grautstück und Mirjam H. Hüberli, das Lektorat von Isabell Schmitt-Egner und das Korrektorat von Lillith Korn überzeugen ebenfalls – Fehler sind in diesem Buch absolute Mangelware.

Mein Fazit? „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ ist ein tolles, humoristisches Buch. Es sorgt für gute Laune und zaubert dem Leser ein Lächeln aufs Gesicht. Ich freue mich in jedem Fall auf weitere Geschichten aus dem Märchenwald und kann das Buch bedenkenlos jedem Liebhaber fantastischer Literatur ans Herz legen.

[Buchgedanken] Julia Adrian: „Die Dreizehnte Fee – Erwachen“

Mein Buch des Jahres. Eigentlich könnte ich hier die Rezension beenden – aber na gut. Dann mal richtig :).

Bereits vor einigen Tagen habe ich im Rahmen des fantastischen Lesefrühlings (mein zweites Buch der Challenge) „Die Dreizehnte Fee – Erwachen“ von Julia Adrian beendet, den Auftakt zu ihrer fantastischen Märchen-Reihe – doch aufgrund des Nachmessestresses kam ich erst heute dazu, die Rezension zu verfassen. Das Buch ist in der derzeitigen Ausgabe 2015 beim Drachenmond Verlag erschienen (mein Exemplar gehört mittlerweile zur dritten! Auflage). Ich würde es als Young-Adult-Märchenroman einordnen.

Der Roman erzählt die Geschichte von Lilith, der Dreizehnten Fee, die aus einem 1000-jährigen61aslfecpol-_sx343_bo1204203200_ Schlaf erwacht und feststellt, dass die Welt sich geändert, und sie ihre Magie verloren hat. Wütend sinnt sie auf Rache und macht sich zusammen mit dem Hexenjäger auf die Jagd nach ihren zwölf Schwestern. Schnell lernt sie, dass ihre neue menschliche Seite mehr Gefühle kennt als den Wunsch nach Vergeltung. Doch darf sie diese auch zulassen? Sie, die Königin?

Der erste Band der dreizehnten Fee lässt mich begeistert, verzaubert, aber auch verzweifelt zurück. Verzaubert bin ich von der Geschichte und dem Schreibstil, restlos begeistert von der grandiosen Buchgestaltung. Verzweifelt … nun ja, einerseits gehen mir so langsam die Superlative und Lobeshymnen aus (und wenn ich daran denke, dass ich derzeit Nina MacKays „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ lese, schwant mir auch für die Zukunft Übles), andererseits zeigt mir das Buch auch meine eigenen Unzulänglichkeiten auf. Es. Ist. Perfekt!

Der Autorin gelingt es, der Geschichte eine solche Intensität zu verleihen, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Durch geschickt eingebaute Rückblenden erfährt man nach und nach mehr über die einzelnen Charaktere und die Zeit vor dem 1000-jährigen Dornröschenschlaf. Auch die Geschichte der Welt Pandora wird immer mal wieder eingeflochten. Trotz der Rückblenden wird der Spannungsbogen jedoch die ganze Zeit über gehalten. Die Protagonisten sind vielschichtig und machen, obwohl der Roman eher kurz gehalten ist, eine tolle Entwicklung durch, die nicht abgeschlossen ist und viel Raum für die Folgebände lässt. Als Leser kann man sich sofort mit ihnen identifizieren, spürt ihre Freude, Wut und Trauer.

Julia Adrian erschafft durch ihre Sprache hier eine zauberhafte Welt. Mit ihrem leichten, flüssig lesbaren Schreibstil hält sie den Leser gefangen, lässt durch die Bildgewaltigkeit der Sprache ein Kopfkino ablaufen. An dieser Stelle möchte ich ebenfalls Lektorat und Korrektorat loben, die auch auf ganzer Linie überzeugen. Spätestens jetzt hätte ich normalerweise auch schon die ersten Schwächen des Romans angesprochen, aber hier … ich finde keine!

Die Buchgestaltung ist einmalig – vielen Dank an den Drachenmond Verlag, für die wundervollen Bücher. Das Cover ist vom fantastischen Alexander Kopainski entworfen und wunderschön, die Cover-Innenseiten sind teils ausklappbar und setzen einerseits das Cover fort, andererseits wird die Autorin vorgestellt. Die Illustrationen im Buch passen zur Geschichte und sind ebenfalls gelungen. Was mich jedoch neben dem Cover noch restlos überzeugt hat, ist der Buchsatz. Die einzelnen Seiten sind aufwändig, teils auch unterschiedlich gestaltet, die Kapitelüberschriften wunderschön kalligrafiert. In der heutigen Zeit rar geworden, hält sich das Buch auch an eherne Regeln und fängt jedes Kapitel auf der rechten Seite an.

Mein Fazit? „Die Dreizehnte Fee – Erwachen“ ist ein atemberaubendes Buch. Spannend und gefühlvoll zieht es den Leser in die Handlung und lässt ihn mit den vielschichtigen Protagonisten bis zum Ende mitfiebern. Die perfekte Umsetzung des Buches rundet das Gesamtpaket ab. Julia Adrian erschafft hier den Auftakt einer Buchreihe, der nach mehr lechzen lässt. Ich kann die anderen Teile kaum erwarten (und ärgere mich schon, dass ich sie wegen des Lesefrühlings wohl erst in einem Monat lesen kann). Für Märchenliebhaber – und eigentlich auch für jeden Bücherfreund – bedenkenlos zu empfehlen.

 

[LBM2017] Tag 1 – Von Preisträgern und Gewinnern

Und schon ist der erste Messetag vorbei und der Rückblick steht an :). Nachdem ich bereits Mittwoch angereist bin, konnte ich pünktlich kurz vor 10 die Messehallen stürmen. Nach obligatorischen Besuchen an den Ständen von Amrun, Carlsen und der LLC hatte ich mich mit dem Phantastischen Reiseführer, einem Blogplan und einer Goodiebag eingedeckt. So konnte das Programm starten. Auf dem Plan standen für heute einige Preisverleihungen 20170323_113305und Lesungen.

Den Anfang machte der Brendow Verlag, der jährlich den C. S. Lewis Preis für ein Romanprojekt verleiht, das auf innovative und unterhaltsame Weise sich mit christlichen Wertvorstellungen beschäftigt. Preisträger in diesem Jahr: Sebastian Pirling, seines Zeichens Science-Fiction-Lektor aus dem Heyne Verlag. Sein Romanprojekt (AT: „Der Kongress der Exegeten“, vsl. Erscheinungstermin Herbst 2018) spielt in einer dystopischen Zukunft, in der die Religion in der ganzen Galaxis verboten ist. Der vorgetragene Anfang und die Geschichte an sich machen definitiv Lust auf mehr.

20170323_124513Zur Mittagszeit ging es dann zur Lesung von Carolin Emrich, die auf der Messe ihren Debütroman „Elfenwächter 1 – Weg des Ordens“ vorstellt, erschienen im Sternensand Verlag. Trotz leichter Nervosität meisterte sie die Lesung ziemlich gut, besser, als ich es jedenfalls mir fürs erste Mal erträumen würde. Im Anschluss habe ich mir direkt ihr Buch signieren lassen, sowie „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ von Autorin Nina MacKay und Coverdesignerin Marie Graßhoff.

Nach einer ausgedehnten Mittagspause nahm ich an der Buchpräsentation von „Das 20170323_151019Europa der Könige: Macht und Spiel an den Höfen des 17. und 18. Jahrhunderts“ von Leonhard Horowski teil. Für mich als Geschichtsnarr ein absoluter Pflichttermin – und sicherlich eine tolle Lektüre. „Das Europa der Könige“ war zudem nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch, der jedoch an ein anderes, historisches, Werk ging: „Maria Theresia. Eine Biographie“ von Barbara Stollberg-Rilinger.

Als Kontrastprogramm besuchte ich am Nachmittag die Lesung der Poetry-Slammerin Sandra Da Vina aus ihrem Buch „Hundert Meter Luftpolsterfolie“. Amüsante und lustige 20170323_211346Geschichten, exzellent vorgetragen. Als Highlight gab es von ihr neben der Signatur die Zeichnung eines kleinen Partynilpferds ins Buch.

Zum Abschluss besuchte ich die Seraph-Preisverleihung. Von einer 17-köpfigen Fachjury wurde Katharina Secks „Die silberne Königin“ als bestes Buch und Julia Langes (im Bild unten abgebildet) „Irrlichtfeuer“ als bestes Debüt ausgezeichnet. Ich freue mich besonders, dass es mit „Die silberne Königin“ ein Märchen getroffen hat – das Genre ist, nicht zuletzt auch dank Halo Summer und Julia Adrian, endgültig wieder im Bewusstsein aller angekommen.

20170323_173037Zwischen den Veranstaltungen traf ich viele Bekannte wieder – und sah sogar einige Blogger, die türkisfarbene Bänder im Rahmen der Aktion: #Buchbloggerbande trugen. Ich hoffe, in den nächsten Tagen noch mehr tolle Leute zu treffen! Und auch ich zählte am Tagesende zu den Gewinnern. Im zweiten Versuch gewann ich bei der Verlosung am LLC-Stand ein Ticket für die Convention im Mai. Da ich mir bisher noch keines gekauft hatte, kommt mir das sehr gelegen. Berlin – ich komme! Aber vorerst bleibe ich in Leipzig und sehe drei weiteren, spannenden Messetagen entgegen. Morgen unter anderem mit Anne Freytag, die gerade für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde.