[Buchgedanken] Valentina Fast: „Royal – Ein Königreich aus Glas“

Einer Tradition folgend (okay, zum zweiten Mal): Heute eine Rezension, getippt im Pressebereich einer Buchmesse.

Das Warten hat sich definitiv gelohnt! In den letzten Tagen habe ich „Royal – Ein Königreich aus Glas“ von Valentina Fast gelesen und damit den phantastischen Lesefrühling für mich eröffnet. „Ein Königreich aus Glas“ ist ein Sammelband der ersten beiden e-Books der Royal-Reihe und erschien vor einigen Wochen – nach einer mehr als einjährigen Wartezeit – als Printexemplar bei im.press Taschenbuch. Es ist am ehesten als dystopisches Jugendbuch einzugruppieren, auch wenn die Liebe natürlich eine zentrale Rolle spielt. „Ein Königreich aus Glas“ vereint die beiden ersten e-Book-Bände der erfolgreichen Royal-Reihe.

Ganz Viterra ist in Aufruhr. Der Thronfolger, der während seiner gesamten Kindheit vor51xj8vajhil-_sx319_bo1204203200_ seinem Volk versteckt wurde, um ihm ein normales Leben zu ermöglichen, sucht eine Prinzessin. Alle jungen Frauen von Viterra sind aufgerufen, an einem Casting teilzunehmen und das Herz des Prinzen zu erobern. Einzige Schwierigkeit: Zuerst gilt es, ihn unter vier jungen Männern zu finden. Tatyana *Tanya* Salislaw ist ein ganz normales Mädchen. Nach dem Tod ihrer Eltern wächst sie bei ihrer Tante auf, die sie vor der Welt abschirmt und zu Hause erzieht. Nur ihrer Tante zuliebe, und um sich eine eigene Zukunft zu ermöglichen, nimmt sie am Casting teil. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als in der Goldschmiedewerkstatt ihrer Schwester ein neues Leben zu beginnen und zählt die Tage, bis zum Ende des Wettbewerbes, wenn sie endlich, endlich zurück in ihr altes Leben kann. Doch dann … treten die jungen Männer in ihr Leben und werfen ihren Plan vollends über den Haufen.

Wenn man „Royal“ liest, drängt sich geradezu der Vergleich mit Selection (meinem Jahreshighlight 2016) auf. Doch „Royal“ braucht ihn nicht zu scheuen. Mit unerwarteten Wendungen, gefühlvollen und humorvollen Szenen sowie grandiosen Charakteren überzeugt Valentina Fasts Roman auf der ganzen Linie (und auch wenn wir erst im März sind, ist die Chance groß, dass Royal auch Teil meiner Jahreshighlights 2017 wird).

Besonders gefallen hat mir der Weltenbau von „Viterra“. Der Autorin gelingt es, die Welt nachvollziehbar und konsequent zu gestalten. Über die Einführung und die Geschichtsstunde der Bewerberinnen erklärt Valentina Fast die Entstehung und die Hintergründe von Viterra und nimmt den Leser an die Hand.

Man lacht und leidet mit den Charakteren, die auch in den Nebenfiguren wie Claire de Clairemont (meiner Favoritin!) plastisch gestaltet sind und für ein tolles Gesamtbild sorgen. Valentina Fast überzeugt dabei mit einem lockeren, leichten Schreibstil, der die Gefühle, die Zweifel und Sorgen der einzelnen Protagonisten gut transportiert. Dabei merkt man, dass sich die Figuren im Laufe der Handlung auch entwickeln und man kann sich gut mit ihnen identifizieren.

Durch ihre unerwarteten Wendungen hält die Autorin den Spannungsbogen jederzeit aufrecht und sorgt dafür, dass man gar nicht aufhören kann zu lesen. Mysteriöse Gestalten und ein einschneidendes Erlebnis lassen einen nach mehr lechzen, um mit Tatyana auch die letzten Geheimnisse zu erkunden, die Viterra und der Palast verbergen.

Das Cover ist wunderschön, Lektorat und Buchsatz überzeugen, lediglich dem Korrektorat sind einige kleinere Fehler durchgerutscht.

Mein Fazit: „Royal – Ein Königreich aus Glas“ ist ein wundervolles Jugendbuch, das nah an die Brillianz von Kiera Cass‘ Meisterwerk „Selection“ herankommt. Es überzeugt mit tollen Charakteren und einer spannungsgeladenen Handlung mit unerwarteten Wendungen, die mich sehnsüchtig auf die nächsten Teile warten lässt. Für Jugendbuchleser bedenkenlos zu empfehlen.

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