Lovelybooks Leserpreis 2018 – mein Voting-Sheet

Derzeit läuft ja wieder die Wahl zum Lovelybooks-Leserpreis, bei der Nutzer der Plattform in 15 Kategorien über die begehrten Awards abstimmen dürfen. Nachdem ich die Nominierungsrunde traditionell ausgesetzt habe, habe ich es mir nicht nehmen lassen, in der Endrunde mitzustimmen. Bevor ich Euch meine komplette Wahlliste zeige, möchte ich folgende Autoren wärmstens empfehlen: Ava Reed (3 Stimmen von mir), Julia Engelmann (2), Bianca Iosivoni (2), Manuela Inusa (1), Emily Bold (1) und Nina MacKay (1).

Und nun zu den einzelnen Kategorien:

  • Romane
    • Kate Morton: „Die Tochter des Uhrmachers“
    • Manuela Inusa: „Der zauberhafte Trödelladen“
    • Juli Zeh: „Neujahr“
  • Krimi & Thriller
    • Romy Fölck: „Bluthaus“
    • Jessica Fellowes: „Die Schwestern von Midford Manor – Unter Verdacht“
    • Karen Rose: „Dornenherz“
  • Fantasy & Science-Fiction
    • Nina MacKay: „Dämonentage“
    • Liza Grimm: „Die Götter von Asgard“
    • Laura Kneidl: „Die Krone der Dunkelheit“
  • Jugendbücher
  • Kinderbücher
    • Katja Brandis: „Woodwalkers – Fremde Wildnis“
    • Tanya Stewner: „Alea Aquarius – Die Macht der Gezeiten“
    • Kelly Barnhill: „Das Mädchen, das den Mond trank“
  • Liebesromane
    • Mona Kasten: „Save me“
    • Rosie Walsh: „Ohne ein einziges Wort“
    • Bianca Iosivoni: „Die letzte erste Nacht“
  • Erotische Romane
    • Pepper Winters: „Tears of Tess – Buch 1“
    • Lara Adrian: „For 100 Reasons – Enthüllung“
    • Jennifer L. Armentrout: „The Dead List“
  • Historische Romane
    • Ella Zeiss: „Wie Gräser im Wind“
    • Petra Durst-Benning: „Die Fotografin – Am Anfang des Weges“
    • Sabrina Qunaj: „Die Fremde Prinzessin“
  • Humor
    • Rebekka Gohla: „Beziehungsstatus: Ich mag Kekse“
    • Anna Koch: „‚Immer noch betrunken?‘ – ‚Vier'“
    • Friedrich Kalpenstein: „Gruppentherapie“
  • Sachbuch und Ratgeber
    • Julia Engelmann: „Keine Ahnung, ob das Liebe ist“
    • Bettina Hennig: „Das magische Lexikon der Einhörner“
    • Hape Kerkeling: „Frisch hapeziert“
  • Hörbuch
    • Julia Engelmann: „Keine Ahnung, ob das Liebe ist“
    • Erin Beaty: „Kampf um Demora 1 – Vertrauen und Verrat“
    • Volker Klüpfel, Michael Kobr: „Kluftinger“
  • E-Book only
    • Marlene May: „Die Märchenjägerin“
    • Erika Swyler: „Das Wassermädchen: Shortstory“
    • Jennifer Alice Jager: „Blutrote Dornen – Der verzauberte Kuss“
  • Buchtitel
  • Buchcover
  • Das Beste aus 10 Jahren
    • Kerstin Gier: „Saphirblau“
    • Diana Gabaldon: „Outlander – Ein Schatten von Verrat und Liebe“
    • Rebecca Gablé: „Der Dunkle Thron“

So viele Bücher – in manchen Kategorien fiel mir die Auswahl echt schwer. Meine Stimmen setzen sich dabei aus gelesenen Büchern, Wunschlisten- und SuB-Büchern und Büchern, in die ich mich schockverliebt habe, zusammen. Die größten Probleme hatte ich in den Kategorien „Jugendbuch“, „Historische Romane“ und „Das Beste aus 10 Jahren“.

Was sind Eure Favoriten des Jahres, für wen habt Ihr gestimmt? Wie immer: rein damit in die Kommentare :D.

[lit.love 2016] Ein Tag im Paradies

Am Samstag habe ich mich – zum voraussichtlich letzten Mal in diesem Jahr – in den Messe- und Conventiontrubel gestürzt und die lit.love in München besucht. Vielen Dank an dieser Stelle auch direkt an den Schreibwettbewerb von Twentysix, Jolie und der lit.love für den freien Eintritt zur Veranstaltung und den tollen Tag.20161112_091819

Die Lit.love – als Lesefestival von Autorinnen aus den Genres Liebesroman und Erotik angekündigt – entpuppte sich bei näherem Hinsehen als viel mehr. Natürlich gab es die obligatorischen Lesungen und Meet & Greets mit den Autorinnen, dazu kamen jedoch interessante Workshops und Paneldiskussionen und man konnte Einblick in die Arbeit von Verlagen, Literaturagenturen etc. gewinnen. Man hatte das Gefühl, dass, ähnlich wie bei der LLC in Berlin, hier eine ganze Branche zusammenkommt – nur, dass es bei der lit.love lediglich um die Verlage einer (großen) Verlagsgruppe ging. Die Veranstaltung wurde von Random House organisiert und fand im Herzen von München in den Verlagsräumlichkeiten statt – ein Paradies für jeden Buchfan und angehenden Autoren.

20161112_100922Eröffnet und geschlossen wurde der Samstag jeweils von einer Talkrunde mit einer internationalen Bestsellerautorin. Am Morgen plauderte Sylvia Day mit der Moderatorin über den Abschluss ihrer Crossfire-Reihe und ihre Zukunftspläne. Im Anschluss begann für mich der produktive Teil des Tages.

Als nächstes besuchte ich eine Paneldiskussion mit Sabrina Qunaj (auf der Lit.love als Ella Simon unterwegs), Constanze Wilken und Brigitte Riebe zum Thema Recherche bei historischen Romanen. Ich kannte bisher nur die Bücher von Sabrina Qunaj / Ella Simon,20161112_1101480 die jeweils hervorragend recherchiert waren, aber auch die anderen beiden Autorinnen überzeugten mich mit ihrer Einstellung und ihrer Vorgehensweise bei der Recherche für ihre historischen Romane.

Danach stand eine Diskussion über Literaturagenturen auf dem Programm. Klaus und Michaela Gröner von der Literaturagentur erzähl:perspektive berichteten zusammen mit der Autorin Claudia Winter und Claudia Negele, Lektorin und Hardcover-Programmverantwortliche beim Goldmann Verlag, über das Zusammenspiel von Agentur, Autorin und Verlag. Interessante Anekdoten und vielfältige Fakten machten das vielleicht zur informativsten Veranstaltung des Tages. Erfolgschancen unverlangt eingesandter Manuskripte, Wunschqualitäten von Autoren aus Agentursicht, Probleme bei der Zusammenarbeit uvm. wurden wechselseitig diskutiert und analysiert. Glücklicherweise hatte ich bereits mein Notizbuch gezückt und konnte mir einige wichtige Fakten mitschreiben :).

Nach der Mittagspause ging es für mich mit einer Veranstaltung zum Thema „Social Media und Lesungen“ weiter. Die Autorinnen Victoria Seifried, Petra Durst-Benning und Bettina Belitz berichteten über ihre vielfältigsten Erfahrungen bei Lesungen und über ihre Social-Media-Präsenzen und -Konzepte. Anschließend nahm ich noch schnell am Meet & Greet von Ella Simon teil und ließ mir ihr Buch „Ein Gefühl wie warmer Sommerregen“ signieren, dass ich hier bereits besprochen habe :). Es folgte ein spannender und toller Workshop mit Constanze Wilken zur Erschaffung lebendiger, dreidimensionaler Protagonisten, der leider viel zu schnell vorbei war.

20161112_170051Dann neigte sich der Tag auch bereits dem Ende entgegen. Zum Abschluss des Programms stand – wie bereits angekündigt – nochmal eine Talkrunde mit einer internationalen Autorin auf dem Plan. Katherine Webb gab sich die Ehre und sprach über ihre anfänglichen Misserfolge als Autorin (erst ihr 7. Buch nach 10 Jahren Wartezeit konnte sie veröffentlichen), sowie über ihr neuestes Werk „Das Versprechen der Wüste“. Auf dem Weg zur Garderobe stolperte ich dann noch über Frieda Bergmann und nutzte die Gelegenheit, ihr zum verdienten Sieg beim Schreibwettbewerb zu gratulieren. Ich bin schon gespannt, welches Werk von ihr als nächstes dann bei Twentysix erscheinen wird – und freue mich, bereits jetzt, auf die (hoffentlich stattfindende) nächste Lit.love 2017: Es war eine tolle Erfahrung!

 

[Buchgedanken] Ella Simon: „Ein Gefühl wie warmer Sommerregen“

In der letzten Zeit habe ich im Rahmen einer Leserunde Ella Simons „Ein Gefühl wie warmer Sommerregen“ gelesen, erschienen 2016 beim Goldmann Verlag. Das Buch ist am ehesten dem Genre „Contemporary Romance“ zuzuordnen und spielt in Wales. Ella Simon ist das offene Pseudonym der Autorin Sabrina Qunaj, die unter ihrem Klarnamen historische Romane, ebenfalls bei Goldmann, veröffentlicht.5133lv-wvpl-_sx313_bo1204203200_

Der Roman beschreibt die Geschichte von Alis Rivers, die im südwalisischen Tenby für die Seenotrettung in der örtlichen Lifeboat-Station arbeitet. Als sie bei einem Einsatz den sympathischen und gutaussehenden Tierarzt Evan Davies rettet, und kurz darauf ihr langjähriger Freund Matthew ihr einen Heiratsantrag macht, gerät ihr Leben völlig aus den Fugen. Zudem fordert ihre Mutter Alis dazu auf, ihr bei der Verwaltung der familieneigenen Pferdefarm zu helfen – einem Ort, an den Alis nicht gern zurückdenkt. Wird sie sich den Schatten der Vergangenheit stellen? Und für wen wird sie sich entscheiden – den abenteuerlichen Evan oder den beständigen Hubschrauberpiloten Matthew?

„Ein Gefühl wie warmer Sommerregen“ ist ein locker-leichter Liebesroman, perfekt auch als Urlaubslektüre geeignet. Obwohl er auch schwierige Themen anspricht, gelingt es doch, die dramatischen und romantischen Elemente gut auszubalancieren und ein durchgängig unterhaltsames Buch zu schaffen. Auch die erotischen Passagen sind gut und dezent eingebaut und nicht zu übermächtig, wenngleich ich dennoch eine Leseempfehlung eher für New-Adult als für Young-Adult-Leser aussprechen würde (was aber ohnehin die geplante Zielgruppe fürs Buch sein müsste).

Die Charaktere sind, auch bei den Nebenfiguren, sehr gut gestaltet. Aufgrund ihrer Stärken und Schwächen kann man sich gut mit ihnen identifizieren und fiebert auch mit ihnen, nicht nur mit Alis, mit. Ein entscheidender Pluspunkt des Romanes ist zudem das Setting. Aufgrund der Detailverliebtheit und aufwendigen Recherche (hier kommt wohl der historische Hintergrund der Autorin zum Tragen), fühlt man sich direkt nach Wales versetzt und die Geschichte bekommt durch die örtliche Verankerung ein ganz anderes Gewicht, wird nicht austauschbar, wie es so oft bei Liebesromanen ist.

Da ich die Autorin bereits von ihren historischen Romanen her kenne, war ich von ihrem flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil keinesfalls überrascht. Auch das Lektorat und Korrektorat von Goldmann sowie der Buchsatz haben mich (erneut) überzeugt. Das Cover ist hochwertig mit aufgeprägter Schrift (auch auf dem Buchrücken) und Bildern gestaltet, zudem verfügt es über farbige, ausklappbare Coverinnenseiten.

Beim Ende des Romanes gelingt es der Autorin, alle Handlungsstränge gut zusammenzuführen, gleichwohl lässt sie Raum für weitere Geschichten und Fortsetzungen um Alis Rivers und ihr Leben als Bootsführerin.

Mein Fazit? „Ein Gefühl wie warmer Sommerregen“ ist ein leichter, zeitgenössicher New-Adult-Liebesroman, der perfekt als Urlaubslektüre geeignet ist. Er überzeugt mit plastischen Charakteren, detailliert recherchierten Fakten und einer tollen Gestaltung. Für Liebesromanleser bedenkenlos zu empfehlen.

 

[Buchgedanken] Sabrina Qunaj: „Der Ritter der Könige“

In den letzten Wochen habe ich im Rahmen einer Leserunde Sabrina Qunajs „Der Ritter der Könige“ gelesen, einen historischen Roman, erschienen im Goldmann Verlag. Als Liebhaber historischer Romane freue ich mich über jedes neue Buch in diesem Genre – und bin begeistert, wenn ich dabei über einen solchen Schatz stolpere.51z6netphxl-_sx332_bo1204203200_

„Der Ritter der Könige“ spielt im 12. Jahrhundert. Der Leser begleitet den Flamen Maurice de Prendergast, einen walisischen Ritter, auf seinen Abenteuern in Wales und Irland. Vor dem Hintergrund des walisischen Freiheitskampfes und der normannischen Eroberung Irlands schafft die Autorin das Porträt eines ehrenhaften, nur seinem Gewissen verpflichteten Ritters, der in politisch wankelmütigen Zeiten sich nicht dem Zeitgeist unterwirft, sondern unumstößlich auf der Seite der Moral und Ethik bleibt. Befreundet mit Richard de Clare, dem Earl of Pembroke und an der Seite der Geraldines, meistert er jede Aufgabe, bewältigt Rückschläge und lässt sich auch von Drohungen nicht einschüchtern.

Der Autorin gelingt es, die einzelnen Charaktere plastisch und detailreich darzustellen – mit all ihren Schwächen und Stärken. Nicht nur Maurice, sondern auch Richard „Strongbow“ de Clare oder Niah entwickeln sich zu echten Sympathieträgern, mit denen man mitfiebert und sich identizieren kann.

Die Handlung des Buches erstreckt sich über 26 Jahre, der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Trotz der doch ordentlichen Länge von knapp 700 Seiten ist das Geschehen schnelllebig und kurzweilig – ich hätte mir hier teilweise sogar etwas mehr Ruhe gewünscht. Mit einigen zusätzlichen Szenen hätte man das Gesamtbild aus meiner Sicht noch besser abrunden können. Das Werk von Sabrina Qunaj punktet dabei zudem mit einer gründlichen Recherche und historischer Genauigkeit. Dabei werden die historischen Fakten jedoch so geschickt in die Handlung eingeflochten, dass der Leser sich hier niemals belehrt vorkommt.

Ein weiteres „Schmankerl“ ist die ausgefallene Buchgestaltung, die sich deutlich von preislich vergleichbaren Büchern abhebt (wobei der Preis ohnehin sehr günstig ist, bei 9,99€ für 700 Seiten). Neben einem Cover, auf dem die Schrift und das Wappen aufgeprägt sind, lassen sich die Cover-Innenseiten ausklappen und zeigen ein wunderbares, farbliches Landschaftspanorama. Eine toll gezeichnete Karte, Stammbäume und ein ausführliches Personenregister am Beginn des Buches runden den tollen Gesamteindruck ab.

Mein Fazit? „Der Ritter der Könige“ ist ein exzellenter historischer Roman, nicht nur für Liebhaber der englischen Geschichte. Flüssig geschrieben, kurzweilig und toll recherchiert entführt er den Leser in eine Welt von Ehre, Moral und Ritterlichkeit –  mein erster, aber sicherlich nicht letzter Roman von Sabrina Qunaj.