Nachtrag zum Welttag des Buches: Meine Top 5

Inspiriert von Sarahs tollem Beitrag über die Bücherliebe und ihre Top 5-Listen der aktuellen und Allzeit-Lieblinge, möchte ich Euch heute auch meine Top 5 Bücher nachreichen. Einige Plätze sind dabei in Stein gemeißelt, einige schwanken je nach Tagesform. Dennoch möchte ich es mal auf eine Top 5 Liste beschränken. Dabei wird pro Reihe nur ein Buch gesetzt, das dann ggf. auch stellvertretend für die ganze Reihe steht. Wie immer ist die Reihung rein zufällig :).

  • Diana Gabaldon: „Feuer und Stein“ (Die Highland-Saga)

Seit zehntausenden Seiten (ja, ich habe die Bücher mehrfach gelesen^^) begleitet mich die Geschichte von Claire und Jamie. Eine wunderschöne Liebesgeschichte, ein fesselndes Historiendrama mit mystischen Einschlägen – und seit neuestem auch ein Serienhit. Ich liebe es. Ich brauche es. Und ich kann Band 9 gar nicht erwarten :).

  • Rebecca Gablé: „Das Lächeln der Fortuna“ (Die Waringham-Romane)

Ihre Werke zu den Rosenkriegen gehören zu dem Besten, was (nicht nur die deutschsprachige) historische Literatur hervorbringt. Ungemein detailverliebt, strotzend vor historischem Fachwissen und mit einer packenden Geschichte angereichert, kämpft sich die Familie Waringham durch eine meiner liebsten Epochen: die Zeit der Rosenkriege. Auch hier habe ich die Bücher schon mehrfach gelesen – in jeglichen Editionen :).

  • Kiera Cass: „Selection“ (Selection Series, 1-3 und 4-5)

Natürlich darf auch ein Young-Adult-Fantasyroman auf dieser Liste nicht fehlen. Ein neues Buch, das ich erst im letzten Jahr kennen und lieben gelernt habe. Die Geschichte von America Singer, die am Casting teilnimmt, bei dem die Frau des Kronprinzen von Illeá gesucht wird, hat mich regelrecht begeistert. Und diese Cover *hach*.

  • Bernhard Hennen: „Die Elfen“ (Die Elfenromane, Elfenritter-Romane)

Muss ich hier groß etwas zu schreiben? Aus meiner Sicht das Beste, was es an High-Fantasy-Epen derzeit auf dem Markt gibt. Emerelle, Ollowain. Es ist Jahre her und ist mir so prägnant im Gedächtnis geblieben. Ich muss alle 9? Bücher mal wieder lesen (mal abgesehen von den Drachenelfen-Büchern, die irgendwie auch dazugehören, aber die ich hier mal außen vor lasse).

  • John Green „Eine wie Alaska“ („Margos Spuren“, „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“)

John Greens Jugendromane strotzen vor Gefühlen. Sie sind Spiegelbilder der Gesellschaft, bilden die Wünsche, Sehnsüchte und Handlungen unserer Generation wieder. Sie sind zudem so toll geschrieben, und weisen faszinierende Protagonisten auf.

 

Damit ist die Top 5 bereits komplett. Ich möchte jedoch noch vier weitere Titel nennen, die ich entweder noch nicht beendet habe, oder die in anderen Kategorien spielen. Im Englischen wären das „honorable mentions“, die streng wörtliche Übersetzung „lobende Erwähnungen“ passt allerdings nicht so recht.

  • Julia Engelmann: „Eines Tages, Baby!“ (und Nachfolgebände)

Die Stimme einer Generation. Julia Engelmann ist ein lyrischer Superstar, ihre Texte eine Mischung aus Poetry-Slam und reiner Lyrik, ihr Schreibstil kraftvoll und bildhaft. Gefühlsstark, voller Wahrheit, wollen ihre Texte aufrütteln, zum Nachdenken anregen, oder einfach ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Wunderschön.

  • Theodor Fontane: „Effie Briest“ / Margaret Mitchell: „Vom Winde verweht“

Den Klassiker-Sonderpreis teile ich mal auf die obigen Werke auf, die mich beide fasziniert haben und die weniger als fünfzig Jahre auseinanderliegen. Scarlett und Effie sind beide stark und doch wankelmütig, sind mutig und schwach. Bilderbuchprotagonisten, tolle Handlungen und Settings – was will man mehr?

  • Julia Adrian: „Die Dreizehnte Fee – Erwachen“

Das Buch, das mich zuletzt in Euphoriestürme versetzt hat. Leider habe ich Teil 2 und 3 noch nicht gelesen, aber wenn das so weitergeht, hat die Märchenadaption auch die Chance, spätere Top-Listen zu knacken. Das Buch, das ich gern selbst geschrieben hätte!

 

Habt Ihr einige der Bücher gelesen? Was haltet Ihr von diesen? Oder habt Ihr eigene Top-Listen? Dann ab damit in die Kommentare! 🙂

 

 

Ein Monat der Veränderungen

In den letzten Wochen haben zwei große Veränderungen die deutsche Selfpublisher- und Verlagslandschaft in helle Aufregung versetzt. Ob zum Guten oder zum Schlechten – das bleibt zumindest in einem der Fälle vorerst abzuwarten.

Fangen wir mit der rein positiven Entwicklung an. Vor wenigen Tagen kündigte der Dienstleister epubli eine strategische Zusammenarbeit mit dem Barsortimenter KNV an. Ohne etwas an den Autorenkonditionen zu ändern, werden nun alle epubli-Titel bei KNV gelistet und sind daher schnell und unkompliziert für den Buchhandel bestellbar. Im Print on Demand-Verfahren werden die Bücher im Bedarfsfall bei KNV gedruckt und über Nacht an die Händler ausgeliefert. Da für den Autor keinerlei Nachteile entstehen, seine Bücher nun aber eine bessere Möglichkeit haben, im stationären Handel zu erscheinen, ist dies ein Grund zur Freude für alle bei ePubli veröffentlichenden Selfpublisher.

Doch nun zum wirklichen Schocker. Vor wenigen Wochen schlug die Nachricht ein wie eine Bombe. Am 09.05.2016 flatterte eine Meldung durch alle Nachrichtenticker, die Fans phantastischer und (vor allem) romantischer Literatur verwundert und verhalten besorgt zurückließ. Die Kölner Egmont Verlagsgesellschaften mbH trennt sich von zwei seiner sieben Verlagsbestandteile und verkauft Egmont INK und Egmont LYX an die, ebenfalls in Köln ansässige, Bastei Lübbe AG. Während INK aus meiner Sicht ohnehin ein Schattendasein hatte und bei Bastei in dem LYX-Label aufgehen wird, ist es vor allem der Verkauf von  LYX, der große Wellen schlägt. Als Verlagsimprint mit nationalen und internationalen (Bestseller-)Autorinnen (u. a. Richelle Mead, Lara Adrian, Nalini Singh und Kresley Cole) gelang LYX etwas, was nur wenige Verlage erreichten. Durch die zielgerichtete Positionierung und Profilierung wurde der Markenname „LYX“ schon fast ein Synonym für moderne Unterhaltungsliteratur und erschuf eine Fanbase: nicht der Autoren – eine Fanbase des Verlags. Und während das LYX-Team sich sogleich nach Bekanntgabe der Neuigkeit bemühte, Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen und erklärte, der Bastei-Vertrieb freue sich auf die spannenden Neuerscheinungen und man habe (vorerst) allen Autoren das Angebot gemacht, mit zu Bastei zu wechseln, blieben bei einigen jedoch leise Zweifel, ob es bei LYX so weitergehen wird wie bisher. Während Egmont sich nun verstärkt auf das Kerngeschäft Comics, Mangas und Kinderbücher konzentriert, ist Bastei ein wahrer Coup gelungen. Hoffen wir, dass sie sich dessen bewusst sind und die unzähligen Leser nicht enttäuschen. Die Aktionäre hats jedenfalls gefreut – seit Bekanntwerden der Nachricht am 09.05. stieg der Aktienkurs der Bastei Lübbe AG um 3,8%.

[Veröffentlichung] Heureka! Es ist vollbracht!

Nachdem das Jahr 2016, was Veröffentlichungen angeht, bisher etwas schleppend verlief (klar erschien die tolle Anthologie im Burgenweltverlag, aber die Zusage dafür kam ja schon 2015), erreichte mich gestern eine tolle Nachricht, deren Inhalt ich Euch natürlich postwendend mitteilen möchte :).

Meine Kurzgeschichte (oder Kürzestgeschichte – wer legt die Grenzen fest?) „Claire“ erscheint in der Mai-Ausgabe des Berner Literaturmagazins „BIERGLASLYRIK„. Es ist nicht nur meine erste Veröffentlichung in einer Zeitschrift (die auf der Website kostenlos heruntergeladen oder gekauft werden kann, sowie als Print in ausgewählten Lokalen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Luxemburg zum Stöbern ausliegt), sondern ich bin auch genretypisch etwas aus meiner Komfortzone ausgebrochen. Keine Fantasy, keine kitschige Romance – und kein History. Aber was es genau ist? Lasst Euch überraschen (und gänzlich sicher bin ich mir ohnehin nicht, wie ich das eingruppieren soll *g*).

Die Geschichte habe ich übrigens in Gänze auf einer Bahnfahrt getippt (natürlich stand aber vorher schon die Plotidee) – ich mag es eigentlich ganz gern, im Zug zu schreiben :).

Das wars vorerst von meiner Seite. Aber ich würde nicht ausschließen, dass in absehbarer Zukunft noch die ein oder andere positive Meldung hier verkündet wird – also bleibt gespannt!

Liebe Grüße
Erik

Interessanter Artikel zum Plagiatsskandal

Vor kurzem erschütterte ja ein neuer Plagiatsskandal die Autorenszene – die erfolgreiche Selfpublisherin Katja Piel (auch: Cathy Peel) gab zu, zwei ihrer Werke komplett abgeschrieben zu haben.

Dazu bin  ich vor kurzem über folgenden, zweiteiligen Blogbeitrag gestolpert, den ich zwar nicht rebloggen kann, Euch aber dennoch nicht vorenthalten möchte.

Ich setze mich nun erstmal wieder an eine Kurzgeschichte, die bis heute Abend fertig sein muss. Drückt mir die Daumen, dass mich die Muse küsst ;).

Euch wünsche ich allen noch einen schönen Sonntag!

Erik

Über die Notwendigkeit eines Lektorats

Aus aktuellem Anlass möchte ich auf einen Blogbeitrag einer Kollegin eingehen, die ein professionelles Lektorat nicht als Qualitätsmerkmal für einen Text ansieht und bewusst darauf verzichtet.

Den Beitrag könnt ihr hier finden: http://www.anja-bagus.de/2016/01/25/ich-weigere-mich/

Mein Kommentar dazu, der auch im Ausgangspost zu finden ist, lautet wie folgt:

„Ich stimme der Autorin insoweit zu, dass natürlich die Qualität der Textvorlage durch den Autoren entscheidend ist, ob ein Buch gut wird, oder nicht. Das Lektorat ist kein Zauberwerk, sondern Handwerk. Und wie ja bereits im Beitrag gesagt wird: „Oder anders gesagt: Ein Text wird nicht durch ein Lektorat gut! Er wird vielleicht besser, aber … „

Hier möchte ich aber einhaken. Das Lektorat beseitigt nunmal die letzten kleineren Logikfehler an soliden Texten, es beseitigt unnötigen Ballast und holt das letzte aus dem Text heraus. Darauf zu verzichten ist für mich keine Option. Als Leser erwarte ich, dass ein Autor das bestmögliche für die Geschichte getan hat, und nicht, aus der Laune heraus oder aus übertriebener Sparsamkeit, ein unfertiges Produkt auf den Markt geworfen hat. Und ja, es können Texte auch ohne Lektorat sogar nahe an der Perfektion sein – aber in aller Regel merkt man ein fehlendes Lektorat doch. Und wenn ich sowas bemerke, stört es mich und ich kaufe in Zukunft halt lieber Bücher von anderen Autoren.“

Für mich ist also ein Lektorat immer notwendig – ich würde lieber nicht, als unlektoriert veröffentlichen, und rate jedem, der mich fragt, dringend zu einem Lektorat. In Zeiten der Digitalisierung, der vielen freien Lektoren, lässt sich dieses heute auch schneller, unkomplizierter und günstiger durchführen, als vielleicht noch vor einigen Jahren. Was denkt ihr zu diesem Thema?

Lg Erik

Buchverfilmungen 2016

Ich war gestern im Kino und habe mir „Die 5. Welle“ angesehen – eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Bestsellerautor Rick Yancey. Der Film hat mir sehr gut gefallen, vor allem der Cast um die bezaubernde und hochtalentierte Chloe Grace Moretz leistete bestechende Arbeit. Nun werde ich wohl auch die Bücher lesen müssen – ich hasse Cliffhanger ;).

Dies möchte ich als Anreiz nehmen, mal auf die Buchverfilmungen zu blicken, auf die ich mich 2016 am stärksten freue.

Endlich kommt mit „Smaragdgrün“ der dritte Teil der Edelsteintrilogie von Kerstin Gier auf die großen Leinwände. Die Hauptrollen spielen natürlich wieder Jannis Niewöhner und Maria Ehrich. Bärenstarke Young-Adult-Fiction aus Deutschland!

Ein Buch von Dan Brown. Ein Film von Ron Howard. Ein Allstar-Cast um Tom Hanks, Felicity Jones und Omar Sy. Muss man mehr sagen? „Inferno“ ist der vierte Roman und der dritte Film um den Harvard-Professor Robert Langdon. Die Diskrepanz zwischen der Filmnummer und Buchnummer liegt darin, dass „The Lost Symbol“ vorerst übersprungen wurde. Aus meiner Sicht eine richtige Entscheidung – auch wenn es Kritik auf einem hohen Niveau ist, war dies das schwächste aller Langdon-Bücher.

Lieblingsschauspieler. Tolles Franchise. Bezaubernde Bilder. Oscarpreisträger Eddie Redmayne spielt Newt Scamander im von J.K. Rowling geschriebenen Film „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“. Es wurde aber auch höchste Zeit in das Harry-Potter-Universum zurückzukehren!

Auf „The BFG“ (big friendly giant) bin ich durch den Trailer aufmerksam geworden – ich kannte das Buch von Roald Dahl vorher nicht. Doch wenn Disney sich des Stoffes eines der meistgeliebten, prämierten und erfolgreichsten Kinderbücher der letzten Jahrzehnte annimmt, kann man das schlichtweg nicht ignorieren – und die Bilder sehen zauberhaft aus.

„Allegiant“ ist der letzte Teil der Buchreihe „Die Bestimmung“ von Veronica Roth. Auch wenn die Filme leider stark von den exzellenten Büchern abweichen, sind sie trotzdem, vor allem aufgrund der gelungenen Effekte und starken Schauspielleistungen, sehenswert. Schade ist lediglich, dass der letzte Band der Buchreihe erneut in zwei Filme gesplittet wurde (aber nachdem der Hobbit das gnadenlos übertrieben hat, beschwert sich über zwei Teile ja schon fast keiner mehr…). 2016 erscheint „Allegiant“, 2017 dann das große Finale „Ascendant“.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich abschließend noch „Stolz und Vorurteil und Zombies“ sowie „Alice im Wunderland – Hinter den Spiegeln“.

Freut Ihr Euch auch auf die Filme? Fehlt etwas aus Eurer Sicht? Dann rein in die Kommentare ;).

Erik

The Beauty and the Book Award 2015 – Die Shortlist ist da!

Man mag ja von Literaturpreisen halten, was man will.  Man kann sie als Ausdruck literarischer Qualität, als Selbstbeweihräucherung eines elitären Zirkels, oder schlichtweg als pure Zufallsentscheidung werten. Doch einen Preis verfolge ich gern jährlich immer wieder aufs Neue: Den „Beauty and the Book Award“ – einen reinen Publikumspreis, der die schönste Buchneuerscheinung des Jahres prämiert. Dabei wird im Vorfeld online über ein Vorschlags- und Abstimmungsverfahren eine Shortlist von zehn Titeln erstellt, die dann auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert und dort von den Besuchern – unter anderem auch von mir – bewertet werden. Rein subjektiv kann hier der Leser im Voraus seine Meinung zur Buchgestaltung abgeben. Der Preis hat kaum Stellenwert, ist idealistischer Natur – und gerade dadurch bietet sich dem „Wähler“ oftmals eine Vielzahl von Büchern aus unterschiedlichsten Gattungen, Genres. Bekannte Autoren treffen auf unbekannte, Großverlage auf Kleinverlage oder Selfpublisher. Schönheit liegt halt im Auge des Betrachters.

Und dieses Jahr freue ich mich umso mehr, dass die Neuauflage eines meiner liebsten Bücher es auf die Shortlist geschafft hat und meine Stimme damit sicher hat.

„Outlander: Feuer und Stein“ von Diana Gabaldon ist der erste Band der

Cover: "Outlander: Feuer und Stein" (D. Gabaldon, B. Schnell) - (c) Knaur (TB)
Cover: „Outlander: Feuer und Stein“ (D. Gabaldon, B. Schnell) – (c) Knaur (TB)

erfolgreichen Highland-Saga der Autorin, der nun erstmals auch in der Übersetzung von der fantastischen Barbara Schnell vorliegt. Das Cover ist schlicht und elegant und sieht um Längen besser aus als die Altauflage. Sicherlich finden sich auf der Shortlist innovativere oder spannendere Cover. Doch Outlander besticht durch das Gesamtpaket, es sieht edel, hochwertig aus. Auch die Buchinnenseiten sind toll gestaltet und sorgen für einen starken Gesamteindruck, das es für mich zum schönsten Buch unter den Nominierten macht.

Etwas (negativ) überrascht bin ich über die Abwesenheit, sowohl von „Juwel: Die Gabe“ als auch von „Selection: Die Kronprinzessin“. Aber ich habe ja ein Buch gefunden, hinter dessen Design ich mich vollständig stellen kann. Und wer weiß, vielleicht hat in diesem Jahr mein Favorit mehr Erfolg als im letzten Jahr – ich halte euch auf dem Laufenden.

Liebe Grüße
Erik

Ps: Daumen drücken. Vielleicht heute schon, oder spätestens in den nächsten Tagen flattert das nächste Ausschreibungsergebnis ins Haus. Vielleicht hat es ja noch einmal geklappt.

(Blogstaffel) 10 rules for writing fiction

Ich wünsche allen einen wunderschönen Sonntag.

Vor einiger Zeit flatterte eine Anfrage in mein Postfach, ob ich mich nicht an einer Blogstaffel beteiligen möchte. Im Jahr 2010 veröffentlichte der Guardian einen Artikel, in dem 15 bekannte Autoren jeweils zehn Schreibregeln für fiktionale Werke aufstellten. Den Artikel könnt ihr *hier* nachlesen. Jeder Teilnehmer an der Blogstaffel greift sich dabei die Regeln eines der Autoren heraus und kommentiert diese mit seinen eigenen Gedanken zu dem Thema. Bisher teilgenommen haben:

Für meinen Beitrag habe ich Anne Enright ausgewählt – Kurzgeschichten- und Romanautorin und Gewinnerin des „Booker Prize“.

Nun also zu ihren Regeln 🙂

1 The first 12 years are the worst.

  • Ich neige dazu, ihr hier dem Grunde nach zuzustimmen. Wie in jedem Beruf sind (Ausnahmen gibt es immer) die ersten Jahre schwierig. Erst nach und nach kann man sich einen Ruf aufbauen, die Bibliographie füllen, erste Zusammenarbeiten erfolgreich beenden und darauf aufbauen.

2 The way to write a book is to actually write a book. A pen is useful, typing is also good. Keep putting words on the page.

  • Hemingway sagte bereits: „The first draft of anything is shit.“ Doch um sein Buch irgendwann überarbeiten zu können, muss man erstmal Text produzieren, eine Rohversion schreiben. Sicherlich kann man viel im Voraus planen und plotten – aber irgendwann muss man die Komfortzone verlassen und schreiben, schreiben, schreiben.

3 Only bad writers think that their work is really good.

  • Das beruhigt mich – ich nörgele nämlich immer an meinen Werken rum. Perfekte Texte gibt es eh nicht, wer dies von seinem annimmt, dem fehlt bestenfalls die Sensibilität, seine eigenen Fehler zu bemerken.

4 Description is hard. Remember that all description is an opinion about the world. Find a place to stand.

  • Jede Erkenntnis, die wir heute besitzen, war früher nicht mehr als eine bloße Behauptung. Wie lang haben Leute die Welt als rund beschrieben und wurden bestenfalls verhöhnt. Seid mutig, beschreibt die Welt in euren Büchern, wie ihr und eure Protagonisten sie sehen. Habt keine Angst vor Konventionen und Zwängen. Schon oft war die Literatur ihrer Zeit voraus.

5 Write whatever way you like. Fiction is made of words on a page; reality is made of something else. It doesn’t matter how „real“ your story is, or how „made up“: what matters is its necessity.

  • Diese Regel würde ich leicht abändern in: „Write about the things, that affect you.“ Die Dinge, die einen bewegen, interessieren nähert man sich am Leichtesten – und der Leser spürt das Gefühl, das Herzblut, das in den Text geflossen ist. Natürlich ist gleichermaßen auch ein kritischer Abstand zum Text wichtig.

6 Try to be accurate about stuff.

  • Als Autor historischer Fiktion kann ich diesen Punkt nur dick und fett unterstreichen. Aber auch in allen anderen Genres ist dies sehr wichtig – es gibt wohl wenig, was Leser mehr stört als falsche Fakten. Ob falsche Orte in Regionalkrimis, die der ortskundige Leser verzweifelt sucht, oder historische Ungenauigkeiten – nicht immer bekommt man eine zweite Chance. Daher: be accurate!

7 Imagine that you are dying. If you had a terminal disease would you ­finish this book? Why not? The thing that annoys this 10-weeks-to-live self is the thing that is wrong with the book. So change it. Stop arguing with yourself. Change it. See? Easy. And no one had to die.

  • Ich glaube, es gäbe in den letzten Wochen Wichtigeres, als ein Buch zu beenden. Aber den Sinngehalt der hypothetischen Szenerie kann ich gut nachvollziehen. Wenn man nur begrenzt Zeit hat, warum sollte man die mit etwas alltäglich, trivialem verschwenden. Mach dein Buch zu etwas Besonderem, hebe dich ab, schaffe etwas eigenes, einzigartiges. Sei stolz darauf, was du tust und mache es konsequent.

8 You can also do all that with whiskey.

  • Oder mit Rotwein – was, zumindest wenn man es bei einem Glas am Tag belässt, auch durchaus gesundheitsfördernd sein kann.

9 Have fun.

  • Für die meisten ist Schreiben anfangs ein Hobby, kein Beruf. Und seine Freizeit sollte man nun wirklich damit verbringen, was einem Spaß macht!

10 Remember, if you sit at your desk for 15 or 20 years, every day, not ­counting weekends, it changes you. It just does. It may not improve your temper, but it fixes something else. It makes you more free.

  • Ich glaube, eine kontinuierliche Beschäftigung jeder Art über einen längeren Zeitraum ändert Menschen. Die alltägliche Beschäftigung mit Texten, aber auch das Einfühlen in andere Personen; das Schaffen von Gedanken und eigenen Welten – all dies lässt einen aus meiner Sicht bewusster durchs Leben gehen. Man erkennt Verhaltensmuster, hinterfragt deren Sinn.

Das wars von meiner Seite :). Danke Bianca für die Anfrage und allen anderen Autoren, die sich bereits beteiligt haben. Lust, den Staffelstab weiterzuführen? Dann fühlt euch frei, auch einen Artikel zu den Schreibregeln eines Autoren zu schreiben.

Liebe Grüße
Erik

Ps: In Kürze präsentiere ich euch das Cover zu meinem aktuellen Projekt — in Zusammenarbeit mit dem Wunderwaldverlag und weiteren tollen Autoren. Also bleibt dran!

Bibliotheksbummel

Wie schnell so ein Bibliotheksbummel doch ausarten kann …

Als ich vorhin die Unibibliothek betrat, wollte ich mir nur ein paar Bücher ausleihen, um mich auf meine mündliche Prüfung vorzubereiten.

Später verließ ich die Bibliothek, wie dbücheras folgende Bild zeigt, nicht nur mit einer Auswahl juristischer Fachliteratur, sondern auch noch mit Büchern, um mich auch in meinem „Hobby“ weiterzubilden.

Schaden kanns ja nicht – aber wann ich sie lesen kann, steht allerdings auf einem anderen Blatt Papier…

Liebe Grüße,
Erik

Ps: Bitte entschuldigt die Stille in letzter Zeit – ich war einige Tage im Urlaub (vielleicht folgen davon auch noch ein paar Bilder) – und bereite mich, mehr oder minder intensiv, auf meine mündliche Prüfung vor. Am Wochenende bin ich auch nochmal im Kurzurlaub – ab der nächsten Woche dann aber wieder da. Es folgen dann Beiträge zur Buchmesse, einer Blogstaffel und neue Werkstattberichte – es bleibt also spannend. (Vielleicht kann ich auch Ausschreibungs- und/oder Examensergebnisse veröffentlichen – drückt die Daumen!)