[Buchgedanken] Emily Bold: „UNSTERBLICH mein“ (The Curse 1)

Vor kurzem habe ich „UNSTERBLICH mein“, den ersten Band der Neuauflage von Emily Bolds „The Curse“-Reihe gelesen. Das Buch ist in der vorliegenden Ausgabe 2019 bei Planet! in der Thienemann-Esslinger GmbH erschienen und mein Exemplar entstammt bereits der zweiten Auflage (Glückwunsch!). Die Erstveröffentlichung erfolgte 2011 im Selfpublishing. Das Buch ist dem Genre Young-Adult Romantasy zuzurechnen.

51iiBRSCUmL._SX336_BO1204203200_Um ihre Geografie-Kenntnisse aufzubessern, verbringt Samantha ihre Ferien in Schottland. Kaum bei ihrer Gastfamilie angekommen, wird sie von den Sagen und Mythen des Landes in den Bann gezogen. Genau wie von dem geheimnisvollen Payton, der ein düsteres Geheimnis zu verbergen scheint. Payton ist über zweihundert Jahre alt, für immer gefangen im Körper eines Neunzehnjährigen und dazu verflucht, keine Emotionen zu empfinden – bis er Sam begegnet, die ihn endlich wieder etwas fühlen lässt. Doch mit jedem Schritt in Paytons Richtung rückt Sam einer grausamen Wahrheit näher, die in den Wirren der Zeit versteckt ist.

„UNSTERBLICH mein“ ist ein überaus gelungener Auftakt in die Geschichte um Sam und Payton. Eingebettet in das unglaublich schöne Setting der schottischen Highlands, behandelt das Buch in zwei Zeitebenen die großen Fragen des Lebens: Liebe und Tod, Treue und Verrat. Auch wenn die Handlung dabei teils vorhersehbar bleibt, wird der Spannungsbogen die ganze Zeit gehalten und der Leser so ans Buch gefesselt – auch durch die gelungene Wahl der Haupterzählperspektive, der ich-Perspektive von Sam, mit der man sich auf diese Weise gut identifizieren kann. Sofern die Autorin doch mal in eine andere Perspektive wechselt, werden diese in personaler Form erzählt.

Im Großen und Ganzen sind die Charaktere vielschichtig, dreidimensional angelegt und haben eigene Stärken und Schwächen, wenn sie sich teils auch irrational verhalten oder etwas schwer von Begriff sind :). Insbesondere Sam, entwickelt sich hier im Laufe des Buches weiter, und ich würde mich freuen, in den Nachfolgebänden vielleicht mehr über Ashley und Sean zu erfahren.

Emily Bolds Schreibstil ist flüssig, leicht lesbar, bildhaft und sehr einfühlsam, und bringt einem die Welt von Schottland nahe. Bereits mit der ersten Seite beginnt das Kopfkino zu laufen und zieht den Leser in die Handlung. Diese endet übrigens mit einem vernünftigen Abschluss – und nicht, wie derzeit in Mode, mit einem brutalen Cliffhanger. Danke daür! 🙂 So oder so lässt der Roman genug Raum und offene Fragen für die Nachfolgebände, die ich bereits kaum erwarten kann.

Die Buchgestaltung überzeugt auf ganzer Linie. Buchsatz, Lektorat und Korrektorat haben sauber gearbeitet, und das Cover ist wunderschön anzusehen, hochwertig geprägt und mit ausklappbaren, ebenfalls geprägten Klappen versehen. Einziger Wermutstropfen: bei einer solch liebevollen und detaillierten Gestaltung hätte ich mir farbige Coverinnenseiten gewünscht, diese fehlen leider. Ein gälisches Wörterbuch und eine Dramatis Personae am Ende runden das dennoch fantastische Gesamtpaket ab.

Mein Fazit: „UNSTERBLICH mein“ ist ein überzeugender Young-Adult Romantasy Roman, der vor allem mit seinem tollen Setting und einer spannenden Handlung punkten kann, aber nicht ganz an die brillante „Silberschwingen“-Dilogie (Teil 1, Teil 2) heranreicht. Dennoch bin ich sehr auf die Nachfolgebände gespannt, und kann das Buch bedenkenlos jedem Leser des Genres ans Herz legen. Die vom Verlag vorgeschlagene Altersempfehlung würde ich allerdings minimal korrigieren und das Buch ab einem Alter von 13/14 empfehlen.

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